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Was hilft gegen Schluckauf? Diese Tipps schaffen schnelle Abhilfe

In den meisten Fällen ist Schluckauf harmlos. Trotzdem ist er nervig und man will ihn so schnell wie möglich wieder loswerden. Woher der störende Hickser kommt und wie er rasch vorübergeht, erfährst du hier.

Schluckauf – Was ist das und wie entsteht er?

Ein Schluckauf entsteht, wenn sich das Zwerchfell plötzlich und krampfartig zusammenzieht. Das Zwerchfell ist ein Muskel, der die Bauch- von der Brusthöhle abtrennt und gilt als unser Haupt-Atemmuskel. Die Verkrampfung löst einen Reflex aus, der die Stimmritze im Kehlkopf verschließt. Das hat zur Folge, dass die Atemluft auf die Stimmritze prallt und so das typische Schluckauf-Geräusch entsteht.

Was löst den Schluckauf aus?

Warum es zu dem lästigen Hickser kommt, wurde noch nicht hinreichend erforscht. Es gibt jedoch Hinweise auf einige Faktoren, die eine Reizung eines bestimmten Bereichs im Gehirn oder gewisser Nervenbahnen verursachen. Diese Reizungen haben dann einen Schluckauf-Impuls zur Folge.

Zum einen können Temperaturschwankungen im Magen einen Schluckauf auslösen, da diese das Zwerchfell reizen und verspannen. Diese entstehen zum Beispiel durch heiße oder kalte Getränke oder Speisen. Zum anderen kann ein Hickser entstehen, wenn du zu große Portionen oder zu schnell isst oder trinkst. Auch dies wirkt sich auf das Zwerchfell aus, da es den Magen überdehnt. Darüber hinaus können Nervosität oder Stress einen Schluckauf herbeiführen, weil so die Atmung unregelmäßig wird und dadurch Verkrampfungen hervorrufen werden.

In seltenen Fällen können auch Krankheiten wie Entzündungen des Magens oder der Speiseröhre, Refluxkrankheit sowie Geschwüre oder Tumore hinter dem Schluckauf stecken. In diesen Fällen sollte so schnell wie möglich ein Arzt konsultiert werden.

Was du gegen Schluckauf tun kannst

In den meisten Fällen verschwindet der nervige Hickser nach einigen Minuten ganz von selbst. In hartnäckigen Fällen kannst du jedoch aktiv versuchen, dem Schluckauf ein Ende zu setzen. Grundsätzlich hilft es immer, den Schluckauf-Impuls und die Nerven abzulenken, um den Hickser loszuwerden. Im Folgenden haben wir einige Tipps zusammengestellt, die dir dabei helfen können, den Schluckauf-Impuls zu besiegen.

An der Zunge ziehen

Das Ziehen an der Zunge stimuliert den sogenannten Nervus vagus und kann auf diese Weise dem Hickser ein Ende setzen. Dieser Nerv verläuft vom Gehirn bis zum Bauchraum und ist der längste Hirnnerv. Er ist unter anderem für die Bewegung der oberen Speiseröhre, des Kehlkopfes und des Rachens zuständig. Darüber hinaus steuert er die Reflexe der inneren Organe in Brust- und Bauchraum.

Die Luft anhalten

Diese Vorgehensweise hat zum Ziel, das Zwerchfell zu entspannen, so dass dem Schluckauf ein Ende gesetzt wird. Dazu solltest du zunächst tief einatmen und dann gleichmäßig ausatmen und anschließend die Luft einige Sekunden lang anhalten. Dies entspannt neben dem Zwerchfell den Phrenicus-Nerv, der die Atemmuskulatur steuert. Zudem wird die Kohlendioxid-Konzentration im Blut erhöht, was den bereits erwähnten Vagus-Nerv auf diese Weise beruhigt.

Bonbons lutschen

Das Lutschen von Bonbons oder Lollies lenkt ab. Das kann dazu führen, dass dein Körper den Schluckauf „vergisst“ und er dadurch verschwindet.

Sich ablenken

Die Konzentration auf etwas anderes lenkt dein Nervensystem ab und das Zwerchfell beruhigt sich. Du könntest dir zum Beispiel einen spannenden Film ansehen oder einen komplizierten Cocktail mixen.

Essig oder Zitronensaft trinken

Durch das Konsumieren von sauren Flüssigkeiten werden die Nerven abgelenkt, und der Hickser hört auf. Auch Süßes wie Zuckerwürfel oder Mischungen aus süß und sauer helfen bei der Ablenkung.

Die Zunge nach hinten rollen

Dies hat zur Folge, dass das Atmen für einige Zeit über den Bauchraum läuft. Dadurch entspannt sich das Zwerchfell, die Atmung wird ruhiger, und der Schluckauf-Impuls endet.

Mit Wasser gurgeln

Durch das Gurgeln mit Wasser wird die Atmung kurz unterbrochen. Dadurch erhöht sich Konzentration von Kohlendioxid im Blut, und der Nervus vagus im Rachen wird gereizt. Dadurch hört der Hickser auf.

Sich einen Witz erzählen lassen

Lachen bewirkt, dass sich das Zwerchfell durch die Einatmung entkrampft.

Sich erschrecken lassen

Wenn du dich erschreckst, atmest du ruckartig Luft ein. Das Zwerchfell zieht sich dadurch zusammen, und die Verkrampfung löst sich.

Eis lutschen

Eis oder Speiseeis bewirken durch die Kälte eine Ablenkung der Schluckauf-Impulse. Außerdem wird der Vagus gereizt.

Am Hals kitzeln

Das Kitzeln stimuliert den Phrenicus-Nerv und der Schluckauf hört auf.

Tee trinken

Manche Teesorten wirken beruhigend. Auch dadurch kann das Zwerchfell entspannt werden.

 

 

Wann du einen Arzt konsultieren solltest

Normalerweise verschwindet ein Schluckauf sehr schnell, nachdem er gekommen ist. Wenn er aber länger als einen Tag anhält oder wenn er auf einmal sehr häufig auftritt, kann dies auf einer dahinter liegenden Krankheit beruhen. In diesem Fall solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Wenn während des Schluckaufs andere Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen oder Lähmungserscheinungen auftreten, sollte umgehend der Notarzt gerufen werden, da dies ein Hinweis auf einen Schlaganfall sein kann.

 

Foto: fizkes / stock.adobe.com

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AJOURE´ Redaktion
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