Stress ist in unserer modernen Gesellschaft allgegenwärtig. Manche Menschen schmücken sich gar schon damit, wie viel sie doch um die Ohren haben, Stress ist in gewissen Kreisen längst zum Statussymbol geworden. Doch auch wenn mach einer mit Stress besser umgehen kann als andere, so bekommt doch jeder irgendwann die Folgen zu spüren. Die können vergleichsweise harmlos mit Schlafstörungen beginnen, sich zu einem Burnout steigern und im Extremfall bis zum Herzversagen führen. Es gibt also viele gute Gründe, Stress zu vermeiden oder zumindest möglichst gut damit umzugehen. Doch wie gelingt dir das am besten? Wir haben dazu einige nützliche Tipps für dich.
Ist Stress eine Modeerscheinung?
Zunächst einmal sollte sich jeder klar machen, was Stress eigentlich ist. Das Phänomen ist noch vergleichsweise jung. Erst in den 1930er Jahren kam das Wort zum ersten Mal im medizinischen Zusammenhang vor. Damals betrieb Hans Seyle als wohl erster die Stressforschung und hat diese bis heute bleibend geprägt. Das Wort Stress hat er sich bei der Physik ausgeliehen, übersetzt bedeutet es so viel wie „Anspannung“ oder „Druck“.
Stress an sich gibt es aber schon deutlich länger. Es handelt sich dabei um eine natürliche Reaktion des Körpers, welche oftmals sogar hilfreich ist und sogar gesund sein kann. Es gibt auch positive Arten von Stress, welche zum Beispiel Extremsportler bei der Ausübung ihrer waghalsigen Hobbys verspüren. Doch wie genau du auf Stress reagierst und wie dieser ausgelöst wird, ist höchst subjektiv. Wahrscheinlich kennst du das angespannte Gefühl, wenn du morgens verschlafen hast und am Arbeitsplatz das Telefon unaufhörlich klingelt. Der Körper schaltet in solchen Situationen in einen bestimmten Modus und schüttet unter anderem Adrenalin aus. Das schärft deine Sinne und ermöglicht es dir, dich voll und ganz auf eine bestimmte Situation zu konzentrieren. An und für sich ist das also nichts Schlechtes. Ungesund wird es, wenn der Stress zum Dauerzustand wird.
Richtig mit Stress umgehen
Leider lässt sich Stress heute nicht immer einfach so vermeiden. Der berufliche Alltag gepaart mit familiären Pflichten und sozialen Kontakten führt schnell dazu, dass sich manch einer überfordert fühlt. Geht es auch dir so, können dir vielleicht die folgenden Methoden dabei helfen, mit Druck und Stress besser umzugehen.
Tipp 1: Genügend Schlaf
Ausreichender Schlaf ist schon fast eine Grundvoraussetzung dafür, dass du mit Stress gut umgehen kannst. Deshalb ist es wichtig, hier auf die richtige Dosis zu achten. Wie lange wir jeden Tag im Bett verbringen sollten, darüber gehen die Meinungen auseinander. Als Konsens haben sich zwar sieben bis acht Stunden herauskristallisiert, grundsätzlich ist es aber schlicht eine sehr individuelle Angelegenheit. Manch einer kommt auch mit nur sechs Stunden Schlaf prima zurecht, andere sind erst nach neun Stunden so richtig ausgeruht. Bist du über den Tag öfter mal müde und fällt es dir schon am Nachmittag schwer, die Augen offen zu halten, so ist das aber ein klares Anzeichen für zu wenig Schlaf. In einem solchen Fall kannst du probieren, etwas mehr zu schlafen. So bist du ausgeruhter und kannst auch mit deinen täglichen Herausforderungen besser umgehen.
Tipp 2: Bewegung
Es klingt auf den ersten Blick widersprüchlich, doch tatsächlich hilft nicht nur Entspannen auf der Couch gegen Stress, sondern auch Sport. Mit Bewegung kannst du deinen Cortisol-Level herunterfahren und so erfolgreich Druck abbauen. Aber keine Angst, das bedeutet nicht, dass du jetzt täglich stundenlang ins Fitness-Studio musst. Es reichen schon einige Minuten aus, um positive Effekte zu erzielen. Es ist auch nicht wichtig, was du tust. Ob nun auspowerndes Krafttraining oder einfach nur ein kleiner Spaziergang durch den Wald, bleibt also völlig dir überlassen.
Tipp 3: Ernährung
Unsere Ernährung beeinflusst so ziemlich alles. Auch dein Stress-Level hängt direkt damit zusammen, was du so alles zu dir nimmst. Gerade unter Stress greifen wir leider viel zu oft zu den falschen Nahrungsmitteln. Schließlich fehlt uns die Zeit, uns ein 3-Gänge-Menü zu zaubern und eine Tafel Schokolade ist immer griffbereit. Tatsächlich verschlimmern Süßigkeiten die Situation aber nur. Zwar erhältst du zunächst einen echten Push durch schnelle Energie in Form von Zucker. Schon kurz darauf fällt dein Blutzucker aber wieder ab und stürzt dich in ein tiefes Loch. Um mit Stress besser umzugehen, ist es also eine gute Idee, lieber auf gesunde Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse zurückzugreifen. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass Süßigkeiten prinzipiell verboten wären. Wie so oft macht die Dosis hier das Gift. Hast du viel mit Stress und Druck zu kämpfen, so kann eine Umstellung der Ernährung helfen.
Tipp 4: Zeitmanagement
Vielleicht glaubt du, dass der Tag einfach nicht genug Stunden hat und du deshalb permanent gestresst bist. In der Regel haben wir alle aber mehr als genug Zeit, um unsere täglichen Pflichten zu erledigen. Damit das besser klappt, ist richtiges Zeitmanagement wichtig. Das kann sogar dabei helfen, Stress gar nicht erst aufkommen zu lassen. Nimm dir etwas Zeit, um alle deine Aufgaben für den nächsten Tag zu planen und rechne für alles genügend Zeit sowie einen gewissen Puffer für unerwartete Dinge ein. Du wirst sehen, dass es dir damit deutlich leichter gelingt, durch den Tag zu kommen. Stress taucht so manchmal gar nicht erst auf. Zwar ist auch das keine Patentlösung für jeden und es gibt natürlich so manche Ausnahmen, einen Versuch ist es aber in jedem Fall wert!
Tipp 5: Denk an dich!
Eine pauschale Lösung, um mit Stress und Druck besser umzugehen, gibt es leider nicht. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was in schwierigen Situationen hilft. Schreck aber nicht davor zurück, einfach einige Dinge auszuprobieren. In jedem Fall sollte es sich um etwas handeln, was dir guttut und dich etwas ablenkt. Es macht keinen Sinn, wenn du dich ins Fitnessstudio zwingst, obwohl du darauf gar keine Lust hast. Das führt oft einfach nur zu noch mehr Stress. Nimm dir also jeden Tag etwas Zeit für dich und tue etwas, was nichts mit deiner Arbeit, deiner Familie oder deinen Freunden zu tun hast. Wenn du dabei auf die Signale achtest, die dein Körper dir gibt, findest du sicherlich schon bald etwas, was auch dir beim Abbau und dem richtigen Umgang mit dem scheinbar allgegenwärtigen Stress-Monster hilft.
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