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Verkürzte Periode? Das können die Ursachen sein

Unter einer verkürzten Periode versteht man entweder einen kürzeren Zyklus oder eine kürzere Dauer der Blutung. Beide Erscheinungen können völlig normale Ursachen haben oder auf eine Störung hinweisen. Bei uns findest du alle möglichen Erklärungen, Tipps und Hinweise zum Thema verkürzte Periode.

Was ist überhaupt eine verkürzte Periode?

Um zu verstehen, was eine verkürzte Periode ist, müssen wir uns zuerst anschauen, was eigentlich eine normale Periode ist:

Dein Zyklus beginnt am ersten Tag der Monatsblutung und dauert im Durchschnitt 28 Tage. Das bedeutet, nach ziemlich genau 28 Tagen folgt erneut der erste Tag der Monatsblutung. Schwankungen zwischen 21 und 35 Tagen bezeichnen Mediziner als völlig normal.

Ein zu kurzer Zyklus liegt erst dann vor, wenn der Abstand zwischen deinen Blutungen dauerhaft weniger als 25 Tage beträgt. Schwankt dein Zyklus extrem (mal zu viel kurz, mal zu viel lang), kann das ein Anzeichen für hormonelles Ungleichgewicht sein.

Die Dauer der Blutung selbst ist bei jeder Frau unterschiedlich. Mediziner setzen hier eine Dauer von 3 bis 5 Tagen als normal an. Auch hier können Verschiebungen und Unregelmäßigkeiten völlig normal sein. Medizinisch betrachtet, liegt erst dann eine Störung vor, wenn sich die Dauer deiner Blutung extrem verkürzt, nur noch eine Mini- oder Scheinblutung vorliegt oder weitere auffällige Anzeichen dazu kommen.

So läuft der normalerweise Zyklus ab

Mit deiner Periode verlässt das unbefruchtete Ei die Gebärmutter. Dazu stößt die Gebärmutter einen Teil der gut durchbluteten Schleimhaut, mit der sie ausgekleidet ist, ab.

Im Anschluss baut sich die Gebärmutterschleimhaut neu auf. Ungefähr in der Zyklusmitte, also nach 14 bis 15 Tagen findet der Eisprung statt: Ein befruchtungsfähiges Ei wird von den Eierstöcken abgegeben, es wandert durch den Eileiter in die Gebärmutter und wartet dort, ob eine Befruchtung stattfindet oder nicht. Bleibt die Befruchtung aus, leitet der Körper eine neue Monatsblutung ein.

Sobald es bei einem dieser Vorgänge zu einer minimalen Verschiebung kommt, kann der ganze Zyklus durcheinandergeraten.

Der Einfluss der Hormone

Reguliert und gesteuert werden diese Vorgänge von Hormonen. Diese Botenstoffe sind biochemischen Substanzen. Sie werden nur in minimalen Mengen ausgeschüttet, sind hochwirksam und sehr anfällig für Einflüsse aller Art. Welche Hormone der Körper wann und in welcher Menge herstellt, wird von vielen Faktoren beeinflusst.

Diese Einflüsse sind:

  • Stress
  • psychische Gesundheit
  • Ernährung
  • körperliche Gesundheit
  • Medikamente
  • Zeitverschiebungen
  • Schwankungen anderer Hormone im Körper

Das Hormonsystem deines Körpers kannst du dir wie ein Uhrwerk vorstellen. Für deine Periode sind vor allem Östrogen und Progesteron, aber auch das Follikelstimulierende Hormon (FSH) und das eisprungauslösende Hormon (LH= luteinisierendes Hormon) zuständig.

Hormone stellt der Körper aus anderen Substanzen und teilweise auch aus Rohstoffen aus deiner Nahrung her. Fast jedes Hormon übernimmt mehrere Aufgaben. Fehlt es an einer Stelle an einem wichtigen Baustoff, ist dein Körper aus dem Takt geraten. Oder stimmt etwas mit einem anderen Hormon nicht, kommt schnell das ganze System aus dem Gleichgewicht. Das kann beispielsweise die Funktion der Eierstöcke beeinflussen.

