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Begeisterungsfähigkeit: Das musst du über den wichtigen Softskill wissen

Zählst du zu den Menschen, die andere mit ihrer Begeisterung in ihren Bann ziehen können? Dann nennst du den in der Arbeitswelt beliebten Softskill der Begeisterungsfähigkeit dein Eigen. Begeisterungsfähigkeit hat dabei Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Denn wer sich für seine Arbeit begeistern kann, hat mehr Freude und ist motivierter. Das führt zu mehr Erfolg, von dem beide Seiten profitieren.

Begeisterungsfähige Mitarbeiter sind positiv gestimmt und packen Herausforderungen dynamisch an – und sind so das Gegenteil von Mitarbeitern, die innerlich schon gekündigt haben.

Doch was bedeutet eigentlich Begeisterungsfähigkeit, warum ist sie ein wichtiger Softskill und wie kannst du sie in deinem Bewerbungsschreiben ausdrücken? Das verraten wir dir hier ebenso wie passende Berufe für begeisterungsfähige Personen, wie du Begeisterungsfähigkeit üben kannst und welche negativen Ausprägungen die Eigenschaft haben kann.

Definition von Begeisterungsfähigkeit

Enthusiasmus, Entzücken, Euphorie, Freude, Hochstimmung, Vergnügen und Wohlgefallen sind nur einige Synonyme für Begeisterungsfähigkeit. Sie zeigen den positiven Grundton dieser Eigenschaft. Begeisterungsfähigkeit bedeutet aber noch mehr. Überdurchschnittliches Interesse zeichnet begeisterungsfähige Personen aus. Wer begeisterungsfähig ist, setzt sich für eine Sache sowohl im Privatleben als auch in der Berufswelt in hohem Maße und tatkräftig ein.

Durch ihren besonders intensiven Einsatz stellen sich bei begeisterungsfähigen Menschen nicht nur schnell Erfolgserlebnisse, sondern auch Glücksgefühle und Erfüllung ein. Die Formulierungen „etwas mit Herzblut machen“ oder „ganz in einer Sache aufgehen“ beschreiben das, was begeisterungsfähige Personen empfinden.

Wer begeisterungsfähig ist, setzt sich für eine Sache nicht nur zu hundert Prozent ein, sondern bleibt auch bei Schwierigkeiten am Ball. Er überwindet die Probleme, da er intensiv und so lange nach Lösungen sucht, bis er diese gefunden hat. Das wiederum hat zur Folge, dass Erfolgserlebnisse und Glücksgefühle empfunden werden und so die Begeisterungsfähigkeit verstärkt wird.

Wer begeisterungsfähig ist, übernimmt häufig auch Verantwortung – nicht nur für Tätigkeiten, sondern auch für andere Personen, indem er diese anleitet und motiviert. Begeisterungsfähige Menschen werden daher häufig als sympathisch eingestuft und fungieren als Vorbilder. Ihre positive Denk- und Sichtweise wirkt auf viele anziehend.

Begeisterungsfähige Menschen überreden andere nicht, stattdessen überzeugen sie diese. Daher können Begeisterungsfähige auch als „Macher“ wahrgenommen werden.

Physiologisch betrachtet findet Begeisterung im Mittelhirn statt und ist ein Erregungszustand. Ist eine Person begeistert, werden Neurotransmitter wie Adrenalin, Dopamin oder Endorphine ausgeschüttet.

Begeisterungsfähigkeit als wichtiger Softskill

„Sie sind offen für Neues“ – mit dieser Umschreibung wird in vielen Stellenausschreibungen die Anforderung an potenzielle Bewerber formuliert. Und das aus gutem Grund. Denn Begeisterungsfähigkeit ist eine wichtige Qualifikation in der Arbeitswelt.

Begeisterungsfähigkeit zählt neben Hilfsbereitschaft und Empathie zu den wichtigsten sozialen Kompetenzen. Wer sich für seine Aufgabe begeistern kann, führt diese motivierter und besser aus.

Wichtig ist Begeisterungsfähigkeit auch im Umgang mit Kollegen. Wenn du selbst von einer Aufgabe begeistert bist, strahlst du das aus und kannst deine Kollegen damit anstecken. So kann ein begeisterungsfähiger Mitarbeiter die Motivation im kompletten Team steigern – eine unverzichtbare Voraussetzung für langfristigen Erfolg. Denn wer von seiner Aufgabe begeistert ist, setzt sich mehr ein und erledigt die Aufgabe mit mehr Elan. Begeisterte Mitarbeiter sorgen so für eine hohe Produktivität, ein gutes Arbeitstempo und hohe Qualität.

Wie wichtig die Eigenschaft Begeisterungsfähigkeit ist, wird vor allem klar, wenn man sich das Gegenteil vor Augen hält: Bedenkenträger. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie alles – oft grundlos – hinterfragen und zur Diskussion stellen. Das kann sich demotivierend auswirken und dazu führen, dass kein Fortschritt stattfindet.

