In jeder Sekunde wandern allein in Deutschland 313 kg noch genießbare Lebensmittel auf den Müll. Auf das Jahr hochgerechnet sind das 18 Millionen Tonnen und damit fast ein Drittel dessen, was hierzulande überhaupt produziert wird. Auf der anderen Seite stehen circa eine Milliarde hungernder Menschen weltweit. Soweit die erschütternden Fakten. Doch wie lässt sich dem etwas entgegensetzen? Aktuellen Studienergebnissen zufolge sind es tatsächlich wir und alle anderen gewöhnlichen Verbraucher, die diese gigantische Verschwendung entscheidend verringern können. Wenn jeder etwas unternimmt, lässt sich das Wegwerfen drastisch eindämmen – und dafür reichen schon kleine Veränderungen im Alltag aus. Wir haben für dich die besten Tipps gegen die Lebensmittelverschwendung zusammengestellt. Lass dich inspirieren und fang am besten gleich heute an!
Tipp 1:
Plane deine Einkäufe.
Bist du in der nächsten Woche viel außer Haus und wirst daher kaum Zeit zum Kochen finden? Hält sich das Gemüse für den geplanten Auflauf oder solltest du es lieber erst in ein paar Tagen frisch kaufen? Die gute Vorausplanung ist das A und O gegen die Lebensmittelverschwendung. Im Idealfall checkst du vor dem Einkauf deine Vorräte und kaufst genau das, was du in der nächsten Zeit tatsächlich benötigst.
Tipp 2:
Kaufe passende Mengen ein.
Sparen mit der XXL-Packung! Zwei zum Preis von einem! Solche und ähnliche Angebote verlocken zum Kauf extragroßer Packungen. Leider entpuppen sich gerade diese Schnäppchen jedoch oft als Verschwendungs-Falle. Überlege dir daher, welche Mengen du wirklich benötigst und entscheide dich im Zweifelsfall für die Packung mit weniger Inhalt.
Tipp 3:
Deck dich mit lange haltbaren Lebensmitteln ein.
Egal ob Tiefkühlgemüse oder Reis und Nudeln, diese Lebensmittel halten sich eine gefühlte Ewigkeit und sollten daher immer vorrätig sein. Hast du mal keine Zeit zum Einkaufen, kannst du dir damit trotzdem in kürzester Zeit ein leckeres Essen zaubern.
Tipp 4:
Greif zur krummen Gurke.
Kohlrabis ohne Blätter, merkwürdig geformte Bananen oder Äpfel mit kleinem Schönheitsfehler landen vielfach in der Tonne. Entscheidest du dich bewusst für weniger Anschauliches, aber genauso leckeres Gemüse, beugst du diesem Problem vor.
Tipp 5:
Kaufe Produkte mit kurzem Mindesthaltbarkeitsdatum.
Du möchtest den Joghurt noch heute genießen? Oder die Wurst am nächsten Morgen zum Frühstück verspeisen? Dann zahlt sich der Griff zu Produkten mit geringer Haltbarkeit für deinen Geldbeutel, genauso wie für die Umwelt, aus.
Tipp 6:
Verstehe das Mindesthaltbarkeitsdatum richtig.
Wie es der Begriff im Grunde schon ausdrückt, gibt das Mindesthaltbarkeitsdatum nur an, bis wann ein Produkt auf jeden Fall frisch ist. Viele Produkte kannst du darüber hinaus aber wesentlich länger unbesorgt genießen. Um zu prüfen, ob die Lebensmittel noch gut sind, verlässt du dich am besten auf deine Sinne. Was in Geruch und Aussehen überzeugt, gehört nicht in die Tonne!
Tipp 7:
Lagere deine Lebensmittel richtig.
