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Kolumne: Vom Überwinden und Pflegen des inneren Schweinehunds

Selbstdisziplin wird bei mir groß geschrieben. Wenn man in ganz jungen Jahren das Elternhaus verlässt, wenn man dickköpfig ist und es allen beweisen will muss, dass man mit der eigenen Überzeugung richtig liegt, wenn man sich von nichts und niemanden etwas vorschreiben lässt. Wenn man alleine lebt und auch alleine arbeitet. Oh ja, dann muss man sich vor allem mit einem ganz besonders gut verstehen: Mit sich selbst.

Vielleicht kennt ihr das, wenn man sich selbst nicht leiden kann. Wenn man irgendwie mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, das Spiegelbild einfach nicht erstrahlen mag und man den Muse-Hebel im Kopf nicht finden kann. Und dieses Gefühl zieht sich dann die nächsten zwölf Stunden durch. Das sind dann diese Tage, an denen man sich selbst bejammert, beschimpft und man sich am liebsten irgendwo auf den harten, kalten Boden legen mag. Heulend, kreischend und wild mit den Füßen stampfend. Das sind dann jene Momente, in welchen uns jedes Selbstvertrauen, der letzte Funken Verstand und vor allem die Selbstdisziplin verlässt.

Wenn dann auch noch eine Packung Chips oder eine Tafel Schokolade in greifbarer Nähe liegt – dann wisst ihr genau, was geschieht. Aber irgendwann muss man sich dann ja auch wieder zusammenreißen. Man muss sich selbst aufrappeln. Man darf dann das Atmen nicht vergessen und den Wutbürger in sich vergraulen.

Manchmal sind es die klitzekleinen Provokationen im Alltag die mich aus der Bahn werfen. Manchmal ist es auch einfach das Wetter, das mich grundlos zum Weinen bringt. Männer würden sagen „die Hormone“, aber ich weiß, dass es da in mir drin einfach ein unschließbares Leck in der Selbstdisziplin gibt. Manche nennen dieses Leck liebevoll „Schweinehund“. Es ist also ein Haustier, das in uns wohnt und wie ein Schwein alles in sich hinein frisst.

Und wenn mir dann mal wieder jemand sagt „Mia, es ist so unglaublich, wie überwindest du nur so oft deinen inneren Schweinehund?“. Dann kann ich nur grinsen. Denn dieses Funktionieren, dieses Arbeiten bis in die Nacht, das Aufstehen, dann wenn die Welt sich noch nicht richtig dreht und dieses „sich-auf-den-Weg-zum-Fitnessstudio-machen“, das sind alles nur wunderbare Ausflüge ohne den Schweinehund. Das ist wie Fahradfahren, man kennt das. Jede Bewegung, diesen ganzen Ablauf. Man muss nicht mehr darüber nachdenken. Man fährt einfach. Man hält automatisch das Gleichgewicht und legt gerne ab und zu an Geschwindigkeit zu. Damit ich dann, wenn ich wieder Zuhause bin, meinen Schweinehund guten Gewissens pflegen und hegen kann.

Darf’s jetzt noch ein Eimerchen Ben&Jerry’s sein?

 

Foto: Mia Bühler

Kolumne: Ich packe meinen Koffer und nehme mit…?

Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer. Das hat Konfuzius ein Mal gesagt und wie wir alle wissen, hatten die alten Chinesen meist Recht. Nur wie sieht es mit diesem Spruch in der Liebe aus? Schließlich gehören wir niemandem außer uns selbst. Und wenn jemand gehen möchte, wieso sollte er wieder zurückkommen wollen?

In Zeiten der Globalisierung stehen die meisten Beziehungen auf kurz oder lange dem Thema Fernbeziehung gegenüber. Entweder möchte der Partner ein Auslandssemester machen, er bekommt ein unwiderstehliches Jobangebot oder er fühlt sich dazu berufen, ein bisschen um die Welt zu reisen. Dies sind nur drei gängige Gründe für eine vorübergehende Distanz zwischen zwei Menschen – und damit kommt nämlich die zweite Person ins Spiel: Was macht sie mit einer solchen Entscheidung? Mitkommen? Zuhause Trübsal blasen? Ziehen lassen und… nicht verzagen? Das hätte wohl der alte Konfuzius gemacht. Natürlich bringt es wenig, seinen Partner zu überreden versuchen, seine Träume nicht zu verwirklichen. Trotzdem ist es eine schwierige Gratwanderung, erstens hinter ihm zu stehen und zweitens sich selbst dabei nicht zu vergessen. Was will man selbst: Möchte man vielleicht auch dem Alltag für einige Zeit den Rücken kehren? Oder steckt man zuhause in eigenen Projekten, die es unmöglich machen, im Traum des Anderen ein Plätzchen zu finden?

So oder so, einen geliebten Menschen ziehen zu lassen ist eine Angelegenheit, die sich keiner wünscht, der verliebt ist. Wir Frauen beziehen so einen Umstand dann auch schnell auf uns bzw. die Beziehung an sich. Möchte er etwa gehen, weil es ihm zu eng mit uns wird? Warum möchte er überhaupt weg von mir? Oder hat das Ganze gar nichts mit mir zu tun? Kann ich vielleicht einfach mitkommen?

