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Blätterteig Caprese Rezept

Caprese ist glaube ich die typischste italienische Vorspeise die es gibt und frisch zubereitet ein absoluter Genuss. Zumindest wenn Du aromatische Tomaten bekommt und diesen vorzüglich weichen Büffelmozzarella. Schon allein bei dem Gedanken läuft mir das Wasser im Mund zusammen, denn ich liebe Büffelmozzarella. Was ich jedoch nicht so sehr mag ist Salat im Winter, egal wie lecker er auch sein mag. Deshalb habe ich überlegt wie ich mir diesen traumhaften Salat schmackhaft machen kann und bin auf die Idee gekommen ihn teilweise zu backen.

Warum teilweise? Ganz einfach die Tomaten werden gebacken und der Mozzarella kommt kalt oben drauf.

Blätterteig Caprese

Zutaten für zwei Personen

1 Rolle Blätterteig

6 bis 12 kleine Tomaten (hängt von der Größe ab)

2 Kugeln Büffelmozzarella

1 kleines Stück Parmesan (ca. 50 g)

1 Handvoll Basilikumblätter

Meersalz

schwarzer Pfeffer

Zubereitung von Blätterteig Caprese

Zuerst legst Du zwei Backbleche mit Backpapier aus und heizt den Backofen auf 180 Grad Umluft auf. Während der Backofen sich auf Temperatur bringt rollst Du den Blätter Teig noch ein wenig dünner aus. Perfekt wäre es wenn der Blätterteig doppelt so groß wird. Dann halbierst Du den Blätterteig und belegst die eine Hälfte mit einigen Basilikumblättern. Die andere Hälfte des Blätterteigs legst Du nun auf die erste und drückst alles fest zusammen, so hast Du einen mit Basilikum aromatisierten Blätterteig.

Nun schneidest Du aus dem Teig acht Vierecke und bestreust sie mit Parmesan. Dann wäscht Du die Tomaten und schneidest sie klein. Je nach Tomatengröße kannst Du sie halbieren oder dritteln. Verteile die Tomatenstücke gleichmäßig auf den Blätterteigstücken und würze alles mit wenig Salz und Pfeffer.

Blätterteig Caprese

Die belegten Blätterteigstücke werden dann 25 bis 30 Minuten gebacken bis sie schön aufgegangen und braun geworden sind. Sind die Blätterteig Caprese fertig gebacken belegst Du sie mit klein rupften Mozzarella (ich reiße ihn auseinander und schneide ihn nicht, denn so gefällt mir die Textur besser). Zum Schluss verteilst Du noch einige Blätter frischen Basilikum darüber.

Buen Apetito!

PS: Ein paar Tropfen Crema di Balsamico passt auch sehr gut dazu.

Fotos: Heike Niemoeller

Kolumne: Mr. Wrong loswerden

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Eines der schwierigsten Dinge im Liebesleben? Eine Trennung! Aber um Mr. Right zu finden muss man erst mal Mr. Wrong loswerden.

Wie in Zeitlupe schleiche ich die Treppe hoch, tausende Gedanken schießen mir durch den Kopf bevor ich den Schlüssel ins Schloss stecke, halte ich nochmals kurz inne, tue ich das jetzt wirklich? Mein Magen zieht sich zusammen und mir ist total schlecht, wäre jetzt gerne wo anders, egal wo. Ich hatte vor ein paar Wochen ein Zahnarzttermin, so was ganz Fieses, eine Wurzelbehandlung, die so richtig weh tat, sodass man die Finger fest in den Behandlungsstuhl rammt und nicht mehr los lässt. Aber das fände ich jetzt angenehmer als das, was mir gleich bevor steht. Immer wenn ich dort gezuckt habe, hat mir die Arzthelferin die Hand gehalten oder den Arm gestreichelt, so eine kleine Helferin könnte ich jetzt auch gebrauchen. Ich drehe den Schlüssel rum und werde sofort von dem treusten und tollsten aller Männer begrüßt, von meinem Hund. Er bekommt eine riesige Begrüßung ich schmuse und knuddle ihn und drück ihn weil ich einfach nicht richtig in die Wohnung reinlaufen möchte.

Auf meinem Kopf ist eine Lockenmähne, die oft aussieht wie ein explodierter Wischmop, welchen ich fast jeden zweiten Morgen verfluche, doch heute sind wir Freunde. Nicht nur, dass meine Haare einfach unglaublich gut liegen, weil man muss ja richtig gut aussehen, wenn Frau jemand verlässt, dass der andere das beste Ich ein letztes mal sehen darf. Nein, sie dienen mir eher als kleiner Vorhang, hinter dem ich mich verstecken kann, während ich versuche mich so intensiv wie möglich um meinen Hund zu kümmern. Natürlich hab ich schon längst bemerkt, dass mein gleich Noch-und-fast-Ex-Freund mit mir im Flur steht, aber ich schaue nicht hoch.

