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Von It-Girls und Stilikonen: Mila Kunis

Mila Kunis - Ted

Mila Kunis war vor einigen Jahren noch nicht jedem ein Begriff, doch heute hat es die Schauspielerin in die A-Liga Hollywoods geschafft und begeistert in zahlreichen Film- und Serienrollen. Charakterdarstellerin und „Sexiest Woman Alive“ – und im wahren Leben der bodenständige Kumpeltyp.

Steckbrief

Vollständiger Name: Mila Kunis
Geboren: 14. August 1983 (Alter 39 Jahre), Czernowitz, Ukraine
Eltern: Elvira Kunis, Mark Kunis
Geschwister: Michael Kunis
Beruf: Schauspielerin & Synchronsprecherin
Ehepartner:Ashton Kutcher (verh. 2015)
Kinder: Wyatt Isabelle Kutcher, Dimitri Portwood Kutcher
Größe: 1,63 m
Sternzeichen: Löwe

Mila wurde am 14. August 1983 in Czernowitz in der Ukraine geboren. Als die Familie Kunis in Los Angeles wohnte, besuchte die kleine Mila die Hubert Howe Bancroft Middle-School und nahm am Nachmittag im Schauspielunterricht teil – der Anfang einer steilen Karriere.

Mila – Der neue Superstar

Mit 14 Jahren erhaschte sich Mila dann ihre erste große Rolle. Sie wurde für die Fernsehserie „Die wilden Siebziger“ gecastet. Als „Jackie“ wurde sie weltbekannt. Ganz nebenbei zierte Mila auch das Cover des Männermagazins Stuff. In ihren jungen Jahren hatte Mila Kunis natürlich noch mehr nennenswerte Rollen. Unter anderem im Aerosmith-Musikvideo „Jaded“, sowie in einigen Filmen wie Gia – Preis der Schönheit. Ebenso konnte man Mila neben Denzel Washington in „The Book of Eli“ sehen. Allerdings war Mila nicht nur im Bereich der Schauspielerei vertreten, sondern lieh auch der Zeichentrickfigur Meg Griffin aus der Serie Family Guy ihre Stimme. Der große Durchbruch gelang Kunis mit ihrer Rolle in Black Swan. Hier spielte sie neben Natalie Portman und begeisterte Kritiker und Publikum mit Coolness und ihrem toughen Auftreten. Für die Rolle gewann sie den Marcello-Mastroianni-Preis der Filmfestspiele von Venedig und wurde mit einer Nominierung für den Golden Globe als Beste Nebendarstellerin geehrt.


In their new movie, Justin Timberlake and Mila Kunis have quite a few nude scenes. Today they told Ellen what they actually wore during filming- and shared the hilarious details!
Im Jahr 2011 folgte dann der Film „Freunde mit gewissen Vorzügen“, in dem sie die Hauptrolle neben Justin Timberlake einnahm. In der romantischen Komödie zeigte sie ihre seichte Seite. 2012 bestach sie neben Mark Wahlberg in der Komödie Ted, ein Megahit an den Kinokassen.

Freunde mit gewissen Vorzügen
Freunde mit gewissen Vorzügen

Ein Sexsymbol ganz einfach

Allerdings ist Mila Kunis nicht nur eine hervorragende Schauspielerin, sondern auch ein Sexsymbol. Vom Magazin Esquire wurde sie 2012 zur Sexiest Woman Alive gekürt. Und auch die Modebranche hat Milas Potential erkannt: 2012 wars ie das Gesicht der Miss-Dior-Kampagne. Hollywoods begehrteste Schönheit lässt es privat allerdings eher locker angehen: Oft sieht man sie ganz gemütlich im Schlabberlook und ungeschminkt. Sie selbst sagt von sich, sie sei eher das „Girl Next Door“ mit maskulinem Touch. Von Star-Allüren und Diven-Gehabe also keine Spur. Wem das besonders gefallen dürfte: Ihrem Kollegen und Verlobten Ashton Kutcher, mit dem sie dieses Jahr ein Kind erwartet.
Für alle Mila-Fans haben wir hier ihre Top-Filme zusammengestellt, so holt ihr euch den Superstar nach Hause:

Ihre Filmografie

Hier findest du alle Filme und Serien, in denen Mila Kunis zu sehen ist, in der Übersicht.

Film- und Serienauftritte

  • 1995: Die Rückkehr der Piranhas
  • 1996: Walker, Texas Ranger – Staffel 5 Episode 15
  • 1996: Santa Claus mit Muckis
  • 1996: Liebling, jetzt haben wir uns geschrumpft
  • 1997: Eine himmlische Familie – Staffel 2 Episoden 2 – 10
  • 1998: Jagabongo
  • 1998: Gia – Preis der Schönheit
  • 1998: Die wilden Siebziger – Staffel 1
  • 1999: Family Guy – Staffel 1
  • 1999: Family Guy – Staffel 2
  • 1999: Die wilden Siebziger – Staffel 2
  • 2000: Die wilden Siebziger – Staffel 3
  • 2001:Ran an die Braut
  • 2001: Family Guy – Staffel 3
  • 2001: Die wilden Siebziger – Staffel 4
  • 2002: Die wilden Siebziger – Staffel 5
  • 2002: American Psycho II: Der Horror geht weiter
  • 2003: Die wilden Siebziger – Staffel 6
  • 2004: Die wilden Siebziger – Staffel 7
  • 2005: Robot Chicken – Staffel 1 Episoden 3 – 10 – 18
  • 2005: Robot Chicken – Staffel 1 Episode 20
  • 2005: Family Guy – Staffel 4
  • 2005: Die wilden Siebziger – Staffel 8
  • 2006: Family Guy – Staffel 5
  • 2007: The Hills with James Franco and Mila Kunis
  • 2007: Sex Geflüster
  • 2007: Robot Chicken – Staffel 3 Episoden 1 – 17
  • 2007: Moving McAllister
  • 2007: Family Guy – Staffel 6
  • 2007: Boot Camp
  • 2008: Robot Chicken – Staffel 4 Episode 7
  • 2008: Nie wieder Sex mit der Ex
  • 2008: Max Payne
  • 2008: Family Guy – Staffel 7
  • 2009: The Cleveland Show – Staffel 1 Episode 1
  • 2009:Family Guy – Staffel 8
  • 2009: Ausgequetscht
  • 2010:The Book of Eli
  • 2010: Robot Chicken – Staffel 5 Episode 14
  • 2010: Family Guy – Staffel 9
  • 2010: Date Night – Gangster für eine Nacht
  • 2010: Black Swan
  • 2011: Freunde mit gewissen Vorzügen
  • 2011: Family Guy – Staffel 10
  • 2012: Ted
  • 2012: Family Guy – Staffel 11
  • 2013: Two And A Half Men – Staffel 11 Episode 19
  • 2013: Family Guy – Staffel 12
  • 2013: Dritte Person
  • 2013: Die fantastische Welt von Oz
  • 2013: Blood Ties
  • 2014: The Color Of Time
  • 2014: Family Guy – Staffel 13
  • 2014: Annie
  • 2015: Jupiter Ascending
  • 2015: Hell & Back
  • 2015: Family Guy – Staffel 14
  • 2016: Family Guy – Staffel 15
  • 2016: Bad Moms
  • 2017: Family Guy – Staffel 16
  • 2017: Bad Moms 2
  • 2018: Family Guy – Staffel 17
  • 2018: Bad Spies
  • 2019 Willkommen im Wunder Park
  • 2019: Family Guy – Staffel 18
  • 2020: Four Good Days
  • 2020: Family Guy Movie
  • 2020: Family Guy – Staffel 19
  • 2020: Breaking News In Yuba County
  • 2021: Family Guy – Staffel 20
  • 2022: Ich. bin. so. glücklich.
  • 2022: Family Guy – Staffel 21
  • 2023: Jackpot
  • 2023: Family Guy – Staffel 22

