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So kannst du dein inneres Kind heilen

Auch als Erwachsene tragen wir noch die Prägungen unserer Kindheit in uns. Oft sind es Verletzungen oder Vernachlässigungen aus der Vergangenheit, die uns unterbewusst immer noch belasten. Doch es gibt Wege, um dein inneres Kind zu heilen.

Die Entwicklung des Urvertrauens

Im Idealfall wächst ein Kind in einem Elternhaus auf, indem es sich geliebt, umsorgt und geborgen fühlt. Ein Ort, indem es so sein darf, wie es ist und sich vollkommen angenommen fühlt. Diese Nestwärme, nach der sich jeder Mensch sehnt, nimmt das Kind auch noch in sein späteres Erwachsenenleben mit. Es hat verinnerlicht, dass es willkommen ist und ein Zuhause hat, das ihm Sicherheit gibt. Dadurch entsteht sowohl Selbstvertrauen als auch Vertrauen in andere Menschen und das Leben im Allgemeinen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Urvertrauen. Menschen, die das Glück hatten, in einer solchen Umgebung aufzuwachsen, sind optimistisch und ihr Lebensgefühl ist grundlegend positiv.

Leider gibt es jedoch auch viele Menschen, die negative oder sogar traumatische Erinnerungen mit ihrer Kindheit verbinden. Andere können sich kaum noch an ihre Kindheit erinnern und haben die unschönen Erinnerungen schlichtweg verdrängt. Die Folgen einer unglücklichen Kindheit sind für das weitere Leben jedoch in jedem Fall prägend. So zeigen sich bei diesen Menschen häufig Probleme mit dem Selbstwert. Viele tragen große Unsicherheiten in sich und haben Schwierigkeiten mit den Beziehungen in ihrem Leben. Menschen mit negativen Erfahrungen in der Kindheit konnten kein Urvertrauen entwickeln. Da sie in sich selbst keinen Halt finden, suchen sie diesen im Außen. Der Partner, die Freunde oder die Kollegen sollen die Sicherheit und die Geborgenheit geben, die sie in sich selbst vermissen.

Gehörst du auch zu den Menschen, die eine schwierige Kindheit hatten und auch jetzt im Erwachsenenalter immer wieder mit dem Urvertrauen zu kämpfen haben? Die gute Nachricht ist: Es ist nie zu spät für eine gute Kindheit. Denn du selbst kannst deinem inneren Kind die Nestwärme geben, nach der es sich ein Leben lang gesehnt hat.

Doch was ist das innere Kind eigentlich?

Unter dem inneren Kind versteht die Psychologie einen Persönlichkeitsanteil, der in der Kindheit geprägt wurde. Alle positiven als auch negativen Kindheitsprägungen können unter dem inneren Kind zusammengefasst werden. An viele Kindheitserinnerungen und -erfahrungen können wir uns freilich nicht mehr erinnern. Doch unterbewusst haben sie immer noch einen sehr großen Einfluss auf unser Leben.

Vor allem negative Erfahrungen aus der Kindheit machen uns bis heute zu schaffen. Haben wir Verletzungen oder Zurückweisungen erlebt, so ist das Kind in uns bestrebt, alles zu tun, um das nicht noch einmal erleben zu müssen. Gleichzeitig ist auch immer noch die Sehnsucht nach Liebe, Anerkennung und Geborgenheit da, die in der Kindheit nicht erfüllt werden konnte.

Doch auch Menschen die ihre Kindheit vorwiegend als glücklich bezeichnen würden, gehen nicht völlig unbeschwert durch das Leben. Denn so sehr sich Eltern auch bemühen, eine perfekte Kindheit und perfekte Eltern gibt es wohl nirgends. Und so haben auch diese Kinder ihre Blessuren davongetragen und gewisse Prägungen von ihren Eltern übernommen, die ihnen das Leben von Zeit zu Zeit schwermachen.

