Der Begriff Komfortzone taucht insbesondere bei der persönlichen und beruflichen Entwicklung immer wieder auf. Die Komfortzone beschreibt im Grunde genommen die Umgebungen und Situationen, in denen sich ein Mensch in seinem Alltag befindet. Hierzu zählen bekannte Orte, Tätigkeiten und Personen, die im gewöhnlichen Alltag eines Menschen allgegenwärtig sind.
Festzuhalten ist also, dass jeder Mensch eine ganz persönliche Komfortzone besitzt, innerhalb derer es nur selten zu ungewöhnlichen oder überraschenden Ereignissen kommt und in der er nur wenig Neues kennenlernen kann. Potentielle Risiken sind beinahe ausgeschlossen. Gleiches gilt jedoch auch für das persönliche Wachstum. Innerhalb der Komfortzone werden simple und ungefährliche Entscheidungen getroffen und das Leben gestaltet sich insgesamt äußerst vorhersehbar.
Bewegt man sich jedoch aus dieser Zone heraus, kann dies zu bedeutsamen Entwicklungen der persönlichen Fähigkeiten und Charaktereigenschaften führen. In jedem Falle sammelt man neue Erfahrungen und erweitert seine Komfortzone und seinen Horizont gleichzeitig.
Warum ist es wichtig, die persönliche Komfortzone regelmäßig zu verlassen?
Innerhalb unser Komfortzone fühlen wir uns meist sicher und wohl. Wir können unseren Tagesablauf in etwa vorhersehen, weil wir mit ihm vertraut sind und werden in der Regel vor keine großen Herausforderungen gestellt. Wir Menschen sind jedoch von Natur aus neugierig und darauf aus, stets Neues zu entdecken und uns ständig weiterzuentwickeln. Damit dies gelingt, ist es unheimlich wichtig, dass wir uns an das Unbekannte heranwagen. Auf diese Weise können wir uns weiterbilden und unser Gehirn stetig fordern. Wer jeden Tag dieselben Dinge mit denselben Menschen tut, der gerät schnell in eine Art Routine-Teufelskreis hinein. Mit der Zeit gestaltet es sich dann immer schwieriger, die eigene Komfortzone zu durchbrechen.
Es lässt sich somit sagen, dass bei langem Verweilen innerhalb der Komfortzone sogar eine Rückentwicklung stattfinden kann. Diese ist allen voran auf die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns zurückzuführen. In stressigen Zeiten, in denen das Gehirn unter Strom steht, weil es sich um Lösungen für Konflikte oder Probleme bemüht oder hohen neuen Anforderungen gerecht zu werden versucht, ist die Leistungsfähigkeit deutlich höher, als in stressfreien Zeiten wie beispielsweise einem Urlaub. Unser Gehirn passt somit seine Leistungsfähigkeit an die Gegebenheiten und Aktivitäten an.
Um zukünftig mehr Erfolg, Glück und auch Zufriedenheit in deinem Leben erlangen zu können, ist also ein regelmäßiges Erweitern der Komfortzone unabdingbar. Gleiches gilt für die Verfolgung und Erfüllung festgelegter Ziele. Auch diese kannst du nur dann erreichen, wenn du dazu bereit bist, dich auf etwas Unbekanntes einzulassen und deinen normalen Alltag hinter dir zu lassen.
Probleme und Schwierigkeiten
Das wohl größte Problem beim Verlassen der Komfortzone ist die Angst. Hierbei treten drei Arten der Angst am häufigsten auf: die Angst vor dem Versagen, die Angst vor dem Unbekannten und die Angst vor Zurückweisung und Schmerz. All diese Ängste und Sorgen begegnen uns innerhalb unserer Komfortzone natürlich nicht, weshalb sich das Durchdringen oftmals so schwer gestaltet. Selbstverständlich möchte niemand gern als Versager dastehen oder an einer Herausforderung scheitern. Doch wie es so schön heißt: „Wer nicht wagt der nicht gewinnt“. Es ist mit Sicherheit besser etwas auszuprobieren, auch wenn man hierbei scheitern sollte, als es nicht einmal zu versuchen und sich sein Leben lang darüber zu ärgern. Neue und unbekannte Dinge sind immer ein wenig beängstigend, gleichzeitig aber auch unheimlich aufregend.
