Ajoure Lifestyle Food Abnehmen aus Sicht eines Verhaltensforschers – Tipps für die perfekte Küchengestaltung

Abnehmen aus Sicht eines Verhaltensforschers – Tipps für die perfekte Küchengestaltung

Es gibt sie wie Sand am Meer: die Diät-Ratgeber und „geheimen“ Abnehm-Tipps. Und fast im Wochentakt kommen neue Diäten und Diät-Tipps auf den Markt.

Wer bereits die eine oder andere Diät versucht hat, der weiß, dass es sich in den meisten Fällen um die „richtigen Lebensmittel“ dreht. So lautet der Tipp bei einer: Keine Kohlenhydrate, bei der anderen soll auf bestimmte Nahrungsmittel verzichtet werden und die nächste erklärt, wann was zu essen ist oder welche Nahrung die Fettverbrennung ankurbelt. Was viele sich nicht bewusst machen, ist der Fakt, dass der Schlüssel zu einer erfolgreichen Diät in der Küche liegt, denn diese ist ein zentraler Ort.

Der Schlüssel ist die Küche!

Die Küche ist das Herz der Wohnung, denn sie sorgt dafür, dass alle versorgt und satt werden. Aber eine gute Ausstattung bringt zugleich eine höhere Versuchung mit sich, bei den Mahlzeiten mehr zu sich zu nehmen. Der Grund ist, dass die räumliche Umgebung das Essverhalten steuert.

Der Verhaltensforscher Prof. Brian Wansink analysiert in seinem Buch „Slim by Design: Mindless Eating Solutions for Everyday Life“ Kapitel für Kapitel die Architektur und Innenrichtungen der privaten Küchen, Kantinen, Supermärkte und Restaurants. Über die Verhaltensforschung erforschte er den Umgang mit Nahrungsmitteln. Auf diesem Gebiet gilt er als der führende Experte. Das Ergebnis: Die Gestaltung der Räume hat einen erheblichen Einfluss auf die Entscheidung, wie viel gegessen und was genascht wird. Eben genau das Verhalten, mit dem der Mensch an Gewicht zunimmt.

Wer an Gewicht zunimmt, der hat häufig nur ein Ziel: abnehmen. Das geschieht zumeist mit Diäten, die dem Körper schaden oder nicht für eine dauerhafte Ernährungsumstellung geeignet sind. Als Alternative bietet sich Sport als Kalorienverbrenner an. Allerdings sollte man nicht übermäßig trainieren ohne ordentliche Anleitung und/oder Geräte, was sogar zu Verletzungen führen kann. Wer den ganzen Körper trainieren * will, der sollte auf professionelle Anleitung setzen.

Nicht die Geschmacksknospen steuern das Essverhalten

Wer sich dauerhaft besser ernähren will, sollte sich auch Gedanken über die Einrichtung und das Ambiente von Küche und Essraum machen. Sind Müsli und Cornflakes in Sichtweite? Ist die Küche oder der Essplatz bequem eingerichtet und verfügt sogar über einen Fernseher? Handelt es sich um eine komplett weiße Küche? In dem Moment bestehen bereits mehrere Fallen, die dafür sorgen, dass mehr gegessen wird, als einem tatsächlich lieb ist. Was noch ärgerlicher ist: Man merkt es überhaupt nicht.

Der Professor erklärt, dass es nicht die Geschmacksknospen sind, die das Essverhalten steuern, sondern die Dinge um den Menschen herum. Farben, Licht, die Größe der Teller und die Packung Müsli. Wenn bekannt ist, wie man diese Faktoren beeinflussen kann, dann ist es möglich weniger zu essen – ohne ständig darauf achten zu müssen und sich auf die Willenskraft zu verlassen.

Die Küche beeinflusst das Essverhalten

Tipp 1: Nichts Essbares auf der Arbeitsfläche stehen lassen – Obst und Gemüse sind die Ausnahme

Wansink und sein Team besuchten in ihrer sogenannten Scyracuse-Studie 240 Haushalte, um die Einrichtung zu vermessen und diese akribisch mit Fotos zu dokumentieren. Die Daten und Fotos wurden acht Monate lang ausgewertet.

Bei seiner Studie fand Wansink heraus, dass alles Essbare, das sichtbar auf Tisch oder Arbeitsfläche liegt, dazu verleitet, mehr zu essen. Frauen, bei denen Essbares sichtbar in der Küche lag, wogen durchschnittlich 9,5 Kilogramm mehr als die, bei denen alles Essbare gut verstaut und somit nicht sichtbar war.

Tipp 2: Aufräumen!

