StartPeopleInterviewsIris Mareike Steen: „Das Leben ist einfach schön!“

Iris Mareike Steen: „Das Leben ist einfach schön!“

Sie ist ein menschgewordener Sonnenschein, die vor guter Laune und positivem Gefühl nur so strotzt und neben ihrem Humor tanzt auch ihr Herz bis heute Cha-Cha-Cha. Iris´ Devise ist einfach: Das Leben ist schön, also lache. Aus GZSZ ist sie nicht mehr wegzudenken und obwohl sie nie viel mit Tanzen am Hut hatte, scheute sie die Herausforderung bei Let´s Dance nicht. Wir haben uns mit Iris Mareike Steen getroffen und haben ein Stehaufmännchen kennengelernt, welches sympathischer und positiver nicht hätte sein können. Im schöngelegenen Berliner Restaurant „Café am Neuen See“ saßen wir gemeinsam mit ihr in der Sonne, genossen die wunderschöne Atmosphäre und haben herzlich viel gelacht.
 

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch, dass du bei Let´s Dance so eine gute Leistung abgeliefert hast, auch wenn es für das Finale leider nicht mehr ganz gereicht hat. Wie war denn die Zeit bei Let´s Dance rückblickend für dich?

Es war eine wahnsinnig lehrreiche Zeit, in der ich sehr gewachsen bin. Es gab Phasen, in denen es sehr schwierig war und das hat auch jeder mitbekommen. Von daher wäre es ein wenig absurd, zu sagen, dass alles nur schön gewesen ist. Im Nachhinein kann ich allerdings sagen, dass die Tatsache, bei Let´s Dance mitgemacht zu haben, mich zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht hat. Ich bin mir selbst sehr dankbar, hier alle Ängste überwunden zu haben und dass ich mich dieser Herausforderung gestellt habe, auch wenn diese Herausforderung an sich noch größer war, als ich zuvor gedacht habe. Doch jetzt, kurz nach Let´s Dance, kann ich zumindest von mir behaupten, dass ich gestärkt und glücklich eine schöne Zeit hinter mir gelassen habe, die mir sehr viel gebracht hat.

Du selbst sagtest, dass Contemporary Dance eher etwas für dich ist. Siehst du das im Nachhinein immer noch so, oder hat sich deine Meinung hier etwas geändert?

Ich finde Contemporary tatsächlich immer noch richtig toll, da das einfach ein sehr freier Tanz ist, der sehr emotional ist. Doch so fantastisch ich Contemporary auch finde, so sehr muss ich auch sagen, dass ich jedem Tanz irgendwas abgewinnen konnte. Und ich habe in jeden unserer Tänze mein ganzes Herzblut gegeben. Einer meiner Lieblingstänze während der Show war der Cha-Cha-Cha. Ich habe den zweimal getanzt – beim ersten Mal habe ich ihn leider völlig vergeigt und war dann sehr froh, dass ich den in der letzten Sendung nochmal zeigen durfte, wo es dann gut geklappt hat. Ich persönlich mochte die Lateintänze auch ein bisschen mehr als die Standardtänze. Es war für mich schwieriger, die Standardtänze durchzuhalten, weil ich immer ein Problem mit meiner Kopf-Schulter-Linie hatte. So wurde es mir jedenfalls gesagt. Mir fiel es leichter, wenn ich etwas freier sein konnte, wenn ich mehr nach vorne gehen und meine Hüfte einsetzen konnte.

Wie schwer war es für dich als Lampenfieber-Mensch in eine neue Rolle zu schlüpfen, in diesem Fall ans Tänzerin, die du nicht gewohnt warst?

Mein Lampenfieber war eine Katastrophe! Jedes Mal aufs Neue. Mir war schon am Abend davor schwindlig und schlecht und dann kam auch noch Panik dazu. Und direkt vor unserem Auftritt war das natürlich auch für meinen Tanzpartner Christian nicht leicht. Leider hat man das dann auch in den Shows immer etwas gemerkt. Ich musste ständig dagegen ankämpfen nicht zu zittern und keine Fehler zu machen, weil ich in diesem Moment vielleicht überfordert gewesen bin. Gegen Ende wurde das ein bisschen besser. Vor allem, nachdem ich dann so viel Kritik bekommen habe, dass ich wusste, dass ich es vielleicht nicht mehr schaffen kann, die Jury zu überzeugen, aber meine Fans haben so viel angerufen und mich unterstützt, dass ich beschlossen habe, dann für diese zu tanzen, denn die haben mich gefeiert. Dadurch ist mein Lampenfieber etwas zurückgegangen und es ist besser geworden. Dazu kam, dass es hieß, Christian und ich würden als Tanzpaar nicht so gut harmonieren, doch mit der Zeit wurde auch dies besser. Wir haben uns aneinander gewöhnt und ich denke, dass hat man von Show zu Show bemerkt.