Schattenkind und Sonnenkind

Bei der Arbeit mit dem inneren Kind wird zwischen dem Schattenkind und dem Sonnenkind unterschieden. Das Schattenkind repräsentiert alle Anteile in uns, die in unserer Kindheit negativ geprägt wurden. Das umfasst vor allem negative Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug.“ oder „Meine Gefühle zählen nicht.“ Dadurch entsteht ein schlechtes Selbstbewusstsein, das wir bis ins Erwachsenenleben mitnehmen. Wir fühlen uns labil und verletzlich. Wenn du oft Gefühle der Angst, Traurigkeit oder Wut spürst, dann ist mit großer Wahrscheinlichkeit das Schattenkind in dir aktiv.

Das Sonnenkind hingegen ist eine Metapher für die positiven Prägungen unserer Kindheit. Situationen, in denen wir voller Lebensfreude und Vitalität waren, oder abenteuerlustig und neugierig die Welt erkundet haben, erzeugen gute Gefühle, die das Selbstwertgefühl eines Kindes nachhaltig stärken. Auch diese positiven Erfahrungen prägen uns als Mensch im Erwachsenenleben.

Schutzstrategien erkennen

Zunächst einmal ist es wichtig, die eigenen Strategien zu erkennen, die wir in unserer Kindheit entwickelt haben, um uns zu schützen. Denn um mit den Verletzungen der Kindheit klarzukommen, entwickeln Menschen im Laufe ihres Lebens unterschiedliche Strategien. Dazu gehören beispielsweise das Streben nach Kontrolle oder das genaue Gegenteil – das Harmoniestreben. Auch der Rückzug in sich selbst ist eine Strategie, um nicht verletzt zu werden. Der erste Schritt, um das innere Kind zu heilen ist daher, die eigene Strategie zu erkennen und zu durchschauen.

In Kontakt mit dem inneren Kind treten

Im zweiten Schritt gilt es, das Sonnenkind zu stärken und das Schattenkind in uns zu trösten. Was bedeutet das konkret? Um das Sonnenkind in dir zu stärken, könntest du beispielsweise dem neugierigen und abenteuerlustigen Kind in dir mehr Raum geben. Spring in eine Pfütze, gehe rodeln oder tanze mal im Regen. Tue einfach, wonach dir ist und was dir schon als Kind Spaß gemacht hat. Lobe dich selbst, wenn du etwas gut gemacht hast, so wie es eine liebende Mutter oder ein liebender Vater tun würden. Wenn dir etwas nicht gelungen ist, dann verurteile dich nicht dafür, wie das vielleicht deine Eltern getan haben.

Gerade wenn du traurig oder ängstlich bist, ist es unheimlich wichtig, dass du wertschätzend mit deinen eigenen Gefühlen umgehst. Du kannst dir dann beispielsweise vorstellen, dass du dein inneres Kind auf deinen Schoss nimmst und ihm das gibst, was es braucht. Sage ihm, dass es in Ordnung ist, traurig zu sein und dass du verstehst, dass es verletzt ist. Gib deinem inneren Kind die Sicherheit, dass du da bist und auch da bleibst. Versichere deinem inneren Kind, dass es nun sicher und geborgen ist und immer zu dir kommen kann, wenn es notwendig ist.

Das mag vielleicht zunächst etwas seltsam für dich sein. Doch du wirst sehen, dass du dich schnell besser fühlen wirst. Es liegt eine unheimliche Stärke darin, für sich selbst da zu sein, sich selbst Trost zu spenden und damit dem Kind in dir eine Heimat zu geben.

Wenn du nun neugierig auf das Thema inneres Kind geworden bist, dann können wir dir das Buch von Stefanie Stahl „Das Kind in dir muss Heimat finden.“ empfehlen. Dazu gibt es auch eine wunderbare Meditation, die dir zusätzlich helfen kann, dein inneres Kind zu heilen.


 

 

Fotos: Oksana Kuzmina / stock.adobe.cm; Kailash Verlag

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AJOURE´ Redaktion
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