Er spricht mich an: “Mia, alles ok mit uns?“ Er nennt mich nie bei Vornamen, selbst dann nicht, wenn wir uns richtig gefetzt haben, Teller geflogen sind und wir uns am liebsten an die Gurgel gegangen wären, nur wenn ich ein riesen Arschloch war und ihn extrem verletzt habe, dann und nur dann kam mein Vorname irgendwie mit ins Spiel. Ich schaue nicht hoch, versuch mich verzweifelt hinter meinen Locken zu verstecken, doch nachdem ich ein drittes mal meinen Namen höre und selbst ich nicht so taub sein kann, schau ich hoch und richte mich langsam auf. Ich hatte doch gerade die Generalprobe mit Bravour gemeistert und jetzt? Jetzt weiß ich nichts mehr von dem, was ich geübt habe. Wenn ich nicht selbst der Regisseur dieses Stückes wäre, würde er spätesten jetzt CUT rufen! Statt die wirklich glorreichen Sätze, die ich mir überlegt und geprobt hatte, kommt aus meinem Mund der Klassiker unter den Schlußmachsätzen: „Wir müssen reden.“

Ich schaue in weit aufgerissene braune Augen und ein erstarrtes Gesicht. Gut, dass in diesem Moment sich mein Kopf wieder füllt und ich an meine Generalprobe erinnere, endlich habe ich es angesprochen, ganz viele kleine Cheerleader in meinem Kopf jubeln mir zu, sodass ich die letzten Meter auch noch gehen kann. Ich habe mit dieser Beziehung schon längst abgeschlossen, konnte mir keine Zukunft vorstellen, hab mich weg geträumt an andere Orte, zu anderen Männern, in andere Leben. Ich versuche besonders besonnen und ganz ruhig ihm zu erklären, dass er zu meinem besten Freund geworden ist und ich ihn liebe, aber wie einen Bruder, nicht wie einen Geliebten. Für ihn kommt das alles wohl aus dem Nichts, was ich nicht verstehen kann, ich war die letzten Wochen ein anderer Mensch. Vielleicht hab ich auch ein bisschen gehofft, dass er es merkt und mich verlässt…

Er sitzt da wie ein Häufchen Elend auf der Couch, er an einem, ich am anderen Ende und er will wissen was er falsch gemacht hat, wann es vorbei war mit uns und mir fallen so viele Dinge ein, die mich verletzt haben und die einfach nicht richtig waren, dass ich auf der Stelle ein Buch schreiben könnte. Keinen dicken Roman, aber ein kleines Taschenbuch würde es schon geben. Aber ich möchte ihm das nicht antun, alles aufzuzählen und mir möchte ich das auch nicht antun. Ich schau in seine Augen und sehe, dass er leidet, aber ich fühle mich großartig, nicht weil er leidet, sondern weil ich mein Leben jetzt wieder für mich habe.

Foto: clipdealer.com

Von Jägern und Gejagten und dem Schlüssel-Schloss-Prinzip

schluessel-schloss

Letztes Wochenende rief mich eine gute Freundin an und klagte mir vor, wieso sie es so denn schwer hatte, einen geeigneten Mann für eine feste Beziehung zu finden. Ihre Theorie: „Es liegt an meinem Männerverschleiß. Männer wollen keine Frauen, die vor ihnen schon viele Kerle im Bett hatte.“

Zuerst hatte ich nur den Kopf geschüttelt. Klar: Es gibt Frauen, die sind Heiratsmaterial…und dann gibt es die Betthäschen für eine Nacht. Nur wie werden die unterschieden? Spielt die Anzahl der Sexpartner dabei eine so große Rolle?

Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass wir bereits im 21. Jahrhundert angelangt sind, d.h. wenn wir Roboter auf den Mars und Nacktfotos per WhatsApp (sorry…ich meinte natürlich Threema) schicken können, auch in der Frage nach der „magischen Zahl“ etwas moderner geworden sind. Tatsächlich aber scheint sich der größte Teil der Frauen bei der genauen Anzahl ihrer Liebhaber dennoch eher bedeckt zu halten. Und wenn die Liste der Verflossenen eine gewisse Grenze überschritten hat, dann gilt es, sie derart Top Secret aufzubewahren, dass nicht einmal die NSA davon Wind bekommen könnte. Klar ist das ganze schließlich Privatsache. Aber eine hohe Anzahl an Partnern scheint den Marktwert der Frau zu senken, den des Mannes dagegen zu steigern oder zumindest mal nicht radikal in den Keller zu treiben. Bei Männern gilt nämlich wie so oft: Kann gar nicht lang genug sein das Ding (die Liste natürlich). Und wenn sie doch eher unspektakulär sein sollte, wird einfach dazugedichtet.

Nun die große Frage: Wieso dürfen Männer getreu dem Motto „Loch ist Loch“ jedes Geschöpf mit zwei X-Chromosomen anspringen ohne dabei großartig ihren Ruf zu riskieren, während Frauen im umgekehrten Fall für einen hohen Männerverbrauch in der Schlampenschublade Platz nehmen müssen? Übrigens…ist euch schon mal aufgefallen dass es gar kein männliches Pendant für das Wort „Schlampe“ gibt? Selbst die deutsche Sprache also scheint diese Doppelmoral schon tief verinnerlicht zu haben.

Passend dazu erinnere ich mich zu gern an einen Spruch meines guten Kumpels zurück:

„Also…Ich erklär dir das mal so…Wenn du ’nen Schlüssel hast, der jedes Schloss knackt, dann hast du den Masterkey. Wenn du aber ein Schloss hast, in das jeder Schlüssel passt, dann hast du einfach nur ein billiges Schloss.“

Wie’s aussieht sind trotz aller Emanzipations- und Fortschrittsgedanken einige Köpfe bei Frauen-in-der-Küche-Witze hängen geblieben. Männer verstehen sich wohl oder übel nach wie vor als Jäger. Das ist vielleicht evolutionsbedingt, wer weiß das schon genau, jedenfalls scheinen sie sich stets in der Rolle des Eroberers zu sehen. Und wir Frauen…wir sind demnach die Gejagten. Die Opfer. Und wie es in der Natur so üblich ist, gelten die, die sich schnell und einfach erlegen lassen, als ziemlich schwach.