Zudem ist das Verharren innerhalb der eigenen Komfortzone ein ganz natürlicher Reflex zum Schutz des Lebens und des eigenen Wohls. Um diesen zu umgehen, muss du also aktiv handeln und gezielt das Verlassen deiner Komfortzone vornehmen.
Tipps zum Durchdringen der eigenen Komfortzone
Wenn du auch zu den Menschen gehörst, die sich mit dem Versuchen neuer, ungewöhnlicher Dinge schwertun, dann haben wir für dich nachstehend einige hilfreiche Tipps zusammengestellt, die dir beim Ausbruch aus deiner ganz persönlichen Komfortzone behilflich sein können.
1. Der richtige Umgang mit der Angst
Ängste sind völlig natürliche Gefühle, die jeder Mensch kennt und besitzt. Auch wenn wir Ängste wohl nie vollständig aus unserem Leben verbannen können, so können wir dennoch lernen, mit ihnen umzugehen. Der beste Weg hierbei ist, sich seinen Ängsten offen zu stellen und sich diese selbst einzugestehen. Ein Verbergen oder Unterdrücken deiner Angst bewirkt in der Regel nur, dass die Ängste stärker werden und dich zu dominieren versuchen. Sie sind in deinen Gedanken stets präsent und halten dich auf die Weise von dem Verlassen deiner Komfortzonen ab. Sinnvoll ist es hingegen, deine negativen Gedanken und Befürchtungen zuzulassen und als solche zu akzeptieren. Auf diese Weise erhalten sie weniger Macht und machen den Weg im Gehirn für positive Gedanken frei.
2. Eigenmotivation und Tatendrang
Es ist dir nur dann möglich, aktiv zu werden, wenn du motiviert bist. Fehlt es an Motivation, kommst du nicht aus deinem Trott heraus. Es ist daher wichtig, einen Weg zu finden, mit dem du deinen Körper sowohl psychisch als auch physisch in Gang bekommst. Hierbei können bereits leichte körperliche Aktivitäten behilflich sein. Diese regen die Herzfrequenz an und lassen den Blutdruck ansteigen. Der Körper läuft langsam warm, baut Energie auf und ist bereit, aktiv zu handeln.
3. Realistische Erwartungen & Etappenziele schaffen
Wenn du dir Ziele setzt, dürfen diese selbstverständlich groß sein und noch in weiter Ferne liegen. Wichtig ist jedoch, dass du dir bei Erreichen dieser Ziele kleine Etappenziele absteckest, die du auf kurze Sicht erreichen kannst. Auf diese Weise kannst du ständig kleine Erfolge verzeichnen und wirst sicherer und selbstbewusster, wenn du dich außerhalb deiner Komfortzone befindest. Deine Erwartungen an dich selbst solltest du so realistisch wie möglich halten, um sie sodann auch erfüllen zu können und Enttäuschungen zu vermeiden.
4. Positive Gedanken und Umgebung nutzen
Eine positive Einstellung trägt nachweislich zu einem gesünderen und erfolgreicheren Leben bei. An Stelle von negativen Gedanken und Zweifeln solltest du dir positive Szenarien vorstellen und dich von Menschen umgegeben, dessen gute Laune dich motivieren und beeinflussen kann. Oftmals kann es schon hilfreich sein, mit Menschen in Kontakt zu treten, die ähnliche Ziele verfolgen wie du selbst. Dies spornt an und steigert deinen Ehrgeiz ungemein.
5. Übung macht den Meister
Umso öfter du deine Komfortzone aus freien Stücken verlässt, desto leichter geht dir dieser Vorgang von der Hand. Schon kleine Dinge können wahre Wunder bewirken. Versuche immer wieder, gern auch spontan, etwas zu tun, was du normalerweise nicht tun würdest. Schnell wirst du merken, dass es dir von Mal zu Mal leichter fällt, dich auf neue Situationen oder Aktivitäten einzulassen und dass sich deine Einstellung gegenüber fremden Menschen stark verändern wird.
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