StartLifestyleErfolg & MotivationReflexion im Bullet Journal – ein erster Schritt zur Selbstoptimierung

Reflexion im Bullet Journal – ein erster Schritt zur Selbstoptimierung

Vermutlich kennst du das Problem: Vor lauter Terminen und Aufgaben im Alltag verlierst du den Blick für das, was dich wirklich glücklich macht. So hetzt du von einem Ort zum anderen, bist immer in Bewegung – und hast am Ende des Tages doch nicht geschafft, was du erreichen wolltest. Ein Bullet Journal kann dir grundsätzlich dabei helfen, Termine besser zu organisieren. Doch das alleine ist nicht die eigentliche Stärke dieses kleinen Buches. Vielmehr wird es immer häufiger genutzt, um auch das eigene Denken und Fühlen zu reflektieren. Wie das gelingt und wie du davon profitieren kannst, zeigen wir dir in diesem Artikel.

Allgemeines zum Bullet Journal

Vielleicht hast du schon einmal an dir bemerkt, dass dein Alltag keiner festen Struktur folgt, du in deinen Tätigkeiten zu viel Zeit und sonstige Ressourcen vergeudest oder dass du schlichtweg nicht so produktiv bist, wie du es dir wünschst. Helfen kann dir dabei ein Bullet Journal – ein kleines Heft oder Buch also, dessen leere Seiten du mit Terminen, Plänen und ähnlichen Vorhaben füllst. Im Gegensatz zu einem Kalender, den du meist im fertigen Zustand erwirbst, darfst du das Bullet Journal sogar ganz nach eigenen Wünschen dekorieren und ihm somit eine rein persönliche Note verleihen.

Der Zweck eines solchen Planers liegt zunächst darin, deine unmittelbare Zukunft konkreter zu gestalten. Die Frage, wie du den morgigen Tag, die kommende Woche oder den nächsten Monat verbringen möchtest, lässt sich damit recht simpel lösen. Lege die anfallenden Termine am besten so, dass sie zeitlich, örtlich oder inhaltlich harmonieren – auf diese Weise kannst du dir manchen zusätzlichen Weg sparen und wirst effektiver mit den dir zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen. Ebenso behältst du damit einen Überblick über alle Aufgaben und Herausforderungen, die alsbald auf dich zukommen. Notiere dir doch Fragen und eigene Ansichten dazu direkt in das Bullet Journal.


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Nicht nur zur Planung geeignet

Im Aufbau sowie in der Gestaltung deines Bullet Journals kannst du nach eigenem Belieben vorgehen. Während einige Anwender das reine Weiß des Papiers mögen, toben sich andere mit der Verwendung von Stickern, Zeichnungen und Zeitungsartikeln aus. Hierbei entscheiden ganz deine eigenen Vorlieben. Zudem bleibt dir selbst überlassen, ob du das Bullet Journal lediglich zum Festhalten der nächsten Termine verwendest – oder ob du darin auch eigene Gedanken in Wort und Bild einfügst. Kurzum: Der Planer soll dir dabei helfen, deinen Alltag besser zu strukturieren und dich sorgfältiger auf anstehende Aufgaben, Prüfungen oder vergleichbare Herausforderungen einzustellen.

In den letzten Jahren hat sich beim Einrichten eines Bullet Journals aber ein neuer Trend entwickelt. Gemeint ist die Reflexion – und somit eine Rückschau und eine Bewertung auf eigene Erlebnisse, Gedanken und Gefühle. Immer mehr Menschen nutzen das Bullet Journal nicht mehr alleine, um anstehende Termine einzutragen. Vielmehr verwenden sie das Büchlein, um den eigenen Tagesablauf zu reflektieren, sich Fragen zu ihrem Verhalten zu stellen, individuelle Entscheidungen ebenso kritisch wie konstruktiv zu beleuchten – und damit den Prozess der persönlichen Entwicklung voranzutreiben. Das Bullet Journal nimmt damit zugleich die Funktion eines Kalenders und eines Tagebuches ein, wodurch es zum unverzichtbaren Begleiter im Alltag reift.