Verkürzte Periode: Ab wann liegt eine Störung vor?

Dein Körper ist normalerweise sehr intelligent und reguliert sich bis zu einem gewissen Maß selbst. Tritt eine Unregelmäßigkeit mit deiner Periode auf, ist das kein Grund zur Panik und zunächst auch nicht ungewöhnlich. Unsere Körper sind keine Maschinen, sondern lebendige und biodynamische Einheiten, die schnell mal aus dem Gleichgewicht kommen können, normalerweise aber auch ebenso schnell wieder zurückfinden.

Ist dein Zyklus für ein bis zwei Monate verkürzt oder hast du plötzlich eine kürzere Blutung als sonst, solltest du einfach abwarten. Erst wenn weitere Umstände oder Symptome dazu kommen, empfehlen wir dir, deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen aufzusuchen.

Die Verkürzung als positives Zeichen

Bei der Dauer der Blutung solltest du überlegen, ob sich eine vorher sehr lange Blutung (5 und mehr Tage) aus irgendeinem Grund plötzlich reguliert hat. Hast du dann eine Blutung, die nur noch 3 oder sogar 2 Tage dauert, muss das keinen ungewöhnlichen Grund haben. Vielleicht haben sich dein Körper oder dein Hormonsystem aus irgendeinem Grund umgestellt.

Eine kürzere Blutung finden die meisten Frauen ja auch sehr praktisch und angenehm – wenn da nicht die Gedanken wären, dass dieses Phänomen vielleicht doch einen unguten Hintergrund hat. Wir können dich hier aber sofort beruhigen, ist die Blutung sonst normal, zeigen sich keine Schmierblutungen, unangenehme Gerüche, Ausfluss zwischen der Blutung oder Symptome wie Schmerzen, ist die kürzere Regelblutung sehr wahrscheinlich ein ganz natürlicher Vorgang.

Weitere normale Gründe für eine verkürzte Periode sind:

  • Veränderungen des Körpergewichts (du hast erfolgreich eine Diät gemacht)
  • Veränderungen der körperlichen Fitness (du kümmerst dich besser um deinen Körper)
  • Ernährungsumstellung (du ernährst dich gesünder)
  • weniger Stress (deine Lebensumstände haben sich entspannt)
  • Perimenopause

Verkürzte Periode: Die Perimenopause bei Frauen ab 35

Unter der Perimenopause versteht man die Phase vor dem Einsetzen der eigentlichen Wechseljahre. Sie beginnt bei jeder Frau in einem anderen Lebensalter. Sie tritt ab etwa 35 oder in den Vierzigern auf. Der Körper stellt sich dann schon um, verändert den Hormonhaushalt und kann die Intensität der Periode minimieren.

Bei manchen Frauen tritt vor den Wechseljahren auch das genau umgekehrte Phänomen ein und die Regelblutung wird stärker und länger. Eine starke Blutung ist in diesem Fall also ebenfalls nichts Ungewöhnliches.

Krankhafte Ursachen für zu kurze Blutungen

Der medizinische Fachausdruck für eine krankhafte zu kurze Blutung ist Hypomenorrhoe. Neben der zu kurzen oder zu schwachen Blutung zählt man auch das völlige Ausbleiben der Blutung zur Hypomenorrhoe.

Störungen und Krankheiten, die mit einer zu schwachen Blutung zusammenhängen können sind:

  • Eierstockzysten
  • Stoffwechsel- und Hormonstörungen
  • Krebserkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Schilddrüsendysfunktionen

Das Asherman-Syndrom ist eine sehr seltene Krankheit, die mit einer extrem verkürzten Blutung einhergehen kann. Betroffen sind nur Frauen, die schon geboren haben, die eine Abtreibung, eine Fehlgeburt oder eine Operation an der Gebärmutter gehabt haben. Beim Asherman-Syndrom kommt es zu Wucherungen und Verklebungen der Zotten in der Gebärmutter.