Die Wahrheit über’s Jagen

Die Zeit der Jäger und Sammler liegt nun allerdings ein paar tausend Jährchen hinter uns. Und die Rollenverteilung? Die sieht heute ein bisschen anders aus. Mann ist nicht der große Aufreißer, er glaubt es nur. Schließlich lassen sich Frauen nicht aufreißen, beim Flirten und Daten geben sie mittlerweile den Ton an und bestimmen, wo’s lang geht. Und sie machen das auch viel geschickter als die Herren der Schöpfung: Es braucht weder ein teures Date, noch peinliche Anmachsprüche oder schmieriges Süßholzgeraspel, um das Objekt der Begierde zu verführen. Kleine Gestiken und die richtige Körpersprache reichen in der Regel vollkommen aus. Anders ausgedrückt: Während Mann glaubt, mit seiner Mittelalter-Steinschleuder der ultimative Jäger zu sein, hat Frau ihn längst vom Weiten mit der Giftspritze erlegt.

Nun, ich appelliere nicht darauf, zu Zwecken der weiblichen Emanzipation oder zum Beweis der fraulichen Jagdkünste möglichst viele Männer aufzureißen. Schließlich ist eine ellenlange Ex-Liste auch ein Hinweis darauf, dass dauerhaft keiner bleiben wollte (und das gilt für beide Geschlechter!), von daher wahrlich kein Grund zum Stolzsein. Keiner sollte „Casual Sex“ als täglichen Sport betreiben. Ich wollte lediglich auf die völlig veraltete Doppelmoral hinweisen, die total überholt und unlogisch ist. Außerdem möge der Duden doch bitte mal ein Wort für „männliche Schlampe“ einführen. Da kenn ich nämlich so einige von.

Also…wie war das gleich nochmal mit dem Masterkey?

 

Foto: 916628 / clipdealer.de

Kolumne: Ich weiß, was du letzten Samstag getan hast.

Ok, ich gebe es zu. Ich habe gelogen. An einem Abend vor nicht allzu langer Zeit hatte ich zwei Einladungen. Eine davon war schon sehr alt gewesen und dadurch hatte ich sie total verschwitzt, hätte sie aber gerade deswegen der Anderen vorziehen müssen. Wollte ich aber nicht. Also gab ich vor, nicht in der Stadt zu sein. Und litt kurz darauf unter Panikschweiß, als meine Freundin am Abend ihr Smartphone auspackte, um der Welt von unserem Kochabend zu berichten. Bei mir.

Angesichts dieser Situation habe ich mich gefragt, ob man in Zeiten dauerpräsenter Social Media überhaupt noch untertauchen kann? Klar steht einem immer frei, das Handy auszuschalten und die Bettdecke über den Kopf zu ziehen, aber ich rede davon, dass man manchmal Verabredungen hat, von denen nicht jeder etwas erfahren soll. Bei einem Treffen zu zweit ist das nicht allzu schwierig, denn man kann die Person bitten, einen nicht zu taggen und damit der Öffentlichkeit auszuliefern, aber wie schaut es aus, wenn man an einem Tisch im Restaurant sitzt und zwanzig Leute ihr Essen fotografieren? Geht man dann einzeln herum und erklärt sein unangenehmes Anliegen? Wohl eher nicht.

Ich bin gar kein Freund dieser unglaublichen Transparenz. Vielleicht gerade, weil ich viel mit der Öffentlichkeit arbeite und mir sowieso schon in die (Gefühls-)Karten gucken lasse, indem ich schreibe und das eine breite Masse lesen kann. Aber das ist mein Beruf und der macht mir unglaublich viel Spaß. Dadurch trennt sich für mich allerdings Social Media in den beruflichen und privaten Bereich. Was ich schreibe, ist selbstverständlich vorher gefiltert, das ist ungefähr so, wie ins Fitnessstudio zu rennen, bevor man sich an den Strand legt. Man hübscht sich auf. Ich hübsche meine Gedanken auf inklusive den Fotos.

Und deswegen bin ich wohl empfindlich, wenn ich nach einem schönen Abendessen mit Freunden online gehe und sehe, dass auf meiner Pinnwand schon seit fünf Stunden zu lesen ist, wo und mit wem ich mich befinde. Das ist schon beängstigend, wenn man sich mal vorstellt, dass es Menschen gibt, die das virtuelle Stalken auch gerne mal ins reale Leben übertragen. Und wenn mir eine Freundin erzählt, dass sie erst letzten Sonntag in einem tollen neuen Restaurant war, das ich unbedingt ausprobieren müsse, dann sage ich oftmals etwas beklemmt „ja, ich weiß“ und fühle mich wie ein perverser Voyeur.

Was soll man machen, wenn die Informationen auf dem Silbertablett serviert werden, inklusive Garnierung, sprich die Gesellschaft und Bewirtung gleich dazu? Ausblenden, ignorieren, so tun als ob man es nie gesehen hätte… oder doch munter weiter stalken? Ich bin mir da sehr unsicher. Denn wir alle, die wir eher in unserem Profil wohnen als zu Hause und unsere künstlerische Seite ausleben, indem wir verschiedene Farbfilter bei Instagram ausprobieren, sind kleine Möchtegern-VIPs. Wir zeigen, was wir haben oder können oder vielleicht einfach nur wollen. Aber unterm Strich stellen wir unser Inneres zur Schau. Und diejenigen, die vorher auswählen, sprich nur die getunte Version von sich zeigen, weil sie vorgeben, nicht alles preisgeben zu wollen, sind vielleicht noch größere Opfer der Darstellungssucht, als der Durchschnitts-Fußballfan, der verwackelte Gröhlbilder zum Besten gibt, bei denen er sich im Vorfeld nichts gedacht hat.

