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Happy Green Year: Silvester nachhaltig feiern

So langsam nähert sich das Jahresende und damit die alljährliche Frage: „Was machst du dieses Jahr an Silvester?“ Planst du eine große Party, eine kleine Feier mit lieben Freunden oder ganz einfach einen gemütlichen Abend auf der Couch mit deinem Schatz? Eine Frage wird aber auf jeden Fall immer wichtiger: wie kann ich Silvester nachhaltig feiern? Wir haben einige Tipps für dich zusammengetragen.

Feuerwerk – muss das sein?

Silvester und Knallerei gehören für viele untrennbar zusammen. Aber mal Hand aufs Herz: Nervt die stundenlange Böllerei, der Rauch und Gestank nicht doch irgendwann? Und wem gefällt es schon, am Neujahrsmorgen über Tonnen von Überbleibseln der letzten Nacht zu steigen? In manchen Städten fallen mehr als 40 Tonnen Müll in einer einzigen Nacht an.

Jeder Hundebesitzer denkt mit Schrecken daran, in welcher Panik der Vierbeiner in der Silvesternacht ist… und für die Gesundheit ist es auch alles andere als zuträglich. Die Knaller und Raketen werden durch das Verbrennen von Schwarzpulver gezündet – und dabei entstehen giftige Schwefelverbindungen. Für die immer bunteren Farben werden giftige Metallsalze tonnenweise in die Luft geblasen, obwohl diese streng genommen in den Sondermüll gehören würden. Viele Städte gehen inzwischen dazu über, eigene Kleinfeuerwerke zu verbieten und selbst toll orchestrierte Feuerwerke zu veranstalten – da stören selbst gezündete Knaller oder Raketen nur den Effekt.

Wenn du nicht auf ein bisschen Stimmung und Feuer verzichten willst, wie wäre es mit einer Schwedenfackel? Das ist ein kreuzweise eingeschnittener Holzklotz, der angezündet wird und stundenlang brennt. Wie wäre es, dann „schlechte Gewohnheiten“ den Flammen zu übergeben? Bitte jeden deiner Gäste, auf einen Zettel zu schreiben, welche ihrer schlechten Angewohnheiten sie sich im neuen Jahr abgewöhnen wollen; die Zettel übergebt ihr dann feierlich den Flammen, damit sie sich in Rauch auflösen…

Schwedenfackel

Nachhaltigkeit beim Essen und Trinken

Etwas Besonderes soll´s schon sein am letzten Abend des Jahres. Aber wer sagt, dass es aus möglichst weit entfernten Regionen stammen muss? Wein und Sekt vom regionalen Winzer, am besten noch biologisch hergestellt, ist eine tolle Alternative und schmeckt. Die meisten Winzer nehmen leere Wein- und Sektflaschen sogar gerne zurück. Kauf Softdrinks und Bier in Mehrweg- Glasflaschen und achte bei Säften auf die regionale Herkunft.

Regionale und saisonale Produkte haben kurze Transportwege und damit automatisch einen geringeren CO²-Fußabdruck – also warum nicht mal das Silvestermenu unter das Motto „regional und bio“ stellen? Um nachhaltig zu sein, muss es nicht unbedingt vegetarisch oder vegan sein – auch wenn das natürlich die nachhaltigste Variante wäre. Dazu kommt noch, dass Obst und Gemüse aus entfernten Regionen meist einen höheren Schadstoffgehalt aufweist als regionale Produkte, wo die Kontrollen beim Anbau strenger sind.

Wenn du eine Party im kleineren Kreis planst, ist das gute alte Raclette oder Fondue immer noch eine tolle Alternative – mit Fleisch vom Bauernhof um die Ecke und Saisongemüse wie Champignons, Brokkoli oder Pastinaken. Dazu kommt, dass die nicht verzehrten Reste prima eingefroren werden können – auch die Vermeidung von Essensresten ist schließlich nachhaltig.

Raclette an Silvester

Verzichte auf Einweggeschirr

Plastikteller sind inzwischen bei den meisten Partys ohnehin ein No-go. Wenn es die große Party sein soll und einfach nicht genug Geschirr da ist, kannst du hier auf biologisch abbaubares Einweggeschirr zurückgreifen. Da gibt es inzwischen tolle Alternativen zum Beispiel aus Palmblättern oder Zuckerrohr, aus Pappe oder Holzschliff… viele sehen auch wesentlich besser aus als schnöde Pappteller. Oder – wenn es eine lockere Party sein soll – warum nicht auf die Einladung schreiben, dass jeder sein Essgeschirr selbst mitbringen möge?

Damit nicht jeder permanent ein neues Glas braucht, lege einfach etwas Klebestreifen (Washi-Tape) und einen Marker bereit, sodass jeder sein Glas immer wieder findet – das spart jede Menge Spülkram und ist ebenfalls nachhaltiger.

Aluminium Strohhalm

Kaffeesatzlesen statt Bleigießen

Das immer noch sehr beliebte Bleigießen ist alles andere als nachhaltig – Blei ist giftig und gehört normalerweise in den Sondermüll… wenn es aber trotzdem ein „Blick in die Zukunft“ sein soll, wie wäre es mit dem guten alten Kaffeesatzlesen? Dazu braucht man nur den fein gemahlenen türkischen Mokka und einen hohen, schmalen Topf. Das kalte Wasser und Kaffeepulver wird in den Topf gegeben und wenn es kocht, in eine schmale kleine Tasse gegossen. Nach dem Austrinken kippst du die Tasse auf den Unterteller und lässt sie einige Zeit stehen. Danach wird die Tasse wieder umgedreht und erlaubt „einen Blick in die Zukunft“. Welche Formen hat der Kaffeesatz angenommen? Im Internet findest du unzählige Listen mit Interpretationsmöglichkeiten – oder mach dir doch einfach selbst eine witzige Liste. Du kannst auch Glückskekse mit eigenen „Prophezeiungen“ auf kleinen Zettelchen backen.

Kaffeesatzlesen

Nachhaltige Dekoration

Jeder liebt Deko wie Girlanden und Konfetti – bis zum nächsten Tag, wenn du vor Bergen von Müll stehst und noch nach Wochen Konfettifetzen aus irgendwelchen Ecken gekrochen kommen… Statt bunter Girlanden kannst du aus Zeitungen oder Packpapier selbst Girlanden falten. Tannenzapfen und Efeu aus dem Wald oder bemalte Steine ergeben auch stimmungsvolle Dekorationen und eine Deko in Naturfarben sieht doch meistens edler aus als knallbunte Papiergirlanden. Aus trockenen Ästen lassen sich Sterne oder andere Dekorationen basteln, wiederverwendbare Wimpelketten aus Stoffresten oder Kerzen in alten bemalten Einmachgläsern ergeben auch eine tolle und nachhaltige Deko. Auch wenn sie nicht nachhaltig sind, kannst du auch mit einer einzigen goldfarbigen Rettungsdecke aus dem Erste-Hilfe-Kasten (die sollten sowieso regelmäßig ersetzt werden!) tolle Glitzerakzente setzen.

Nachhaltige Dekoration

Statt Kunstblumen kannst du auf dem Tisch kleine Terracottatöpfchen mit frischen Kräutern verteilen, die deine Gäste auch beim Essen zum Würzen benutzen können. Die Kerzengläser kannst du anschließend deinen Gästen als kleine Erinnerung an den nachhaltigen Rutsch ins neue Jahr mitgeben.

 

Fotos: giannip; Monkey Business; Anjelika Gretskaia; sebra; fascinadora / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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