 

Fotos: Universal Pictures Germany / Ted; Sony Pictures Germany / Freunde mit gewissen Vorzügen

Kolumne: Schmollmund vs. Kaminfeuer

Männer kommen vom Mars, Frauen von der Venus? Könnte sein. Die Distanz zwischen den beiden Planeten schwankt übrigens zwischen circa 97 und 358 Millionen Kilometer. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie groß diese Lücke ist. Aber genauso wenig weiß ich die Antwort darauf, warum Frauen und Männer so oft aneinander vorbeireden. Eine Theorie:

Wir Frauen sind gar nicht so streitlustig, wie manch einer behaupten möchte. Nein, wir haben auch keine Haare auf den Zähnen. Zumindest nicht alle von uns. Ehrlich gesagt bin ich sogar vom Gegenteil überzeugt, vielleicht und hoffentlich spreche ich hier für viele meiner weiblichen Zeitgenossen, wenn ich sage, dass wir im Grunde sehr harmoniebedürftig sind. Ein romantischer Abend vor einem knisternden Kaminfeuer ist sicherlich erstrebenswerter, als gemeinsam in einem kalten Doppelbett zu liegen, bei dem man zum ersten Mal merkt, wie groß es wirklich ist. Und wie viel Leere zwischen einander. Wir sind uns einig, oder? Fein.

Warum gibt es dann aber – selbst in funktionierenden Beziehungen – oftmals Missverständnisse oder kleine Sidekicks, unausgesprochene Worte und schiefe Blicke? Ich glaube, weil wir Frauen oftmals lieber die Augen verdrehen und nichts sagen, anstatt Tacheles zu reden. Der Harmonie wegen. Und eventuell, weil wir intuitiv vermuten, dass es Jahre dauern könnte, die Brücke zwischen Mars und Venus bezüglich einiger Standpunkte zu überqueren. Eine Tatsache, die natürlich nicht ausschließt, den Hörer in die Hand zu nehmen und die Konversation mit der Freundin zu führen. Klar, ein Ventil braucht’s trotzdem.

Das Problem an der Sache ist schlichtweg, dass Männer keine Sensoren für Mimikveränderungen haben. Oder sie beachten ihre Sensoren nicht, auch das ist möglich. Männer möchten Informationen am Stück oder häppchenweise vorgelegt bekommen und nicht herumrätseln, sich gemeinsam mit der Frau um den heißen Brei drehen oder die Denkmaschine für in ihren Augen unnötige Dinge anschmeißen. Irgendwie ja auch nachvollziehbar. Und wenn wir uns nicht genauso verhalten, werden wir eben nicht verstanden. So einfach ist das.

Aber, um wieder zum Anfang zurückzukommen, ich schätze einfach, dass wir oftmals Dinge sehr lange nicht ansprechen, um den Frieden zu wahren. Um das Kaminfeuer am Abend zu bekommen. Und um den Männern die Chance zu geben, uns zu verstehen, ohne alles vorgekaut zu servieren. Denn wenn sie mal an den Punkt kommen, an dem sie mit dem richtigen Geschenk (oder überhaupt einem Geschenk) um die Ecke kommen oder bereit sind, ein Beziehungsproblem aus unserer Sicht zu sehen, dann handelt es sich um eins der schönsten Erlebnisse innerhalb einer Partnerschaft.

Das haben wir also nun begriffen. Tatsache ist: Solange wir Weiblein lieber schmollen, eine Schnute ziehen und lieber der Freundin alles brühwarm servieren, wird sich nichts davon ändern, was wir uns wünschen. Denn der ein oder andere Mann registriert zwar vielleicht den Schmollmund, ignoriert ihn aber gekonnt, denn warum ein Problem ansprechen, solange es möglich ist, den Elefanten unter den Teppich zu kehren?

Anscheinend ist es manchmal nicht nur das Problem der Männer, ihren Mund aufzumachen. Wir Frauen sollten eine Balance finden zwischen Schreien und Schweigen. Den Schmollmund können wir ja immer noch auspacken, wenn wir unbedingt etwas haben möchten. Als würde es dafür nicht genügend Situation geben.

Foto: Anika Landsteiner

Rezept: Tagliatelle mit Lachs

Für mich passen Nudeln und Fisch gut zusammen, gerade Lachs und Bandnudeln harmonieren auf dem Teller ganz besonders gut. Dieses Gericht ist leicht und schnell gemacht. Für einen geübten Koch dauert das Rezept kaum länger als die Pasta zum kochen braucht. Und auch für einen Ungeübten sollten die Nudeln in weniger als einer halben Stunde auf dem Tisch stehen.

Tagliatelle mit Lachs

Was für mich dieses Rezept auszeichnet ist die Frische der Zitrone und des Dills, dazu kommt die cremige Sahne und der zarte Lachs.

Mit einem Glas gekühltem Weißburgunder auf einer sonnigen Terrasse, ist das ein perfektes Abendessen für mich.