Untertauchen wird immer schwerer, je leichter es ist, einer Masse aus wahllos zusammen geaddeten Menschen sein Haus, Auto und Boot zu präsentieren. Die Darstellungssucht eines jeden ist das Problem, sei sie auch bei manchen krankhaft und bei anderen kaum ausgeprägt. Aber sie ist da. Und diejenigen, die vielleicht gar nicht darunter leiden, sind oftmals diejenigen, die im kleinen Kämmerlein – ihrer privaten Infozentrale – hocken und allerdings ganz genau wissen, was du Samstag Abend gemacht hast. Sehen und gesehen werden.

Wer also weiterhin ab und an mal untertauchen will, der muss das wohl kommunizieren. Und bei der Absage einer anderen Verabredung zur guten alten Ehrlichkeit zurückgreifen.

Foto: Anika Landsteiner

Kolumne: Ich habe heute leider keine Meinung für dich

Anika Landsteiner Kolumne

Die Unterschiede zwischen Mann und Frau – vielleicht eine größere Distanz, als zwischen Deutschland und den Fidschi-Inseln herrscht. Sie zu überwinden – vielleicht genauso unmöglich, wie Putins Politik zu verstehen. Und doch bin ich ein Fan der Unterschiede, weil man so viel vom anderen Geschlecht lernen kann – vorausgesetzt man will.

Nehmen wir eine Frau, die ein Problem hat. Ich glaube, dass ich für die Mehrheit spreche, wenn ich hier nun verallgemeinernd behaupte, dass sie noch während sie sich ihre eigene Meinung dazu bildet, schon mal vorsorglich die von drei Freundinnen einholt. Meist auch inklusive Mama, denn auf Mamas Lebensweisheit ist einfach Verlass.

So. Heraus kommen meist ein paar schlaflose Nächte beziehungsweise seltsame bis schlechte Träume, die es ebenfalls parallel zu erörtern gilt. Die Angelegenheit wird also besprochen, diskutiert, beleuchtet, auf den Kopf gestellt und von allen Seiten begutachtet. Ist man damit durch, fängt man von vorne an. Das macht keinen Sinn, allerdings meistens Spaß. Und es beschäftigt, denn so lange man diskutiert, muss man keine Entscheidungen treffen. Man hat das Recht, sich aufzuregen und alle Emotionen zu durchleben. Ist die Entscheidung nämlich mal gefallen, heißt es Abschied nehmen vom #1 Thema der Frau – Reden – und sich eine neu zu besprechende Angelegenheit suchen.

Der Punkt, an dem das Ganze allerdings leider oft absurd wird: Frau handelt am Ende oft genau so, wie sie es auch schon am Anfang getan hätte. Bei den meisten Frauen, die ich in meinem Alltag beobachte, sehe ich leider, dass das Bereden von Problemen mit anderen Personen lediglich eine Ablenkung und manchmal auch das Suchen einer Absolution ist. Jedoch werden oftmals Kritikpunkte, die man nicht hören möchte, einfach aus dem gedanklichen Programm gestrichen – und heraus kommt, dass die stundenlangen Interventionen auf eine Stunde hätten heruntergekürzt werden können. Spart Nerven und bringt Zeit für Freizeitbeschäftigungen, die den Kopf frei pusten.

Nehmen wir einen Mann, der ein Problem hat. Er löst das Problem. Zumindest seiner Meinung nach. Ende. Damit sei der Abschnitt über den Mann ebenfalls zu Ende.
Nein, Spaß beiseite. Die Männer, die ich kenne, behalten meist den Elefanten im Raum erst mal für sich. Zumindest, bis sie sich darüber gründlich Gedanken gemacht haben beziehungsweise wissen, mit wem sie die Angelegenheit besprechen wollen. Außerdem schlafen sie auch manchmal einfach ne Nacht drüber.

Der ein oder andere sucht (beispielsweise in Liebesgelegenheiten) sogar gerne mal das Gespräch mit einer Freundin: Neulich fragte mich ein Freund nach meinem Rat. Ich habe ihm an mehreren Beispielen erklärt, was passieren könnte, wenn er sich so oder so verhalten würde. Wir haben innerhalb von 15 Minuten geklärt, dass es eine sehr schlechte Idee sei, den Weg A zu gehen und haben uns einstimmig für Plan B entschieden. Bemerkenswert fand ich wirklich, dass ich spürte, ein wichtiger Teil in dieser Problembewältigung zu sein. Meine Meinung zählte eklatant und es wurde durch meine Hilfestellung für ihn gelöst. Phänomenal.

Beide Vorgehensweisen haben ihre Vor- und Nachteile. Und natürlich gibt es immer Männer, die sich den Kopf zerbrechen und Frauen, die Dinge mit sich alleine ausmachen. Aber die Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel und ich persönlich möchte als Frau an dieser Stelle sagen, dass ich es manchmal sehr entspannend fände, wenn ich mir nicht eine Woche lang das gleiche Problem anhören müsste, um dann ebenfalls eine Woche lang immer den gleichen Ratschlag zu geben und am Ende beobachten zu müssen, wie meine Freundin letztendlich genau das macht, was sie sowieso gemacht hätte.

