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Mietvertrag unterschreiben? Diese Dinge solltest du vorab prüfen

Ein Umzug ist meistens eine aufregende Angelegenheit. Das alte Leben wird in Kisten verpackt, um woanders wieder neu anzufangen. Nicht nur sind dabei viele Emotionen im Spiel, manchmal kann es auch ziemlich stressig werden. Die Mietpreise klettern in den meisten Städten konstant in die Höhe und die Wohnungssuche ist da selten ein Spaß. Vor allem Geringverdiener, Studenten oder Selbstständige bekommen Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden. Umso naheliegender ist es da, sich riesig zu freuen, wenn es dann doch endlich funktioniert hat. Hüte dich jedoch bei aller Euphorie vor vorschnellen Entscheidungen!

Vor allem, wenn man schon lange auf der Wohnungssuche ist, kann es verlockend sein, einen Mietvertrag direkt vor Ort zu unterschreiben. Möglicherweise besteht auch die Angst, dass der Vermieter das Zögern zum Anlass nimmt, die Wohnung doch einem anderen Bewerber zu geben. Dennoch wissen erfahrene Mieter, wie wichtig es ist, einen Vertrag vorab gründlich zu prüfen. Nimm dir etwas Bedenkzeit und bitte darum, den Vertrag per Post oder Mail zugeschickt zu bekommen. Dann schaue dir alles ganz genau an – und prüfe die Punkte, die wir im Folgenden für dich aufgeführt haben.

Im Mietvertrag festgehaltene Kosten checken

Das Wesentliche eines Mietvertrages sind natürlich die Kosten, die du zahlen sollst. Diese beinhalten in der Regel die Kaltmiete, Nebenkosten und Kaution. Um die Angemessenheit der Miete zu prüfen, kannst du mit Hilfe der Mietspiegeltabelle den Mietspiegel in deiner Region ermitteln. Sollte deine Wohnung deutlich darüber liegen, darfst du stutzig werden. Doch auch wenn die Wohnung stark unter dem Mietspiegel liegt, solltest du dich fragen, ob es möglicherweise noch unentdeckte Mängel gibt. Auch die Nebenkosten gilt es, gut unter die Lupe zu nehmen. Tatsächlich passiert es relativ oft, dass es in der Nebenkostenabrechnung Fehler gibt. Um diese Gefahr zu umgehen, ist es ratsam, sich bereits vorab anzuschauen, ob die Nebenkostenpauschale beziehungsweise die veranschlagten Vorauszahlungen schlüssig erscheinen. Manchmal passiert es beispielsweise, dass die Nebenkosten deutlich zu niedrig berechnet werden, um die Gesamtmiete günstiger erscheinen zu lassen. Mit der ersten Abrechnung kommt dann ein böses Erwachen mit hohen Nachzahlungen.

Bei der Höhe der Kaution gibt es gesetzliche Vorschriften – diese darf nicht einfach nach Gutdünken des Vermieters aufgesetzt werden. Die Regel besagt, dass sie nicht mehr als drei Monatskaltmieten beträgt. Außerdem sollte es möglich sein, die Kaution in Raten zu zahlen. Dabei ist es üblich, dass die erste Rate mit Mietbeginn auf ein Kautionskonto überwiesen wird. Die restlichen zwei Raten folgen dann anschließend mit den kommenden Mietzahlungen.

Ist die Mietwohnung korrekt im Vertrag beschrieben?

Vor Unterzeichnung des Vertrages solltest du prüfen, ob sämtliche im Vertrag beschriebene Elemente auch tatsächlich in der Wohnung vorhanden sind. Das gilt beispielsweise für Einbauküchen, Kellerabteile oder Kammern. Auch die genannte Größe der Wohnung solltest du nachmessen. Ist die Wohnung deutlich kleiner als es im Vertrag angegeben ist, kann das zum einen zu Problemen im Zusammenleben führen. Vor allem Paare, die zum ersten Mal zusammenziehen, benötigen ausreichend Platz in der Wohnung. Andernfalls kann es zu unnötigen Streitigkeiten kommen – einfach, weil man zu wenig Raum für sich hat. Zum anderen bietet eine deutlich kleinere Wohnung den Anlass dafür, eine Mietminderung zu verlangen. Auch die Betriebskostenvorauszahlung kann in diesem Fall gekürzt werden.

Wird im Mietvertrag eine Staffelmiete vereinbart?

Staffelmiete bedeutet, dass der Mietvertrag in vereinbarten Staffeln regelmäßig ansteigt. Ähnlich funktioniert der sogenannte Indexmietvertrag. Bei diesem steigt die Miete mit dem Anstieg der Lebenserhaltungskosten. Diese Systeme haben sowohl Vor- als auch Nachteile. Das Problem kann darin bestehen, dass der Mietpreis nach einigen Jahren möglicherweise deutlich höher ist als die ursprünglich vereinbarte Summe. Schlimmstenfalls liegt er dann auch über dem ortsüblichen Mietpreis. Vorteilig ist jedoch, dass – für den Fall, das Mietenniveau steigt deutlich an – Mieterhöhungen dennoch nicht möglich sind. Daher gilt es vorab, die aktuelle Lage einzuschätzen und sich gut zu überlegen, ob man mit einer Staffelmiete einverstanden ist.

Hat der Vertrag eine Kündigungsausschlussklausel?

Manche Verträge enthalten eine Klausel, in der festgelegt ist, dass das Mietverhältnis innerhalb der ersten Jahre nicht beendet werden darf. Meist handelt es sich dabei um einen Zeitraum von zwei bis fünf Jahren. Das ist mitunter problematisch, da man nie weiß, wie das Leben spielt. Beispielsweise kann es in Beziehungen immer zu Streitigkeiten und Konflikten kommen, die schwer zu lösen sind. Was passiert also, wenn es doch einmal unvorhergesehen zur Trennung kommt? In diesem Fall muss einer der Partner in der Wohnung bleiben und wird möglicherweise Probleme haben, sie sich allein leisten zu können. Davon abgesehen kann es auch emotional schwierig sein, in der ehemals gemeinsamen Wohnung zu leben.

 

Foto: Gorodenkoff / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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