Solche Fernbeziehungsprobleme werden von Beziehung zu Beziehung anders gelöst, daher gibt es unter ihnen wunderschöne Beispiele, wie so etwas funktionieren kann sowie Geschichten ohne happy-end. Ob Konfuzius gesagt hätte, dass es dann einfach nicht so sein sollte? Und was ist mit den Menschen, die ihren Partner ganz gehen lassen, also eine Beziehung beenden, aber mit der Hoffnung weiterleben, dass er zurückkommen
wird?

Anika Landsteiner am Meer

Eine Freundin von mir litt lange unter einer Erkrankung, welche die Partnerschaft irgendwann nicht mehr tragen konnte. Also lies ihr damaliger Freund sie frei. Sie ging in eine Klinik – und kam nie wieder zurück zu ihm. Eine andere Freundin von mir beschloss nach ihrer Ausbildung, ein One-Way-Ticket nach Australien zu kaufen. Obwohl sie in einer festen und äußerst glücklichen Beziehung war. Vielleicht war gerade das der Grund, wieso sie sich überhaupt trauen konnte, diesen Wunsch zu äußern. Sie flog also nach Melbourne, um dort bei einer Einheimischen zu wohnen, zu arbeiten und das Land zu erkunden. Sie blieb ein Jahr lang. Ihren Freund hat sie 11 Monate nicht gesehen, bis er im November zu ihr flog und sie gemeinsam zurückkehrten. Ich hatte damals darauf gewettet, dass die beiden es schaffen würden. Mit der Angst im Nacken, dass ich an keine Beziehung mehr glauben würde, wenn dieses Paar daran scheitern würde. Sie sind es nicht.

Das Leben schreibt die besten (Liebes-)Geschichten. Natürlich auch die Traurigsten. Konfuzius’ Satz hat mir immer geholfen, solche Umstände annehmen zu können und zu akzeptieren, dass das Abenteuer Leben außerhalb der Komfortzone liegt. Dass jeder Mensch anders ist und eine Distanz auf Zeit nicht sofort bedeutet, dass jemand versucht, vor dir zu fliehen. Sondern vielleicht einfach versucht, sich selbst zu finden. Das Schöne am Leben ist ja, dass man zumindest die eigenen Entscheidungen in der Hand hat und überlegen kann, ob man gemeinsam an diesem Strang ziehen möchte, oder, ob man auf ein Mal selbst derjenige ist, der geht.

Fotos: Anika Landsteiner

Das etwas andere Model: Coco Rocha

Spätestens als die brünette Schönheit 2007 die Herbt-Winter-Show von Jean Paul Gaultier mit einer keltischen Tanzeinlage eröffnete, war es um die Fashionwelt geschehen. Über den „Coco-Moment“, wie ihn die Vogue betitelte, spricht die Industrie noch heute und er machte aus Mikhaila Rocha das Supermodel einer neuen Generation.

Steckbrief

Vollständiger Name: Mikhaila Coco Rocha
Geboren: 10. September 1988, Toronto, Kanada
Eltern: Iver Eames Conran, loini, Iiley Ryn
Geschwister: Lynsey Morandin, David Morandin
Beruf: Model
Ehepartner:James Conran (verh. 2010)
Kinder: Iver Eames Conran, loini, Iiley Ryn
Größe: 178m
Sternzeichen: Jungfrau

Ihre Anfänge

Eine Modelkarriere? Eigentlich nie der Traum der jungen Mikhaila, genannt Coco. Ihre Leidenschaft ist der Tanz und schon früh entdeckt sie ihre Faszination für ihre irisch-walisischen Wurzeln. Als Siebenjährige beginnt sie, Unterricht in keltischen Tänzen zu nehmen. Dass sie dies einmal zu einen der erfolgreichsten Models weltweit machen würde, ist völlig ferngegriffen. Als Coco an einem irischen Tanzwettbewerb teilnimmt, erhofft sie sich Sieg und Preis, doch das Schicksal hat es anders geplant. Ein Modelscout entdeckt die 14-jährige, und los geht’s mit der steilen Karriere.

Ihr Aufstieg

Coco_Rocha_in_Bill_Blass_by_Peter_Som_February_2008,_Photographed_by_Ed_Kavishe_for_Fashion_Wire_Press
Coco Rocha 2008 Foto: wikipedia.com

Große Agenturen buhlen um die junge Aufsteigerin und mit nur 18 Jahren hat sie ihren ersten Exklusiv-Vertrag mit Starfotograf Steven Meisel in der Tasche. Ihr Look begeistert: Die lange, braune Sleek-Mähne, die kalte Ausstrahlung und die strengen Gesichtszüge heben sie ab von der Masse und machen sie zu etwas ganz Besonderem neben anderen Topmodels wie Jessica Stam oder Gemma Ward, die mit ihren Puppengesichtern in den letzten Jahren den Ton der Modewelt angegeben haben.

