Wer kennt das nicht? Man sieht auf der Straße einen attraktiven Mann und denkt „der ist aber sexy“. Doch was macht einen Mann eigentlich sexy? Hollywood macht uns jetzt vor, dass sexy sein nicht mehr nur etwas mit Aussehen und Statussymbolen zu tun haben muss.
Ob Emma Watson, Julia Roberts oder Steven Spielberg – sie alle setzen jetzt auf Nachhaltigkeit und beweisen uns: Die Zeiten, in denen „Ökos“ belächelt wurden und als komische Kauze galten, sind längst vorbei. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind salonfähig geworden.
Julia Roberts trifft man beim Einkauf im Bio-Supermarkt. Auch zu Hause setzt sie ganz auf Nachhaltigkeit und heizt mit Solarenergie. Steven Spielberg fährt mit einem Elektroauto zur Oscar-Verleihung. Emma Watson hat sogar ihre eigene Mode-Linie „Green is sexy“ kreiert. So wie diese drei machen es auch viele andere Promis und nutzen ihre Bekanntheit, um über Umweltschutz aufzuklären. Der Fernsehkoch Jamie Oliver hat zum Beispiel dafür gesorgt, dass die Schüler in englischen Schulen mit gesundem Bio-Essen versorgt werden. Jack Johnson klärt in seiner Heimat Hawaii Kinder über den Umweltschutz auf und Orlando Bloom engagiert sich für verschiedene Umweltorganisationen.
Doch hat der Trend aus Hollywood das Potential, sich auch weiterzuverbreiten? Wir haben das Thema für dich mal genauer unter die Lupe genommen und dabei Interessantes herausgefunden.
Wie ein Mann sexy wird
Was wir als sexy empfinden, hat sich in der Evolution über Jahrmillionen entwickelt. Schon immer wurde das, was überlebenswichtig war, als attraktiv empfunden und wirkte somit anziehend auf das andere Geschlecht. Früher konnte ein Mann das Überleben seiner Familie durch seine Körperkraft sichern. Statussymbole wie eine große Keule machten ihn deshalb attraktiv. Mit dem Verschwinden des täglichen Überlebenskampfes verschwand auch die Keule aus unserem Blickwinkel. Andere Symbole traten an deren Stelle. Nach dem Motto „Mein Auto, mein Haus, meine Yacht“ empfanden viele Frauen den Mann als besonders sexy, der seine Attraktivität mit entsprechenden materiellen Dingen untermauern konnte.
Doch mit dem Voranschreiten des Klimawandels wandelt sich nach und nach das Bewusstsein. Es wird immer klarer, dass das Leben nachfolgender Generationen von unserem Handeln abhängt. Umweltschutz wird deshalb immer wichtiger für die junge Generation und wer sich dafür einsetzt, wirkt anziehend und sexy.
LOHAS – ein neuer Trend
Im Sinne der Nachhaltigkeit entsteht gerade ein neuer, grüner Lifestyle. „LOHAS“ steht für „Lifestyles of health and sustainability“. Der aus den USA kommende Trend findet auch in Europa immer mehr Anhänger. LOHAS leben bewusst ökologisch und nachhaltig. Sie kaufen Bio-Produkte, beziehen nur Öko-Strom und fahren mit Elektroautos oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch wenn LOHAS häufig in Städten leben, verfolgen viele von ihnen das Ziel, sich langfristig auf dem Land selbst zu versorgen. Von Konsum und Protzerei halten die LOHAS überhaupt nichts. Stattdessen zählt für sie Enthaltsamkeit und ein bewusster Lebensstil.
LOHAS gehören im Normalfall zu den Besserverdienern einer Gesellschaft. Sie können und wollen sich dieses Leben leisten. Um Umweltschutz und Nachhaltigkeit allerdings zum tatsächlichen Massenphänomen zu machen, braucht es noch etwas mehr. Ein ausgefeiltes Kommunikations-Konzept, das alle Bevölkerungsschichten anspricht, ist dafür ein wichtiger Schritt. Das ist in der Werbung für Umweltschutz aber leider immer noch Mangelware.
Wie grüne Werbung sexy wird
Lange Zeit bestimmten Appelle an die Vernunft die Werbung für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Schockbilder und Fakten sollten zum Umdenken bewegen. Mit derartigen Kampagnen wollten Organisationen dazu animieren, ihnen mit einer Spende oder anderer Unterstützung zu helfen. Schöne Bilder und Emotionen waren hingegen kaum zu finden. Dabei ist allgemein bekannt, dass positive Botschaften deutlich mehr Überzeugungskraft haben. Sie wecken eine Sehnsucht und motivieren selbst aktiv zu werden. Grüne Werbung muss also sexy sein, um erfolgreich zu sein.
Emma Watson bietet hierfür wieder ein gutes Beispiel. Für den Bildband „Natural Beauty Book“ des Fotografen James Houston ließ sie sich zusammen mit anderen Stars im Namen des Umweltschutzes hüllenlos ablichten. Von dem Verkauf des Bildbandes haben nicht nur die Models und der Fotograf profitiert. Ein Teil des Erlöses wurde auch an die Umwelt-Vereinigung „Global Green USA“ gespendet.
Promis und LOHAS machen es uns also vor: Nachhaltigkeit ist in! Um unseren Planeten zu erhalten, werden immer mehr Menschen zu Ökos und schaffen ein neues Image für den Umweltschutz. Jeder kann mitmachen und ein Anfang ist ganz einfach: Bio-Lebensmittel gibt es in jedem Supermarkt und Ökostrom ist in aller Munde. Du kannst also gleich heute anfangen.
Fotos: Tristan Fewings / Freier Fotograf; VCG / Kontributor; Jacques Malignon / Kontributor; Foc Kan / Kontributor; Mike Coppola / Staff; Michael Gottschalk / Kontributor / Getty Images