Amarican Apparel hat’s mal wieder geschafft – Die neue Kampagne fährt auf alten Gleisen, streng nach dem Motto „Jede PR ist gute PR“ wirbt das Unternehmen mit einer halbnackten Muslimin.
Riesengroß auf Plakaten weltweit ist sie zu sehen: Model Maks, oben herum nackt entblößt, nur mit dem Schriftzug „Made in Bangladesh“ bekleidet. Maks ist auch das einzige, was Bezug zu Bangladesh hat, denn die Jeans, die sie trägt, wurde aber in Los Angeles unter fairen Bedingungen hergestellt.
American Apparel wirbt so für die Unternehmensethik: Hier gibt’s keine Klamotten, die in Dritte-Welt-Ländern unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. Hier stimmen Arbeitsverhältnisse, Bezahlung UND das Produkt. So die Message, die zum Markenzeichen des Labels geworden ist.
Eigentlich etwas Beispielhaftes, dennoch steht das Unternehmen mit jüngster Kampagne wieder einmal heftig in der Kritik: Sexistisch und realitätsfern sei das Plakat, zudem beute American Apparel ein Amateurmodel aus. Was schlagfertig und durchdacht hatte rüberkommen sollen, löst aktuell also nur negative Kritik aus. Schon in der Vergangenheit stieß American Apparel mit seinen doch sehr eigensinnigen Werbekampagnen auf jede Menge Kopfschütteln.
Trotzdem erreicht das Label das, was es mit seiner Werbung eigentlich bezweckt: Die Leute werden aufmerksam, sie reden. Zwar schlecht, aber besser als gar nicht.
Fotos: American Apparel