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Kolumne: Die Sache mit der Tomate

Ist es wirklich so, dass Frauen so vieles peinlich und Männern so vieles egal ist?

Wir kennen es alle, nur ist es bei jedem unterschiedlich ausgeprägt: Das Schamgefühl. Eine emotionale Reaktion, die ihr optisches Ventil darin sucht und findet, dass die Gesichtsfarbe vom ach so schön gepflegten Teint in ein Puterrot übergeht und jedem Flamingo die Show stiehlt.
Ich für meinen Teil werde beispielsweise ständig rot. Das reicht vom Kompliment bis hin zur Scham, geht manchmal in Fremdscham über und endet sogar in Konversationen, in denen ich mich nicht schäme – und trotzdem rot werde.

Dass dieses Schamgefühl sich zwischen Mann und Frau jedoch komplett anders verhält, lässt sich an einer der witzigsten Ausschnitte der TV-Serie zeigen, die vor ein paar Jahren über die Bildschirme stolziert ist: Carrie pupst. Und Big lacht sich ’nen Ast. Carrie stellt daraufhin die komplette Beziehung in Frage und begründet ihre Recherchen darin, dass er doch nicht wissen solle, dass sie auch nur ein Mensch sei. Dafür seien ihre Freundinnen da. Während Big die ganze Angelegenheit schon längst vergessen hat und – wenn er an ihrer Stelle gewesen wäre – sich wiederum nur ’nen Ast gelacht hätte.
 


Carrie pupst || Sex And The City S1E11
 

Männer berufen sich ja grundsätzlich gerne darauf, dass jegliche Verhaltensweise oder körperliche Reaktionen auf urmenschlichen Höhlen-Habitus zurückzuführen seien. Dass mittlerweile tausende von Jahren vergangen sind und die (weibliche) Gesellschaft nach so manchem Fehlverhalten auch gerne einfach mal eine Entschuldigung hören würde, wird nicht in die Diskussion miteinbezogen.

Doch warum ist das so? Schämen sich Frauen wirklich mehr? Mal abgesehen von weiß blondierten Damen, die nicht wissen wohin mit ihrem nicht vorhandenen Talent und daher einfach mal berühmt werden, um jeden halbwegs intelligenten Menschen zu belästigen. Ihr wisst schon, die Frauen, deren Lippen ein autonomer Staat sind, da sie schon längst nicht mehr zum Rest des Körpers gehören und sich schlangenförmig fortbewegen. Also, mal abgesehen von denen. Ist es der Perfektionismus, in einer immer noch sehr maskulinen Welt zu bestehen? Ist es der Wunsch, als ein schöner Avatar daher zu kommen, anstatt zuzugeben, dass es glücklich macht, ab und an den Normen der Gesellschaft in den Arsch zu treten? Ich bin da beispielsweise eine Frau, die zwischen drin steht. Mir rutschen ständig schlechte Wortwitze oder bissige Kommentare heraus, die zwar dazu führen, dass mein Gegenüber lachen muss, ich mich allerdings dabei in Fräulein Tomate verwandle.

Wer bringt es fertig, während einem ruhigen Klavierkonzert irgendetwas Überflüssiges dazwischen zu rufen? Wer rülpst im Taxi nach Hause und lacht darüber? Wem ist es total egal, dass er bis vor kurzem dachte, Goethe sei Komponist gewesen, solange das Bier auf der Party noch nicht aus ist? Tatsachenberichte. Das sind die ganz harten Gesellen, ich weiß, aber es gibt sie und ich sage euch, sie vermehren sich.

Eine Sache am Schluss: Das allgemeine Schamgefühl bildet man übrigens im Kindergartenalter aus. Ein Alter, in dem man bewusst mit anderen in Kontakt kommt und lernt, was es heißt, etwas zu tun, was andere nicht machen. Oder umgekehrt. Am Ende schaut derjenige dann blöd aus der Wäsche. Und landet in einer 90er-Jahre-Talkshow, wo er bei Arabella Kiesbauer und Co. fröhlich ausplaudert, dass die Gabi (41) aus der Schmittstraße auf seinen behaarten Rücken steht und er ihn sich eigentlich rasieren lassen wollte. Ich bin angesichts dieser Talkshow-Ära davon überzeugt, dass der Begriff „Fremdscham“ seinen Ursprung dort findet. Egal ob bei Mann oder Frau.

 

Foto: Anika Landsteiner privat

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