Auf dass wir ab und an einfach mal die Klappe halten können – und unseren eigenen Gedanken Raum schenken.

Foto: Anika Landsteiner

Rezept: Death by Chocolate – Schokoladentörtchen

Seit ungefähr zwei Wochen habe ich einen absoluten Schokoladen Jieper, gegen dieses Verlangen ist leider nichts zu machen. Das einzige was hilft ist Schokolade. Da ich aber nicht so gerne verarbeitete Lebensmittel kaufe, für deren Inhaltsstoffe ich ein Chemiestudium absolviert haben müsste backe und koche ich gerade sehr gerne schokoladige Köstlichkeiten. Letztes Wochenende habe ich diese fantastischen Schokoladentörtchen mit flüssigem Kern gebacken. Ich kann Euch sagen ein absoluter zart schmelzender Traum.

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Zutaten für vier kleine Schokoladentörtchen

100 g Zartbitterschokolade

30 g Puderzucker

20 g Vanillezucker

60 g Butter

40 g Dinkelmehl Type 1050

2 Bio-Eier

So aufwändig und besonders die Törtchen aussehen mögen, sie sind blitzschnell in der Küche gezaubert. Die Schokolade wird mit einem großen Messer gehackt und dann im Wasserbad (oder für ganz schnelle in der Mikrowelle) geschmolzen. Die Schokolade zur Seite stellen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
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Jetzt wird es Zeit den Backofen auf 180 Grad Umluft aufzuheizen.

Währenddessen wird die Butter mit dem Puderzucker und Vanillezucker schaumig geschlagen. In die süße Butter zuerst ein Ei unterschlagen und dann das zweite Ei. Diese Mischung so lange mit dem Handrührgerät mixen, bis eine luftige helle Masse entstanden ist. Nun das Mehl unterrühren. Zum Schluss wird die flüssige Schokolade mit dem Teig vermischt, so dass ein gleichmäßig dunkler Kuchenteig entsteht.

Vier kleine Backförmchen und ofenfeste Tassen einfetten und den Teig einfüllen. Die Schokoladentörtchen im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad Umluft für ungefähr 12 Minuten backen. Die Backzeit hängt von der Form der verwendeten Backformen ab, sind die eher flach und breit werden vielleicht schon 8 Minuten ausreichen. Sind die Backformen eher hoch und schlank können es auch 15 Minuten sein.
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Nach dem Backen werden die Schokoladentörtchen auf einen Teller gestürzt und mit Puderzucker bestreut serviert. Ich könnte mir allerdings auch sehr gut halb geschlagenen Sahne dazu vorstellen.

Mein Tipp, die Törtchen noch lauwarm genießen!


 

Fotos: Heike Niemoeller

Entdecke die Haarfarben-Trends 2014

Haarfarben-Trends 2014

Der Sommer lässt noch etwas auf sich warten, trotzdem finden wir ist es Zeit für einen Blick auf die aktuellen Haarfarben-Trends 2014.

Auf den Runways-Shows sind derzeit bekannte Haarfarben in neuen Nuancen zu sehen. Weiche und natürliche Blondtöne teils, mit etwas dunkleren Ansätzen, warme und harmonische Brauntöne sowie Rottöne, die sich sanft anlehnen an Blond und Braun und von zarten Rotnuancen bis kräftigen Orange-Rot Varianten gehen.

Während die Blond- und Braunnuancen mit der Natürlichkeit (Weizen, Karamell, Honig, Kakao, Nugat, Schokolade) spielen und ihre Farbvorbilder in der Natur wiederzufinden sind, wagen die Rottöne einen etwas auffälligeren Auftritt (Erdbeere, Apricot, Blutorange oder Burgunderrot).

Die Farbauswahl ist vielfältig und wer angesichts der Farbmöglichkeiten sich gar nicht entscheiden kann, der sucht am besten den Coiffeur seines Vertrauens auf und lässt sich typgerecht beraten. Begeistert dich der Ombré-Look oder möchtest du den Haaransatz dunkler nuanciert haben? Dann lohnt es sich, Expertenrat einzuholen. Der Trend bei Ombré und Ansatzfarbe geht weg von krassen Farbunterschieden hin zu harmonischen und natürlichen Übergängen. Kleine Unterschiede in den gewählten Farbtönen bringen tolle Reflexe ins Haar und sollten auf keinen Fall gefärbt wirken.

Wer eher der Do-it-yourself-Typ ist, muss sich vorher genau überlegen, wie das Ergebnis später aussehen soll und wie lange die neue Haarfarbe halten soll. Es gibt neue Produkte für die Anwendung zu Hause: Tönungen, Colorationen oder Farbspülungen und für den Ombré-Look Colorationen, die mit einer kleinen Bürste aufgetragen werden.

Coloristen raten bei der Auswahl der neuen Farbnuance sich am natürlichen Haarfarbton zu orientieren und nur wenige Nuancen heller oder dunkler zu färben. Bei bereits colorierten Haaren ist es ratsam vorher einen Termin beim Friseur zu machen, oder sich gleich in Expertenhände zu begeben.

