StartBeautyPflegeWie gefährlich ist Aluminium im Deo wirklich?

Wie gefährlich ist Aluminium im Deo wirklich?

Seit einigen Jahren ist immer wieder zu hören, dass Aluminium in Deos schädlich sein soll. Unter Umständen könne es sogar Brustkrebs und Alzheimer verursachen. Doch stimmt das wirklich und warum wurde das jetzt erst herausgefunden? Wenn du dir unsicher bist, welche Produkte du noch verwenden kannst und wissen willst, ob Deos mit Aluminium wirklich schädlich sind, fassen wir dir hier die wichtigsten Facts zusammen.
 

Aluminium verstopft die Poren

Wenn du regelmäßig Deos mit Aluminium verwendest, können auf Dauer deine Poren verstopfen. Und dadurch kann es zu einem Schweißstau kommen, der nicht ungefährlich ist. Zunächst einmal können dadurch Hautreizungen und Juckreiz entstehen. Zudem kann das Aluminium auch durch die Haut in deinen Organismus gelangen, was vor allem für durch die Rasur verletzte oder gereizte Bereiche gilt. Der Stoff kann die Nerven schädigen und es wird vermutet, dass er auch einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit und ungeborene Kinder im Mutterleib haben kann.

 

Ungewöhnlich viele Tumore im Bereich der Achselhöhle

In einigen Studien wurde herausgefunden, dass seitdem Deos verwendet werden, vermehrt Tumore im Bereich der Achselhöhle auftreten. Da liegt der Verdacht nah, dass hier ein Zusammenhang besteht. Andersherum hält der sogenannte Verband der Kosmetikindustrie Deos mit Aluminium für unbedenklich, das gilt auch für frisch rasierte Haut. In den oben erwähnten Studien wurde dagegen nachgewiesen, dass sich häufig im Brustbereich, wie etwa im Brustgewebe, im Sekret der Brustwarzen und auch in der Brustflüssigkeit vermehrt Aluminium einlagert. Daher wird vermutet, dass der Stoff die Bildung von Tumoren und Metastasen anregen kann.
 

Wie gelangen die Aluminiumsalze durch die Haut?

Unklar ist, welcher Anteil des im Brustbereich gefundenen Aluminiums auch tatsächlich aus Deos oder vergleichbaren Produkten stammt. Zudem lässt sich auch nicht abschließend sagen, welche Mengen der Salze von dem Deo in die Haut gelangen. Um dies herauszufinden, wurden einige Tests mit radioaktiv markiertem Aluminium durchgeführt, der sich bei einigen Probanden sogar im Urin nachweisen ließ und dementsprechend zuvor durch den kompletten Körper gewandert sein muss.

 

Welche Alternativen gibt es?

Somit ist also klar, dass Deos mit Aluminium unter Umständen zu gesundheitlichen Problemen führen können. Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du andere Produkte verwenden. Im Handel gibt es mittlerweile zahlreiche Deos, die mit dem Hinweis „ohne Aluminium“ versehen sind. Dies ist seit einiger Zeit auch gesetzlich vorgeschrieben, was alleine schon darauf hindeutet, dass der Stoff gefährlich sein kann. Und es kommen immer mehr Produkte hinzu, da immer mehr Hersteller auf Aluminium verzichten und dementsprechend neue Produkte auf den Markt bringen.
 

Wie sieht es mit Deo-Kristallen aus?

Auch Deo-Kristalle schließen die Poren mit Aluminiumsalzen, oft sogar in höherer Konzentration als in Deos mit Aluminium. Deshalb sollte auch auf diese verzichtet werden. Deo-Kristalle von Naturkosmetik-Herstellern sind zwar frei von sogenannten „chlorierten Aluminiumsalzen“, beinhalten aber dennoch Alaun, ein Aluminiumsalzkristall.
 

Fazit

Die Hersteller wollen sich natürlich nicht in das eigene Fleisch schneiden und zugeben, dass ihre Produkte schädlich sein können. Dennoch ist dies nicht ganz auszuschließen. Um Gewissheit zu bekommen, werden weitere und vor allem unabhängige Studien benötigt. Denn trotz der vielen möglichen Hinweise gibt es keine klaren Beweise dafür, dass Aluminium Krebs erzeugen kann. Denn dafür fehlen klare und aussagekräftige Studien. Solange diese nicht durchgeführt und die Ergebnisse ausgewertet wurden, solltest du jedoch vorsichtig sein.

Wenn du dennoch auf keinen Fall auf dein Deo mit Aluminium verzichten willst, solltest du es wenigstens nicht sofort nach der Rasur auftragen. Denn gereizte und verletzte Hautpartien nehmen den Stoff deutlich schneller auf. Zudem sollte ein aluminiumhaltiges Deo höchstens zwei Mal in der Woche aufgetragen werden. Am besten verzichtest du jedoch ganz darauf und vertraust auf aluminiumfreie Sprüh- oder Roll-On-Deos zertifizierter Naturkosmetik-Hersteller.

 

UPDATE: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gab 2020 eine neue Bewertung zu Antitranspirantien heraus, die auf den Ergebnissen neuer europäischer Studien basiert. Laut diesen Studien dringt nur ein sehr geringer Anteil der in den Antitranspirantien enthaltenen Aluminiumsalze in den Körper ein. Die Bioverfügbarkeit liegt bei nur 0,00192 Prozent, was deutlich unter den bisher angenommenen 0,014 Prozent liegt. Aufgrund dieser Ergebnisse beurteilen sowohl das BfR als auch die Experten der EU-Kommission und WHO (Stand 2021) Antitranspirantien als weitgehend unbedenklich.

 

Foto: gpointstudio / Getty Images

AJOURE´ Redaktion
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