Coco lächelt von nun an vom jedem Magazincover und erobert die Laufstege der Welt. New York, Paris, Mailand – kein Designer, der sie nicht haben will, keine Modestadt, in der sie nicht zu Hause ist. Verträge mit Luxushäusern wie Balenciaga machen ihr Gesicht weltweit bekannt. 2007 dann ihr größter Moment: Die von den schottischen Highlands inspirierte Show von Gaultier eröffnete Coco Rocha mit einem Tanz-Walk, wie ihn die Szene noch nie gesehen hat. Der Coco-Moment beherrscht die Schlagzeilen und macht sie zum Superstar der Fashionwelt. Heute modelt sie nur für die ganz Großen: Coco unter anderem für Chanel, Dior und Dolce & Gabbana, arbeitet mit Lagerfeld und Gaultier und sich das Gesicht der Coca-Cola-Light- und der neuen Longchamp-Kampagne.

Abseits des Laufstegs

Ihre Authentizität und Glaubwürdigkeit machen sie auch zu einem der bemerkenswertesten Models: Offen spricht sie über den irrealen Schönheitswahn im Modelbusiness, über Stress und Gewichtsdruck und das gängige Problem der Magersucht. Sie gehört damit zu den wenigen der Branche, die auf die großen Gefahren des Modellebens aufmerksam machen. Ein Abriss ihres ungemeinen Erfolges ist dennoch nie eingetreten. Im Gegenteil – Mittlerweile erobert sie auch die TV-Landschaft und sucht neben Model-Kolleginnen Karolina Kurkova und Naomi Campbell mit dem Format „The Face“ nach neuen Topmodels.

Foto top: Coco Rocha für Longchamp 2012 Ad Campaign

Narciso Rodriguez

Als einer der erfolgreichsten Designer Amerikas der letzten zwei Jahrzehnte etablierte Narciso Rodriguez nicht nur sein eigenes Label, sondern übte auch ungemein hohen Einfluss auf andere namhafte Marken aus.
Der New Yorker, zu dessen Fans auch Modepäpstin Anna Wintour gehört, kleidet selbst die größten Namen aus Showbiz bis hin zu Politik ein.

Seine Anfänge

Narciso Rodriguez wusste schon früh, wo seine Karriere hinführen sollte. Nach dem Schulabschluss zog es ihn zum Kunst- und Designstudium an die Parson’s School of Design in New York. Bereits früh konnte er seinen ersten Coup verbuchen: Bei Donna Karan heuerte man ihn als aufstrebenden Designer an. Zu seinen anderen Zwischenstops in der Modewelt gehörten hochrangige Positionen bei Calvin Klein, TSE und Cerruti. !997 dann sein eigenes Label: Seine erste Prêt-à-porter-Kollektion für Frauen erschien in Kooperation mit einem italienischen Hersteller, woraufhin er bereits eine Saison später eine eigene SHow auf der Mailänder Fashion Week vorführte. In der Folgezeit regnete es Preise, darunter der Vogue „Best New Designer Award“ und „Designer of the Year“-Awards, 2010 nannte ihn Vanity Fair einen der „kulturellen Richtungsgeber“ unserer Zeit.
Auch in der Beautywelt konnte Rodriguez Fuß fassen: Mehrere Düfte erschienen unter seinem Label auf dem Markt und halten heute ikonischen Status.

Sein Stil

Narciso Rodriguez ist bekannt und beliebt für seinen sehr puristischen Stil. Fließende Stoffe ohne viel Schnick-Schnack, Dominanz der Farben Schwarz und Weiß gemischt mit einigen bunten Eyecatchern in jeder Kollektion und simple, aber figurbetonende Schnitte – das waren von Anfang an seine Markenzeichen, denen er bis heute treu geblieben ist. Seine Mode brilliert durch den modernen Minimalismus, durch perfekte Zusammenarbeit von klassischen Schnitten, einfachen Farben und spannenden Einlagen wie transparente Stoffe.

Seine Fans

Anna Wintour adelte ihn bereits zum Meister des Purismus‘. Zu seinen großen Fans gehören Fashion-Ikone Sarah Jessica Parker, Hollywoodstars Claire Danes und Selma Hayek. Auch hochrangige Vertreterinnen aus Politik trugen seine Entwürfe. Carolyn Bessette entschied sich für eines seiner Kreationen, als sie 1996 John Kennedy, Jr. heiratete – eine der größten Momente in Rodriguez‘ Karriere. Und auch Michelle Obama trug ein Kleid aus einer Rodriguez-Kollektion, als 2008 ihr Mann vor aller Welts Augen zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde.

Foto top: Narciso Rodriguez Pre-Fall Collection 2013 Ad

Kolumne: Bist du vielleicht ich? Verliebt in deine Details!

Das Netz ist meine tägliche Lektüre. Zum Frühstücks-Kaffee stöber‘ ich durch Wirtschaftsmagazine, könnte ja sein, dass sich über Nacht die Welt nicht weiter gedreht hat. Mittags lese ich hochinteressiert die Facebook Timeline, und wenn mich nachts die Gedanken umtreiben greife ich zu meinem iPhone, das unter meinem Kissen schon darauf wartet. Ich durchforste Lieblingsblogs bis mir müde und zufrieden die Augen wieder zufallen.

Ich bin also immer auf der Suche nach diesem Stoff der meine Nerven wachkitzelt, der mein Herz beben lässt oder der einfach nur unterhält. Der amerikanische Journalist Tom Scocca hat dies zuletzt geschaft. Detailverliebt zählt er Dinge auf,  an denen sein Leser erkennen kann, ob er vielleicht die gleiche Person ist. Hä? Wie jetzt?