Formulierungen für deine Bewerbung

Dass du begeisterungsfähig bist, solltest du bereits in deinem Bewerbungsschreiben deutlich machen. Denn die eigenen Stärken zu nennen, ist ein zentraler Bestandteil jeder Bewerbung. Am besten geeignet ist das Anschreiben, um von deinen Stärken zu berichten.

Selbstverständlich reicht es nicht aus, einfach zu schreiben, dass du begeisterungsfähig bist. Stattdessen solltest du in einem Satz beispielhaft zeigen, in welchen Situationen sich dies belegen lässt. Achte darauf, dass du nicht übertreibst und so unglaubwürdig wirkst.

Begeisterungsfähigkeit allein reicht nicht aus, wenn eine Person immer begeistert ist, an diesem Punkt dann aber verharrt. Daher solltest du Beispiele so formulieren, dass sie belegen, wie sich deine Begeisterungsfähigkeit im letzten Projekt oder im Umgang mit Kollegen positiv auf Ziele und Ergebnisse ausgewirkt und so zum Erfolg geführt hat.

Nachfolgend findest du einige Beispiele, wie du deine Begeisterungsfähigkeit in deiner Bewerbung ausdrücken kannst:

  • Mit meinen kreativen Ideen begeistere ich immer wieder Kunden und überzeuge sie von qualitativ hochwertigen Lösungen.
  • Dank meiner Eigeninitiative erreiche ich meine angestrebten Ziele und motiviere Kollegen durch meine starke Lösungsorientierung und konstruktiven Art.
  • Kommunikatives Geschick beweise ich nicht nur im Umgang mit Kunden, sondern auch im Austausch mit Kollegen und binde diese so mit in die Strategien ein.
  • Verhandlungsgeschick und Überzeugungskraft zeichnen mich aus.

Auf die genannten Punkte kannst du dann auch im persönlichen Vorstellungsgespräch eingehen und so von dir und deinen Qualifikationen überzeugen.


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Berufsbilder für begeisterungsfähige Personen

Wenn du begeisterungsfähig bist, eignen sich manche Berufe besser für dich als andere.

Im Sales und Vertrieb zum Beispiel sind die Softskills Kommunikation und Begeisterungsfähigkeit wichtige Voraussetzungen. Denn die Hauptaufgabe dieses Berufsfeldes besteht in der Arbeit und im Umgang mit Menschen als potenziellen Kunden. Wenn du begeisterungsfähig und von dem Produkt überzeugt bist, das du verkaufst, hilft dir deine Begeisterungsfähigkeit beim Überzeugen der Kunden. Vertriebsprofis sind begeisterungsfähig, haben eine positive Ausstrahlung und wecken so Vertrauen beim Kunden. Dieses Empfinden überträgt sich auf die Produkte, die sie vertreten und verkaufen. Innerhalb des Sales- und Vertriebsbereichs gibt es unterschiedliche Positionen. Die fünf bekanntesten sind:

  • Key Account Manager
  • Sales Manager
  • Pre-Sales Manager
  • After-Sales Manager
  • Mitarbeiter im Vertriebsinnendienst

Der Key Account Manager betreut Großkunden und besonders wichtige Kunden. Sein Hauptaugenmerk liegt nicht auf dem Verkauf, sondern in der Optimierung von Prozessen und Geschäftsergebnissen seiner betreuten Kunden.

Sales Manager sitzen an der Schnittstelle zwischen Marketing und Vertrieb. Sie leiten die Verkaufsabteilung eines Unternehmens und tragen die Verantwortung, dass sich der Umsatz gut entwickelt. Dafür entwickeln sie Strategien, um die Beziehung zu Bestandskunden zu pflegen und neue Kunden hinzuzugewinnen.

Das Einsatzgebiet des After-Sales Managers liegt in der Zeit nach dem Verkauf. Er übernimmt die Betreuung von Bestandskunden und sorgt so für eine gute Kundenbindung. Das Ziel ist, die Kunden zu Zusatz- oder Wiederholungskäufen zu animieren.

Die Aufgaben des Pre-Sales Managers liegen in der Zeit vor dem Verkauf. Wenn du als Pre-Sales Manager im Vertrieb arbeitest, beantwortest du Fragen, die potenzielle Kunden zum Produkt oder der Technik haben, und erstellst die entsprechenden Angebote.

Mitarbeiter im Vertriebsinnendienst arbeiten im Backoffice. Das beinhaltet die Pflege von Kundendaten, das Organisieren von Kundenterminen und die Bewertung von Verkaufsgesprächen.

