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Marie Nasemann: „GNTM hat mir viele Türen geöffnet“

Marie Nasemann ist definitiv eine der größten Entdeckungen, die Heidi Klum auf ihrer Suche nach Germnay’s Next Topmodel gemacht hat. Heute zählt sie zu Deutschlands meist gebuchten Models, ist ein bekanntes Werbegesicht, gilt als Trendsetterin und It-Girl. Was sie selbst vom Rummel über ihre Person hält, erzählt uns Marie im Interview.

Steckbrief

Vollständiger Name:
Geboren: 8. März 1989, Gauting
Geschwister: Moritz Nasemann, Philipp Nasemann
Beruf: Model, Schauspielerin, Autorin, Podcasterin
Ehepartner:Sebastian Tigges
Kinder: einen Sohn und eine Tochter
Größe:1,77 m
Sternzeichen: Fische

Du bist als Model sehr erfolgreich – und das seit deiner Jugend. Was kannst du uns über das Business erzählen? Unterscheidet sich die deutsche Industrie von der internationalen (z.B. in Paris oder New York)?

Das Modelgeschäft ist bestimmt keine leichte Branche. Man ist immer auf Durchreise, oft alleine und muss lernen damit umzugehen, wenn der eigene Typ mal nicht gefragt ist. Das ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Auch die Tatsache, dass man meist auf sein Aussehen reduziert und wenig nach seiner Meinung gefragt wird, ist nicht immer leicht. Trotzdem hat die Branche immer eine enorme Anziehungskraft auf mich gehabt. Die Teamarbeit macht Spaß. Man ist während eines Shootings von einem kreativen Flair umgeben und bereist wunderschöne Locations. Die deutsche Modebranche ist unter internationalen Models dafür bekannt, besonders fair zu sein und gut zu bezahlen. Das kann ich bestätigen. Mir macht die Arbeit als Model in Deutschland am meisten Spaß. Ich darf hier mitreden und entscheiden.

War es mit dem Germany’s Next Topmodel-Stempel eher leichter, im Business Fuß zu fassen, oder ist der doch eher unvorteilhaft?

Im Ausland kann man nach der Casting Show genau so arbeiten wie vorher. In Deutschland tut sich natürlich einiges. Für mich war es ein großer Vorteil. GNTM hat mir viele Türen geöffnet. Ich mache heute nur Jobs, die mir Spaß machen, mich weiter bringen und hinter denen ich zu 100 Prozent stehen kann. Das ist ein großer Luxus.

It-Girl? Was heißt das überhaupt?

Was gefällt dir am Modeljob besonders, was gar nicht?

Im Ausland habe ich teilweise unschöne Dinge erlebt. Super anstrengende Shootings, irgendwo im nirgendwo, in eisiger Kälte mit einem Team, welches nicht Mal mit dir englisch spricht. Und das Ganze dann auch noch schlecht bezahlt. Da bin ich schon manchmal an meine Grenzen geraten und habe daran gezweifelt, diesen Job noch länger machen zu wollen. Ich muss sagen, ich bin heute froh, dass ich nicht aufgehört habe. Es war eine harte Schule, durch die ich gegangen bin, aber jetzt bin ich glücklicherweise an dem Punkt, an dem ich erkenne, dass sich die Arbeit gelohnt hat. Für mich gibt es nichts Schöneres, als ein Team für ein Shooting zusammen zu stellen, mit Menschen zu arbeiten, die meine Freunde sind. Ich liebe es einen kreativen Einfluss zu haben. Outfits zu stylen, Ideen für das Make Up einzubringen, und sich natürlich immer wieder neue Arten des Posings zu überlegen. Außerdem habe ich seit eh und je eine große Leidenschaft für Mode und die wird da natürlich bestens bedient.

Werden wir dich nochmal in der Musik-Branche erleben? Du hast schließlich bereits einmal in einer Band mitgesungen.

Momentan liegt mein Fokus voll auf der Schauspielerei. Ich bin seit 1,5 Jahren auf der Schauspielschule und habe viel Unterricht. Zwar auch Gesangsstunden, aber für Musik in meiner Freizeit gibt es gerade nur wenig Zeit. Ich treffe mich hin und wieder mit Freunden zum jammen, aber nur aus Jux und Tollerei.

In Film- und Fernsehproduktionen haben wir dich ebenfalls schon gesehen. Kommt für dich eine Karriere als Schauspielerin in Frage?

Und wie! Ich bin schon dabei. Gerade stand ich für eine neue Fantasy-Serie für die ARD vor der Kamera. „Armans Geheimnis“ wird es ab Ostern zu sehen geben. Und ich drehe momentan viele Kurzfilme, probiere mich aus und lerne und lerne und lerne… 🙂

Was hältst du persönlich davon, dass andere dich als It-Girl bezeichnen?