Hast du den Verdacht, dass eine Krankheit hinter der kurzen Periode steckt, solltest du umgehend zum Arzt gehen.

Kurzer Zyklus: Polymenorrhoe

Polymenorrhoe ist der eigentliche Fachbegriff einen zu kurzen Zyklus. Fachärzte benutzen ihn in der Regel nur in Zusammenhang mit Funktionsstörungen der Geschlechtsorgane oder der weiblichen Sexualhormone.

Verkürzte Zyklen sind aufgrund der hormonellen Veränderungen bei jungen Mädchen oder Frauen in den Wechseljahren normal.

Bei jungen Mädchen reifen die Eierstöcke, der Körper pendelt sich langsam auf einen Zyklus ein. Das kann bei manchen Mädchen und jungen Frauen mehrere Monate bis Jahre dauern.

In den Wechseljahren verändert sich der Körper erneut. Die Fruchtbarkeit geht zurück, der Hormonhaushalt verändert sich und die Eierstöcke und die Gebärmutter bilden sich in der Folge um.

Beide Erscheinungen sind nicht zwingend behandlungsbedürftig.

7 Gründe für einen verkürzten Zyklus

Viel häufiger sind Frauen allen Alters von Zyklusschwankungen betroffen. Das bedeutet, dass der Zeitraum zwischen den Blutungen variiert. Wie du bereits gelesen hast, liegt eine Störung erst dann vor, wenn der Zeitraum dauerhaft weniger als 25 Tage beträgt. Kommt dieses Phänomen bei dir nur einmal oder ab und zu mal vor, ist das wahrscheinlich völlig normal. Selbst bei einer länger anhaltenden Verkürzung kannst du vielleicht eine Erklärung finden.

Wir stellen wir jetzt die häufigsten Gründe und verschiedene Ursachen für einen verkürzten Zyklus vor:

1. Stress

Unter Stress kann man viele Ereignisse zusammenfassen: Du kannst bei der Arbeit gefordert sein oder durch deine Familie, stehst vor einer Prüfung, hast du etwas Ungewöhnliches erlebt, ernährst dich anders als sonst oder warst krank.
Das alles kann dein Körper in einen biochemischen Ausnahmezustand versetzen. Davon bekommst du vor allem, wenn du gerade mitten im Stress bist, vielleicht gar nicht so viel mit. Dein sensibler Zyklus kann dir als Erster anzeigen, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Wann immer dein Zyklus deutlich zu kurz ausfällt, solltest du zuerst mögliche Zusammenhänge mit psychischem, emotionalem oder körperlichem Stress prüfen.

2. Verhütungsmittel

Du hast das Verhütungsmittel gewechselt oder neu mit der Einnahme oder der Anwendung eines Verhütungsmittels begonnen. Dann ist es völlig normal, dass der Zyklus anfangs schwankt. Selbst wenn du die Pille schon eingenommen hast und dann auf ein neues Produkt wechselst, kann es zu Schwankungen kommen. Und natürlich kann es auch beim Absetzen der Pille dauern, bis sich dein Hormonhaushalt wieder eingependelt hat.

Auch eine Spirale oder eine hormonfreie Methode wie dem Kupferperlenball kann dafür sorgen, du plötzlich einen kürzeren Zyklus hast.

3. Medikamente

Sehr viele Medikamente können sich bei Frauen auf den Zyklus auswirken. Neben dem Schmerz- und Fiebermittel Ibuprofen gilt das vor allem für Antidepressiva und alle anderen Medikamente, die auf die Psyche wirken.

Auch bei anderen Medikamenten kann der Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden. Fallen dir Zyklusschwankungen auf, solltest du darüber nachdenken, wann du welche Medikamente eingenommen hast. Ließ den Beipackzettel und frage im Zweifelsfall den Arzt oder Apotheker.