Iris Mareike Steen im Interview

Wir kennen deinen Tanzpartner Christian Polanc auch ein wenig und finden, dass er ein sehr sympathischer Mensch ist. Wie streng war es er denn während des Tanztrainings zu dir? Gab es auch mal Tränen oder lief es wie am Schnürchen?

Ich war ja am Anfang schon ein bisschen damit überfordert, dass er so ein lautes Organ hat. Er ist echt streng, doch das ist ja in diesem Fall nichts Schlechtes, denn er wollte mir etwas beibringen und ich wollte lernen. Wenn du allerdings noch nie in der Position gewesen bist, dass dir in so einem Bereich etwas beigebracht werden soll, dann kann man das eventuell schnell persönlich nehmen. Dann wird er lauter und ich dachte, er ist jetzt enttäuscht von mir. Dabei stimmte das gar nicht. Er sagte immer: „Ich schreie nur deinen Körper an, nicht dich!“ Da ich gleichzeitig noch gedreht habe, war ich, was die Konzentration anging, nicht immer 100% am Start. Aber ich habe mein Bestes in dieser Zeit gegeben. Christian hat das natürlich gewusst und es ist nun einmal so, dass liebe Worte dann nicht richtig ankommen und darum wurde er ab und zu echt mal laut. Doch das war gut so, denn ich musste innerhalb von dreieinhalb Tagen einen komplett neuen Tanz lernen und gegen Ende sogar zwei Tänze in dieser Zeit. Und unser Pensum war sehr hoch. Wir trainierten täglich. Mal vor, zwischen und nach meinen Drehs am Set und dann am Wochenende acht Stunden.

Du hast ja gerade durch Let´s Dance circa zehn Kilo abgenommen – hättest du damit gerechnet? Wie hast du das hingekriegt?

Ich muss sagen, dass wir während Let´s Dance fast alle abgenommen haben. Ich glaube aber auch, dass ich diejenige bin, die tatsächlich am meisten an Gewicht verloren hat. Allerdings würde ich auch behaupten, dass einiges davon stressbedingt war. Da war auf der einen Seite das Tanzen, dann die Dreharbeiten für GZSZ und dazwischen war nicht immer viel Zeit, um zu essen oder viel zu schlafen. Ich würde also behaupten, dass es nicht zwingend die gesündeste Art und Weise war, schnell und viel abzunehmen. Grundsätzlich würde ich aber sagen, dass Tanzen ein wahnsinnig toller Sport ist, wenn man in Shape kommen will. Aber in diesem Pensum schafft man das als „Normalsterblicher“ gar nicht, denn man muss ja noch arbeiten und mit einem normalen Tanzkurs kann man das nicht vergleichen. Mittlerweile fehlt mir das Tanzen sogar schon und mein Mann und ich überlegen auch, ob wir nicht mal zusammen eine Tanzschule besuchen sollten. Es ist einfach etwas Schönes, was einen als Paar auch gut verbindet. Aber erst einmal brauche ich eine kleine Pause davon. (lacht)

Du und Joachim Llambi: Ihr werdet keine Freunde fürs Leben, oder? Er war ja teilweise überaus hart zu dir. Würdest du sein Verhalten als konstruktive Kritik dir gegenüber nennen, oder war es in deinen Augen alles andere als konstruktiv?

Für mich war es in dem Moment, als ich keine Kritik bekommen habe, schon schwierig, damit umzugehen, denn letzten Endes habe ich immer Kritik bekommen und es wurden oft negative Sachen gesagt. Ich fand das nicht unbedingt schlecht, denn ich habe dann gewusst, woran ich arbeiten muss. Wenn man aber gar kein Urteil bekommt, schockt einen das durchaus und hat mich an mir zweifeln lassen, ob das alles so sinnvoll ist, was ich hier mache. Ich muss aber auch sagen, dass ich nach ein paar Tagen, an denen es mir deshalb nicht so gut ging, mir selbst sagte, dass ich weiterkämpfen muss und das hat einen noch größeren Kampfgeist in mir erweckt. Ich habe also auch hier versucht, etwas Positives für mich mitzunehmen. In der darauffolgenden Show habe ich die Salsa getanzt und dann ziemlich viel Lob bekommen. In den weiteren Shows war es dann auch immer okay und ich habe mich gefreut, dass die Kritik, die ich angenommen und verwandelt habe, von den Juroren bemerkt wurde.