Scocca spielt mit Gedanken, Annahmen und Details. Der Spielplatz, auf dem er sich damit austobt, heißt „Twenty-Six Signs You Are Me“ . Was erst ein wenig verwirrend klingt, ist eine einfache Eigencharakterisierung in Listenform. „26 Zeichen, dass du ich bist“.

Neben seinem Äußeren gibt es nämlich diese zahlreichen Kleinigkeiten, die einen Menschen zu dem machen, was er tatsächlich ist. Es sind die Charakterzüge, die erst beim zweiten oder dritten Blick auffallen. Es sind die Marotten, die im Zusammenleben nach und nach aufgedeckt werden. Es sind die Anekdoten, die nur die besten Freunde oder eben Frau Mama erzählen können (und dürfen!). Und dann ist es jede Bekanntschaft, jede Lachfalte und jedes Paar Schuhe, die mich von einem anderen Menschen unterscheidet. Und auch wenn ich an jemandem die exakt gleichen Nike Air Max entdecke, sind sie doch anders. Weil sie bei mir andere Macken haben und die Farben an manchen Stellen ausgeblichen sind.

Eigentlich ist diese Detail-Liebe doch ein rechter Unsinn…aber sie macht so viel Spaß!

…und was schreibst du in deine Liste?

tee

Are you me? Maybe you are, and if you are me, you know there’s no experience quite like it. Share if this sounds familiar, and you recognize that you’re me! (via) 

Hier ein paar Zeichen, die ganz klar nach Mia klingen…und vielleicht auch nach dir?

  • Du hast unbedingt Lust auf einen Yogi-Tee, aber eigentlich nur darum, weil du die Zeilen auf deinem Beutel-Fähnchen lesen möchtest.
  • Wenn es um Nutella geht, dann ist das Glas halb leer und nicht halb voll, weil du ganz unbedingt die Folie des neuen Glases als erste durchstechen magst.
  • Ein Bein muss immer aus der Bettdecke hängen.
  • Du drehst dein Kopfkissen im Laufe einer Nacht mindestens drei mal „auf die kalte Seite“.
  • Ein kleiner Schluck Kaffee bleibt immer in der Tasse – unmöglich, diesen auszutrinken.
  • Unterschreitet der Smartphone Akke die gefährliche 20% Zone, fühlst du dich kontinuierlich bedroht. Nichts wie ab nach Hause.
  • „Zuhause ist, wo die Ladegeräte sind“ würdest du genau so unterschreiben.
  • …ich achte gerade ziemlich auf eine gesunde Ernährung. Aber warum ist die Haribo-Tüte mittags auf dem Schreibtisch denn plötzlich leer?
  • Dich graut es nicht vor Langstreckenflügen. Du freust dich einfach, mehrere Stunden lang nicht erreichbar zu sein.
  • Manchmal trägst du in der Bahn Headphones ohne Musik zu hören, nur um einem lästigen Smalltalk zu entgehen.
  • Zieht ein Gewitter auf, klebst du mit der Nase an der Fensterscheibe und kannst es kaum erwarten bis es so richtig doll wumst.
  • Der Geruch von warmem Marmorkuchen und frisch gemähtem Rasen erinnert dich an deine ziemlich glückliche Kindheit.
  • …und im nächsten Moment stehst du im Supermarkt vor den Rollmöpsen, musst diesen Einkauf auf Facebook kundtun und glaubst: so wirklich erwachsen wirst du doch nie. Albern!

 

Fotos: Mia Bühler

Kolumne: Von Türknackern und Herzensbrechern

So gut wie jeder hat sich schon ein mal ausgesperrt. Und im übertragenen Sinne haben wir alle Erfahrungen darin, vor verschlossenen Türen zu stehen. Doch was passiert, wenn man unbedingt wissen möchte, was sich hinter dem Schloss verbirgt und ist es einfacher, gemeinsam vor unüberwindbaren Hindernissen zu stehen statt alleine?

Am Wochenende habe ich mich gemeinsam mit meinem Freund aus unserer Wohnung ausgesperrt. Während ich die Tür hinter mir zuzog, weil ich wusste, dass er seinen Schlüssel in der Hand hatte, dämmerte es ihm schon, er rief „Warte“, doch es war zu spät: Mein Schlüssel steckte von innen und wie wir ein paar Minuten später durch diverse Türknack-Methoden feststellen mussten, steckte er da auch ganz gut. Dieses Abschließen von innen hatte ich als Relikt meiner Zeit des alleine Wohnens mitgenommen. Was soll ich sagen, ich habe zwei Jahre lang im größten Kneipenviertel der Stadt gewohnt, da macht man so was halt. Vor allem, wenn man komische Nachbarn hat.

Und wie ich so dasaß, auf den Stufen des wunderschönen Altbau-Treppenhauses, kam ich auf den Gedanken des Schlüssel-Schloss-Prinzips. Ich kramte in meinen Gehirnwindungen nach den Überbleibseln meines Biologie-Abiturs, aber Wikipedia kann es definitiv besser erklären: Das Schlüssel-Schloss-Prinzip beschreibt die Funktion von zwei oder mehreren komplementären Strukturen, die räumlich zueinander passen müssen, um eine bestimmte biochemische Funktion erfüllen zu können.

