CO2 ist ein Treibhausgas, das erheblich zur Klimakrise beiträgt. Im Alltag kannst du an vielen Stellen Kohlendioxid einsparen, indem du geschickt planst und dich für klimafreundliche Alternativen entscheidest. Lass dich nicht entmutigen, wenn einige Anregungen für dich nicht umsetzbar sind, sondern leiste für das Klima den Beitrag, der für dich realistisch machbar ist.
1. Fleischkonsum reduzieren
Wie du dich ernährst, trägt zu einem großen Teil deiner persönlichen CO2-Emissionen bei. Eine vegetarische oder vegane Ernährung verursacht weniger CO2 als eine fleischhaltige. Je weniger Fleisch, Wurst und tierische Produkte du verzehrst, desto mehr Emissionen kannst du einsparen.
Wenn eine rein pflanzliche Ernährung nichts für dich ist, kannst du deinen Fleischkonsum zumindest reduzieren und beispielsweise zum Sonntagsbraten zurückkehren. Insbesondere Rindfleisch gilt als Klima-Killer, da Rinder das schädliche Methan produzieren.
2. Saisonal und regional essen
Wenn deine Lebensmittel nur eine kurze Strecke vom Feld bis zu deinem Teller zurücklegen, fallen deutlich weniger transportbedingte Emissionen an. Über die Frage, welche Entfernung noch als „regional“ gilt, herrscht keine Einigkeit. Landesgrenzen sind dabei weniger entscheidend als die tatsächlich zurückgelegte Strecke. Wenn du nahe der niederländischen Grenze wohnst, können Möhren aus dem Nachbarland besser sein als Möhren aus Bayern.
Allerdings kann diese Einsparung zunichtegemacht werden, wenn zum Beispiel ein Apfel lange gekühlt werden muss. Deshalb ist auch eine saisonale Ernährung sinnvoll und wird oft in einem Atemzug mit regionalen Produkten genannt. Saisonal zu essen bedeutet: Du isst das, was gerade in der Umgebung geerntet werden kann.
Viele Menschen, die beim Einkauf auf Regionalität und Saisonalität achten, kochen für den Winter Lebensmittel ein – denn in Mitteleuropa gibt der Acker in der dunklen Jahreszeit nicht mehr viel her. Beim Einmachen solltest du jedoch ebenfalls bedenken, dass durch den Energieverbrauch beim Einkochen und Dörren weitere Emissionen entstehen können.
3. Mobilität überdenken
Sobald du dich morgens ins Auto setzt oder aufs Fahrrad schwingst, triffst du eine klimarelevante Entscheidung – denn auch die individuelle Mobilität spielt für die Entstehung von CO2 eine wichtige Rolle. Bei der Verbrennung von Benzin oder Diesel kommen weitere Schadstoffe hinzu, die auch für die Gesundheit von Belang sind.
Fußgänger und Fahrradfahrer verursachen geringe CO2-Emissionen. Ein Auto, in dem nur eine Person sitzt, schneidet hingegen schlecht ab. Selbst wenn du nicht allein durch Muskelkraft an dein Ziel gelangst, kannst du also CO2 einsparen – zum Beispiel, indem du…
- eine Fahrgemeinschaft organisierst
- Carsharing nutzt
- auf öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn umsteigst
- mehrere Verkehrsmittel kombinierst: mit dem Fahrrad zum Bahnhof und von dort aus mit dem Zug zur Arbeit oder Uni
Eine gute Planung kann ebenfalls dazu beitragen, deinen ökologischen Fußabdruck zu verbessern. Statt dreimal in der Woche mit dem Auto einen Umweg zum Supermarkt zu fahren, kannst du deine Mahlzeiten im Voraus planen und alles in einem Wocheneinkauf erledigen.
4. Weniger wegwerfen
Eigentlich ist es ganz simpel: Was nicht hergestellt werden muss, verursacht auch keine Klimagase. Das gilt nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für Kleidung, Schuhe und andere Güter. Verderbliche Lebensmittel sollten so gelagert werden, dass sie bis zum Verbrauch halten. Wenn du dir mit mehreren Personen einen Kühlschrank teilst, solltet ihr euch gut absprechen, um doppelte Einkäufe zu vermeiden.
Auch Modeinteressierte müssen nicht verzweifeln: Auf Tauschpartys oder in Secondhand-Läden findest du Kleidung, an der nichts auszusetzen ist und die Abwechslung in deinen Kleiderschrank bringt. Unter Freunden, Kollegen und innerhalb der Familie lassen sich ebenfalls Tauschkreise etablieren.
