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Einfache Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Mehrere Studien haben dasselbe Ergebnis gebracht: Tatsächlich wandern in Deutschland fast die Hälfte aller produzierten Lebensmittel in den Müll. Das ist mehr als eine Milliarde Tonnen, pro Person sind das immer noch 55 Kilo weggeworfene Lebensmittel pro Jahr. Wenn du etwas dagegen tun möchtest, dann kannst du deine eigenen Einkaufsgewohnheiten überprüfen und am besten als gutes Vorbild bei dir selbst anfangen. Es ist gar nicht so schwer, und wir haben hier einige gute Tipps für dich.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum

Was viele Menschen gar nicht wissen: Es ist die Pflicht der Lebensmittelhersteller, ein Mindesthaltbarkeitsdatum mit anzugeben. Dieses unterliegt verschiedenen gesetzlichen Vorgaben. Sehr viele Lebensmittel sind aber meistens noch deutlich über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus unbedenklich verzehrbar. Bei Milchprodukten zum Beispiel kannst du direkt riechen oder schmecken, ob sie noch in Ordnung sind. Bei Tiefkühllebensmitteln oder trockenen Gebinden ist die Haltbarkeit auch sehr viel höher als angegeben. Vorsicht jedoch ist bei Fleisch- und Wurstwaren angesagt – ihre Haltbarkeit ist meist nicht sehr viel höher als angegeben.

Kaufe regional und saisonal

Wenn du deinen Einkauf auf dem Wochenmarkt erledigst, dann unterstützt du damit die Erzeuger aus deiner direkten Umgebung. Zudem kannst du die Lebensmittel exakt in der benötigten Menge kaufen, zum Beispiel 3 Karotten anstatt ein ganzes Kilo. Wenn du nur das kaufst, was du auch tatsächlich verwendest, musst du weniger wegwerfen und sparst dadurch auch Geld. Doch mit regionalen Käufen kannst du sogar noch mehr bewirken: Die Lebensmittel müssen nicht mehr über weite Strecken transportiert werden. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Lebensmittel selbst. Denn beim Transport und beim Umladen entstehen immer wieder Schäden an den Lebensmitteln, worauf hin sie dann aussortiert und entsorgt werden. Diese Dinge bekommen wir Verbraucher so genau gar nicht mit, da wir ja nur sehen, was tatsächlich in den Handel gelangt.


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Kaufe die „krummen Dinger“

Sie werden inzwischen am Markt immer beliebter: Als „krumme Dinger“ wird Obst und Gemüse bezeichnet, das nicht der optischen Norm entspricht. Früher wurde es aussortiert und vernichtet, noch bevor es überhaupt in den Handel gelangte. Viele Landwirte sind inzwischen dazu übergegangen, diese Produkte in ihren Hofläden anzubieten. So kannst du regional einkaufen und weißt genau, wo deine Lebensmittel produziert wurden. Meist sind die krummen Dinger sogar günstiger als die perfekt geformte Ware. Auch in Supermärkten kannst du die krummen Dinger inzwischen finden. Gib ihnen eine Chance, sie haben es verdient.

Die App „Too good to go“

Mit der App Too Good To Go bieten Restaurants kurz vor Geschäftsschluss ihre nicht verkauften Lebensmittel und Speisen an. Hier kannst du ein Schnäppchen machen und eine fertige Mahlzeit zu einem kleinen Preis kaufen. Vor allem in Großstädten ist dieses System schon recht weit verbreitet. Ist deine Stadt nicht dabei, so kannst du im Internet recherchieren, ob es vielleicht etwas Ähnliches unter einem anderen Namen gibt. Oder du fragst direkt in deinen Stammrestaurants nach.

https://toogoodtogo.de

Lebensmittel richtig lagern

Auch durch die richtige Lagerung deiner Lebensmittel kannst du ihre Haltbarkeit verlängern. Manche Lebensmittel mögen es dunkel, zum Beispiel Kartoffeln und Zwiebeln, andere möchten gekühlt werden. Die Aufbewahrung in Schraubgläsern schützt bei Schüttgut vor Mottenbefall. Hast du größere Mengen, die du beim besten Willen nicht mehr rechtzeitig verbrauchen kannst, dann verkoche sie und friere Vorräte ein. Das ist praktisch und spart eine Menge Geld und Zeit. Viele Lebensmittel kannst du auch im unverarbeiteten Zustand einfrieren. Dazu solltest du sie vorher gut waschen, abtrocknen und in handliche Mengen aufteilen.

