Unseren Kosmetikprodukten werden so allerhand Zusatzstoffe beigefügt, damit sie länger halten oder bessere Wirkungen erzielen. Doch was genau sind Parabene & Co. eigentlich und wofür sind sie da? Sind sie gut oder schlecht?
Wenn du dich im Dschungel der Zusatzstoffe auch nicht zurecht findest: kein Problem! Wir helfen dir und klären auf, was die am häufigsten verwendeten Zusatzstoffe eigentlich genau bedeuten.
Alkohol …
… oder auch Ethanol – so der Begriff für die chemische Verbindung – wird wegen seiner antibakteriellen Wirkung verwendet und steckt vor allem in Parfüms, Cremes, Deos, Anti-Pickel-Stiften aber auch in Gesichtswasser.
Besonders in Deos ist Alkohol ein wichtiger Bestandteil. Er sorgt dafür, dass die Bakterien, die für den Geruch unter unseren Achseln zuständig sind, getötet werden. Bei Gesichtswasser wirkt der Alkohol desinfizierend und verhindert, dass verstopfte Poren zu Mitessern oder Pickeln werden und in Cremes dient der Alkohol wiederum als Konservierungsmittel. Bei trockener Haut sollte man jedoch immer zu Produkten mit niedrigem Alkoholanteil greifen, da er der Haut bereits Fette entzieht und sie so noch trockener macht.
Glycerin …
… ist ein Zuckeralkohol, der in Duschgels, Shampoos, Seifen, Cremes und Lotionen enthalten ist, wo er für eine geschmeidige Textur sorgt und das Austrocknen des Produkts verhindert. Glycerin wirkt auf die Haut hydratisierend und eignet sich daher auch bei Mischhaut und trockener Haut.
Paraffine/Mineralöle …
… sind in der Regel Öle, die aus Erdöl destilliert werden und vor allem in Lotionen oder dermatologischen Cremes für trockene Haut vorkommen, um Feuchtigkeit zu spenden. Obwohl sie synthetisch erzeugt werden, stellen sie keine Gefahr dar und nur sehr wenige reagieren allergisch auf sie. Zwar kann man alternativ auch Pflanzenöle verwenden, da besteht aber eher das Risiko, dass die Qualität je nach Ursprung und Lieferant schwankt, denn die Haut reagiert auf natürliche Inhaltsstoffe oftmals sogar empfindlicher.
Silikone …
… ist der Oberbegriff für eine große Gruppe synthetischer Stoffe, bestehend aus Sauerstoff und Silizium-Verbindungen, und ist in Anti-Aging-Cremes sowie in Pflegeprodukten fürs Haar enthalten. Es wird den Silikonen nachgesagt, dass sie die Poren verstopfen und die Haare beschweren.
Dabei kann ein Silikon-Shampoo die Oberfläche von strapaziertem Haar zumindest rein optisch wieder glätten – man sollte es nur nicht zu oft verwenden, da das Haar sonst schnell fettig und stumpf aussieht. Bei feinem Haar sollte man auf Silikon-Shampoos gänzlich verzichten, da sie das Haar beschweren.
Cremes mit enthaltenem Silikon sind bei gesunder Haut unbedenklich und hinterlassen einen sofortigen Glätte-Effekt durch den Film, der sich auf die Haut legt. Generell kann man also sagen, dass trotz Chemie Silikone keine Gefahr bilden, man sollte lediglich darauf achten, ob der eigene Haar- oder Hauttyp sie wirklich braucht. Bei Überpflegung kann das Silikon bei Haut und Haaren nämlich schnell den gewünschten Effekt verlieren. Generell sollte man beim Kauf auf hochwertige Produkte achten und Inhaltsstoffe mit den Endungen „-icone“ und „-iloxane“ vermeiden, da diese zu viel Silikon beinhalten.
Parabene …
… sind Konservierungsstoffe und werden für die Haltbarkeit von Cremes verwendet.
Häufig werden Methylparabene benutzt, die in der Regel gut verträglich sind. Allerdings reagiert jeder unterschiedlich auf sie. Andere Parabene können wiederum Hautreizungen und Allergien auslösen. Isopropylparabene oder Phenylparabene z.B. werden weniger verwendet, da sie noch nicht gründlich erforscht wurden. Produkte, die diese enthalten, sollte man daher meiden.
Aluminiumchlorid …
… entsteht beim Auflösen von Aluminium in Salzsäure und ist vor allem in Deos enthalten, die nicht nur gegen den Geruch wirken sondern auch die Bildung des Schweißes verringern, indem sie die Poren verschließen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht das Ganze kritisch, da zu viel Aluminium das Risiko auf Alzheimer und Brustkrebs erhöhen soll, hat es aber noch nicht verboten. Daher sollte man Deos mit Aluminium zumindest nicht täglich und schon gar nicht auf frisch rasierter Haut benutzen.
Aceton …
… ist ein Lösungsmittel, das in vielen Nagellackentfernern enthalten ist. Zwar ist Aceton toxisch, doch in der Konzentration wie es in Nagellackentfernern vorkommt, recht unbedenklich. Man sollte es nur nicht täglich verwenden und lieber mal zu den acetonfreien Alternativen greifen. Wenn man doch acetonhaltigen Nagellackentferner verwendet, sollte man zumindest mit seinen Fingern den Augenkontakt vermeiden und seine Hände gründlich reinigen und eincremen, um dem Austrocknen von Nägeln und Händen vorzubeugen.
Formaldehyd …
… bezeichnet die chemische Verbindung Methanal und ist in vielen Kosmetikprodukten – von Shampoos über Selbstbräuner bis hin zu Nagellacken – enthalten und sogar toxisch. Dennoch wird es von der Industrie gerne verwendet, da es ein günstiges Antiseptikum ist. Es trocknet Haare und Haut aus, kann Zellen zerstören und Allergien, sowie Asthma auslösen. Produkte, die Formoll, Formalin und andere fragwürdige Inhaltsstoffgemische enthalten, sollte man daher dringendst meiden.
Fluorid(e) …
… sind Salze der Fluorwasserstoffsäure und in herkömmlichen Zahnpasten enthalten. Zwar brauchen Zähne Fluorid um der Säure standzuhalten, allerdings kann es bei einer Überdosis giftig sein. Daher empfiehlt es sich fluoridhaltige Zahnpasta sparsam zu benutzen und sie bloß nicht herunterzuschlucken.
Kollagen …
… ist ein Strukturprotein, das als kosmetischer Zusatzstoff in der Regel aus tierischem Gewebe entnommen wird, aber auch in uns Menschen enthalten ist.
Beliebt ist Kollagen insbesondere in Pflegeprodukten mit angeblicher Anti-Aging-Wirkung, wo sie Falten aufpolstern sollen. Allerdings halten diese Cremes nicht das, was sie versprechen. Zwar unterstützt das körpereigene Kollagen in der Tat das Hautgerüst und ist auch für die Festigkeit und Elastizität verantwortlich, aber die Kollagenmoleküle, die in Produkten zur äußerlichen Anwendung enthalten sind, sind wiederum zu groß, um in die Haut einzudringen. Somit wirken kollagenhaltige Cremes lediglich feuchtigkeitsspendend, können aber nicht Falten glätten.
Foto: PHOTOSTOCK-ISRAEL / Getty Images