 

Tagliatelle mit Lachs

Für zwei Personen

300 g Lachsfilet

100 ml Sahne

Abrieb von einer Bio-Zitrone

Saft einer halben Zitrone

1 Bio-Ei

50 g geriebenen Parmesan

3 Stängel Dill

Salz

Pfeffer

 

Die Tagliatelle in reichlich Salzwasser bissfest kochen und den Lach in etwas Öl in der Pfanne bei mittlerer Hitze braten. Der Lachs muss nach ungefähr fünf
Minuten gewendet werden, wenn der Lachs von unten leicht gebräunt ist.

Während Nudeln und Fisch vor sich hin garen, kannst Du die Sahne in einen kleinen Topf gießen. Die Zitronenschale anreichen und zusammen mit etwas Salz und Pfeffer zur Sahne geben. Den Parmesan reibst Du in eine kleine Schüssel und verrührst ihn mit einem frischen Bio-Ei.

Zwischendurch wirfst Du immer mal wieder einen Blick auf den Lachs. Er sollte gerade so lange gebraten werden, dass er in der Mitte nicht mehr roh ist. So bleibt er schön saftig und wird nicht trocken. Ist der Fisch vor den Nudeln gar, stellst Du die Pfanne einfach zur Seite.

Tagliatelle mit Lachs

Sind die Nudeln gar, schüttest Du sie in ein Sieb und kochst die Sahne kurz auf. Die Nudeln dürfen zurück in ihren Topf und die heiße Zitronensahne gießt Du darüber. Dann rührst Du die Miscung aus Ei und Parmesan zu den Nudeln in den Topf. Die Sahne dickt jetzt zu einer geschmeidigen Soße an. Sei aber vorsichtig, dass die Soße nicht mehr kocht denn sonst gerinnt das Ei und Du hast Nudeln mit Rührei im Topf. Wird die Soße zu fest, kannst Du sie mit etwas Sahne oder heißem Wasser verdünnen.

Zum Schluss gibst Du in Stücke zerteilten Lachs mit in den Topf und pflückst etwas Dill darüber. Einmal kurz umgerührt und eventuell mit etwas Salz und Pfeffer abgeschmeckt sind die Tagliatelle mit Lachs schon fertig.

Fotos: Heike Niemoeller

Kolumne: Single, Vorsicht heiße Ware…

sabrina-beziehung

Ich habe mich hübsch gemacht, stehe gerade mit einem Drink am Buffet einer Party und versuche, ohne etwas zu verschütten, mir den Teller voll zu laden, da ich den ganzen Tag noch nichts gegessen habe. Ein befreundetes Pärchen hat mich eingeladen. Ich glaube, sie wollen heute bekannt geben, dass sie heiraten.

„Mia, was macht die Liebe?“

Eine Hochzeit ist in ihrem Kosmos so ziemlich das Größte, was sie sich vorstellen können. Das Sahnehäubchen des Ganzen sind dann nur noch die Kinder, die mit Sicherheit auch nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Da steh` ich nun, mit einem Berg von Essen auf meinem Teller und schaue in die Runde. An welchen Tisch setze ich mich jetzt? Da gibt es zum Beispiel den Familientisch mit den ganzen Kindern. Da mein Verhalten manchmal dem einer 10-Jährigen gleicht, würde ich zwar gut an diesen Tisch passen, aber vielleicht etwas auffallen, wenn ich mit den Kids Luftballons platzen lasse oder anfange mit meinem Essen zu spielen. Dann wäre da noch der Rentnertisch, dazu brauche ich ja nichts zu sagen, hierfür bin ich eindeutig zu jung und der Rest der Tische ist belagert mit Pärchen. Na toll, eigentlich sollte ich hier jetzt nicht alleine sein, sondern mit einer Freundin, aber nein, die hat mich kurzerhand für einen Typen versetzt. Ich hatte mich schon auf eine Lästerunde vom Feinsten gefreut, zusammen laufen wir nämlich immer zu Höchstform auf. Ich entdecke an zwei nebeneinander stehenden Tischen Freunde und Bekannte von mir, manövriere mein Essen dort hin und setzt mich dazu. Ich habe den ersten Bissen noch nicht mal runtergeschluckt, kommt schon meine Lieblingsfrage: „Mia, was macht die Liebe?“ Warum verlieren Paare jeglichen Anstand was diese, in einem Single-Kosmos, heikle Frage angeht. Ich komme doch auch nicht an den Tisch und frage in die Runde: „Und wie ist das so bei Euch, nach 10 Jahren Ehe, wird da noch so richtig gevögelt oder liegt ihr im Bett nur noch nebeneinander?“

Ich tue die Frage mit einem „ganz gut“ ab und hoffe, dass es damit erledigt ist. Aber nein, natürlich nicht, ich werde von den Pärchen wie ein kleiner Affe im Zoo begutachtet und es geht munter weiter… „Hast du Mr. Right schon gefunden?“ Was glauben die denn? Wäre das nicht das Erste, was ich erzählen würde, wenn ich ihn gefunden hätte. Würde ich nicht sofort ein Bild von uns auf meinem Handy rumzeigen? Wäre ich dann alleine gekommen? Nein! Ich hätte mir wahrscheinlich eine Blaskapelle organisiert und wäre hier eingelaufen wie ein Profisportler und hätte jedem meinen Triumph unter die Nase gerieben. Vielleicht hätte ich noch kurzerhand einen Stadionsprecher mitgebracht, der uns ankündigt, so dass auch ja alle Bescheid wissen. Ich antworte nur mit einem schnippischen „Nein, oder seht ihr einen Kerl an meiner Seite?!“

Jetzt kommt der neue Lieblingssport von Pärchen, die anscheinend wirklich keinen Sex mehr haben: Kuppeln!

So jetzt ist das Thema aber für mich erledigt. Aber leider weit gefehlt, meine lieben Freunde fangen gerade erst an sich warmzulaufen. Jetzt kommt der Lieblingssport von Pärchen, die anscheinend wirklich keinen Sex mehr haben und ein neues Hobby suchen. Kuppeln! Wie auf dem Viehmarkt wird nun jeder Single, der sich im Rudel ihres Freundeskreises befindet, begutachtet und seine Vor- und Nachteile aufgezählt. Jeder will hier seinen Kandidaten ins Rennen schicken. Ich komme mir hier echt vor wie vom Laster gefallene, heiße Ware. Und dann passiert das, was passieren musste, einer der Kerle ist heute auf der Party. Und los geht es: „Da hinten ist Jan. Er ist Arzt, hat seine eigene Praxis, kommt aus einer guten Familie und fährt einen Porsche Cayenne. Der ist ne` super Partie. Schau mal hin, wär` der nichts für Dich?“

SO, für alle, die das nicht verstanden haben, hier die Übersetzung: Da drüben ist Jan, der hat so richtig viel Kohle, steig mit dem in die Kiste und lass Dir ein Kind machen, dann hast du ausgesorgt und kannst die Sonnenseite des Lebens genießen! Was eine tolle Beschreibung von einem potenziellen Partner. Nichts Persönliches oder etwas über seinen tollen Charakter. Nein nur lauter Oberflächlichkeiten, die mich ja so wahnsinnig interessieren. Nach ein paar Minuten kenne ich alle seine Autos, weiß von seinen teuren Hobbys, so in etwa wie viel er verdient, wie groß und toll seine Eigentumswohnung ist und vieles mehr. Ich muss schon sagen, mancher Immobilienmakler hat weniger Informationen zu seinen Objekten als meine Freunde von Jan.

