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Umweltfreundlich putzen – so funkioniert’s ohne die Chemiekeule

Ob Frühjahrs- oder Sonntagsputz – Sauberkeit gehören für die meisten von uns fest zum Leben dazu. Weder Kalkflecken auf den Armaturen, Kalkstein im Wasserkocher noch aus Abfluss und WC wabernde Gerüche erfüllen dich mit Freude, wenn du nach Hause kommst. Gegen Probleme dieser Art gibt es dank einer wahren Putzmittel-Industrie tausende Mittelchen – von Kalkentfernern über Anti-Schimmelprodukten bis hin zu duftenden Steinen für die Toilette. Doch – du wirst es vielleicht schon geahnt haben – das ist meistens nicht wirklich die umweltfreundliche feine Art.

Konventionelle Putzmittel – was ist das Problem?

Viele der Produkte, die im Handel erhältlich sind, beinhalten ätzende Chemikalien und Zusätze, die nicht nur dir den Kopf beim Putzen vernebeln, sondern auch der Umwelt. Ob Chlor, Säuren oder Konzentrate, alles, was zum Reinigen der Wohnung verwendet wird, landet unmittelbar im Abfluss und damit im Wasserkreislauf. Die anfallenden Plastikverpackungen sind auch kein Pappenstiel und sorgen langfristig für Berge an Plastikmüll.

Gibt es eine Alternative – und wenn ja: welche?

Die gute Nachricht ist: Es gibt nicht nur eine, sondern viele umweltfreundliche Optionen für den großen oder kleinen Putz. Viele biologische Produkte wie Zitronenschalen, grober Kaffeesatz oder schlichtweg Essigessenz haben eine sehr ähnliche Wirkung wie die konventionellen Industrieartikel. Hier stellen wir dir die 7 besten Putzmittel vor, die der Umwelt keinen Schaden zufügen.

1. Beim Putzen ist weniger tatsächlich mehr

Ob heißes Wasser, Waschpulver oder Spülmittel: Viel zu oft verwenden wir Unmengen eines Produkts, von dem auch gut die Hälfte oder sogar noch weniger ausreichen würde. Bei der Wäsche beispielsweise müssen die beigelegten Behälterchen nicht randvoll gemacht werden, bei 90 % aller Wäscheladungen ist eine halbe Kappe vollkommen genug. Mehr Waschpulver oder flüssiges Waschmittel riecht zwar kurze Zeit gut und intensiv, bringt jedoch deutlich mehr Mikroplastik ins Abwasser.

Auch Spülmittel kann und sollte sparsam dosiert werden. Statt großzügige Kleckse auf dem Schwamm zu verteilen, sind einige Tropfen an Konzentrat schon genug! Mehr schäumt nur ineffektiv vor sich hin und erhöht die Fettlösekraft nicht wirklich.

Auch heißes Wasser ist per se zwar ein umweltfreundliches Mittel zum Reinemachen, zu viel davon verdirbt jedoch die Wirkung von Putzprodukten. Ein halber Eimer à circa 4 Liter ist ausreichend, um Fenster, Armaturen und Duschen effizient zu säubern.

2. Recycelte Materialien statt Einwegartikel

Verpackungen, die aus recyceltem Abfall hergestellt werden, sind die neueste Errungenschaft. Das größte Müllproblem unserer Zeit besteht nämlich aus Plastik, riesige Inseln davon treiben in den Weltmeeren. Jedes Kilogramm weniger ist ein Plus – das gilt auch für die Behältnisse von Wasch- Putz- und Spülmitteln. Durchschnittlich 14 Kilogramm Verpackungsmüll entsteht nur dadurch in einem deutschen Durchschnittshaushalt. Zeit, dass du diese Bilanz positiv gestaltest!