Hier sind die Haarfarben-Trends 2014 im Überblick

  1. Pastellfarben: Pastellfarbene Haare wie Rosé, Lavendel und Mintgrün sind in diesem Jahr besonders beliebt. Diese zarten Töne verleihen dem Haar einen märchenhaften und verspielten Look.
  2. Ombre-Effekt: Der Ombre-Haartrend setzt sich fort, wobei dunklere Haarwurzeln allmählich in hellere Farben auslaufen. Dieser Effekt verleiht den Haaren eine natürliche Sonnenstrahlenoptik.
  3. Balayage: Balayage-Highlights sind 2014 sehr gefragt. Diese Technik erzeugt subtile, handgemalte Strähnchen, die einen sanften Übergang von dunkleren zu helleren Farben ermöglichen.
  4. Platinblond: Prominente wie Kim Kardashian und Miley Cyrus tragen platinblonde Haare, was zu einem Trend führt. Diese extreme Farbe verleiht den Looks einen futuristischen Touch.
  5. Regenbogenhaare: Mutige und kreative Köpfe wagen sich an regenbogenfarbene Haare, bei denen verschiedene Farben in aufregenden Mustern kombiniert werden.
  6. Naturtöne: Natürliche Haarfarben wie Karamell, Honigblond und Schokoladenbraun sind 2014 immer noch sehr gefragt, da sie zeitlos und vielseitig sind.
  7. Grautöne: Graue Haare werden zu einer mutigen Wahl für Menschen jeden Alters. Der silberne Look wird oft mit einem Hauch von Pastellfarben kombiniert, um ihm einen modernen Twist zu verleihen.
  8. Rotnuancen: Rote Haartöne, von leuchtendem Kupfer bis zu tiefem Burgunder, sind 2014 ebenfalls in Mode und verleihen den Looks Wärme und Intensität.
  9. Dip-Dye-Effekt: Beim Dip-Dye-Effekt werden die Haarspitzen in einer kontrastierenden Farbe eingefärbt, was einen auffälligen und aufregenden Look erzeugt.
  10. Aschblond: Aschblonde Töne sind eine subtile Alternative zu Platinblond und verleihen den Haaren einen kühlen, eleganten Touch.

Foto: Наталья Евтехова / stock.adobe.com

Kolumne: Auf der Suche nach Mr. Right

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Ja, ich bin auf der Suche nach dem Richtigen, aber auf dem Weg dahin gibt es leider sehr viele Falsche. Somit beginnt alles nicht mit einer tollen Liebesgeschichte sondern mit einer Trennung. Mr. Right versteckt sich noch vor mir und es gestaltet sich dann doch leider nicht alles so leicht wie zuerst angenommen ihn zu finden….

Es ist abends 20:00 Uhr und ich kreise mit meinem Auto seit Minuten um den Block in dem meine Wohnung ist. Komme gerade von der Arbeit und probe meine Rede für zu Hause. Naja Rede ist das falsche Wort, ich werde gleich meine langjährige Beziehung beenden und dafür übe ich. Was ich sagen will, wie ich es tun will…

Da sag noch einer verlassen werden ist schwer, verlassen ist auch nicht leicht. Wenn mich jetzt jemand in meinem Auto beobachtet. Ich gestikuliere, als hätte ich ein Gegenüber, gehe alles immer und immer wieder durch. Jetzt darf mich nur nicht der Mut verlassen, ich schiebe diesen Tag schon seit längerem vor mir her, konnte seit Tagen nicht mehr richtig schlafen, ich kann einfach nicht neben ihm liegen. Kann ihn nicht mehr riechen. Versteht mich nicht falsch, er ist kein Stinker, er riecht genau gleich wie vor 6 Jahren. Aber ich liebe es meinen Partner einzuatmen und wenn das nicht mehr geht, dann stimmt was nicht mehr. Ich zucke zusammen wenn er mich berührt, will nicht gehalten werden, was ich sonst über alles liebe.

Ich denke so für mich während ich mein Auto parke, wieso hat er noch nichts gemerkt? Mich noch nicht verlassen? Mit meinem akuten Schlafmangel sehe ich nicht nur aus wie ein Zombie, meine Augenringe gehen mittlerweile bis zum Kinn und kein Abdeckstift dieser Welt kann diese schwarzen Balken überdecken, nein ich verhalte mich auch wie ein Zombie. Rede kaum noch, bin kaum im selben Raum mit ihm, wenn doch bin ich aber trotzdem nicht da, keine Berührungen, keine Zärtlichkeiten, nichts. Fühle mich auch etwas wie von den Toten auferstanden, nicht Fisch nicht Fleisch. Wieso können Männer so etwas einfach weg ignorieren, wäre es anders herum hätte ich schon alles Mögliche unternommen. Natürlich als aller erstes eine Diät angefangen und mich hässlich, dick und wer weiß was gefühlt, bei mir irgendwelche Fehler gesucht, was ich getan oder auch nicht getan habe. Aber dann hätte ich eine zuckersüße Charmeoffensive gestartet. Hätte sogar mal wieder was gekocht, was ich so gar nicht gerne tue und zur Krönung sogar die Küche nicht wie ein Schlachtfeld hinterlassen sondern aufgeräumt. Hätte mich, nach meiner abgebrochenen Diät, weil ich ein Frustfresser bin, in meine heißeste Unterwäsche geworfen und wäre ganz zufällig einmal quer durch die Wohnung gelaufen, weil ich etwas suche. Was auch sehr plausibel bei mir ist, da ich am Tag mein Handy, Schlüssel und Geldbeutel ungefähr 30 mal verliere. Hätte Ihn mit einer kleinen Aufmerksamkeit überrascht und wenn das alles nichts genutzt hätte, wäre ich auf ihn zugegangen und hätte es einfach mal angesprochen. Das klären gewollt, aber nein, Männer sind da anders. Ein kurzes: „alles gut“ und fertig ist das Gespräch.

