
Sie gilt als Wunderpflanze schlechthin. Die Rede ist von Aloe Vera. Die Blätter des grünen Gewächses sollen heilende Effekte haben und beispielsweise für eine reinere Haut und ein leichteres Durchatmen sorgen. Nicht nur Beauty-Produkte, auch Säfte, Erkältungsmittel und selbst Kleidung wird inzwischen mit Aloe Vera hergestellt. Doch was ist dran an dem Wunder-Wahn?
Aloe Vera: Die Wunderpflanze?
Auch wenn es sich bei der Aloe Vera um eine Wüstenpflanze handelt, kann sie hierzulande gezüchtet werden. Die Aloe Vera gedeiht prächtig als Zimmerpflanze, wenn sie mit ausreichend Wasser versorgt und an einem trockenen, warmen Ort gehalten wird. Das wertvolle Gel kann nach der Reife der Pflanze einfach entnommen werden. Wer es einfacher möchte, wendet sich an die nächste Drogerie oder Apotheke. Denn dort gibt es inzwischen eine breite Palette an Aloe Vera-Produkten.
Aloe Vera: Was ist drin?
Die Aloe Vera enthält Vitamine, Mineralstoffe und wertvolle Aminosäuren. Im Zusammenspiel mit den sekundären Pflanzenstoffen erzeugen sie den bekannten Effekt. Möglich ist dies allerdings erst durch den wohl wichtigsten Stoff der Pflanze: das langkettige Acemannan-Molekül. Der Wirkstoff hat antibakterielle Effekte und ermöglicht erst den Einsatz von Aloe Vera bei kleinen Wunden, Sonnenbränden, Infektionen oder Pickeln. Auch Schuppenflechte oder Insektenstiche gehören dank des Wirkstoffs der Vergangenheit an.
Schon wenige Tropfen auf einem Baumwollpad genügen, um die Augen abzuschminken oder die Augenbrauen in Form zu bringen. Auch als Gesichtsmaske in Kombination mit einer Scheibe Gurke und ein wenig Eiweiß ist es wirksam. Angewendet wird Aloe Vera dabei immer oberflächlich.
Aloe Vera in Strumpfhosen, Säften und Kissen
Cremes, Gesichtsmasken, Lotionen: Aloe Vera ist inzwischen scheinbar in jedem zweiten Beauty-Produkt enthalten. Zur Geltung kommt das Mittel vor allem in Produkten, die oberflächlich auf die Haut aufgetragen werden. Doch auch in anderen Produkten wird es inzwischen gerne verwendet. So gibt es sogar Strumpfhosen, die Aloe Vera enthalten. Die Heilpflanze soll den Stoff geschmeidiger und hautverträglicher machen. Bestätigt wurde diese Wirkung bislang allerdings nicht.
Auch Säfte mit Aloe Vera finden sich inzwischen in den hiesigen Drogerien. Die abführende Wirkung, die Aloe Vera üblicherweise hat, ist hier glücklicherweise nicht vorhanden. Einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben die Säfte allerdings ebenfalls nicht und auch der Preis ist im ersten Moment happig. Deshalb gilt hier: erst einmal probieren, ob der Saft geschmacklich zusagt. Er kann als Ergänzung zur Hautpflege mittels Aloe Vera verwendet werden. Für sich alleine ist er dagegen weniger wirksam.
Als letzter Hype wird inzwischen auch Aloe Vera im Kissen angeboten. Der Hersteller wirbt mit verbesserten Abwehrkräften und einem aktiven Stoffwechsel. Aloe Vera hat einen beruhigenden Effekt auf die Haut und alleine deshalb kann die Anwendung dieser hippen Produkte sinnvoll sein. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, bleibt jedoch bei der Aloe Vera-Pflanze in ihrer puren Form. Die enthält garantiert alle wichtigen Stoffe für den Körper.
Aloe Vera als Conditioner
Aloe Vera ist auch ein wunderbarer Conditioner. Hierfür können sogar selbst gezüchtete Aloe Vera-Pflanzen verwendet werden. Denn benötigt wird das Fruchtfleisch der Aloe Vera, welches frisch aus dem Blatt gepresst und püriert wird. In das gewaschene Haar gegeben und 30 Minuten später ist das Haar deutlich geschmeidiger und hat außerdem eine ganze Menge Feuchtigkeit und Vitalstoffe aufgenommen. Die Anwendung darf einmal pro Woche wiederholt werden – bei Bedarf auch mit dem Fertigprodukt aus dem Gartencenter. Alternativ werden Aloe Vera-Conditioner aus der Drogerie oder Apotheke verwendet, die neben Aloe Vera eine Reihe weiterer Inhaltsstoffe enthalten, die gut für das Haar sind.
Anteil an Aloe Vera in Pflege-Produkten
Aloe Vera ist eine wirksame Substanz für Haut und Haar. Doch wie viel Aloe Vera ist drin in der Haarcreme oder dem Hautpflegeprodukt? Ein Blick auf die Packung verrät, dass viele Aloe Vera-Mittel lediglich wenige Prozent Aloe Vera enthalten. Je weiter vorne der Name steht, desto mehr ist drin. Benötigt wird eine hohe Konzentration, denn nur damit ist sichergestellt, dass die positiven Effekte ihre volle Wirkung entfalten können. Wird Aloe Vera dann erst weit unten auf der Zutatenliste oder unter „Weitere Inhaltsstoffe“ genannt, ist das Produkt meist wenig wirksam.
Aloe Vera hat also eine ganze Menge positive Effekte. Die Wunderpflanze aus der Wüste verbessert das Hautbild, ist gut für den Stoffwechsel und bietet ganz nebenbei ein tolles Aroma, das angenehm riecht. Ein Wundermittel ist Aloe Vera jedoch nur mit Abstrichen. Am wirksamsten sind natürliche Produkte, die hauptsächlich Aloe Vera enthalten.
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