Ha! Wenn das mal nicht die universelle Erklärung für eine funktionierende Beziehung ist. Fabelhaft, die Biochemie steht der Partnerschaft also nicht nur im Austausch körperlicher Flüssigkeiten nahe, sie beschreibt einen der wichtigsten Vorgänge in unserem Leben: Entweder etwas passt. Oder eben nicht. Entweder man kommt rein. Oder man bleibt draußen stehen. Wahlweise im Regen.

Mir fallen dazu vor allem diese sogenannten Halbbeziehungen ein. Ein paar Dates, die immer mehr werden, immer öfter übernachtet man beim anderen, immer öfter wird derjenige mitgebracht zu Geburtstagen und anderen Feierlichkeiten, wird vorgestellt, integriert und doch… ist man nicht zusammen. Zum Beispiel, weil einer von beiden sich nicht binden möchte, oder weil der andere bald für längere Zeit die Stadt verlässt und man einfach versucht, die Zeit zu genießen als Halb… ding. Und manchmal, da passt es einfach nicht hundertprozentig, aber man zieht deswegen noch lange nicht weiter, sondern man bleibt. Aus Gründen der Bequemlichkeit oder der Angst.

Mir tun Menschen, die mehr schlecht als recht in einer solchen Situation stecken, immer leid, weil ich selbst ein Liedchen davon singen kann. Zu einer Zeit, in der ich eigentlich verknallt in einen Schulkollegen war, wurde ich schier erobert von jemanden, der mich gar nicht interessierte. Als er nach meinem Korb schließlich unangemeldet und alleine bei meiner Abschlussvorführung an der Schauspielschule saß, habe ich ihn auf einmal gesehen. Nicht nur hinter den Scheinwerfen, sondern auch im wirklichen Leben. Von da an war es um mich geschehen, es begann eine wirklich typisch verlaufende und herzerwärmende Liebesgeschichte – minus dem Gespräch, in dem er mir nach drei Monaten Dates eröffnete, dass er keine Freundin wolle. Da war es aber schon viel zu spät, denn ich war head over heels und wenn er ehrlich zu sich selbst gewesen wäre, steckten wir schon längst in einer Partnerschaft. Nach einiger Zeit merkte ich, dass ich in dieser alleine war. Er zog sich immer mehr zurück und ich stand vor seinen verschlossenen Türen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als wir eines Nachts von einer Party angetrunken nach Hause gekommen waren und ich mir dachte, wie perfekt das eigentlich zwischen uns sein könnte. „Du lässt mich nicht herein“, hatte ich zu ihm gesagt. Er schaute mich an und verneinte es, aber wir beide wussten, dass er mich anlog. Ein paar Wochen später – ich hatte längst mein imaginäres Köfferchen gepackt, war aber immer noch himmelweit weg davon ihn zu vergessen – saß ich mit Freundinnen in einem Restaurant. Im hintersten Eck saß er. Mit seiner neuen Freundin. Ein Mädchen, das von Kopf bis Fuß so komplett anders war als ich. Da wusste ich, dass mein Schlüssel nie der Richtige gewesen war.

Letzten Sonntag hatte der gerufene Schlüsseldienst nach einer Minute unsere Tür offen und alles war wieder beim Alten. Es war ein teurer Spaß, aber trotzdem musste ich lachen. Denn wenn man weiß, dass man gemeinsam auf einer Seite einer geschlossenen Tür steht, dann gibt es immer Mittel und Wege, sie zu öffnen.

Foto: Anika Landsteiner privat

Sommerbräune: Do-It-Yourself

Sommerbräune

Auch im Herbst noch so aussehen, wie als wäre man frisch aus einem 2-wöchigen Karibik-Urlaub zurückgekehrt? Ist gar kein Problem! Mit Tricks und kleinen Helfern lässt sich sonnengebräunte Haut auch von zu Hause aus zaubern.

Im Sommer fühlt man sich bekanntlich am wohlsten in seiner Haut. Wieso? Die warmen Tage wecken bei uns Glückshormone und mit knackig gebräunter Haut strahlen wir auch äußerlich. Vor 100 Jahren noch galt helle als Ideal der Schönen und Reichen und in den fernöstlichen Ländern Asiens ist auch heute dunkle Hautfarbe nicht allzu gern gesehen. Wir finden jedoch: Braun ist sexy, frisch und gesund. Vornehme Blässe ist schon lange nicht mehr angesagt und jetzt, wo der Sommer am Weiterziehen ist, verrät Ajouré die besten Tricks, um auch im Herbst wie von der Sonne geküsst auszusehen.

Spray-On-Tan

Der Renner aus den USA! Für Promis und Trendsetter gibt es jetzt schon keine Alternative mehr zu den Spray-On-Tans – mit Ausnahme eines Mexiko-Trips natürlich… Spray-On-Places sind hierzulande noch nicht so weit verbreitet wie Sonnenstudios, doch selbst eine weitere Anfahrt kann sich lohnen. Die in wenigen Sekunden aufgesprühte Bräune ist ungefährlich und für jeden Hauttypen geeignet und gelingt anders als bei Bräunungsversuchen zu Hause auch professionell und gleichmäßig, auch in verschiedenen Bräunungsgraden. Die künstliche Bräune hält etwa 1-2 Wochen. Übrigens kann man diese Airbrush-Methode auch für zu Hause kaufen.