Nicht nur Süßigkeiten und andere Leckereien stellen eine Gefahr dar. Poststapel, Zeitungen oder andere Dinge sollten keinesfalls ihren Platz in der Küche haben. Denn die Studie ergab, dass der Mensch 44 Prozent mehr isst in einem Lebensbereich, der unaufgeräumt ist.

Eine aufgeräumte Küche beeinflusst das Essverhalten

Tipp 3: Die Küche niemals weiß streichen!

Bei diesem Tipp handelt es sich um eine enorme Lebensveränderung, doch in einem hellen, weißen Raum neigen die Menschen dazu, mehr zu essen. Das Gegenteil ist allerdings auch keine Lösung, denn dunkle, schwach beleuchtete Räume mit leichter Musik machen die Menschen langsamer. Sprich, es wird getrödelt und das Essen dauert in der Regel neun Minuten länger.

Wansink rät zu einer Raumfarbe im mittleren Spektrum. Er selbst hat seine Küche in einem leuchtenden Orange gestrichen.

Tipp 4: Die Küche nicht gemütlicher machen als notwendig

Das widerspricht dem, was viele Menschen heute von ihren Küchen wünschen. Mittlerweile stellt die Küche den Mittelpunkt der Wohnung dar. Hier werden Hausaufgaben erledigt, E-Mails geschrieben, in den sozialen Netzwerken gesurft und gelegentlich läuft der Fernseher. Doch dahinter verstecken sich Risiken in Bezug auf das Essen. Denn je mehr Zeit in der Küche verbracht wird, desto mehr wird am Ende gegessen.

Tipp 5: Das Kochen erleichtern

Es sind manchmal nur die kleinen Dinge im Leben, die alles vereinfachen. Wer die Küche funktional einrichtet, arbeitet in der Regel schneller, verbringt weniger Zeit in der Küche und isst nach den Erkenntnissen der Studie deshalb weninger. Selbst helle Halogenspots oder eine gute Platzierung des Kühlschranks können die Arbeit erleichtern. Es gibt weitere Dinge, die das Kochen erleichtern, wie ein extra Arbeitsplatz, an dem etwa der Partner bei der Zubereitung zur Hand gehen kann. Es gibt viele Möglichkeiten bei der Küchengestaltung, die eine Unterstützung darstellen, wenn es um gesundes Kochen geht.

Tipp 6: die Lebensmittel klug ordnen

Was zuerst ins Auge fällt, ist das, was mit höchster Wahrscheinlichkeit im Magen landet und nicht das, was als Fünftes auffällt. Alles „schädliche“ wie Kekse und andere ungesunde Lebensmittel sollten weit hinten im Schrank liegen und nicht direkt ins Auge fallen und die gesunden Nahrungsmittel sollten in der ersten Reihe liegen.

Innerhalb der Studie, die Wansink durchführte, wurden von den Probanden die Lebensmittel, die weniger gesund sind, ins Gemüsefach gelegt. Indessen waren Obst und Gemüse sichtbar in den oberen Fächern untergebracht. Im Anschluss gaben die Probanden an, dass sie dreimal mehr Obst und Gemüse verzehrt haben als vorher.

Tipp 7: Über die Größe der Teller nachdenken

Selbst das Geschirr hat Einfluss auf das Essverhalten. Wird der Teller „beladen“, dann wird unterbewusst gehandelt und in der Regel wird 90 Prozent, von dem, was auf dem Teller liegt, brav aufgegessen. Das bedeutet, dass die Kalorienaufnahme auch mit dem Durchmesser der Teller zusammenhängen kann. Während die Portion Spaghetti auf dem übergroßen Pastateller eher wie eine Vorspeise aussieht, hinterlässt sie auf einem normal großen Teller den Eindruck einer „großen“ Portion. Natürlich ist die Kalorienanzahl gleich, aber sieht es nach weniger aus, wird sich eher ein Nachschlag gegönnt.

Im Übrigen weiß Wansink, was die meisten nun denken: Jetzt weiß ich Bescheid und werde weniger essen! Falsch, denn im alltäglichen Chaos fallen die Menschen immer wieder auf das langjährig erlernte Verhalten zurück und das hat zur Folge, dass unwillkürlich die gleichen Fehler gemacht werden. Letztlich fällt es den Menschen schwer, sich umzustellen. Sprich nur mit Willenskraft schlank zu werden, ist schwierig. Einfacher ist es, die Umgebung so zu gestalten, dass sie dabei unterstützt. Dafür müssen die Veränderungen nur einmal umgesetzt werden.

 

Fotos: Prostock-studio / stock.adobe.com; PIRO / Pixabay

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