StartLifestyleTechnikDer TikTok Hype: Was steckt hinter der App?

Der TikTok Hype: Was steckt hinter der App?

Facebook, Instagram, Snapchat – bisher kamen die großen sozialen Netzwerke aus den USA. Mit TikTok ist nun auch erstmals eine chinesische Firma mit einem sozialen Netzwerk weltweit erfolgreich. Die App übernimmt viele Funktionen und Eigenschaften bekannter Netzwerke, gibt denen dann aber einen neuen Touch.

Die Herkunft der App lässt allerdings Zweifel aufkommen. Immer wieder wird von Spionage durch chinesische Sicherheitsdienste berichtet, Daten der Nutzer werden an Dritte übergeben. Trotzdem wächst TikTok aktuell so schnell wie kein anderes soziales Netzwerk. Auch Influencer wie auf Instagram oder YouTube gibt es auf der Plattform bereits.

Die Entstehungsgeschichte von TikTok

Die chinesische Firma ByteDance entwickelte zunächst eine Version der App für den chinesischen Markt, die von der Firma Douyin genannt wurde, was so viel wie „Vibrierendes Geräusch“ bedeutet. Die App wurde zunächst innerhalb von 200 Tagen entwickelt und konnte in China innerhalb eines Jahres 100 Millionen Nutzer gewinnen. Außerdem wurden pro Tag mehr als eine Milliarde Videos auf der App angesehen.

Nach dem großen Erfolg innerhalb des Landes wurde eine internationale Version der App, TikTok, veröffentlicht. Durch strenge Zensurregelungen in China war es nicht möglich, die gleiche App auch für den internationalen Markt zu öffnen. Im September 2017 wurde schließlich die internationale Version der App veröffentlicht. Sie wurde schnell zur weltweit beliebtesten App für Smartphones, im Januar 2018 wurde sie so oft gedownloaded wie keine andere kostenlose App.

Bis heute wurde die App über eine Milliarde Mal heruntergeladen, allein in Deutschland gibt es über vier Millionen aktive Nutzer. Davor kaufte ByteDance noch die musical.ly App auf. Ein weiteres soziales Netzwerk, das vor allem in den USA und Europa bereits viele Nutzer hatte. Die App wurde später mit TikTok verbunden.

TikTok Videos

Welche Funktionen hat TikTok?

In TikTok kannst du ein Video von dir selbst oder anderen Personen aufnehmen, das dann mit Hintergrundmusik und Filtern bearbeiten und anschließend hochladen. Am Anfang waren auf TikTok vor allem Lip-Sync-Videos sehr verbreitet. Mittlerweile gibt es aber auch viel anspruchsvollere Videos auf der Plattform. Die maximale Länge eines Videos sind 15 Sekunden, je nach Filter kannst du ein Video aber auch verlangsamt abspielen. Wenn du ein Video hochgeladen hast, wird es je nach Einstellungen entweder nur für deine Freunde auf der App oder für alle Nutzer sichtbar.

Als Reaktion auf ein Video, das du dir gerade angesehen hast, kannst du selbst ein Video aufnehmen und es der Person direkt zurückschicken. Wenn du Videos anschauen willst, gibt es in der App zwei große Flächen: die eine heißt „Folge ich“ und beinhaltet Videos aller Personen, mit denen du befreundet bist oder denen du folgst. Die andere heißt „Für dich“ und zeigt dir interessante, öffentliche Videos von Nutzern, die für dich interessant sein könnten. Dafür nutzt TikTok ein Programm mit künstlicher Intelligenz, das deine angesehenen Videos analysiert und darauf basierend auf dich zugeschnittene Videos präsentiert.

TikTok hat mit seinen Challenges aber auch eine neue Art der Interaktion geschaffen. Hier gibt die Plattform immer wieder neue Vorgaben an seine Nutzer, die die dann in einem Video erledigen und das unter dem entsprechenden Hashtag hochladen können. Diese Videos erhalten derzeit am meisten Aufmerksamkeit.

Influencer auf TikTok

Wie auf YouTube oder Instagram dauerte es auch auf TikTok nicht lange, bis Leute versuchten, die Reichweite der App für sich zu nutzen. Bekannte Influencer auf TikTok sind beispielsweise Lisa und Lena, die mittlerweile ihr Profil gelöscht haben. Und auch Falco Punch, der seit musical.ly dabei ist und weitergemacht hat, als die App von TikTok übernommen wurde.

Diese Influencer posten auf der Plattform aber nicht nur einfach Lip-Sync-Videos. Ihr Content ist gespickt mit Spezialeffekten, motivierenden Nachrichten und Updates aus dem Leben der Influencer.

Wie auf YouTube können Firmen hier Werbung vor Videos schalten. Allerdings werden Influencer von der Plattform selbst nicht vergütet, auch wenn sie viele Zuschauer anlocken. Besonders die Challenges von TikTok sind für die Influencer interessant. Verfolgen die nämlich die vorgegebenen Trends, können sich die Influencer auf große Aufmerksamkeit und eine hohe Reichweite freuen. Anders als bei Instagram oder Twitter, wo Hashtags spontan bekannt werden, gibt es bei TikTok ein Programm, nach dem sich die Nutzer richten können.

TikTok App

Kritik an TikTok

Da es sich beim Mutterkonzern von TikTok um ein chinesisches Unternehmen handelt, steht bei der App die Sicherheit der Nutzerdaten immer wieder im Mittelpunkt. Zwar sind die Apps für China und den Rest der Welt getrennt, dennoch werden sie von ein und derselben Firma verwaltet. Die Server befinden sich außerhalb Chinas, die chinesische Regierung hat also keinen Zugriff auf die Daten.

Laut den AGB darf ByteDance aber sämtliche Nutzerdaten an Dritte weitergeben, damit diese zum Beispiel gezielter Werbung schalten können. Außerdem darf TikTok, sofern du es nicht explizit untersagst, deine Inhalte als Werbematerial verwenden. So könnte dein Gesicht theoretisch auf einem Werbeplakat für die App landen.

Weitere, App-externe Daten wie dein Browserverlauf, deine Kontakte oder deine lokalen Einstellungen gibt man mit der Benutzung von TikTok automatisch an ByteDance weiter. Dass soziale Netzwerke Daten weitergeben oder auf deinen Verlauf zugreifen, ist nichts Neues. Aber natürlich solltest du dir darüber im Klaren sein, dass du mit der Nutzung von TikTok deine persönlichen Daten an eine Firma weitergibst.

Download TikTok für Android im Google Play Store

Download TikTok für iOS im Apple App Store
 

Fotos: PR / tiktok.com

AJOURE´ Redaktion
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