Um peinlichen und unbeholfenen Kuppelversuchen aus dem Weg zu gehen, stehe ich einfach auf, lasse mein mittlerweile kalt gewordenes Essen stehen und gehe schnurstracks zu ihm hin. Ich stelle mich kurz vor und erkläre ihm die Situation, dass er gerade auf dem Viehmarkt unter den Hammer gekommen ist, ich den Zuschlag bekommen habe und unsere Freunde schon die Hochzeit für uns planen und auch schon Kindernamen aussuchen. Und jetzt passiert das Unglaubliche: Jan ist total lustig, liebt Hunde, spricht Sarkasmus fließend, liebt die selbe Musik wie ich, findet Sport ist wunderbar und kein übles Muss und ist einfach ein unglaublich toller Mann. Obendrein sieht er mit s einen vollen, braunen Haaren und bezaubernden grün-braunen Augen und in seinen coolen, leicht verwaschenen Klamotten und den von mir heiß geliebten AllStars einfach zum Anbeißen aus. So, es ist offiziell wir werden den Rest unseres Lebens zusammen verbringen, ich bin verzaubert von diesem Mann. Ach, was ich vielleicht noch erwähnen sollte, was mir übrigens gleich aufgefallen ist, aber meinen Kupplerfreunden wohl nicht, Jan ist schwul!

Seit diesem Tag habe ich einen wundervollen Menschen mehr in meinem Leben, der so viel mehr zu bieten hat als all das, was meine Bekannten von ihm wahrgenommen haben. Er ist seit dieser Party zu einem der wichtigsten Menschen in meinem Leben geworden die es etwas lebenswerter machen. Nicht, weil er hat, was er hat oder für viele nach außen hin zu sein scheint, sondern weil er ist, wer er ist und dafür liebe ich ihn noch um so mehr!

Foto: clipdealer.com

Kolumne: Be nice, baby!

Gestern stand ich in der Sonne vor einem Waschsalon in Brooklyn und habe mein Essen vom chinesischen Take-Out-Service nebenan verschlungen. Innerhalb dieser 10 Minuten, in denen ich dastand und aß, haben mich drei Leute gegrüßt, zwei Passanten strahlend „enjoy your food“ verkündet und eine afrikanische Mutti mir lachend zugerufen: „Can I have some?“ So was habe ich in Deutschland noch nie erlebt.

Ich will nicht gegen Deutschland wettern, schon gar nicht auf Reisen, wo man immer merkt, dass es Zuhause irgendwie am Schönsten ist. Gerade in unserem kleinen Land, wo der Lebensstandard so hoch ist und wir zu den wichtigsten und reichsten Ländern der Welt gehören, merke ich oft, dass ich mich so glücklich schätzen kann, hier geboren worden zu sein.

Aber wir Deutschen haben – pauschal betrachtet – so einige negative Attribute an uns, die vielleicht der Einzelne an sich nicht erkennen mag, in der Gruppe werden sie jedoch immer deutlich sichtbar. Wir sind oftmals gehetzt und fühlen uns getrieben. Wir jammern auf einem viel zu hohen Niveau. Wir sind schnell gereizt, gestresst und daraus resultierend schlecht drauf.

Hand aufs Herz, die Herzlichkeit von gestern, die begegnet mir nur im Ausland. Da stehe ich im Hinterland von Brooklyn und mampfe mein Essen in mich hinein, blende die Welt währenddessen kurzzeitig aus und kriege um mich herum strahlende Blicke, freundliche Gesten und höfliches Nicken geschenkt. Das ist mir in Deutschland wirklich noch nie passiert. Ehrlich gesagt erfahre ich meist das Gegenteil, beispielsweise schaut man sich in den Großstädten kaum in die Augen, sondern blickt eher auf den Boden. Man grüßt sich nicht wahllos auf der Straße, sondern nur diejenigen, die man kennt. Und man wünscht schon gar nicht Dinge wie „hab einen wundervollen Tag“, ein Ausruf, den ich hier fast stündlich um die Ohren geschmettert bekomme.

Hach. Alle Länder dieser Erde haben ihre Macken. Vor allem die USA, das Land, in dem ich gerade verweile. Und trotzdem ziehe ich aus jedem Aufenthalt etwas Positives, was ich am liebsten schön verpacken und mit nach Hause nehmen würde, um es dort erneut zu öffnen und unter den Leuten zu verteilen. Die Höflichkeit der Amerikaner. Die Gelassenheit der Kolumbianer. Die Fröhlichkeit der Inder.

Allen voran wünsche ich uns in Deutschland aber einfach mehr Offenheit und Höflichkeit Fremden gegenüber. Denn nur, weil ich jemanden nicht kenne, muss ich ihm nicht automatisch skeptisch begegnen. Das hat der Amerikaner am Wochenende bewiesen, der mit den Worten „ach, es ist doch Ostern!“ mir eine U-Bahnfahrt spendiert hat.

Und wenn ich jemanden sehe, der sich nach dem Weg umschaut oder eine Karte studiert, dann kann ich ihn ansprechen und meine Hilfe anbieten. Wie beispielsweise neulich, als ich mich mit jemandem über einen Stadtteil unterhielt und herausfinden wollte, wo ich dort hinkommen könnte. Da sprach mich doch glatt ein New Yorker an, mit den Worten: „Schau mal, ich war dort selbst noch nicht, aber ich habe es mal bei der Metro-Seite eingegeben und hier siehst du, wie du dort hinkommst.“ Ich war wirklich baff und konnte diese unglaubliche Aufmerksamkeit kaum fassen.

Lasst uns von anderen Kulturen öfter mal eine kleine Scheibe abschneiden. Die machen das übrigens auch, nicht umsonst höre ich so oft, was für ein tolles Reisevölkchen die Deutschen doch sind und wie sehr man ihre Arbeit und Disziplin schätzt. Ha!

