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Guilty Pleasure: Was das ist und warum sicher auch du eines hast!

Guilty Pleasures sind Dinge, Gewohnheiten oder Vorlieben, die in den Bereich des Peinlichen und Schamvollen gehören. Fast jeder Mensch hat eines oder sogar mehrere Guilty Pleasures. Was steckt da eigentlich genau dahinter?

Guilty Pleasure: Was bedeutet das genau?

Wortwörtlich aus dem Englischen übersetzt, bedeutet „Guilty Pleasure“ schuldiges Vergnügen. Auf Deutsch würden wir eher Dinge wie kleine Sünde, schamvolle Angewohnheit oder liebgewonnene Heimlichkeit dazu sagen.
Typisch für das Guilty Pleasure ist nämlich, dass es mit einem gewissen Schuld- und Schamgefühl verbunden ist. Diese Arten von Gewohnheiten oder Dingen sind nicht hip, cool, angesagt, anerkannt oder gesellschaftsfähig.

Im Gegenteil, die Attribute von Guilty Pleasures sind Peinlichkeit, der Wille es zu verstecken, sich zu schämen oder nicht ganz wohl bei der Sache zu fühlen.

Mädels erzählen sich ihre Guilty Pleasures gerne im Freundeskreis und sind dann regelrecht entsetzt, belustigt oder froh, was sie da zu hören bekommen. Das gute Gefühl, dass andere Frauen die gleiche Neigung zu den kleinen Sünden teilen, tut einfach gut.

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Beispiele für Guilty Pleasures

Guilty Pleasures sind wirklich vielseitig: Das können Essgewohnheiten, Kleidung, sexuelle Eskapaden oder Unterhaltungsmedien sein.

Vielleicht veranstaltest du ab und zu einen Abend, an dem du voller Schuld lauter Sachen isst, die dir dein gesunder Lebensstil sonst verbietet: Chips, Cola, Junk Food – es war einfach mal wieder Zeit, die Leinen loszulassen und sich den niederen Gelüsten hinzugeben!

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Im Kleiderschrank hängt ein Stück oder gleich ein paar Teile, die eigentlich völlig daneben sind. Trotzdem ziehst du es immer wieder an, weil du es einfach liebst. Das könnte zum Beispiel eine alte Pelzjacke deiner Mutter oder eine Cord-Schlaghose aus den 1970ern sein.

Du liebst es einfach, dass jüngere Männer auf dich stehen? Eigentlich weißt du, dass diese Eskapaden zu nichts führen. Doch als ein sexuelles Guilty Pleasure vernaschst du ab und zu einen dieser Jünglinge.

Du liest gerne Groschenromane oder du stehst tierisch auf Fan Fiction von Twilight? Auch verschiedene Arten von Lektüre können natürlich als Guilty Pleasure gelten.

Eigentlich hast du kein Geld und keinen Platz – trotzdem kaufst du dir leidenschaftlich gerne Nippes, Trash, Kitsch und Andenken. Oder aber du hast irgendwo noch einen David Hasselhoff Starschnitt aus den 1980er, einfach, weil du Baywatch so toll fandest.

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Guilty Pleasure Klassiker: Musik, Filme und Serien

In dieser Kategorie finden sich gleich so viele Möglichkeiten für liebgewonnene Peinlichkeiten, dass wir ihr einen eigenen Absatz schenken.

Ganz ehrlich: Was guckst du und was für Musik hörst du in deinen Guilty Pleasure Momenten? Du hast hundertprozentig irgendwelche Lieblingsserien, DVDs oder Musikstücke, die nur ansiehst oder hörst, wenn du alleine oder mit deinen allerbesten Freundinnen zusammen bist.

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Manchmal ist das Guilty Pleasure sogar so heimlich und intim, dass niemand davon weiß. Nur du für dich genießt den Trash, einen öden Liebesfilm aus den 1960ern, Pornografie, kitschige Serien oder einen Kinderfilm, den du wieder und immer wieder ansiehst.

Beliebt ist Trash aus längst vergangenen Tagen auch bei YouTube. Peinliche Clips mit dem Alfred Jodokus Quak Song aus den 1990er, Schnappi, dem kleinen Krododil oder einer neuen Glücksbärchi-Folge sind bei „großen“ Kindern, die sich mal schnell einen peinlichen Erinnerungskick abholen wollen, besonders beliebt.

Bei den Fernsehserien rangieren der Der Bergdoktor, Hansi Hinterseer Filme, Doctor’s Diary oder Gossip Girl ganz oben. Oder streamst du endlose Telenovelas aus Spanien, saugst Deutschland sucht den Superstar, das Dschungelcamp oder Ex on the Beach gierig in dich hinein?