5. Grün putzen und waschen
In vielen Drogerien und Supermärkten findest du oft eine Auswahl an Öko-Waschmitteln und grünen Reinigungsmitteln. Mithilfe von einheimischen Pflanzen wie Seifenkraut, Efeu oder Rosskastanien kannst du sogar dein eigenes Waschmittel herstellen. Da Pflanzen für ihr Wachstum CO2 aufnehmen, sind solche DIY-Lösungen praktisch kohlenstoffneutral.
Für eine hygienische Reinigung deiner Wohnung genügen oft wenige Basisprodukte. Wenn du regelmäßig putzt, lassen sich viele Verschmutzungen allein mit lauwarmem Wasser und einem kleinen Schuss Reinigungsmittel lösen.
Bei der Wäsche kannst du zudem CO2 sparen, wenn du keinen Wäschetrockner verwendest und deine Textilien stattdessen an der frischen Luft trocknest. Achte darauf, dass die Waschmaschine nicht halb leer läuft. Eine Waschtemperatur von mehr als 60 Grad ist nur in wenigen Fällen erforderlich.
Vielleicht ergibt sich sogar die Möglichkeit, eine Waschmaschine mit anderen zu teilen? In einer Studenten-WG ist das oft der Standard, aber auch Ein- oder Zweipersonenhaushalte, die auf getrennte Wohnungen verteilt sind, können sich in der Nachbarschaft zu einer Waschgemeinschaft zusammenschließen.
6. Flugreisen vermeiden
Ein Urlaub in Asien, Afrika oder Australien ist für viele ein Erlebnis, an das sie noch lange zurückdenken. Leider gelangen bei einer Flugreise viele Klimagase in die Atmosphäre. Wenn du dich einfach nur mal richtig erholen möchtest, ist eine Fernreise nicht erforderlich: Wellness-Hotels, Yoga-Seminare oder ein entspannter Strandurlaub an der Ostsee sind mit geringem Aufwand möglich. Innerhalb von Europa kommst du mit der Bahn sehr gut voran.
„Der Weg ist das Ziel“ ist ein Motto, mit dem auch eine Fernreise zu einem echten Abenteuer wird. Als Student in den Semesterferien oder während eines Sabbaticals kannst dir die Herausforderung stellen, so klimafreundlich wie möglich die Welt zu erkunden. Mit einer großen Fahrrad-Tour sparst du auf Reisen ebenfalls CO2.
In manchen Berufen ist es üblich, zu Meetings oder Kongressen ebenfalls mit dem Flugzeug anzureisen. Bevor du darüber nachdenkst, auf welche alternativen Transportmittel du ausweichst, kannst du überlegen, ob deine räumliche Anwesenheit überhaupt erforderlich ist. Viele Besprechungen lassen sich heutzutage auch per Videochat erledigen. Kannst du eine Reise nicht absagen, bieten dir Kompensationsprogramme die Möglichkeit, die CO2-Emissionen zumindest auszugleichen.
7. Stromverbrauch reduzieren
Da die Stromerzeugung Kohlendioxid verursacht, kannst du beim Stromsparen nicht nur deinem Geldbeutel, sondern auch der Umwelt etwas Gutes tun. Elektrogeräte sollten nicht unnötig im Stand-by-Modus bleiben. Das gilt auch für Computerbildschirme am Arbeitsplatz oder den privaten Laptop in der Uni.
Auch bei den Einstellungen für deinen Kühlschrank, Backofen oder Herd sowie bei deiner Heizung kannst du überlegen, welche Temperatur wirklich erforderlich ist und was nur deiner Ungeduld geschuldet ist.
Eine E-Mail zu verschicken, verursacht weniger CO2 als ein Brief. Allerdings ist auch eine E-Mail nicht CO2-neutral, da für den Versand Server betrieben werden müssen. Bei der Nutzung von Handy, Computer und Tablet lohnt es sich deshalb, vor dem Schreiben kurz innezuhalten und zu überlegen, ob die Nachricht wirklich notwendig ist. Da beim (vor-)schnellen Abschicken leicht ein Punkt vergessen wird und du dann eine zweite E-Mail verschicken musst, hilft das Nachdenken auch dabei, die Menge an Nachrichten zu reduzieren.
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