Foto: Deniz Ispaylar

Sommerteint schon vor dem Urlaub! So geht’s

sommerbräune

Der Frühling 2014 legte bereits im März einen grandiosen Start hin, sodass alle Sonnenanbeter schon früher ihre Sonnenliegen aus dem Keller holen konnten. Die Haut freut sich über die ersten zarten Strahlen und alle verschönernden Produkte können wieder aus dem Schrank geholt werden. Sommerbräune, wir kommen!
 

Self Tanning

Wer von Natur aus ein kleiner weißer Geist ist, muss sich nicht verstecken. Im Bereich der künstlichen Bräune gibt es hunderte Wirkstoffe und Produkte, die der Haut ein wenig Starthilfe geben können. Egal, ob ein Gel, Spray oder Tücher verwendet werden, vorher muss ein gutes Peeling her. Das bereitet die Haut optimal auf die neue Farbe vor. Dazu nutzt man am besten einen Peelinghandschuh von St. Tropez. Damit werden alte Hautschuppen, leichte Verhornungen und andere Ablagerungen entfernt, sodass die Wirkstoffe später einfacher eindringen können. Die Bräune wird durch eine oberflächliche, chemische Reaktion hervorgerufen, die nicht mit dem natürlichen Bräunungsprozess durch die Sonne zu verwechseln ist. Dihydroxy-Aceton (DHA) reagiert mit bestimmten Stoffen der obersten Hautschicht, was die Zellen zur Bildung dunkler Pigmente anregt. Je nach Konzentration dieses Stoffes fällt das Ergebnis dunkler oder heller aus. Diese Bräune ist auch etwas für Kurzentschlossene, die einen spontanen Urlaub geplant haben und dafür noch etwas „sommerlicher“ aussehen wollen, denn das Produkt braucht in der Regel nur vier bis fünf Stunden, bis ein Ergebnis sichtbar wird. Das ist deutlich schneller als sich stundenlang in die Sonne zu setzen.
 

Bronzer

Selbstbräuner kommt nicht in Frage, aber es steht eine Hochzeit an, für die etwas Bräune gewünscht ist? Dieses Problem löst ein Bronzepuder im Handumdrehen. Bereits für ein paar Euro gibt es günstige und zugleich effektive Produkte, die der blassen Haut zu Leibe rücken. Hierbei ist es dem Träger überlassen, welche Textur er bevorzugt. Bronzer gibt es in Puder-, Creme- oder Flüssigform. Das bedeutet reichlich Auswahl und viel Spaß beim Auftragen. Ein großer Pinsel wie der von Isadora erleichtert das Bräunen an den Beinen oder auf dem Dekolleté. Gerade an diesen Bereichen ist durchaus ein schimmernder Bronzer erlaubt, während man im Gesicht eher darauf verzichten sollte. Auf den Wangen oder als Kontur ist ein mattes Finish angesagt.
 

Styling

Leichte Bräune passt perfekt zu vielen satten Farben, jedoch ist auch das zurückhaltende Weiß durchaus einen Blick wert. Besonders auf den Fingernägeln mogelt es optisch sogar noch etwas Bräune auf die Fingerchen hinzu, ohne dass weitere Produkte nötig sind. Traumhaft vereint ist ein zartes Braun auch mit der Farbe tropischer Blüten, die besonders auf einem Kleid gut zur Geltung kommen. Wer es leicht und luftig mag, greift zu pastellig anmutenden Blumen.

 

Foto: 1943608/Clipdealer

Kolumne: Wer hat Angst vor einer Frau?

Vor was haben Männer eigentlich am meisten Angst? Dazu würde ich ja gerne mal eine Umfrage starten. Bestenfalls anonym, denn dass ein Mann seine wirklichen Ängste zugibt, zähle ich dann doch eher zu den außergewöhnlichen Erlebnissen. Und so lange ich mich nach Versuchskaninchen für meine Umfrage umschaue, entwerte ich eine interessante Infografik, die mir vorliegt: Über die Ängste von Frauen und Männer.

Ich kenne unglaublich mutige Frauen. Vor allem meine Kolleginnen, die erfolgreiche Reiseblogs betreiben, sind oftmals Frauen, die alleine reisen, weil sie nicht darauf verzichten wollen, nur, weil sie derzeit keinen Partner haben oder die beste Freundin nicht auf Dschungelatmosphäre oder Backpacking in Myanmar steht. Deswegen gehen sie alleine raus und reihen sich ohne nennenswerte Unterschiede zwischen ihre männlichen Kollegen ein. Und das obwohl laut meiner vorliegenden Infografik wir Frauen bei so ziemlich allen möglichen Ängsten weiter vorne liegen als die Männer.

Beispielsweise (und wo wir gerade vom Dschungel sprechen): Schlangen und Spinnen lösen bei uns am meisten Panik aus. Dicht gefolgt von Höhenangst, Dunkelheit und geschlossenen Räumen. Ja, um ehrlich zu sein, die meisten dieser Phobien kann ich ganz gut nachvollziehen.
Und bei den Männern? Die haben vor all diesen Dingen oder Situationen prozentual gesehen viel weniger Bammel als wir. Komischerweise liegen wir mit ihnen bei Spritzen und dem Zahnarzt gleich. Ergo: Sobald am Körper des Mannes gewerkelt wird, wird es brenzlig für ihn.

Das kann ich sehr gut bestätigen. Als mein Freund (und bitte verzeihe mir, dass ich das hier schreibe), letzte Woche ins Krankenhaus musste, stand ihm die Panik vor einer Spritze regelrecht ins Gesicht geschrieben. Tapfer lies er die Blutentnahme und den Tropf über sich ergehen, doch nur, weil ich sein Händchen hielt und er wegschaute. Nicht umsonst habe ich das Ganze natürlich per Foto dokumentiert, um die Angelegenheit im richtigen Moment gegen ihn verwenden zu können.
Interessant, wann der Mann zur Maus wird und die Herzensdame beruhigende Worte für ihn aussprechen muss.

Eine Phobie fehlt allerdings bei der Infografik. Vielleicht die Wichtigste: Angst vor Gefühlen. Dass diese bei vielen Männern immens hoch ausgeprägt ist, wurde mir am Wochenende mal wieder herrlich vor Augen geführt, als mich ein Freund mit den Worten anrief:
„Scheiße. Ich glaube, ich habe mich verliebt. Was soll ich denn jetzt machen?“ Ich hätte am liebsten laut losgelacht, wäre der Ärmste nicht komplett verzweifelt gewesen. Verständlich, wurde ihm ja schon des Öfteren das Herz gebrochen (spätere Anmerk.: Nicht, dass wir Frauen diese Situation kennen würden).