Reflexion im Bullet Journal: Der Blick auf den Tag

Zugegeben, die Reflexion gelingt nicht jedermann auf Anhieb. Es handelt sich dabei um ein individuelles Vorgehen, bei dem du einen Rhythmus ermitteln musst, mit dem du am besten umgehen kannst. Ebenso ist es gerade am Anfang ratsam, einen eher einfachen Einstieg in das Thema zu wählen. Stelle dir zunächst also nicht die großen und existenziellen Fragen des Lebens – sondern betrachte doch einfach den Tag, der gerade hinter dir liegt. Notiere dabei, was du erlebt hast, welche Gedanken dir durch den Kopf gingen oder was dir vielleicht sogar peinlich gewesen ist.

Der Vorteil der Reflexion liegt nun darin, dass du damit ein wertvolles Werkzeug in die Hand bekommst. Einerseits gelingt es dir auf diese Weise, eigene Erlebnisse festzuhalten, jederzeit einen Zugriff auf sie zu haben und somit auch nach Jahren noch ermitteln zu können, was du wann getan hast. Andererseits ist das die Basis, um dein Verhalten grundsätzlich einer Überprüfung zu unterziehen, Stärken oder Schwächen zu erkennen – und Fehler in der Zukunft zu vermeiden. Du wirst sehr schnell feststellen, dass dir die Erkenntnisse der Vergangenheit dabei helfen, die Termine der Zukunft effizienter, zeitsparender und ressourcenschonender einzuplanen. Ein echter Fortschritt also.


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Die regelmäßige Rückschau

Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass sich nicht jeder Nutzer eines Bullet Journals am Abend noch einmal an den Schreibtisch setzen und die Erlebnisse des Tages bewerten möchte. Auch in dem Punkt gilt: Ob du Reflexionen vornimmst, was du davon in dein Buch schreibst und in welchen zeitlichen Abständen du das tust, ist alleine dir überlassen. Probiere gerne einmal aus, ob dir das Verfassen langer und ausführlicher Texte liegt – oder ob du dich mit kurzen Stichpunkten besser artikulieren kannst. Ein richtiges oder ein falsches Vorgehen gibt es nicht. Erlaubt ist alles, was dir gefällt und was dir im Alltag hilft.

Allerdings wird es von vielen Anwendern als sinnvoll empfunden, eine regelmäßige Rückschau zu halten. Dabei ist es zunächst egal, ob du diese am Ende einer Woche oder am Ende eines Monats vornimmst. Dennoch solltest du dich dazu aufraffen, ein paar Gedanken zum abgelaufenen Zeitfenster zu notieren. Streiche dabei insbesondere die positiven Erlebnisse hervor und versuche, Ansätze zum Lernen zu erkennen. Eventuell ist dir sogar etwas widerfahren, wofür du Dankbarkeit und Glück empfunden hast. Nicht immer muss es sich dabei um reale Ereignisse handeln. Auch Träume sind in einem Bullet Journal gut aufgehoben, ehe sie in Vergessenheit geraten.

Reflexion vom Allgemeinen zum Detail

Welche Fragen du dir dabei stellen und wie ausführlich du sie beantworten möchtest, kannst du selbst bestimmen. Auch der Weg zum eigenen Tempo und einem dir angenehmen Rhythmus gehört zur persönlichen Entwicklung. Gerne darfst du unterschiedliche Vorgehensweisen austesten und dich dann für einen bestimmten Weg entscheiden. Je besser dir das gelingt, desto eher wirst du künftig in der Lage sein, neue Perspektiven des Denkens und Fühlens einzunehmen. Mehr noch, von der oberflächlichen Betrachtung des Alltages tauchst du immer tiefer in die Details ein. Auch das ist wichtig, um etwa zu erkennen, warum du einen Moment als schön oder als schlecht empfunden hast.