4. Zeitumstellungen und Jetlag

Du warst im Urlaub in Asien und nach der Rückkehr zeigen sich ein verkürzter Zyklus oder auch eine zu kurze Blutung. Das ist ganz normal, denn durch die Reise durch die Zeitzonen, gerät dein Körper ordentlich durcheinander. Wieder einmal ist es unser feines weibliches Hormonsystem, das solche Belastungen als Erstes anzeigt.

Viele Frauen reagieren auch auf die Zeitumstellung von Winter- zu Sommerzeit mit Zyklusschwankungen.

5. Gewichtsabnahme

Hast du einige Pfunde abgenommen, sei es durch eine Diät oder durch andere Umstände, reguliert sich auch dein Hormonsystem neu. Das Fettgewebe des Körpers und das eingelagerte Wasser stehen in engem Zusammenhang mit deinem Hormonhaushalt. Mach dir also keine Sorgen, wenn sich dein Zyklus nach einer erfolgreichen Diät plötzlich ändert.
Stecken Ursachen wie Stress, seelische Probleme oder Essstörungen hinter der Gewichtsabnahme, solltest du deinen Zyklus genau beobachten und Schwankungen mit deinem Arzt besprechen.

6. Schilddrüsenprobleme

Die Schilddrüse reguliert bei uns Menschen sehr viele Hormone. Gerät die Schilddrüse in ein Ungleichgewicht, können in der Folge sehr viele weitere Vorgänge betroffen sein. Neben der Stimmung sind das vor allem die Verdauung, die Schönheit von Haut und Haaren und der weibliche Zyklus. Frauen mit Schilddrüsenproblemen haben zudem oft mit Gewichtsschwankungen zu tun.

Hast du den Verdacht, dass bei dir ein Schilddrüsenproblem vorliegt, solltest du auf jeden Fall zum Arzt gehen.

7. Veränderte Ernährung

Deine Ernährung kann einen großen Einfluss auf deinen Körper und die Hormone haben. Stellst du auf vegan um, ernährst dich ketogen oder isst plötzlich viele andere Lebensmittel, kann sich das auf deine Periode auswirken.

Ernährst du dich plötzlich gesünder, verkürzt sich eine vorher zu lange Blutung vielleicht. Praktizierst du eine extreme Ernährung, solltest du ein Auge auf Anzeichen für Mangelerscheinungen haben.
Selbst kurzeitige Veränderungen (z.B. Essen im Urlaub) sorgen für Umstellungen im Körper.

Verkürzte Periode bei Kinderwunsch

Wünschst du dir ein Baby, können ein zu kurzer oder ein schwankender Zyklus Hinweise für störende Hormonschwankungen sein.
Insbesondere, wenn du die fruchtbaren Tage anhand einer Fruchtbarkeitstabelle ausrechnen möchtest, sind solche Schwankungen natürlich extrem hinderlich.

Bleibt der Kinderwunsch längere Zeit unerfüllt, solltest du den kurzen Zyklus unbedingt mit deinem Mediziner besprechen. Hormongaben können den Zyklus stabilisieren und die Fruchtbarkeit erhöhen.

Abschließend möchten wir dir noch einmal ans Herz legen, sofort zu einem Arzt zu gehen, wenn zusammen mit der verkürzten Periode Schmerzen auftauchen oder du andere Unregelmäßigkeiten an dir beobachtest. Geht es dir gut und fallen die Schwankungen in die genannten Normal-Bereiche, kannst du beruhigt sein. Im Zweifelsfall gehst du aber lieber einmal zu oft zu einer Vorsorgeuntersuchung.

Dieser Artikel zu einem Gesundheitsthema ist nicht für Selbstdiagnosen gedacht und kann eine ärztliche Diagnose nicht ersetzen.

Foto: Atlas / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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