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Menschenkenntnis verbessern durch ein paar einfache Tipps

Die Menschenkenntnis ist eine wertvolle Fähigkeit, die uns dabei unterstützt, Menschen schneller richtig einschätzen zu können. Oft können wir dank ihr sowohl den Charakter als auch das Verhalten eines Menschen bereits anhand eines ersten Eindrucks richtig beurteilen. Dennoch ist eine gute Menschenkenntnis nicht angeboren – sie ist auch kein intuitives Verhalten. Vielmehr entsteht und entwickelt sie sich erst im Laufe des Lebens durch unsere Lebenserfahrungen und Erlebnisse mit anderen Menschen. Wer eine gute Menschenkenntnis besitzt, hat es einfacher, sich in andere Menschen hineinzuversetzen – und so oft schon durch einen einzigen Blick erkennen, ob es unserem Gegenüber gut geht oder nicht oder welche Handlungen er als nächstes durchführen wird.

Doch nicht nur im Privatleben, sondern auch in zahlreichen Berufen profitiert man von einer guten Menschenkenntnis. Vor allem Personen in Führungspositionen – wie beispielsweise Geschäftsführer – sollten dazu in der Lage sein, ihre Mitarbeiter richtig einzuschätzen und sie entsprechend zu behandeln. Im privaten Umgang ist es jedoch genauso wichtig, frühzeitig zu erkennen, was andere Menschen um uns herum beschäftigt oder welche Wünsche sie hegen.

Die Vorteile einer guten Menschenkenntnis – im Privaten und Beruflichen

Eine gute Menschenkenntnis bringt uns zahlreiche Vorteile mit sich, die sich sowohl im privaten als auch beruflichen Umfeld bemerkbar machen können. So profitieren wir im Arbeitsalltag zum Beispiel von einer besseren Verhandlungsfähigkeit: Wir können schneller vorausahnen, wie sich andere Menschen verhalten, können auf diesem Wege Auseinandersetzungen vermeiden und negative Folgen abwenden.

Wer lernt, seine Mitmenschen richtig einzuschätzen, wird tendenziell seltener von ihnen enttäuscht oder hintergangen – hier kann die Menschenkenntnis einem dabei helfen, weniger naiv zu sein. Dazu kommt, dass wir die Gefühle und Handlungen anderer Personen einfacher nachvollziehen können.

Trotzdem sollte eine Menschenkenntnis nicht dazu benutzt werden, um andere Personen zu manipulieren – sondern vielmehr, um einfühlsamer und persönlicher mit ihnen umgehen zu können. Das ist für beide Seiten nur von Vorteil.

Der erste Eindruck: Was er mit uns macht und welche Folgen er hat

Begegnen wir anderen Menschen, so nehmen wir automatisch zahlreiche Details an ihnen wahr – oft ganz unbewusst. Unser Gehirn kann diese Informationen in kürzester Zeit verarbeiten. Wir wissen oft schon bereits nach wenigen Sekunden, ob eine Person uns überhaupt sympathisch ist oder ob ihre Mimik, Gestik oder Ausdrucksweise uns eher abstößt.

Unsere Wahrnehmung hat jedoch mit nüchternen Fakten relativ wenig zu tun: Sie basiert in erster Linie auf dem Empfinden unserer Emotionen und ist nicht immer genau. Wir sehen häufig nur das, was wir auch sehen wollen – manchmal, um uns selbst zu schützen. So fokussieren sich einige Menschen zum Beispiel primär auf Äußerlichkeiten, wie die Kleidung, den Gesichtsausdruck oder auch die Frisur. Das führt zu einer eher subjektiven Wahrnehmung.

Weiterhin ist diese von unseren eigenen Wünschen und Erwartungen an andere Menschen abhängig. Das bringt mitunter mit sich, dass wir das Urteil anderer vertrauter Menschen einfach übernehmen, anstatt uns selbst ein Bild zu machen.

Fehler in der Wahrnehmung und Beurteilung können die Fähigkeit einer Einschätzung anderer Menschen deutlich verringern. Der erste Eindruck ist nicht immer der richtige – vor allem, wenn man es selbst nicht gewohnt ist, das Verhalten anderer Personen nachzuvollziehen und richtig interpretieren zu können.