Im Musikregal oder in einem Koffer unter dem Bett hast du noch Kassetten oder aber mega-peinliche Dance-Hit CDs aus längst vergangenen Zeiten. Ab und zu musst du die hören und du kannst dich einfach nicht davon trennen.

Bei Helene Fischers Song „Atemlos“ musst du einfach lauthals mitsingen oder Tokio Hotels Song „Durch den Monsun“ lässt dein Herz höherschlagen? Macht nichts! Sei dir sicher, alle anderen haben auch solche Guilty Pleasures, die sie nur nicht zugeben wollen, weil sie sich lieber alleine schämen, als zu zweit oder in der Gruppe.

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Lustvoll schämen: Warum tun wir das?

Wenn es um Guilty Pleasures geht, musst du dir zunächst zwei Fragen stellen:

  • Warum macht dieses Ding, Essen, die Gewohnheit oder ein Unterhaltungsmedium dir so viel Freude?
  • Warum denkst oder fühlst du, dass deine Leidenschaft peinlich oder eine Sünde ist?

Die Antworten auf diese Fragen sind so mannigfaltig wie Guilty Pleasures selbst. So manch ein Guilty Pleasure ist auch gar keines. Du denkst das nur. Outest du dich, findest du plötzlich Gleichgesinnte und merkst, dass du dir jahrelang umsonst Sorgen gemacht und dein peinliches Geheimnis gehütet hast.

Grundsätzlich sind diese Vergnügen aber mit einem Stigma des Verbotenen, Unsittlichen und Nicht-Gesellschaftsfähigen belegt. Das kann generell so sein oder nur auf deinen Freundes- oder Sozialkreis zutreffen.

Unter Teenagern ist es zum Beispiel völlig okay, eine Frühreifen-Serie auf Netflix zu streamen und unter den Älteren gilt dieselbe Serie als Guilty Pleasure.

Das Ermessen, was eine sündige oder peinliche Angewohnheit oder Vorliebe ist, liegt also größtenteils bei dir und in deinem Umfeld.

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Woher kommt das Phänomen?

Ob wir Scham bei etwas empfinden, hängt in der Regel auch davon ab, wie wir erzogen wurden. In der Kindheit gab es zwei bis drei Menschen, die deine Werte maßgeblich geprägt haben.

Pizza und Süßigkeiten waren verboten? Gut, sie werden bei dir so lange mit Schuld und Sünde belegt sein, bis du dich von der Überzeugung löst.

Dein Vater sagte, dass Kinderserien peinlich sind und du musstest dir viel zu früh Erwachsenensachen oder langweilige Wissensreportagen angucken? Das kann dazu führen, dass du dieses kindliche Verpassen mit ins Erwachsenenalter nimmst und dann mit einer verstohlen-heimlichen Lust Kinderserien oder -filme guckst.

Gerade die Dinge, die in deinem Umfeld gesellschaftlich verboten, verpönt oder kritisiert waren, können lebenslang einen unheimlichen Lustgewinn bei dir auslösen.

Andere Guilty Plaesures wie Erinnerungsstücke oder die Schlaghose deines Daddys sind mit tiefen Sentimentalitäten verbunden, die in unserer rationalen Gesellschaft eben auch oft verpönt sind.

Guilty Pleasures können also auch so etwas wie heimliche Wiedergutmachungen an dir selbst und deinen eigentlichen Werten sein.

Was Guilty Pleasure mit FOMO zutun hat

FOMO oder „Fear of Missing out“ wird auf Deutsch mit Angst etwas zu verpassen gleichgesetzt. Tatsächlich leben wir heute in einer Welt, in der uns „Up to Date“, ein äußeres Trendsetting und „Behaviour“ in manchen Kreisen so weit von unseren inneren kindlichen, kitschigen, naiven, sehnsüchtigen und romantischen Eigenschaften entfernt haben, dass diese einfach leiden.

Der Wille im Anschluss an die Gruppe und die öffentliche Meinung zu leben ist ausgeprägt. Die Angst, den Anschluss oder das Dazugehören zu verpassen, ist bei manchen Menschen so groß, dass wichtige Teile der Persönlichkeit unterdrückt werden oder leiden. Genau die solltest du aber schamlos in den Bereichen ausleben, in denen es dir möglich ist.

Hast du dich jetzt schon dabei erwischt, dass du eine ganze Reihe Guilty Plaesures hast, dann halte diese in Ehren, pflege sie und liebe sie, so gut du kannst. Ob du dich weiter dafür schämen möchtest, ist nämlich alleine deine Entscheidung!

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Foto: tournee / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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