StartPeopleInterviewsKiddo Kat: Vom YouTube-Hit zum ersten Album

Kiddo Kat: Vom YouTube-Hit zum ersten Album

Millionen Klicks auf YouTube sorgten über Nacht für Furore in der internationalen Medienbranche und so wurde Kiddo Kat von heute auf morgen berühmt. Seitdem geht es für sie steil bergauf und nun steht ihr erstes Album „Piece Of Cake“ in den Startlöchern, das am 13. Juli 2018 erscheint. Die 27 Jahre alte Berlinerin, die mittlerweile seit vier Jahren in Hamburg lebt, liebt die Hip-Hop-Szene und ihre Pop-Beats. Die Kombination von beidem ließen sie zu der werden, die sie heute ist. Wir haben Kiddo Kat zu uns eingeladen und sie zu ihrer kommenden Tour, ihren Tracks und ihrem Leben vorher und nachher befragt.
 

Ajouré: Am 13.04. kam deine erste Single „Million Miles“ raus. Was war das für ein Gefühl?

Das war, ganz ehrlich, derbe aufregend! Ich habe ein echt cooles Team um mich herum, aber wir sind klein. Also im engsten Sinne sind wir ja nur zu dritt. Mein Freund Philipp, unser Kumpel Robin und ich. Wir haben das alles also zu dritt irgendwie gestemmt und der Tag, als „Million Miles“ erschien, war sehr befriedigend und erleichternd gleichzeitig. Die Zugriffszahlen im Internet sind gut und das freut uns alle sehr. Die Woche vorher war schon hart für uns. Im Sinne von wenig Schlaf, denn wir haben sozusagen voll durchgerockt. Es sind eben doch immer mal wieder Kleinigkeiten, die schiefgehen und dann am Ende auf unseren Schultern gelandet sind. Aber wir haben das am Ende des Tages doch ganz gut gemeistert.

Kiddo Kat im Interview

Ajouré: Deine Lieder bestehen aus R&B-Beats im Popkleid – was macht diese Kombination für dich so besonders?

Das bin einfach ich. Ich stehe nicht so auf den ganzen Electro-Hype, denn ich bin ein Hip-Hop-Kind. Und dennoch kommen die Pop-Beats dazu, mit einer Brise Urban-Style. Diese Musik kommt einfach aus mir raus. Ich fühle sie und ich lebe sie und ich denke, das ist das Wichtigste. Oftmals langweilt mich Musik, die zu vorhersehbar ist und da war es mir wichtig, dass das bei mir eben ganz anders wird.

Ajouré: Wie bist du denn zur Musik gekommen?

Meine Mutter hat mir immer die Geschichte erzählt, dass ich bereits im Alter von zwei Jahren immer vor den Lautsprechern meines Vaters saß. Sie hat sich dann immer Sorgen gemacht und sich die Frage gestellt, ob ich schlecht höre. Dann hat sie mich zum Ohrenarzt geschleppt und der meinte nur: „Ihre Tochter hört wohl einfach gerne Musik.“ Genau genommen ahnte meine Mutter schon sehr früh, dass ich wohl etwas mit Musik machen würde, denn ich habe schon als kleines Mädchen immer auf ihrer Akustik-Gitarre rumgeschrubbt. Mit elf Jahren habe ich mit meinen Freundinnen dann den Film „Freaky Friday“ geschaut und haben direkt entschieden, dass wir eine Band gründen. Noch vor dem Kino haben wir ausgemacht, wer singt, wer Gitarre und wer die Drums spielt. Wir konnten natürlich alle drei überhaupt nichts und so klang es auch (lacht). Mein Glück war, dass ich schon mit fünf Jahren Gesangsunterricht hatte und hier und da im Chor war. Das half mir natürlich später extrem. Heute bin ich die einzige, die noch Musik macht. Aber wir haben alle noch Kontakt und die Mädels freuen sich für mich.

Ajouré: Auf YouTube wurdest du über Nacht zum Star, nachdem du in der Frankfurter S-Bahn mit Heidi Joubert eine Kiss-Cover-Version jammst, mit nichts als einer Gitarre und einer Cajon. Über 100 Millionen Mal wurde das Video bereits angeschaut. Wie geht man mit solch einem plötzlichen Erfolg um? Und war der Rap-Part gestellt?

