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Kolumne: Auf der Suche nach Mr. Right

Ja, ich bin auf der Suche nach dem Richtigen, aber auf dem Weg dahin gibt es leider sehr viele Falsche. Somit beginnt alles nicht mit einer tollen Liebesgeschichte sondern mit einer Trennung. Mr. Right versteckt sich noch vor mir und es gestaltet sich dann doch leider nicht alles so leicht wie zuerst angenommen ihn zu finden….

Es ist abends 20:00 Uhr und ich kreise mit meinem Auto seit Minuten um den Block in dem meine Wohnung ist. Komme gerade von der Arbeit und probe meine Rede für zu Hause. Naja Rede ist das falsche Wort, ich werde gleich meine langjährige Beziehung beenden und dafür übe ich. Was ich sagen will, wie ich es tun will…

Da sag noch einer verlassen werden ist schwer, verlassen ist auch nicht leicht. Wenn mich jetzt jemand in meinem Auto beobachtet. Ich gestikuliere, als hätte ich ein Gegenüber, gehe alles immer und immer wieder durch. Jetzt darf mich nur nicht der Mut verlassen, ich schiebe diesen Tag schon seit längerem vor mir her, konnte seit Tagen nicht mehr richtig schlafen, ich kann einfach nicht neben ihm liegen. Kann ihn nicht mehr riechen. Versteht mich nicht falsch, er ist kein Stinker, er riecht genau gleich wie vor 6 Jahren. Aber ich liebe es meinen Partner einzuatmen und wenn das nicht mehr geht, dann stimmt was nicht mehr. Ich zucke zusammen wenn er mich berührt, will nicht gehalten werden, was ich sonst über alles liebe.

Ich denke so für mich während ich mein Auto parke, wieso hat er noch nichts gemerkt? Mich noch nicht verlassen? Mit meinem akuten Schlafmangel sehe ich nicht nur aus wie ein Zombie, meine Augenringe gehen mittlerweile bis zum Kinn und kein Abdeckstift dieser Welt kann diese schwarzen Balken überdecken, nein ich verhalte mich auch wie ein Zombie. Rede kaum noch, bin kaum im selben Raum mit ihm, wenn doch bin ich aber trotzdem nicht da, keine Berührungen, keine Zärtlichkeiten, nichts. Fühle mich auch etwas wie von den Toten auferstanden, nicht Fisch nicht Fleisch. Wieso können Männer so etwas einfach weg ignorieren, wäre es anders herum hätte ich schon alles Mögliche unternommen. Natürlich als aller erstes eine Diät angefangen und mich hässlich, dick und wer weiß was gefühlt, bei mir irgendwelche Fehler gesucht, was ich getan oder auch nicht getan habe. Aber dann hätte ich eine zuckersüße Charmeoffensive gestartet. Hätte sogar mal wieder was gekocht, was ich so gar nicht gerne tue und zur Krönung sogar die Küche nicht wie ein Schlachtfeld hinterlassen sondern aufgeräumt. Hätte mich, nach meiner abgebrochenen Diät, weil ich ein Frustfresser bin, in meine heißeste Unterwäsche geworfen und wäre ganz zufällig einmal quer durch die Wohnung gelaufen, weil ich etwas suche. Was auch sehr plausibel bei mir ist, da ich am Tag mein Handy, Schlüssel und Geldbeutel ungefähr 30 mal verliere. Hätte Ihn mit einer kleinen Aufmerksamkeit überrascht und wenn das alles nichts genutzt hätte, wäre ich auf ihn zugegangen und hätte es einfach mal angesprochen. Das klären gewollt, aber nein, Männer sind da anders. Ein kurzes: „alles gut“ und fertig ist das Gespräch.

Mittlerweile sitze ich schon seit ca. 10 Minuten im Auto und stehe auf meinem Parkplatz, etliche Nachbarn haben schon ihren Müll rausgebracht, sind mit ihrem Hund an mir vorbei gelaufen und haben die Probe von meinem Theaterstück mitbekommen. Oh man…die denken doch, ich hab sie nicht mehr alle… Ich nehme all meinen Mut zusammen, suche in meinem Chaos Auto noch schnell mein Handy und gehe bei Nieselregen, was ich sehr passend finde, wäre in jedem Film ja auch so, langsam Richtung Haustür…

Foto: clipdealer.com

AJOURE´ Redaktion
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