Unser Lesetipp:

Doch es liegt in unserer Natur, unsere persönlichen Erwartungen auch bestätigen zu wollen Wir sehen nicht gerne Dinge, die nicht unserer ersten Beurteilung entsprechen. Wenn wir dabei etwas bemerken, das nicht zu unseren Vorstellungen eines Menschen passt, ignoriert unser Unterbewusstsein dies oft einfach. Tatsächlich kommt es gar nicht so selten vor, dass man der Meinung ist, eine gute Menschenkenntnis zu haben – obwohl dies gar nicht der Realität entspricht.

Das mag im Privaten nicht unbedingt negative Folgen mit sich bringen, kann jedoch im Beruflichen schnell zu Fehlentscheidungen mit gravierenden Konsequenzen führen. So kann im Extremfall bereits eine falsche Entscheidung eine Karriere gefährden – entweder die eigene oder die eines anderen Menschen. Daher ist es insbesondere für Führungskräfte sehr wichtig, eine gute Menschenkenntnis zu besitzen.

Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass unser Gehirn nur Millisekunden benötigt, um ein Urteil über einen Menschen fällen zu können. Das bedeutet im Klartext: Der erste Eindruck entscheidet. Im Normalfall bleibt dieser auch größtenteils erhalten. Damit wir andere Menschen neutral und unvoreingenommen beurteilen können, ist es jedoch erforderlich, die eigenen Vorurteile abzustellen und genauer zu hinterfragen.

Die eigene Menschenkenntnis verbessern – Möglichkeiten und Wege

Ganz egal, ob man selbst eher extro- oder introvertiert ist – mit den richtigen Techniken kann jeder seine eigene Menschenkenntnis verbessern. Dabei kommt es vor allem auf zwei entscheidende Faktoren an: Reflexion und Beobachtung.

Einen Fehler, den wir alle leider viel zu häufig machen, ist, andere Menschen vorschnell zu beurteilen. Wir alle kennen die Situation, wenn uns auf der Straße ein Mensch begegnen und wir uns sofort eine Meinung über diesen bilden – diese kann neutral, aber auch positiv oder negativ sein. Dennoch ist es wichtig, sich kein verfrühtes Urteil zu bilden, von dem man vielleicht später nicht mehr abrücken möchte. In gewisser Hinsicht ist es für alle von uns normal, gewisse Vorurteile zu haben. Diese werden in erster Linie durch kulturelle und soziale Normen sowie durch unsere Gesellschaft mitbestimmt.

Damit wir unsere Mitmenschen besser einschätzen können, sollten wir uns allerdings nicht nur von Äußerlichkeiten beeinflussen lassen. Es lohnt sich, unvoreingenommen auf andere Menschen zuzugehen und ihr Verhalten zunächst geduldig und aufmerksam zu beobachten. So können wir uns ein authentisches Bild über ihren Charakter und ihr Wesen machen.

Menschenkenntnis ist das Resultat vieler Beobachtungen über eine Menge verschiedener Menschen.

Wilhelm Heinse (1746 – 1803)

Eine gute Methode zur Verbesserung der Menschenkenntnis bietet sich häufig in ganz normalen Alltagssituationen: Bei einem Spaziergang durch die Stadt kann man beobachten, wie andere Menschen sich verhalten und ergründen, welche Motive zu diesen Verhaltensmustern sowie der Mimik und Gestik führen.

Ein besonders wichtiger Faktor ist hierbei die Körpersprache. Viele Dinge, die in der Kommunikation nicht ausgesprochen werden, zeigen sich allein schon durch den Gesichtsausdruck oder die Bewegungen eines Menschen. Auf die Körpersprache anderer Menschen zu achten ist somit essenziell, um festzustellen, was gerade geschieht: Ist die Person gerade aufgeregt oder entspannt? Hält sie Augenkontakt oder weicht sie aus? Versucht sie, etwas zu verheimlichen oder ist sie ehrlich? Mit der Zeit lassen sich so gewisse Muster feststellen, welche die eigene Menschenkenntnis schulen und dabei helfen, den Gemütszustand und das Verhalten anderer Menschen besser zu ergründen.

Ähnlich verhält es sich auch mit der Ausdrucksweise: Wie spricht der Gegenüber – hat er eine feste oder eher zitternde Stimme? Spricht er deutlich oder möchte er nicht gehört werden? Diese Aspekte geben Aufschluss über das Wesen und den Charakter eines Menschen.

Sich selbst kennenzulernen, sorgt für eine bessere Menschenkenntnis

Um andere Menschen leichter einschätzen zu können, hilft uns auch unsere eigene Persönlichkeit: Hier sollte man sich bewusstwerden, was die eigenen Werte sind und welche Stärken und Schwächen einen selbst auszeichnen. Wie sieht es mit den eigenen Zielen, Wünschen und Träumen aus – und wie weit würde man gehen, um diese zu verwirklichen? Wer sich selbst nicht gut kennt und nicht weiß, wie er in gewissen Situationen reagieren würde, hat häufig auch keine gute Menschenkenntnis bei anderen Personen.