Er klang, als wäre er in ein Loch voller Spritzen gefallen und nicht bis über beide Ohren verliebt und beflügelt von tausend Schmetterlingen im Bauch. Nicht fähig, sich zu entspannen und die junge Liebe zu genießen, sucht er gerade wie ein wild gewordener Hahn nach einem Ausbruch aus dem Liebeskäfig. Seine Angebetete wird nun leider eines der vielen Mädchen sein, die nicht versteht, warum der eine Mann, mit dem alles so perfekt scheint, in einer Nacht- und Nebelaktion das Weite sucht. (spätere Anmerk.: Nicht, dass wir das kennen würden).

Da hätten wir ihn wieder, den lonesome Cowboy, der in den Sonnenuntergang reitet, wo es keine Spritzen gibt und man sich die Zähne immer noch selbst zieht, um die Wunden danach mit Whiskey zu desinfizieren. Hell yeah.

Foto: Anika Landsteiner

Ostern ist Spargelzeit: Rezept für Spargel mit Ei

Sobald die Bauern mit ihren Ständen wieder die Straßenränder säumen muss ich Spargel kaufen. Ich liebe dieses Frühlingsgemüse sehr und koste die Saison gerne aus. Den Start in die Spargelsaison macht bei mir jedes Jahr das klassische Rezept meiner Oma. Gedünsteter Spargel mit hartgekochten Eiern, Petersilie und brauner Butter.

Spargel mit Eiern

Spargel mit Ei für 2 Personen

1 kg weißer Spargel

1 TL Zucker oder Puderzucker

4 hartgekochte Eier

½ Bund frische Petersilie

Salz

Pfeffer

100 g Butter

Den Spargel schälen und die holzigen Enden abschneiden. Der Spargel kann auf mehrere Arten zubereitet werden. Ganz klassisches wird er  in leicht gezuckertem Wasser für 15 bis 20 Minuten gekocht. Eine andere sehr aromatische Variante den Spargel zu garen ist ihn zu Backen. Dazu den Spargel in eine gefettete Auflaufform geben, mit einem Teelöffel Puderzucker bestreuen und ein paar Butterflöckchen darauf verteilen. Die Auflaufform mit Alufolie verschließen und den Spargel 30 bis 40 Minuten bei 150 Grad backen. Ich habe den Spargel diesmal eine halbe Stunde im Dampfgarer gegart.

Spargel mit Ei

Während der Spargel gart, werden die Eier gewürfelt und die Petersilie fein gehackt. Die Eier, Petersilie, Salz und Pfeffer in einer Schüssel mit einander vermischen.

Die Butter auf mittlerer Hitze in einem kleinen Topf braun werden lassen. Aber Vorsicht das die Butter nicht verbrennt und bitter wird.

Zum Anrichten den Spargel auf eine Platte legen, mit der Ei-Petersilien-Mischung bestreuen und mit der flüssigen Butter übergießen.

Dazu passen sehr gut Salzkartoffeln und ein kalter Riesling. Für die nicht Vegetarier kann ich noch ein zwei Rollen gekochten und rohen Schinken zu diesem Spargelgericht empfehlen.

Tipp für Ostern

Wer Spargel am nächsten Tag servieren möchte, kann ihn schon am Vortag schälen. Dann in ein feuchtes Küchentuch eischlagen und im

Gemüsefach des Kühlschranks lagern. So bleibt der Spargel frisch und das Schälen ist schon erledigt.

Spargel aufbewahren

 

Fotos: Heike Niemoeller

Kolumne: Der Zirkus vor einem Date

zirkus vor dem date

Ob Männer auch so einen Zirkus veranstalten, wenn sie zu einem Date gehen? Oder ist das nur so ein Frauen-Ding? Ich habe gefühlt jetzt schon einen ganzen Marathon an Vorbereitungen hinter mir und bin schon völlig aus der Puste. Es ist Samstag und ich habe mir frei genommen, da ich wichtige Vorbereitungen für heute Abend treffen muss. Ich gebe keine große Party mit vielen Gästen oder habe noch schnell ein Wohnzimmer zu renovieren. Nein, viel komplexer – Ich habe ein Date!

Ich habe mir generalstabsmäßig in meinem Kopf eine Liste erstellt, was ich heute alles noch erledigen muss, damit auch ja alles klappt. Diese Liste ist mein Rettungsanker, ohne sie würde ich vermutlich in einer Stunde auf der Couch mit einer Tüte Chips liegen und das Date per SMS absagen. Ich müsste feststellen, dass mein Zeitmanagement nicht das Gelbe vom Ei ist oder ich einfach keine Energie mehr habe das Ganze durchzuziehen. Als Erstes brauche ich eine Kanne Kaffee und bloß keine so dünne Brühe. Nein, einen richtigen Kaffee, durch den der Boden der Tasse nicht mehr zu sehen ist. Nur starker Kaffee, ist ein guter Kaffee! Dann kann’s auch schon losgehen! Falls mein Date wirklich gut läuft, könnte es ja passieren, dass ich ihn mit hier her nehme, oder dass er etwas zu früh kommt und ich ihn nicht unten im Auto warten lassen will und ich ihn dann hoch bitte. Habe schon feststellen müssen das Männer das nicht gut finden, wenn man sie nicht rauf lässt. Was aber am wahrscheinlichsten ist, er kommt pünktlich und ich bin noch nicht fertig, weil ich natürlich in meinem überfüllten Kleiderschrank nichts zum anziehen habe. Und – wie könnte es auch anders sein – viel zu lange im Bad gebraucht habe. Egal welcher Fall eintritt, hier kann zurzeit keiner rein! Sollte jemand, der mich noch nicht kennt jetzt meine Wohnung betreten, würde er vermutlich noch im Flur rumdrehen und verschwinden. Auf dem Weg nach unten noch schnell mich aus Facebook löschen und bei Whatsapp für immer blockieren. Vielleicht sogar noch schnell bei Immoscout nach einem neuen Wohnsitz schauen, damit die Kontaktaufnahme von meiner Seite unmöglich wird.