Bräunungscreme

Sommerbräune aus der Tube ist nichts Neues und wahrscheinlich die gängigste Variante für den Do-It-Yourself-Tan. Bräunungscreme ist für wenig Geld in jedem Drogeriemarkt erhältlich. Beachtet werden muss hierbei die Verpackungsbeilage: Nicht einfach drauf loscremen, sonst wird’s ganz schnell fleckig. Vor allem bei den Handflächen aupassen: Beim Eincremen werden sie oft viel zu dunkel im Vergleich zum Rest des Körpers. Also entweder Handschuhe tragen oder Bräunungsüberreste mit einem Peeling entfernen. Ähnlich und alternativ zur Creme gibt es Tubenbräune auch als Milch oder Schaum.

Bräunungstücher

Eine relativ neue Methode zum Selbstbräunen sind Bräunungstücher. Die Anwendung ist recht tricky: Je länger man ein Tuch benutzt, desto weniger Farbe bleibt drauf übrig. So kommt es oftmals zu unebenmäßiger Farbverteilung. Deswegen beim Bräunen mit Bräunungstücher am besten von der besten Freundin helfen lassen.

 

Bei allen Methoden empfiehlt es sich, nach der Anwendung einige Zeit zu warten, bevor man sich ins Bett legt oder duschen geht. Die aufgetragene Farbe kann je nach Hersteller leicht abfärben.

Übrigens raten wir vom regelmäßigen Besuch im altbekannten Solarium schlichtweg ab. Gleichmäßige Bräune erhält man hier zwar auf Knopfdruck, allerdings zu hohem Preis: Oftmals sind die UV-Strahlen viel zu stark, lassen die Haut nicht nur auf Dauer ledrig und um Jahre gealtert aussehen, sondern verursachen auch Hautkrankheiten. Dann lieber einfach auf Make-Up oder getönte Lotionen zurückgreifen und Bräune ohne gesundheitliche Schäden genießen.

 

Foto: Aleksei Nabokov / stock.adobe.com

So stylst du die Trendfarbe Grau immer wieder neu

Trendfarbe Grau

Von wegen graue Maus! Im Herbst punktet die unscheinbare Farbe mit Vielseitigkeit, unterschwelliger Trendlastigkeit und tausenden Kombinationsmöglichkeiten.

So langsam aber sicher verabschiedet sich der Sommer von uns und damit auch die knalligen Neonfarben. Denn der Herbst wird dieses Jahr Grau. Langweilig? Von wegen! Elegante Zurückhaltung gemischt mit der Tragbarkeit machen Grautöne zum neuen Farbentrend für alle Frauen, die nicht nach Aufmerksamkeit schreien müssen. Seriös für’s Büro, cool und simpel für den Alltagslook.

Looks in Grau sind dabei so vielfältig wie keine anderen: Komibiniert werden darf mit so ziemlich jeder erdenklichen Farbe und auch mit Grau-in-Grau-Outfits können Sie punkten. Helle und dunkle Töne ergänzen sich dabei perfekt. Wer gleich zwei Trends miteinander mixen will, der trägt Grau im Ombré-Stil. Passend zum Herbst sieht vor allem Knitwear extrem lässig aus und hält gleichzeitig warm. Farben und Muster dürfen dank der zurückhaltenden Farbe ruhig hervorstechen: Angesagt sind Grafikdrucke, Streifen und Punkte.

Neben Hosen, Oberteilen und Jacken werden auch vermehrt unsere liebsten Accessoires blasser: Taschen, Mützen und Schuhe sehen in Grau besonders edel aus. Ein Must-Have: Weiches, graues Leder. Unglaublich cool, unglaublich elegant.

Die Trendfarbe Grau immer wieder neu kombinieren

Die Farbe Grau ist äußerst vielseitig und bietet zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten für stilvolle Fashion-Looks. Hier sind einige Ideen, wie du Grau in deine Outfits integrieren kannst:

  1. Monochromes Ensemble: Kombiniere verschiedene Grautöne in einem Outfit für einen eleganten monochromen Look. Zum Beispiel: graue Hose, Pullover und Mantel.
  2. Kontrastierende Farben: Grau lässt sich wunderbar mit lebendigen Farben wie Rot, Gelb, Pink oder Blau kombinieren, um einen auffälligen Kontrast zu schaffen.
  3. Grau mit Weiß: Kreiere einen zeitlosen und frischen Look, indem du graue Kleidungsstücke mit weißen Teilen kombinierst, wie z.B. graue Jeans mit einer weißen Bluse.
  4. Edle Eleganz: Trage ein graues Etuikleid oder eine graue Bluse mit einer schwarzen Hose oder einem Rock für einen klassischen und edlen Look.
  5. Casual-Chic: Kombiniere graue Jeans mit einem T-Shirt und einer Lederjacke für einen lässig-eleganten Streetstyle.
  6. Gemütlicher Strick: Trage einen grauen Strickpullover mit einer kuscheligen Strickmütze und Schal für einen winterlichen Look.
  7. Business-Casual: Kombiniere einen grauen Blazer mit einer weißen Bluse und einer schwarzen Hose für einen schicken Büro-Look.
  8. Sportliche Eleganz: Trage graue Sneakers mit einer grauen Jogginghose und einem Oversize-Blazer für einen lässig-eleganten Sport-Luxe-Look.
  9. Pastellakzente: Füge einem grauen Outfit mit pastellfarbenen Accessoires wie einem Schal oder einer Handtasche eine verspielte Note hinzu.
  10. Layering mit Textur: Kombiniere unterschiedliche Grautöne und Texturen, wie z.B. eine graue Cordhose mit einem grauen Strickpullover, um Tiefe und Interesse zu schaffen.