Wie war es denn bei euch Kandidaten untereinander? Sind neue Freundschaften entstanden, die die Zeit bei Let´s Dance vielleicht noch schöner gemacht haben?

Ja auf jeden Fall. Mit Charlotte Würdig und Judith Williams habe ich mich ganz toll verstanden. Wir sind ein Dreiergespann, welches es auch noch nach Let´s Dance geben wird. Letzte Woche war ich auch in der Show, um Judith zu unterstützen, denn ich kann schon behaupten, dass das eine innige Freundschaft geworden ist. Und auch mein Tanzpartner Christian ist ein guter Freund geworden.

Iris Mareike Steen im Interview

Du bist ja seit 2010 bei GZSZ als Lilly Seefeld, warst 2015 im Playboy und hast auch schon in „Großstadtrevier“ und „Da kommt Kalle“ mitgespielt. Wohin soll denn deine Reise gehen? Noch viele Jahre GZSZ oder hast du schon Pläne für etwas Neues?

Also Let´s Dance war schon eine große neue Erfahrung für mich und diese Erfahrung tat wirklich gut. Einfach mal etwas anderes zu machen und neue Luft zu schnuppern. Aber ich mag meinen Job und ich finde, dass solange etwas Spaß macht, man daran festhalten sollte. Ich bin aber auch immer offen für Neues und das habe ich auch in den letzten Jahren immer mal wieder gezeigt. Ich bin entspannt, was meine Zukunft angeht, weil ich immer schöne Sachen erlebt habe. Ich bin ein positiver Mensch und habe Spaß am Leben und an vielen Dingen und diese Eigenschaft ist etwas, was mir schon immer geholfen hat, denn es war nicht immer so leicht. Doch mit meiner Einstellung ist das Leben einfach viel schöner.

Seit letztem Oktober bist du glücklich verheiratet. Ihr beide habt Berufe, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Du bist Schauspielerin und seit eben Tänzerin und dein Mann ist Polizist. Bekommt man diese beiden extremen Berufe gut unter einen Hut oder ist dies manchmal schwierig?

Ich finde es großartig, dass wir so sind. Es geht ja vor allem darum, wie wir als Paar funktionieren, ganz unabhängig von den Berufen. Außerdem finde ich es megaspannend, wenn der Partner einen Beruf hat, der nichts mit dem eigenen Beruf zu tun hat, denn man hat sich immer etwas zu erzählen. Ich denke, das ist ein großes Geschenk. Natürlich ist es manchmal nicht ganz einfach, gerade jetzt während Let´s Dance, doch er stand von Anfang an hinter mir und wusste, dass diese drei Monate meine Zeit sein wird. Und er hat das mit Bravour gemeistert, auch wenn niemand von uns beiden dachte, dass es tatsächlich drei Monate für mich gehen würde, da ich vorher ja nie getanzt habe. Aber um so schöner war es, als ich wieder nach Hause kam und wir wieder viel Zeit für uns hatten.

Gibt es bei euch schon Kinderwünsche?

Irgendwann auf jeden Fall, aber das hat noch etwas Zeit.

Gibt es denn so etwas wie eine Herzensangelegenheit, bei der du alles stehen und liegen lässt?

Ich habe mich immer mal phasenweise für Themen eingesetzt. Sei es während meiner Bulimie-Geschichte bei GZSZ, wo ich mit diversen Vereinen viel in Kontakt stand, die sich mit diesem Thema befassen. Zum einen suchte ich diesen Kontakt natürlich aus Recherchezwecken, denn ich wollte meine Rolle möglichst gut spielen und zweitens war es ein Thema, was einfach immer relevant sein wird. Mittlerweile bin ich auf der Suche nach einem Thema, auf das ich mich richtig konzentrieren kann, doch aktuell fehlte mir dafür die Zeit. Ich möchte dies aber gerne sehr zeitnah angehen, denn es ist mir sehr wichtig, dass wenn man in der Öffentlichkeit steht, man auch gute Dinge für andere tut. Denn ich finde, dass man durch seinen Bekanntheitsgrad auch eine Verantwortung bezüglich eines vorbildlichen Verhaltens trägt.

 

Fotos: Bernd Jaworek

AJOURE´ Redaktion
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