Wenn man mich und meine etwas chaotische Art erst mal kennen und lieben gelernt hat, weiß man, was man zu erwarten hat, wenn man mich besuchen kommt, aber wie heißt es so schön: „Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck“, von daher gehe ich heute mal lieber auf Nummer sicher und polier die Hütte auf Hochglanz. Ich weiß nicht, wie das immer passiert, aber innerhalb weniger Stunden verwandelt sich wie durch Zauberhand meine aufgeräumte, hübsche und schön eingerichtete Wohnung in eine chaotische Bruchbude. Also räume ich, als zweiten Punkt von meiner Liste, meine Wohnung auf. Das tue ich natürlich so, dass mich meine Nachbarn noch etwas mehr leiden können – mit viel zu lauter Musik und noch mehr Kaffee. Tanzender Weise hänge ich die ganzen, zum größten Teil auch noch ungetragenen, Klamotten in den Schrank zurück, die überall in der Wohnung verstreut waren. Die Sachen habe ich alle irgendwann mal nur kurz angezogen, um dann festzustellen, dass nichts davon heute zum Gewinner-Outfit wird. Dummer Weise habe ich sie danach nicht mehr aufgeräumt sondern meine Wohnung, wie Tine Wittler, damit dekoriert. Leider verlässt mich nach kurzer Zeit die Lust den ganzen Kram ordentlich aufzuhängen und ich stopfe den Rest einfach in den Schrank und drücke die Tür, so weit es geht, zu. Ich sauge, wische , staube ab, putze die Spiegel und bringe auch noch alles andere auf Vordermann.

Ich werde heute Abend sexy Unterwäsche tragen, wo BH und Slip auch noch zusammenpassen!

Kurz kommt mir der Gedanke, ob das hier jetzt nicht alles ZU ordentlich ist? Ich müsste ja ab jetzt immer so einen Aufwand betreiben – Oh nein, sicher nicht! Oder sieht das hier einfach nur viel zu sehr bemüht aus? Oder fällt einem Mann das gar nicht auf? Mittlerweile ist es schon Nachmittag und ich mache mir noch schnell was zu Essen, sofort hat meine Küche wieder den zurzeit so beliebten Used-Look. Also wird mir klar, das Problem mit dem viel zu sauber aussehen, wird sich innerhalb der nächsten Stunden wieder einmal von selbst erledigen. Nächstes Großprojekt lautet Haarentfernung! Falls da heute was laufen sollte, wird er mit Sicherheit kein Haar an einer Stelle finden, wo es nicht hin gehört. Nicht, dass ich beim ersten Date immer gleich Sex habe, aber ich sage nur soviel: Ich werde heute Abend sexy Unterwäsche tragen, wo BH und Slip auch noch zusammenpassen! Hab seit Tage auf meine geliebte Schokolade verzichtet, was die Laune nicht unbedingt hebt. Aber ich will auf den Fall der Fälle vorbereitet sein. Wie oft hatte Frau schon den Fall, dass sie gern mit einem Mann ins Bett gegangen wäre, aber er sie ausgezogen hätte und die gute, kleine Hello Kitty dem Ganzen den Gar ausgemacht hätte. Mal ehrlich, wer von uns Frauen zieht sie nicht gerne an, die „Ich-geh-nur-schnell-zum-Bäcker-Unterwäsche“, in der mich heute eh garantiert niemand nackt sehen wird? In so einem Aufzug einem potentiellen Liebhaber gegenüber zu stehen, wäre so was von unangenehm, dass wir dann lieber gänzlich auf heißen Sex verzichten. Oder? Auch nicht sonderlich förderlich, aber vermutlich allen Frauen schon passiert, so auch mir: Beim Duschen die Beine rasieren und denken „Den Rest kann ich mir doch heute einmal sparen“ und zack: Erste Fehlentscheidung des Tages und ab auf die Ersatzbank…

„Mia, du kleines Flittchen, lass die Beine beim ersten Date zusammen!“

Auf jeden Fall sitze ich jetzt auf dem kalten Klodeckel, habe alle Lichter im Bad an, so dass hier OP-ähnliche Verhältnisse herrschen, um auch jedes noch so kleine Härchen zu entdecken. Es wird epiliert, gezupft und getan was nur möglich ist, um dann festzustellen, dass ich aussehe wie eine gerupfte Gans. Überall habe ich rote Pünktchen bekommen. Was bitte soll das auf einmal? Möchte mir mein Körper etwas mitteilen? „Mia, du kleines Flittchen, lass die Beine beim ersten Date zusammen!“ Nein, nicht mit mir! Das entscheide ich schön selbst! Schnell wird in allen Schubladen im Bad gewühlt, da gibt es doch bestimmt noch eine Salbe oder Creme, die das wieder hinbekommt? Die gibt es tatsächlich und ich creme mich einmal von oben bis unten ein. Einmal komplett schmierig und nackt stehe ich nun im Bad und muss den Ablauf auf meiner To-Do-Liste ändern, da ich jetzt erst mal meine Dalmatiner-Pünktchen loswerden und trocknen muss. Also lackiere ich mir als nächstes die Fußnägel. Da ich natürlich noch nicht genau weiß, was ich heute Abend tragen werde, dieser schreckliche Kampf steht mir noch bevor, wähle ich eine schlichte Farbe, die zu allem passt und dann fällt es mir ein: Verdammt! Meine Wäsche liegt noch in der Maschine unten im Keller, die Sachen müssen noch in den Trockner und da ist auch meine sexy Unterwäsche drin. Scheiße!

Da ich ja gerade vor ein paar Stunden alle Klamotten in meine Schränke und Schubladen gestopft habe und ich auch mit meinem Creme-Körper nichts einsauen will, finde ich nichts, was ich anziehen kann, außer meine Schlafsachen. Ohne Socken, da meine Zehnägel natürlich noch nicht trocken sind und ohne Unterwäsche, weil das nur unnötige Zeitverschwendung wäre, schleiche ich die Treppen runter in den Keller. Hoffentlich kommt mir keiner meiner Nachbarn entgegen! Wieder fast oben an meiner Wohnung angekommen, nehme ich beschwingt die letzten paar Stufen auf einmal, was ohne BH für Männer anscheinend besonders interessant aussieht… wir alle wissen, was unsere Brüste tun wenn wir keinen BH tragen?! Genau, sie haben miteinander ein Pingpong Match, bei dem es echt heiß her geht und genau in diesem Moment entdecke ich meinen Nachbarn der sich dieses Match gerade sehr genau anschaut und auf ein nächsten Satz hofft. Ohne mich dazu zu äußern, verschwinde ich wieder in meine Wohnung und kehre zurück ins Badezimmer. Jetzt wir geduscht, Haare gewaschen, gekurt und gepflegt, dass ich im besten Falle wie ein Model aus der Shampoo-Werbung aussehe. Meistens klappt das aber nicht wirklich, da ich einen Lockenkopf habe und da hat jede Strähne nun einmal ihren eigenen Willen. Das artet dann auch beim Föhnen in ein Geziehe, Gerupfe und Gereiße aus, was wiederum in Fluchen und kleinen Wutanfällen endet. Bis ich mit fast 30 zum Finale meiner „Löwen-Mähne-Bendiger-Nummer“ mit Tränen in den Augen vorm Spiegel stehe. Ich fühle mich hässlich, fett, scheiße und ungeliebt zugleich. Wo ist die Schokolade noch gleich?