Naja, ich kann mit dem Begriff eigentlich nicht wirklich viel anfangen. Was heißt das überhaupt? It-Girl im Sinne von Alexa Chung Stilikone, da freue ich mich natürlich drüber. Mode macht mir großen Spaß und ich freue mich, wenn ich diese Freude teilen kann. It-Girl im Sinne von Paris Hilton Partygirl…das eher nicht!

Mit 14 habe ich heimlich noch mit Barbies gespielt

Bekannt bist du auch für dein tolles Gespür für Mode. Welche Tipps hast du für unsere Leserinnen? Wie kleidet man sich gut, worauf muss man achten? Was geht immer, und was überhaupt nicht?

Prinzipiell kann man alles tragen. Solange man dahinter steht, selbstbewusst auftritt und sich wohl fühlt. Ich finde es wichtig darauf zu achten, dass man die Klamotte trägt, nicht die Klamotte einen. Das heißt, dass das Outfit lediglich dafür da ist, die Persönlichkeit zu unterstützen und die Vorteile zu zeigen. Ein No Go sind Outfits, die offensichtlich zu eng sind. Und was auch nicht geht, sind Frauen die High Heels tragen, aber nicht richtig darin laufen können 🙂

Welche Beauty-Produkte hast du immer in deiner Handtasche?

Meine Lippenpflege von Elisabeth Arden, meine Gesichtscreme von Embryolisse und einen Concealer von La Roche Posay.

Du bist ständig unterwegs. Bleibt da Zeit für Freunde und Familie oder die Liebe?

Ich muss gestehen, es passiert mir immer wieder mal, dass ich mir in einem Monat zu viel vornehme. Der Dezember zum Beispiel. Ich bin für Jobs nach Salzburg, Berlin und Hamburg gereist, habe für ein Theaterprojekt geprobt und einen Kurzfilm gedreht. Zeit für Freunde war da eher weniger. Deshalb freue ich mich jetzt auf die Feiertage und meinen Urlaub danach. Da werde ich dann genug Zeit für meine Familie und Freunde und natürlich auch für die Liebe haben.

Wie hast du Weihnachten gefeiert?

Ich habe mit meiner Familie meinen Opa in Stuttgart besucht. Ich habe mich besonders auf das Singen unter dem Weihnachtsbaum gefreut. Mein Opa spielt sehr gut Klavier und begleitet uns immer. Am ersten Weihnachtsfeiertag haben wir dann zusammen am Piano gespielt.

Wo siehst du dich in zehn Jahren?
Ich würde mir wünschen mit 35 eine eigene kleine Familie zu haben und etwas reduzierter aber nach wie vor zu arbeiten. Filme zu drehen, Veranstaltungen zu moderieren und hin und wieder für ein Shooting vor der Kamera zu stehen.

Bitte vervollständige noch diese Sätze:

Wenn ich nur ein Designerstück besitzen dürfte, dann wäre es… meine silberfarbenen Glitzer Moschino High Heels 🙂
Mein Lieblingsparfum ist… immer ein anderes. Für jeden neuen Lebensabschnitt brauche ich ein neues Parfum.
Auch wenn es morgens schnell gehen muss, verzichte ich nie auf… ein Frühstück und Zähne putzen!!!
Was die wenigsten über mich wissen, ist… dass ich mit 14 heimlich noch mit Barbies gespielt habe.
An freien Tagen… mache ich es mir zu Hause bequem. Drehe Musik auf, und wurschtle mich den ganzen Tag durch die Wohnung.
Zu Weihnachten wünsche ich mir… von meiner Mutter den passenden Bilderrahmen zu einer Karl Lagerfeld Fotografie, die ich mir neulich gekauft habe. Und ansonsten einfach nur ZEIT für meine Liebsten.

Bilder: Marie Nasemann für Great Lengths

Hien Thuy Dung
Hien Thuy Dung
Hien Thuy Dung ist ein echtes Urgestein unserer Redaktion und bringt ihre umfassende Expertise aus dem Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft ein. Mit ihrem Wohnsitz in der pulsierenden Metropole Frankfurt am Main hat sie den Finger stets am Puls der Zeit und ein wachsames Auge auf die neuesten Strömungen in der internationalen Modeszene und Popkultur. Ihre Artikel sind geprägt von einer tiefen Verständnis für globale Trends und digitalen Wandel, was sie zu einer unverzichtbaren Stimme in unserem Team macht. Hien Thuy Dungs Beiträge sind nicht nur informativ, sondern auch inspirierend, und spiegeln ihre Leidenschaft für die vernetzte Welt und ihre kulturellen Phänomene wider.

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