Kreatives Kochen mit Resten

Du hast eine Zucchini übrig, aber kein Rezept, für das du sie brauchst? Sei kreativ. Verwende sie einfach bei deinem nächsten Essen mit, du wirst überrascht sein. So bringst du Schwung in deinen Speiseplan und verschwendest nichts. Auch aus vielen einzelnen Resten kannst du leckere kleine Gerichte zubereiten. Eine gute Idee ist auch die Einführung eines Restetages: Wähle einen Tag in der Woche, an dem du konsequent alle deine Reste verarbeitest. Du wirst schnell feststellen, dass es meist dieselben Lebensmittel sind, die du in zu großen Mengen einkaufst und kannst daraufhin deine Gewohnheiten ändern. Restetage mit Freunden sind ebenfalls eine gute Idee.

Kaufe und koche in Maßen

Es ist nicht immer ganz einfach die Mengen abzuschätzen, aber wenn du eine Weile darauf achtest, wirst du ein gutes Gefühl dafür bekommen. Kaufe nur das, was du auch wirklich verwenden kannst. Koche Mengen, die du auch aufessen kannst. Hast du zu viel gekocht, dann kannst du die Reste einfrieren oder am nächsten Tag mit ins Büro nehmen. Wenn es dir schwerfällt, den Überblick zu behalten, dann kannst du mit Listen arbeiten. Notiere über einen Zeitraum von ein paar Wochen hinweg, welche Lebensmittel du wegwerfen musstest, und in welchen Mengen. Meist kannst du daraus gute Rückschlüsse ziehen und dein Kaufverhalten anpassen. Gibt es Lebensmittel, die du stets in zu großen Mengen oder Gebinden kaufst, dann suche nach abwechslungsreichen Rezepten mit dieser Zutat. So erweiterst du deinen Speiseplan und lernst neue Gerichte kennen.

Plane deine Einkäufe

Tatsächlich ist es sinnvoll, wenn du dir am Anfang der Woche eine Art Speiseplan und Einkaufsplan erstellst. Berücksichtige dabei auch die Tage, von denen du schon jetzt weißt, dass du gar nicht kochen wirst. Zum Beispiel, weil du beim Sport bist, eingeladen oder auf Geschäftsreise. Du musst dich nicht sklavisch daran halten, erhältst aber einen besseren Überblick über deinen tatsächlichen Lebensmittelverbrauch. Mit der Zeit wird es dir dadurch auch leichter fallen, gewissen Verlockungen einfach zu widerstehen. Bevor du ungeplante Lebensmittel kaufst, prüfe dein Gewissen, ob du sie auch wirklich verwenden wirst und kannst. Übrigens ist es ein sehr guter Tipp, nicht gerade mit leerem Magen zum Einkaufen zu gehen, damit dich deine Gelüste nicht überlisten.

Foodsharing

Nicht nur Supermärkte und Restaurants betreiben es, sondern auch immer mehr Privatpersonen. Auf der Plattform https://foodsharing.de werden nicht verwendete Lebensmittel angeboten und mit anderen geteilt. Wenn du findest, dass sich das bei deinen vorhandenen Mengen nicht lohnt, dann lade Freunde zum Essen ein und teile deine Vorräte mit ihnen. Das hat zudem noch den Vorteil, dass es großen Spaß macht, zusammen zu kochen.

 

Foto: Fxquadro / stock.adobe.com

Melanie Bojko
Melanie Bojko
Melanie Bojko bringt als Chefredakteurin der AJOURE´ ihre Expertise und Leidenschaft für Inhalte und Trends in die Medienwelt ein. Neben ihrer redaktionellen Tätigkeit leitet sie die Marketing-Agentur NEBO marketing GmbH, wo sie ihre Fachkenntnisse in praktische Marketingstrategien und -lösungen umsetzt. Berlin, die pulsierende Hauptstadt, ist ihr Zuhause, wo sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt. In ihrer Freizeit taucht Melanie gerne in die Welt der Bücher ein und hat eine Vorliebe fürs Reisen, um neue Kulturen und Orte zu entdecken.

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