Dabei wollte ich doch nur meine Frisur hinbekommen. Der nächste Punkt auf meiner Liste ist ebenfalls ziemlich undankbar. Ich versuche das perfekte Outfit zu finden. Leider habe ich da noch ein zusätzliches Problem, ich besitze keinen bodentiefen Spiegel, was mich bei jedem Outfit zum Trapezkünstler werden lässt. Ich steige mit Highheels auf die Badewannenkante und versuche mich im Spiegel zu betrachten. Ich werde hier irgendwann mal richtig böse abstürzen und verenden und man wird mich ewig nicht finden. Kurz überlege ich, was der Kriminalpolizist, der mich dann findet, wohl in seinen Bericht schreiben würde? Aber gut, dieses Spielchen mit der Badewanne spiele ich ca. eine Stunde, da ich mittlerweile alle meine Klamotten einmal an hatte und mit allem kombiniert habe und schon wieder den Tränen nahe bin, wie ein kleines Mädchen, dem man sein Spielzeug wegnimmt. Oh man, eigentlich mag ich schon gar nicht mehr zu meinem Date. Ich würde mich aktuell am liebsten unter dem Berg an Klamotten, der jetzt wieder auf meinem Bett liegt, mit gaaanz viel Schokolade verkriechen und mich selbst bemitleiden. Mache ich dann natürlich doch nicht, sondern ich finde letztlich noch ein Outfit, das ich ganz annehmbar finde. Selbstverständlich war es das erste, das ich anprobiert hatte. Ich hätte mir also diese ganz Modenschau sparen können. Aber egal!

Jetzt noch schnell schminken und versuchen dabei ein kleines Kunstwerk zu zaubern, die Augenringe verschwinden lassen und richtig viel tarnen und täuschen, ohne dass ich aussehe wie ein Clown. Ich kann es selbst kaum glauben, aber ich bin genau in der Zeit und das Meisterwerk ist vollbracht: Mia Winter 2.0 ist fertig aufgehübscht und bereit abgeholt zu werden…

Foto: clipdealer.com

Kolumne: Happy Birthday to me.

Heute ist mein Geburtstag. Und ich bin in New York. Klingt ziemlich perfekt, was? Ich schenke mir diese Reise selbst. Warum? Weil wir uns selbst viel zu selten etwas Gutes tun und lieber damit beschäftigt sind, andere Menschen neidvoll zu beäugen.

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich beobachte viel zu oft, dass es vielen Menschen schwerfällt, sich selbst etwas zu gönnen. Das fängt beispielsweise schon bei der so kostbaren Zeit an. Die wenigsten verbringen einen ganzen Tag im Pyjama und fühlen sich am Abend trotzdem gut. Das schlechte Gewissen lauert irgendwie immer hinter jeder dunklen Ecke und packt uns am Genick.

Sich selbst nichts zu gönnen, heißt allerdings auch nicht automatisch, sehen zu können, wie andere es tun. Wenn sich jemand von seinem dicken Gehaltsscheck immer wieder etwas kauft oder von dem Geld eine große Reise macht, dann wird er ganz schnell neidisch beäugt oder kritisiert. Man würde das Geld zum Fenster rausschmeißen… man würde protzen… man würde nichts davon abgeben.

Gerade in Deutschland bemerke ich diese Einstellung sehr oft. Menschen kommen nicht zur Ruhe, arbeiten sich teilweise stur zu Tode, achten nicht auf ihren Körper und Geist, schneiden aber die Menschen, die genau das Gegenteil tun, mit eisigen Blicken. Warum? Warum verbringen wir lieber unsere Zeit damit, schlecht über unsere Mitmenschen zu denken, anstatt gut mit uns selbst umzugehen?

Ich als Freiberuflerin komme da oftmals in Konflikte. Meine Freunde, die wissen, wie und womit ich mein Geld verdiene, gönnen es mir, dass meine Arbeit in meinem Laptop steckt und dieser in meine Handtasche passt und diese wiederum in meinen Koffer und der überall ist, wo ich bin. Manch anderer, der unglücklich in seinem Beruf ist, jedoch nichts an seiner Situation ändern kann oder möchte (die Sicherheit, die Sicherheit), beäugt mich oftmals skeptisch und kommt mit fadenscheinigen Gutmensch-Fragen daher, à la:
„Kind, kannst du davon eigentlich leben?“ Was ist, wenn du mal Familie hast?“ „Hast du denn gar keine Angst vor der Zukunft?“

Dahinter steckt meist der Neid. Dass ich einen Beruf habe, der mir wirklich Spaß macht. Und nein, ich verdiene damit keine Millionen, um denjenigen entgegenzuwirken, die bereits das nächste Gegenargument bereithalten. Das macht mir aber nichts aus, denn ich habe keine Angst vor Zukunft. Warum auch? Die Zukunft ist schließlich eine Zeitspanne, die nie eintrifft, denn wir leben im Hier und Jetzt und wir können jederzeit das Ruder herumreißen und den Weg einschlagen, der für uns am Besten ist.

Also gönne dir doch mal, glücklich zu sein. Wenn du Lust hast, deinen Geburtstag in einem anderen Land zu feiern, dann mobilisiere deine Freunde, mitzukommen. Du musst auf nichts verzichten, besser: Du darfst auf nichts verzichten, das du tun möchtest. Das bist du dir und deinem Leben einfach schuldig.

Sich etwas Gutes zu tun und dazu zu stehen ist weder egozentrisch, noch muss es teuer sein, noch schließt das unsere Mitmenschen aus. Im Gegenteil: Je glücklicher wir sind, desto mehr strahlen wir das auch aus und können vielleicht diejenigen erreichen, die seit fünf Jahre etwas an ihrem Leben ändern möchten und immer noch jeden Abend auf dem Sofa einschlafen. Mal abgesehen davon, dass auch das glücklich machen kann.

In diesem Sinne. Happy Birthday to me.

Foto: Anika Landsteiner

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