Mittlerweile sitze ich schon seit ca. 10 Minuten im Auto und stehe auf meinem Parkplatz, etliche Nachbarn haben schon ihren Müll rausgebracht, sind mit ihrem Hund an mir vorbei gelaufen und haben die Probe von meinem Theaterstück mitbekommen. Oh man…die denken doch, ich hab sie nicht mehr alle… Ich nehme all meinen Mut zusammen, suche in meinem Chaos Auto noch schnell mein Handy und gehe bei Nieselregen, was ich sehr passend finde, wäre in jedem Film ja auch so, langsam Richtung Haustür…

Foto: clipdealer.com

Trash TV: Das muss man gesehen haben (oder auch lieber nicht…)

Trash TV: Das muss man gesehen haben

„Ich bin ein Star-holt mich hier raus!“ oder „Ich habe heute leider kein Foto für dich“

Solche Sätze sind den meisten Fernsehzuschauern nur allzu bekannt. Kein Wunder, denn die Sparte des Unterhaltungsfernsehen um jeden Preis vergrößert sich stetig. Einst waren die Deutschen ein Volk von Dichtern und Denkern, heute konkurrieren Sendungen wie „Das Dschungelcamp“, „Germany’s next Topmodel“ oder „Der Bachelor“ krampfhaft um die rare Aufmerksamkeitsspanne der guten alten TV-Konsumenten. Wirklich jeder hat schon einmal in eines dieser Formate reingezappt und musste wohl erkennen: Unterhaltung ist nicht immer niveauvoll. Ajouré nimmt einige dieser Formate unter die Lupe und vergibt den Stempel TV-Fun oder TV-Trash.

Reality-Dokus und Ähnliches

Mal ehrlich: Stierhoden sind nicht lecker. Sie sind auch nicht lecker, wenn man sie im Fernsehen verzehrt. ABER: Tausende Menschen schauen gerne dabei zu, wie Prominente sich die ekel erregenden Fortpflanzungsorgane von diversen Tieren reinschieben. Die Rede ist hier von „Das Dschungelcamp. Ich bin ein Star- holt mich hier raus“. Seit 2004 produzierte der Sender RTL sagenhafte acht Staffeln davon und es besteht immer noch eine große Nachfrage nach solchen Reality-Dokumentationen. Anfang 2013 war die Mischung aus TV-Voyeurismus und Menschenfolter sogar für den Grimme-Preis nominiert, was den Erfolg untermauert. Es ist eben doch amüsant, wenn Promis gequält werden.

Castingshows

Egal ob pure Begeisterung, peinliches Fremdschämen oder das Warten auf den nächsten fiesen Spruch eines Coaches, Castingshows begeistern die Massen seit Jahren. Das Angebot ist schier riesig, und wird fast jährlich um weitere Formate ergänzt. Den Anfang machten Serien wie „Deutschland sucht den Superstar“ mit dem unnachahmlich fiesen Dieter Bohlen oder „Popstars“ mit Detlef D Soost. Aus diesen Sendungen gingen Bands wie die „No Angels“ hervor, die wenigsten Künstler haben es jedoch für längere Zeit ins Rampenlicht geschafft. Letztlich ist die Kritik der Coaches an den Kandidaten wichtiger geworden. Besonders die Show, die Dieter Bohlen bei „DSDS“ liefert, ist legendär. Die neue Generation der Shows kommt mit Formaten wie „The Voice of Germany“ daher, bei der die Mentoren sich von den Kandidaten abwenden müssen, um sich völlig auf ihr Gehört zu verlassen. Das verdient Respekt und mehr als ein kurzes Zappen mit der Fernbedienung. Definitiv TV-Fun!

Die Suche nach der großen Liebe (und dem großen Geld)

In Amerika lief 2013 auf ABC bereits die 17. Staffel der überaus beliebten Show „The Bachelor“, die ebenfalls bei RTL einen deutschen Ableger mit gleichem Namen erhalten hat. Jedes Mal sucht ein gut aussehender Junggeselle (oder auch mal eine Junggesellin) den Partner fürs Leben. Dass das natürlich nicht ohne Herumzicken oder Schlammcatchen abgehen kann, dürfte klar sein. Und gerade in dem Kampf von 25 Frauen um ein Männlein liegt der Reiz. Was wäre eine Staffel „Der Bachelor“ denn auch ohne ausgefahrene Krallen und ausgerupfte Haare? Das Motiv dieser Sendung wurde von RTL 2005 nochmals umgemünzt mit „Bauer sucht Frau“. Hier können einem die meisten Männer nur leidtun, denn die wahre Liebe findet man sicher nicht vor laufender Kamera.

Egal ob man sich nun für eine Casting-Show, eine Reality-Doku oder eine Dating-Show entscheidet, eines ist sicher: Die Fernsehindustrie bastelt sicher gerade wieder fleißig an einer neuen skurrilen Idee, um die Zuschauer auch in Zukunft mit neuen Formaten zu versorgen. Trash TV werden wir weiterhin zu bieten bekommen, wenn wir die Glotze einschalten. Na dann…wir sind gespannt.
 

Foto: MG RTL D / Stefan Menne

Kolumne: Sex mit dem Ex – Die Zigarette „Danach“

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Das Wort „Ex“ hat für den einen oder anderen vielleicht einen faden Beigeschmack. Wir denken gleich an den ganzen Stress und die Probleme, die diese (eigentlich) abgeschlossene Zeit mit sich gebracht hat. Von dem Enttäuschungsschmerz und den an Wänden zerbrochenem Geschirr ganz zu schweigen.