3. Grobkörniger Kaffeesatz

Man glaubt es kaum, doch die breiige Masse nach dem Morgenkaffee ist tatsächlich noch für etwas gut. Die Konsistenz zusammen mit dem erkalteten Koffein ist ideal, um angetrocknete Speisereste aus Pfannen und Töpfen zu schrubben. Auch für Schrammen in dunklem Parkett braucht es keine extra Bodenpolitur: Feuchter Kaffeesatz, der etwa 20 Minuten auf den Stellen einzieht, stellt den Glanz zufriedenstellend wieder her.

Auch Holzarmaturen profitieren vom braunen Kaffeesatz. Kratzer, wie sie beispielsweise von Edelstahlschwämmen verursacht werden, kannst du so vermeiden; Rückstände werden trotzdem gut entfernt.

4. Rohe Kartoffelscheiben

Kartoffeln hinterlassen oft Schlieren aus Stärke auf den Arbeitsplatten in der Küche, die nicht leicht wegzuschrubben sind. Können die Knollen dir also wirklich beim Putzen helfen? Die Antwort ist: ja. Vor allem Edelstahl und Glasflächen profitieren von der sanften Behandlung mit frischen Kartoffelschalen. Die Stärke sorgt dafür, dass Stahlflächen Eintrübungen verlieren und ihren Glanz zurückgewinnen. Wenn du abschließend noch gründlich polierst, bleibt alles länger sauber! Auch Leder kann einer Anti-Fleckenbehandlung mit Kartoffelschalen unterzogen werden, vor allem dunkle Schatten im Material werden so eliminiert.

Putzen mit Essig und Zitrone

5. Putzen mit Essig

Hier handelt es wahrhaftig um den König der organischen Putzmittel. Essig ist ideal für die Entfernung von Kalk, Seifenresten, Schmutz und Kleberückständen geeignet. Einzig der etwas strenge Geruch steht auf der Minusseite. Am besten verdünnst du ihn hälftig mit warmem Wasser, das optimiert sein Potenzial.

Vorsicht solltest du nur bei Marmorflächen und Natursteinböden walten lassen: Der Essig kann sie angreifen und ihre Oberfläche porös machen. Greife hier lieber zu wenigen Tropfen Spülmittel, die in warmem Wasser aufgeschäumt werden.

6. Spülmittel

Wie bereits erwähnt sind Spülmittel für empfindliche Oberflächen eine gute Wahl. Doch auch für den Fensterputz sind sie eine umweltfreundliche Alternative zu aggressiven Glas- und Kristallreinigern. Diese enthalten oft Säuren oder Spuren von Chlor und Ammoniak. Beides reichert die Luft auf ungesunde Weise an und kann zudem Reizungen auf deiner Haut verursachen.

7. Zitronensaft

Die säuerlichen Früchte sind nicht nur für Kuchen, Cocktails und Limonaden geeignet, sondern auch für eine porentiefe Sauberkeit. Sie entfernen schnell und rückstandslos Kalk und Seifenreste, das ist vor allem für Bad und Küche sehr praktisch. Durch ihren natürlichen Säuregehalt wird zudem der erneuten Kalkbildung vorgebeugt, in manchen Gegenden mit stark kalkhaltigem Wasser ist das unschlagbar! Zudem saugen Zitronen unangenehme Gerüche förmlich auf: Platziere eine in kleine Stücke geschnittene Frucht im Kühlschrank sowie im Bad. Unangenehme Düfte aus dem Abfluss sind damit passé!

Umweltfreundlich putzen: Unser Fazit

Mit diesen Mittelchen ist es ganz einfach, die Wohnung in einer Linie mit der Umwelt auf Vordermann zu bringen. Außerdem sparst du dabei Geld: Mit Preisen von zwei bis sieben Euro pro Artikel sind die industriellen Produkte nicht gerade preiswert. Bei Zitronen und Co fällt zudem kein Plastikabfall an – das nennen wir eine Win-win-Situation für alle!

 

Fotos: pauchi, Robert Kneschke / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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