Wie lange Produkte genießbar bleiben, hängt entscheidend von ihrer Lagerung ab. Trockene Lebensmittel, wie Nudeln, sind grundsätzlich an einem trockenen und dunklen Ort bestens untergebracht. Bei Obst und Gemüse ist die Sache komplexer. Südfrüchte bewahrst du etwa am besten bei Zimmertemperatur auf, während viele Gemüsesorten im Kühlschrank am längsten frisch bleiben. Leicht verderbliche Reste von deiner letzten Mahlzeit gehören immer direkt über das Gemüsefach in den Kühlschrank. Hier ist es am kältesten.
Tipp 8:
Verwerte Lebensmittel vollständig.
Schmeißt du das Karottengrün, die Stiele von Brokkoli und Blumenkohl oder die grünen Blätter vom Lauch bislang in die Biotonne? Dann hast du noch keine Bekanntschaft mit köstlichen Rezepten aus eben diesen vermeintlichen Küchenabfällen gemacht. Aus Gemüseresten kannst du zum Beispiel eine schmackhafte Suppe kochen. Weitere Rezeptideen findest du im Netz.
Tipp 9:
Verwerte Reste sinnvoll.
Äpfel mit Druckstellen, mehlige Bananen und trockene Nudeln erscheinen auf den ersten Blick nicht gerade schmackhaft. Statt übrig gebliebene Reste wegzuwerfen, kannst du sie aber oft mit einfachen Rezepten zu köstlichen Gerichten verarbeiten. Älteres Gemüse oder Obst ergeben zum Beispiel leckere Smoothies und Pfannengerichte erhalten durch das untergemischte Grün ein neues Aroma. Suppenreste bekommen als Pastasauce eine neue Verwendung und fade Pizzastücke vom Vortag ergeben mit frischen Zutaten belegt und kurz aufgebacken knusprige Gaumenfreuden.
Tipp 10:
Frier überschüssige Reste ein.
Egal ob Eintöpfe, Brötchen, Kuchen, Butter, kleingeschnittenes Gemüse oder Fleisch und Wurst – all diese und noch viele weitere Lebensmittel kannst du einfrieren und damit über längere Zeit haltbar machen. Bevor du die Produkte in eine dafür geeignete Gefrierdose oder einen Gefrierbeutel packst, solltest du sie allerdings unbedingt abkühlen lassen.
Tipp 11:
Lass dir Reste im Restaurant einpacken.
Zugegeben: Reste mitzunehmen ist nicht gerade sexy. Wer im Restaurant auf sein Bauchgefühl hört, muss allerdings oft einen Teil der viel zu großen Portionen stehen lassen – und der landet dann unweigerlich in der Tonne. Überwindest du dich dagegen und fragst nach, wirst du von den Reaktionen in der Regel positiv überrascht. Ausprobieren lohnt sich!
Tipp 12:
Werde Teil der Foodsharing-Community.
Lebensmittel retten, die andere Menschen wegschmeißen würden – diese Idee steckt hinter dem zunehmend verbreiteten Foodsharing. Auf entsprechenden Plattformen kannst du nachschauen, welche Restaurants, Bäckereien, Supermärkte oder Bauern ihre Reste anbieten und das Essen kostenfrei mitnehmen. Genauso funktioniert das Ganze auch in die andere Richtung: Fährst du in den Urlaub oder hast zu viel eingekauft, kannst du deine eigenen Lebensmittel mit anderen teilen. Mehr Infos dazu findest du auf https://foodsharing.de.
Tipp 13:
Motiviere andere zum Mitmachen.
Jeder abgelaufene Joghurt, der nicht sofort in der Tonne landet, verringert die Lebensmittelverschwendung. Doch wenn sich am Problem der weggeworfenen Lebensmittel etwas Grundlegendes ändern soll, bedarf es mehr, als ein paar Einzelkämpfern. Gelingt es dir, deine Freunde und Bekannte für den Kampf gegen die Verschwendung zu begeistern, kannst du schnell große Veränderungen erreichen. Eine gute Möglichkeit, aktiv zu werden, bieten soziale Medien. Hier kannst du mit dem Hashtag #EsReichtFürAlle auf dein Anliegen aufmerksam machen.
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