Diese Frage kommt tatsächlich oft. Aber nein, die war tatsächlich so spontan, wie man sie im Video sieht. Zu der Zeit war eine Musikmesse in Frankfurt und da kann es schon einmal passieren, dass man auf so krasse Typen trifft, wenn man in der S-Bahn singt.

Wie geht man mit so etwas um? Ich glaube, ich habe das damals ganz gut weggesteckt. Es war eine krasse Zeit und wir waren wie auf einer Naturdroge, denn das Gehirn ist nicht dafür gemacht, so etwas Seltenes einfach so zu verarbeiten. Ich hatte aber auch gute Leute hinter mir. Meine Jungs waren am Start und sorgten für die benötigte Ruhe von Zeit zu Zeit. Vor allem war es ja so, dass es an einem Freitag losging und bereits samstags kamen die ersten Anrufe. Ich hatte in meinem Umfeld direkt Promoter dabei, die uns auch vor diversen Dingen und Angeboten gewarnt haben. Dann wurde es Montag und da war sozusagen Armageddon. Von morgens bis abends klingelte das Telefon an einem Stück. Dienstags rief dann noch Markus Lanz an und dann war ich echt bedient.

Ajouré: Schreibst du deine Texte alle selbst?

Ich schreibe die Texte alle selbst. Die Songs schreibe ich mit den Jungs gemeinsam, aber die Texte kommen von mir. Meistens läuft das dann so, dass ich einen unserer vielen, noch unbenutzten Beats nehme und dann darauf einen Text setze. Ich kann auch sagen, dass die meisten meiner Texte autobiographisch sind oder dass es sich um Stories handelt, die Freunden von mir passiert sind.

Ajouré: Wenn man dein Video zu „Million Miles“ anschaut, welches in Kapstadt gedreht wurde, dann könnte man meinen, dass du so auch im Urlaub unterwegs bist. Eher Rucksack und Gitarre, anstatt 5-Sterne-Hotel. Bist du privat auch so unterwegs?

Ja, allerdings. Ich mache gerne so Urlaub. Weg von den Luxushotels und rein ins Leben. Ich stehe sehr darauf, die Kultur des jeweiligen Landes kennenzulernen, sie einzuatmen und mitzunehmen. Manchmal habe ich sogar meine Gitarre dabei. Aber nicht immer, denn ab und zu muss ich einfach mal abschalten. Aber ich liebe diese Art zu reisen und Musik bricht am ehesten die Barriere zwischen fremden Menschen.

Ajouré: Wie schaltest du zwischen all den Auftritten und dem Stress am besten ab?

Meistens sind meine Berlin-Trips Freizeit für mich. Dann treffe ich Freunde und Familie und bei meiner Mutter komme ich sowieso immer runter. Diese Zeit genieße ich dann sehr. Und oftmals reicht mir das schon, um wieder Energie und Kraft zu tanken, um dann anschießend wieder mit Vollgas weiterzumachen.

Ajouré: Hast du Vorbilder in der Musikbranche?

Ed Sheeran ist jemand, der total authentisch ist. Adele finde ich auch großartig.

Ajouré: Liebe Kiddo Kat, vielen lieben Dank, dass du dir so viel Zeit genommen hast. Wir drücken dir für dein Album „Piece Of Cake“, welches am 13.07.2018 veröffentlicht wird, die Daumen und wünschen dir und deinen beiden Jungs weiterhin viel Erfolg!

Piece Of Cake

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Ab 12.07.2018 stehen acht Konzerte an. Wer Kiddo Kat live erleben möchte, sollte sich schnell noch die letzten Tickets sichern.

Zu hören und zu sehen ist sie:

12.07.2018 Hamburg, Hebebühne
08.10.2018 Leipzig, Neues Schauspiel
09.10.2018 Osnabrück, Rosenhof
11.10.2018 Köln, Yuca
13.10.2018 Frankfurt/Main, Mousonturm
14.10.2018 München, Ampere
15.10.2018 Hannover, Lux
16.10.2018 Berlin, Privatclub

 

Fotos: Niculai Constantinescu; AJOURE´ Redaktion

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AJOURE´ Redaktion
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