Erst recht undenkbar, sich mit dem immer wieder aufkommendem Thema „Sex mit dem Ex“ zu befassen. Warum um Himmels Willen haben Frauen Sex mit dem Ex? Ist es Neugier? Doch worauf? Man hat diesen Kerl doch lange genug im Bett gehabt. Erhofft man sich den Spaß schlechthin? Spaß kann ich auch unabhängig von meiner verflossenen Liebe haben. Somit klammere ich mich einfach an der Meinung fest, dass es pure Unüberlegtheit sein muss, die eine Frau zu solchen Eskapaden treibt.

Doch wie das Schicksal so spielt: Ich verbringe den Abend mit Freunden im Stadt-Café. Und wer läuft mir über den Weg? Richtig! Genau der Typ, der eine Zeit lang meine Couch plattgesessen hat, die richtige Bedienung eines Klodeckels nicht beherrschte und auf die Frage „Wie findest du meine neue Frisur?“ mit der Gegenfrage „Du warst beim Friseur?“ antwortete. Mein Ex! Ich bin schon dabei nach einer Ausrede zu suchen, die mich aus dieser unangenehmen Situation rettet und die für meine Freunde, glaubhaft wirkt. „Vielleicht sollte ich einfach auf die Toilette gehen und dann unauffällig verschwinden.“ Ertappt! Welch‘ peinliche Gedanken sich in meinem Kopf breitmachen. „Jetzt benimm dich wie eine erwachsene Frau“, ermahne ich mich selbst.

„Kommst du noch auf einen Kaffee mit zu mir nach Hause?“

Und plötzlich steht er direkt vor mir, streckt mir die Hand entgegen und ich denke mir gerade noch: „Der glaubt doch nicht ernsthaft, dass ich ihm die Hand gebe“, und schon habe ich ihm tatsächlich die Hand gegeben und es fühlt sich noch nicht mal schlecht an.

Der kleine Zeiger der Uhr steht auf 10… 11… 12… die Zeit ist vergessen. Die Unterhaltung verläuft locker und entspannt. Wir erzählen uns, was nach unserer Trennung so passiert oder auch nicht passiert ist. Und dann fällt sie, die Frage! Genau die Frage, die in solchen Situationen auch in Filmen immer fällt: „Kommst du noch auf einen Kaffee mit zu mir nach Hause?“

Ich habe mich oft gefragt, warum sich die Menschen nicht einen besseren Vorwand einfallen lassen. Kaffee scheint immer der Vorwand für alles zu sein, was man nicht direkt aussprechen möchte. Aber wer trinkt um die Uhrzeit noch Kaffee? Und ist es nicht auch so, dass man dann meistens gar keinen Kaffee zu Hause hat?

So ergibt es sich also, dass wir noch bevor mein Ex den Schlüssel aus der Hosentasche zieht, wild am Rumknutschen sind. Wir stolpern in die Wohnung und finden irgendwie den Weg ins Bett. Der Kaffee ist natürlich vergessen und wir erleben wohl gerade den Sex, den wir nicht einmal in der gemeinsamen Beziehung hatten, nämlich den Besten! So vertraut, emotional und leidenschaftlich wie nie zuvor.

Der nächste Morgen

Ich öffne meine Augen und überlege erstmal, wo ich mich befinde. Die Sonne strahlt durch das Fenster in mein Gesicht. Blinzelnd drehe ich mich nach rechts schaue direkt in das Gesicht meines schlafenden Ex‘. Das zerbrochene Geschirr und der Klodeckel sind vergessen. Wut ist in „gern haben“ übergegangen und ich streichele ihm über das Gesicht. Er schläft tief und fest.

Zum Frühstück bleiben ist unangebracht. Also ziehe ich mich an, und gehe in die Küche. Alles noch genauso wie früher. Selbst die ausgetrocknete Yucca Palme steht noch auf der Fensterbank.

Ich mache den Küchenschrank auf, um noch schnell einen Kaffee zu trinken. Doch wie vermutet, er hat gar keinen Kaffee da. Ein Lächeln macht sich in meinem Gesicht breit.

In der Schublade, neben den Schneidebrettchen, liegen rote Merkzettelchen.

Ich nehme mir einen, greife nach dem Kugelschreiber, schreibe „der Kaffee ist übrigens leer“ drauf, versuche mich in einem lustigen Smiley und klebe ihn an den Küchenschrank.

Im Wohnzimmer suche ich all meine Sachen zusammen, ziehe meine Jacke an und verlasse leise die Wohnung. Schon damals habe ich diese Altbauwohnung und das alte, nach Holz riechende Treppenhaus, geliebt. Ich gehe die Treppen hinunter und schlagartig fällt mir mein früheres ,Denken‘ über das Thema „Sex mit dem Ex“ ein. Wie war das mit der Unüberlegtheit? Mir wird klar, dass dies mit Unüberlegtheit so gar nichts am Hut hat. Sicher hat jede Frau ihre eigenen Gründe, um mit dem Ex ins Bett zu steigen.

Die Sonne scheint, es riecht schon etwas nach Frühling. Ich bleibe kurz stehen, drehe mich um und schau hoch zum Schlafzimmerfenster. Fühlt sich irgendwie gut an, dieser Moment. Es fühlt sich an, als hätte dies passieren müssen um mit der Vergangenheit abzuschließen… es fühlt sich befreiend an.

…es fühlt sich an, wie die Zigarette „danach“.

Foto top: clipdealer.com

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