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Vom Kofferbauer zum Millionär – Die Erfolgsgeschichte von Louis Vuitton

Wer kennt sie nicht – die zwei ineinander geschlungenen Initialen L und V – Markenzeichen der wohl wertvollsten Marke der Modewelt: Louis Vuitton.
 

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Louis Vuitton Spring 2010 Ad Campaign
 

Louis Vuitton steht heute für luxuriöse Taschen und exklusives Reisegepäck, ein Name, mit dem selbst weniger Mode-Affine Eleganz und Erfolg verbinden – kein Wunder, vergeht doch kaum ein Tag, an dem nicht Prominente stolz ihre Speedy oder Alma Bag der Öffentlichkeit präsentieren.

Kaum denkt man dabei an jenen französischen Hoflieferanten Napoleons III, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts für Kaiserin Eugenie geniale Koffer baute. Ganz besonders praktische, handliche, stapelbare Koffer – wasserabweisend und leicht, dabei dauerhaft und robust, ersetzten sie schon bald die damals üblichen schweren Truhen.

Das 1854 unter dem Namen Louis Vuitton Malletier eröffnete Geschäft expandierte recht flott und Louis Vuitton sah sich schon bald aufgrund zahlreicher Plagiate der Konkurrenz gezwungen, die Herkunft seiner Produkte eindeutig zu kennzeichnen: Der anfänglich graue leinene Bezugsstoff wurde durch das „Louis Vuitton Damier Canvas“ – das klassische Schachbrettmuster – ersetzt. Louis Vouittons Sohn George entwickelte daraus 1986 das heute ikonische Design des „Louis Vuitton Monogram Canvas“ mit den zwei Initialen L und V. 1901 entsteht die ineinander faltbare Steamer Bag.

Dem 1913 auf der exklusiven Champs Elysée eröffneten Geschäft folgten bald Verkaufsstellen auf nahezu allen Kontinenten, doch noch bis in die 1970er Jahre war LV eine eher kleine Luxus-Marke mit lediglich einigen Dutzend Mitarbeitern. Erst mit der Verschiebung des Fokusses weg vom Reisegepäck und hin zu exklusiven Handtaschen begann der Aufstieg zu heutiger Größe.

Das Haus LV, das seit dem Zusammenschluss mit Moët Hennessy 1987 zum Konzern LVMH gehört, arbeitete mit namhaften Designern wie Marc Jacobs und Paul Helbers oder Künstlern wie Takashi Murakami und Stephen Sprouse zusammen, so dass es heute auch eine Mode-Kollektion und Schmuck der Marke Louis Vuitton gibt.
 

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Louis Vuitton Fall/Winter 2010 Ad Campaign
 

Anhänger und Verehrer der Taschenkreationen finden sich über die ganze Welt verstreut – kaum eine Metropole ohne LV-Niederlassung, kaum ein Flughafen ohne LV-Shop und wer keine neue Tasche finden oder bezahlen kann, versorgt sich auf exklusiven Online-Vintage-Verkaufsportalen für Designer-Stücke mit dem Objekt der Begierde. Das zeitlose Design und die eindeutige Zuordnung verhindern allerdings, dass die Preise wesentlich fallen – wer in ein Louis Vuitton Produkt investiert hat, hat sein Geld gut angelegt.

Eines der teuersten Produkte aus dem Hause LV dürfte aber sicher der „Brazza bed trunk“ sein, der auf Auktionen schon einmal gerne für mehr als 50.000,- Euro gehandelte Koffer, den Louis Vuitton 1875 für die Reise des Entdeckers Pierre Savorgnan de Brazza in den Kongo entwarf: ein Bett, zusammengefaltet in einem Koffer. Ein Luxus der etwas anderen Art.
 

Foto top: Louis Vuitton Chic on the Bridge Ad Campaign (2013)

Hien Thuy Dung
Hien Thuy Dung
Hien Thuy Dung ist ein echtes Urgestein unserer Redaktion und bringt ihre umfassende Expertise aus dem Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft ein. Mit ihrem Wohnsitz in der pulsierenden Metropole Frankfurt am Main hat sie den Finger stets am Puls der Zeit und ein wachsames Auge auf die neuesten Strömungen in der internationalen Modeszene und Popkultur. Ihre Artikel sind geprägt von einer tiefen Verständnis für globale Trends und digitalen Wandel, was sie zu einer unverzichtbaren Stimme in unserem Team macht. Hien Thuy Dungs Beiträge sind nicht nur informativ, sondern auch inspirierend, und spiegeln ihre Leidenschaft für die vernetzte Welt und ihre kulturellen Phänomene wider.

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