Wenn du im Sales oder Vertrieb arbeiten möchtest, ist ein Studium im Bereich Betriebs- oder Wirtschaftswissenschaften sinnvoll. Das ist allerdings kein Muss. Denn oft sind gute Verkäufer Quereinsteiger. Wichtig ist, dass du bereit bist, dich mit Themen auseinanderzusetzen und offen für Problemlösungen zu sein. Voraussetzungen, die eine begeisterungsfähige Person mitbringt.

In welchem Segment du dann arbeitest, kannst du an deinen weiteren Interessen orientieren. Ob Immobilien, Versicherungen, Pharmazie oder Werbeanzeigen – die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Auch Mitarbeiter im E-Commerce, im Produktmanagement, im Online-Marketing oder im Consulting werden gezielt nach ihrer Begeisterungsfähigkeit ausgesucht.

Doch auch wenn du dich nicht für einen Job in einem dieser Bereiche entscheidest, ist Begeisterungsfähigkeit ein wichtiger Softskill, der dir Vorteile in allen Berufen bringt. Und Begeisterungsfähigkeit lässt sich sogar lernen.

Begeisterungsfähigkeit üben

Der Grundstein zur Begeisterungsfähigkeit wird häufig schon in der Kindheit gelegt. Wer Eltern hat, die Neugier, Entdeckungsreisen und neue Dinge auszuprobieren, unterstützen, kann sich voll einer Sache widmen und sich so dafür begeistern. Doch auch wenn du diese Erfahrungen in der Kindheit nicht gemacht hast, kannst du als Erwachsener Begeisterungsfähigkeit lernen. Dabei helfen einige Übungen.

Positiv zu denken und so den Optimismus zu stärken, ist eine wichtige Voraussetzung für Begeisterungsfähigkeit. Sich auf die negativen Aspekte einer Sache zu konzentrieren, bringt keine Lösung näher, sondern verschlechtert die Stimmung.

Eine weitere Übung besteht darin, Angenehmes zu machen. Denn Begeisterungsfähigkeit entwickelt sich umso leichter, je mehr du etwas zu tust, das dich wirklich interessiert. Wenn du bei der Arbeit auch Aufgaben hast, die dich nicht zu 100 Prozent begeistern, kannst du diese natürlich nicht immer vermeiden. Aber vielleicht kannst du von einem Kollegen eine Aufgabe übernehmen, die dir mehr liegt, und er übernimmt dann deine.

Außerdem solltest du überprüfen, ob du Kontakte zu toxischen Personen hast. Diese Menschen können eine Gefahr für deine Begeisterungsfähigkeit sein, wenn sie Zweifel in dir säen. Reduziere den Kontakt zu solchen Menschen und umgib dich lieber mit Personen, die dich unterstützen und die Fähigkeit teilen, Chancen statt Problemen zu sehen.

Die letzte Übung besteht darin, deine Stärken zu fördern. Finde heraus, worin deine Stärken liegen. Im Idealfall kannst du deine Stärken auf der Arbeit einbringen. Ist dies nicht möglich, bemühe dich, deinen Interessen im Privatleben nachzugehen. Je mehr Freude dir deine Aktivitäten und Tätigkeiten bringen, desto begeisterungsfähiger wirst du.

Negative Ausprägungen von Begeisterungsfähigkeit

Begeisterungsfähigkeit kann allerdings auch Schattenseiten haben, wenn sich die positive Spirale ins Gegenteil umkehrt.

Eine begeisterungsfähige Person, die keine positive Rückmeldung aus ihrem Umkreis bekommt, wird auf lange Sicht frustriert werden, wenn sich keine Erfolgserlebnisse bei der Motivation der Kollegen und damit bei sich selbst keine Glücksgefühle einstellen. Die Motivation schwindet und die Aktivität, die Freude generiert hat, kommt zum Stillstand. Hat die begeisterungsfähige Person dann keine Möglichkeit, ihren Tatendrang in einem anderen Tätigkeitsfeld auszuleben und so Erfolgs- und Glücksgefühle zu erzeugen, kann ein Zustand der Erschöpfung und im schlimmsten Fall eine Depression oder ein Burnout die Folge sein. In diesem Fall sind professionelle Hilfe und eine Behandlung durch Ärzte und weitere Experten wichtig, um solche Krisen überwinden zu können.

Eine weitere negative Ausprägung von Begeisterungsfähigkeit kann darin liegen, wenn Personen sich zu sehr auf ihre Begeisterung versteifen und problematische Aspekte ausblenden. Sie sehen nur die guten Seiten und sind von diesen zu hundert Prozent überzeugt. Die Perspektive zu wechseln, fällt ihnen schwer. Die Folge kann eine dogmatische Haltung sein, die das Potenzial, andere zu motivieren, mindert oder ausschaltet. Im schlimmsten Fall kann die Begeisterungsfähigkeit zur Besessenheit werden.

 

Foto: the faces / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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