Gerade bei stets gleichen Tagesabläufen – wie etwa in der Schule, dem Studium oder der Arbeit – ist es ratsam, diese Details nicht zu ignorieren. Oftmals verstecken sich in ihnen Wünsche und Sehnsüchte, zuweilen aber auch Hemmungen und Ängste, die nicht übersehen werden dürfen. So klein und gering diese Aspekte auch wirken mögen: Letztlich sind sie es, die dir eine Auskunft darüber geben können, wer du bist, wie du denkst und fühlst oder wie du dich in unterschiedlichen Bereichen verbessern und dabei noch effektiver deine Stärken ausschöpfen kannst. Tiefgründige Notizen sind also der Schlüssel zu dir selbst.

Mit Reflexion deinen Alltag verbessern

Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, warum du abends so schlecht einschlafen kannst, warum du nicht regelmäßig Sport treibst, warum dir in zwischenmenschlichen Beziehungen stets die gleichen Fehler unterlaufen oder warum du so etwas wie ein dauerhaftes Glück und eine lange anhaltende Zufriedenheit noch nicht gefunden hast. Natürlich wäre es naiv zu glauben, dass reflektierende Beiträge in einem Bullet Journal an alledem grundlegend etwas ändern. Dennoch können die dabei auftauchenden Fragen und Antworten dir helfen, den ersten Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Wie ein kleiner Kompass also, der dir den Weg vorgibt.

Je mehr Erkenntnisse du über dich selbst sammelst und notierst, desto eher wirst du aus dem Hamsterrad des ewig gleichen Verhaltens ausbrechen können. Vermutlich wird es selbst dann noch mehrere Monate oder sogar Jahre andauern, ehe du die größeren Zusammenhänge erkennst und damit in der Lage bist, entsprechend zu handeln. Dennoch ist jede kleine Anmerkung, die du noch so flüchtig in das Bullet Journal einträgst, ein kleiner Fortschritt. Zumal du die dabei gewonnenen Erkenntnisse nun auch mit deinen Freunden oder der Familie besprechen kannst und du auf diese Weise ein zusätzliches Feedback erhältst, mit dem sich arbeiten lässt.

Klare Ansichten, feste Ziele

In der Folgezeit wirst du bemerken, dass du in vielen Aufgaben des Alltages effektiver agierst. Etwa beim Treffen von Entscheidungen, die du bisher vermutlich ewig lange überdenken musstest – nur um sie anschließend doch wieder zu bereuen. Viele Anwender, die das Bullet Journal regelmäßig für reflektierende Beiträge nutzen, stellen an sich einen wacheren und klareren Geist, ein schnelleres Denkvermögen sowie eine bessere Fokussierung auf einzelne Themen fest. Der Weg dorthin mag lang und mühsam sein. Nicht immer ist es angenehm, eigene Erlebnisse aufzuschreiben und dabei auf mögliche Fehler zu stoßen. Dennoch lohnt sich der Prozess.

Wie du dein Bullet Journal dekorieren und inhaltlich aufbauen möchtest, bleibt somit weiterhin dir überlassen. Es gibt dabei keine Regeln. Wenn du es auch künftig für anstehende Termine und kurzfristige Planungen verwenden möchtest, spricht nichts dagegen. Aber vielleicht willst du die Reflexion ja trotzdem einmal ausprobieren. Nimm dir dafür einen ruhigen Moment am Morgen oder am Abend und notiere in dem Heft, was dir gerade durch den Kopf geht. Eventuell handelt es sich dabei um Träume oder um Erlebnisse des Tages. Je häufiger du das machst, desto mehr Muster in deinem Verhalten wirst du erkennen – und bald schon beeinflussen oder sogar dauerhaft verbessern können.

Foto: Daniel / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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