Denke daran, dass Grau eine großartige Basisfarbe ist, die sich leicht mit anderen Farben und Stilen kombinieren lässt. Experimentiere mit verschiedenen Kombinationen, um deinen persönlichen Stil zu unterstreichen und vielfältige Looks zu kreieren.

Foto: Alena Ozerova / stock.adobe.com

Little Black Dress: Die Magie des Kleinen Schwarzen

Little Black Dress

Es ist die Ikone unter den Kleidern: Das Little Black Dress ist das Kleid für jede Gelegenheit. Kein Designer, der sich noch nicht am Klassiker versucht hat, keine Frau, die es nicht in ihrem Schrank hängen hat.

Was hat es mit dem Little Black Dress auf sich?

Das Little Black Dress geht auf die bekannte Modedesignerin Coco Chanel zurück, die es ursprünglich als Trauerkleidung für noch junge Kriegswitwen des ersten Weltkrieges entwarf. Sie wollte damit beweisen, wie chic und modisch schwarz sein kann. Spätestens mit Audrey Hepburn im Film Frühstück bei Tiffany wurde das Little Black Dress aus dem Trauerambiente herausgeholt und heute führen es alle Modedesigner in ihrer Kollektion.

Audrey Hepburn - Black Evening Gowns
Audrey Hepbrun im brühmten LBD von Givenchy

So vielseitig ist das Little Black Dress

Kaum ein Kleid, das vielseitiger zu tragen ist. Für Frauen jeden Alters und bei unzähligen Gelegenheiten, ist das kleine Schwarze eigentlich immer ein Glücksgriff. Man wirkt nicht overdressed, aber immer hoch elegant. Es macht eine schlanke jugendliche Figur und kann je nach Ausführung von seriös bis hin zu super sexy wirken. Man denke nur an die semitransparenten Spitzendetails die in schwarz einfach am wirkungsvollsten sind. Das Kleid wird meist im Etuistil getragen, eng anliegend und ohne Ärmel. Diese klassische Variante gibt es in unzähligen Abwandlungen etwa mit Ärmel, kurz oder auch kniebedeckt, mit Spitze oder ganz schlicht. Immer wird das kleine Schwarze seiner Trägerin eine ganz besondere damenhafte Ausstrahlung verleihen.

Die passenden Accessoires

Die Schuhe können entscheidendes Detail für die gewünschte Wirkung sein, Audrey Hepburn trug ganz klassisch flache Ballerinas dazu, aber das muss natürlich nicht sein, Highheels sind ebenso denkbar, wie eine mittlere Absatzhöhe. Je nach Anlass kann man dem Kleid eben immer wieder eine andere Komponente geben. Schwarze Accessoires passen immer, aber du kannst auch das Little Black Dress durch verschiedenfarbige Details enorm aufpeppen. Die Wirkung von schönem Schmuck ist beim schlichten kleinen Schwarzen am schönsten, hier darf es dann ruhig auch mal etwas mehr sein. Wir empfehlen als Tasche für das Little Black Dress klassischerweise die Clutch, aber jede andere festliche kleine Tasche geht natürlich auch, nur zu groß darf sie nicht sein.

Styling-Tipps für das Kleine Schwarze

So holst du das Beste aus deinem Little Black Dress heraus:

  1. Accessoires setzen Akzente: Wähle auffällige Accessoires wie Statement-Halsketten, Ohrringe oder auffällige Armbänder, um dein LBD aufzupeppen.
  2. Schuhe mit Stil: Von eleganten Pumps bis hin zu trendigen Stiefeletten – wähle Schuhe, die den Look vervollkommnen.
  3. Jacken und Blazer: Ein maßgeschneiderter Blazer oder eine stylische Lederjacke verleiht deinem Dress eine moderne Note.
  4. Kontrast mit Farbe: Füge einen Farbtupfer mit farbigen Accessoires wie Schuhen oder einer Handtasche hinzu.
  5. Vielseitige Frisuren: Ob Hochsteckfrisur, lockere Wellen oder klassische Bob-Frisur – die Frisur kann den Stil des Outfits ergänzen.
  6. Experimentiere mit Texturen: Kombiniere verschiedene Texturen wie Samt, Seide oder Spitze, um dem Outfit Tiefe zu verleihen.
  7. Layering: Trage das LBD über einem schlichten T-Shirt oder kombiniere es mit einem dünnen Rollkragenpullover für einen lässigen Look.
  8. Statement-Gürtel: Betone deine Taille mit einem auffälligen Gürtel, um die Silhouette zu betonen.
  9. Make-up und Lippenstift: Betone deine Augen oder wähle einen kräftigen Lippenstift, um deinem Look mehr Dramatik zu verleihen.
  10. Selbstbewusstsein strahlen: Das Wichtigste ist, das Outfit mit Selbstvertrauen zu tragen. Egal welchen Stil du wählst, trage dein LBD mit Stolz!