Doch nicht nur dieser Aspekt führt oft zu einer falschen Einschätzung anderer Menschen. Es gibt viele weitere psychologische Fallstricke, die auf uns warten – wie zum Beispiel der sogenannte „Halo-Effekt“. (Zu Deutsch: Heiligenschein-Effekt). Bei diesem geht es darum, von einer bekannten Eigenschaft einer Person auf eine unbekannte zu schließen – obwohl es überhaupt keinen Zusammenhang gibt. Ein Beispiel: Wir lernen einen Menschen kennen und finden diesen auf Anhieb sympathisch. Also nehmen wir an, dass er automatisch auch ehrlich und loyal ist. Ob dies jedoch tatsächlich der Fall ist, können wir in dieser Situation noch gar nicht wissen.

Ähnlich verhält es sich mit sehr ordentlichen Menschen. Wir schlussfolgern aus einem aufgeräumten Zuhause: Derjenige hat sein Leben im Griff und ist verlässlich. Auch hier wissen wir nicht, ob diese Tatsache der Wahrheit entspricht.

So wichtig sind Offenheit und Selbstreflexion für ein qualitativeres Kennenlernen

Nicht nur die Beobachtungen anderer Menschen helfen uns dabei, diese besser kennenzulernen. Wichtig ist auch, mit den eigenen Erkenntnissen richtig umzugehen. Es ist in den seltensten Fällen hilfreich, auf seiner Meinung zu beharren – man sollte stets offen dafür sein, seine Meinung noch zu ändern. Auch mit einer guten Menschenkenntnis kann es uns passieren, dass wir jemanden anders wahrnehmen, als er eigentlich ist.

Dennoch ist es wichtig, sich eine gesunde Portion Skepsis zu bewahren und auch Dinge zu hinterfragen, die man bei anderen Menschen sympathisch findet. Denn natürlich ist nichts schmerzhafter, als von anderen Menschen, die man liebt und denen man Vertrauen geschenkt hat, enttäuscht zu werden. Der beste Weg ist, Neugierde und ehrliches Interesse an anderen Menschen zu zeigen. Je neugieriger man selbst ist, andere Menschen kennenzulernen, desto leichter bekommt man mit der Zeit ein Gefühl für seine Mitmenschen und ihr Verhalten.

Dazu gehört auch, sich selbst regelmäßig zu hinterfragen und seine Entscheidungen zu reflektieren, um seine eigenen Gefühle besser kennenzulernen. Jeder Mensch ist individuell – es ist also unmöglich, von einer Person direkt auf eine andere zu schließen.

Und: Nur die wenigsten Menschen verraten anderen, was sie tief in ihrem Inneren fühlen oder denken. Wer eine gute Menschenkenntnis hat, kann jedoch etwas leichter hinter die Fassade blicken und in vielerlei Hinsicht davon profitieren. Wichtig ist dabei, stets respektvoll und ehrlich im Umgang mit anderen zu sein – das unterstützt auch die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.

Kann man sich trotz einer guten Menschenkenntnis in anderen Menschen täuschen?

Natürlich schützt uns eine gute Menschenkenntnis nicht zwingend davor, uns in anderen Menschen zu täuschen. Wenn wir jemandem auf freundschaftliche Weise verbunden sind oder einen Menschen lieben, ignorieren wir häufig sogar unser Bauchgefühl – auch dann, wenn es uns warnen möchte. Das kann sowohl im Privaten als auch im Beruflichen Probleme mit sich bringen.

Besonders schmerzhaft ist es, wenn wir von einem Menschen, der uns viel bedeutet, betrogen oder anderweitig hintergangen werden. Doch diese Differenzierung ist oft nicht ganz einfach – und dafür sind vor allem unsere Gefühle verantwortlich. Denn: Wir möchten oft nicht, dass das positive Bild, das wir von jemandem haben, sich ins Negative wandelt. Hier ist es hilfreich, genau hinzusehen und die Gefühle von der Beobachtung zu trennen. Nur so hat die eigene Menschenkenntnis eine Chance und wir können neutral und unvoreingenommen entscheiden.

 

Foto: Stock Rocket / stock.adobe.com

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AJOURE´ Redaktion
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