Das Little Black Dress ist zeitlos und vielseitig – mit diesen Tipps kannst du es auf verschiedene Arten tragen und immer wieder neu interpretieren.

Fotos: somemeans / stock.adobe.com; Paramount Pictures / Frühstück bei Tiffany

Kolumne: „Küssen kann man nicht alleine…“ Schade eigentlich!

Der Kuss, oder das was wir hier in Europa unter „Küssen“ verstehen ist mindestens genau so alt wie unsere Spezies selbst…wenn nicht sogar älter denn auch die Tierwelt küsst sich.  Die wissenschaftliche Erforschung des Kusses nennt man übrigens „Philematologie“, falls ihr mal wieder (kurz vor dem ersten Kuss) beim Daten mit unnützem Wissen prahlen möchtet.

Es gibt knutschen, busserln, schmatzerln, schnäbeln, herzeln oder züngeln. Und mindestens genauso viele Arten des Kusses gibt es. Es gibt den Begrüßungskuss. Den Wangenkuss. Den Eskimokuss. Den French Kiss. Den Stirnkuss (Klassiker unter Papas). Den Zungenkuss. Den Handkuss. Den Kopfkuss (son‘ bisschen ähnlich wie ’ne Kopfnuss). Und noch unzählige andere Arten von Küssen, die auch zum Beispiel YouTube Sternchen Liont in diesem Video hier zeigt. Zuerst dachte ich in etwa „was ein überhebliches, aufgedrehtes Kerlchen!“. Aber beim Anschauen konnte ich dann doch nicht weg klicken. Sein Erfolg sei ihm gegönnt, er bringt mich zum Schmunzeln:
 

15 Arten zu küssen – Küssen kann man nicht alleine!

Die ganze Welt redet über das Küssen, ob Dr. Sommer in BRAVO (ja, den gibt es tatsächlich immer noch!), die Telekom oder Singlebörsen. Immer geht es um DEN perfekten Kuss. Um die besten Tipps, die tollsten Feelings.

Also…alle Welt spricht davon, aber ganz ehrlich? Richtig gute Küsser sind trotzdem rar – so aus der Erfahrung einer 25-Jährigen. Küsse müssen lang sein und leidenschaftlich, gut schmecken und am besten ganz eng umschlungen statt finden. Hach! Aber wie beim großen Bruder des Kusses, dem Sex, gibt es auch hier den Schlabberer, den Pieker und den Presser. Wenn ihr so etwas habt, dann nichts wie weg. Denn Gordon Gallup, Professor für Psychologie an der Universität von Albany in New York, sagt: „Küssen ist evolutionär gesehen ein Weg, die Gesundheit und den hormonellen Status eines möglichen Partners zu prüfen.“ Heißt, wenn es einfach nicht passt: Sucht schnell das Weite!

Feststellen könnt ihr das ganz einfach daran, ob sich beim Druck der Küsse eure Nackenmuskulatur derart verspannt, dass ihr nach einer durchgeknutschten Nacht zum Masseur müsst. Oder wenn er euch gefühlt die komplette Mundgegend sauber schlecken möchte…und er dabei noch nicht einmal seinen Speichelfluss unter Kontrolle halten kann. Dann gibt es da ja noch dieses wahllose im Mund herumgestochere. Sucht dieser Typ etwas bestimmtes? Zwischendurch dringen lüsterne Worte ins Ohr, bringt dann aber auch nichts mehr. Und dann dieser Augenkontakt beim Küssen, will er denn checken ob wir seine Kusskünste auch wirklich so großartig finden? Der absolute Bringer…leider nicht!

Wenn dann aber doch der richtige Frosch geküsst wurde sollte man das Lippenspiel nicht vernachlässigen, rät die Bremer Sexualwissenschaftlerin Ingelore Ebberfeld. „Sie sollten das Küssen bewusst pflegen“, denn damit geht’s schneller und besser zur Sache. Grund: Im Speichel ist das Sexhormon Testosteron enthalten, das die Libido anregt. Also, je öfter, desto besser!

Und weil das Thema Küssen so unerschöpflich ist wie unsere Lust selbst 😉 gibt es hier noch ein paar Facts:

  • Brite James Belshaw und seine Partnerin Sophia Severin, die am 6. und 7. Juli 2005 im Plaza Shopping Centre in London geschlagene 31 Stunden, 30 Minuten und 30 Sekunden lang knutschten. Das war der offiziell längste Kuss der Welt, der auch im Guinness-Buch der Rekorde steht.
  • Ein durchschnittlicher Kuss dauert heut zu Tage über zwölf Sekunden. Das ist mehr als doppelt so lang wie in den 80er Jahren: Damals küsste man sich im Schnitt nur 5,5 Sekunden.
  • Beim Küssen kommen bis zu 38 Gesichtsmuskeln zum Einsatz – gut für straffe Konturen.
  • Frauen haben dabei zu 92 Prozent die Augen geschlossen, während etwa die Hälfte der Männer gerne sieht, was im Gesicht der Geküssten vorgeht.
  • Eins der berühmtesten abendländischen Rituale ist das Küssen unterm Mistelzweig: Paare, die dies zu Weihnachten tun, bleiben für immer zusammen! Also dann…Weihnachten kommt bestimmt!

Foto: Mia Bühler

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