Schweißflecken sind für viele ein eher heikles Thema. Insbesondere bei einem wichtigen Meeting oder in der Schule ist es unangenehm, wenn sich plötzlich Flecken unter den Achseln abzeichnen. Dem wirken Deodorants, die die Schweißdrüsen verstopfen, sowie selbstklebende Pads, die den Schweiß auffangen sollen, bevor er sich auf der Kleidung bemerkbar machen kann, entgegen. Ist die Panik vor Schweißflecken bei einem Geschäftstermin zwar noch begründet, geht die Angst vor der Flüssigkeit allerdings inzwischen so weit, dass manche bei ihrem Training kein Vollgas mehr geben, weil sie nicht zu viel schwitzen wollen. Aber das ist völlig unbegründet, denn schwitzen bringt zahlreiche Vorteile mit sich.
Glückliches und selbstbewusstes Auftreten dank Schweiß
Viele Menschen, die schlecht gelaunt sind, treiben Sport, um sich abzureagieren. Das erfüllt jedoch nicht nur den Zweck, dass man nach dem Sport zu müde ist, um sich noch über irgendetwas aufzuregen, sondern viel mehr schüttet dein Gehirn beim Sport vermehrt Glückshormone, die sogenannten Endorphine, aus. Dieses Hormon hilft dir dabei Stress abzubauen, deine Sorgen loszuwerden und zaubert dir am Ende des Schweiß-treibenden Trainings ein Lächeln ins Gesicht.
Pickelfrei durch schweißtreibende Aktivitäten?
Wenn du auch schon einmal Probleme mit lästigen Pickeln hattest, wirst du sicher auch schon von Ratgebern gehört haben, die ein Gesichtsdampfbad empfehlen. Bei diesem Gesichtsdampfbad passiert mit deiner Haut nichts anderes als beim Sport: Die Hitze lässt dich schwitzen und öffnet die Poren, auch die verunreinigten. Allerdings solltest du hier Vorsicht walten lassen, denn nur schwitzen reicht nicht. Sind deine Gesichtsporen durch das Schwitzen erst einmal geöffnet, solltest du dein Gesicht nach dem Sport gründlich mit klarem Wasser reinigen, sonst blühen dir schnell neue Hautunreinheiten. Verzichte dabei unbedingt auf parfümierte Gesichtswässer und ähnliches. Diese reizen deine Haut nur unnötig. Möchtest du am ganzen Körper Pickel loswerden, rentiert sich übrigens der ein oder andere Gang in die Sauna.
Körper entgiften durch Schwitzen
Es gibt zahlreiche Kuren und Detox-Diäten, die dir vorschreiben, was du essen und trinken solltest, bzw. was nicht. Dein Körper verfügt allerdings schon über einen eigenen Entgiftungsmechanismus, und der funktioniert ganz ohne die Zufuhr von überteuerten Shakes oder Suppen – einfach nur, indem du schwitzt. Schlack-Stoffe, die sich an deiner Niere abgesetzt haben, werden durch das Schwitzen entfernt und auf natürlichem Wege aus dem Körper ausgeschieden. Fühlst du dich also mal aufgebläht oder unwohl, kannst du keine bessere Entscheidung treffen, als eine Runde joggen zu gehen.
Stärkung des Immunsystems und heilende Wirkung
Jeden Tag kommst du mit allerhand Bakterien in Berührung und manchmal steckst du dich dabei mit einer Erkältung an. Schweiß kann dem vorbeugen. Die Eberhard-Karls-Universität in Tübingen fand während einer ihrer Studien heraus, dass das im Schweiß enthaltene Peptid Dermcidin den Organismus vor Bakterien schützt und sogar die Wundheilung vorantreibt, indem es die Wunde benetzt und damit vor einer bakteriellen Infektion schützt.
Regulation der Körpertemperatur
Wenn du auch schon einmal an einem heißen Tag spazieren gegangen bist, kennst du bestimmt das wohltuende Gefühl eines frischen Windhauchs. Grund dafür ist, dass dein Körper in der Sonne mächtig aufgeheizt wird. Die Folge: Du beginnst du schwitzen. Soweit nichts Neues. Aber durch die dünne Schweißschicht auf deiner Haut entsteht Verdunstungskälte, und die trägt wiederum dazu bei, dass sich deine Körpertemperatur schnell wieder reguliert. Würdest du beim Training oder bei einem Sommerspaziergang nicht schwitzen, würde dein Körper also ähnlich wie bei Fieber überhitzen und dich in eine fatale Situation bringen.
Schwitzen gegen Nierensteine
Die Nierenkolik führte bis vor wenigen Jahren die Liste der schmerzhaftesten Krankheiten an und wird verursacht durch Nierensteine, die den Harnleiter versperren. Nierensteine können entstehen, wenn sich Salze und freies Kalzium in den Nieren ablagern. Wie ein Team von Wissenschaftlern der University of Washington längst herausgefunden hat, spült das Schwitzen überschüssige Salze aus dem Körper und sorgt dafür, dass das Kalzium da bleibt, wo es hingehört: In den Knochen. Schwitzt du während des Trainings also viel und trinkst regelmäßig, musst du dir um Nierensteine keine Sorgen machen.
Jünger aussehen
Das Hautbild älterer Menschen wirkt häufig aufgeschwemmt. Grund dafür sind Wassereinlagerungen, die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten. Schwitzen kann dem entgegenwirken: Körperliches Training, Saunagänge oder regelmäßig scharfes Essen bringt den Körper ins Schwitzen, was die überschüssige Flüssigkeit ganz natürlich aus dem Gewebe spült.
Sexy dank Schwitzen
Schweiß beeinflusst unsere Partnerwahl, hast du das gewusst? Zwar nicht maßgeblich, doch enthält Schweiß neben 98 Prozent Wasser Pheromone, auch Lockstoffe genannt. Sie wirken auf das andere Geschlecht anziehend und sind mit dafür entscheidend, ob du jemanden attraktiv findest oder nicht.
Längeres Durchhaltevermögen
Wer schneller schwitzt, ist sportlicher. Sollte man gar nicht meinen, doch die schnelle Ausbreitung von Schweiß auf dem T-Shirt kann als Zeichen körperlicher Fitness gewertet werden. Der Grund: Bei regelmäßigem Training „lernen“ die Schweißdrüsen, gezielt Flüssigkeit abzugeben. Der entscheidende Vorteil daran ist, dass wer schneller schwitzt auch wieder schneller die Körpertemperatur regulieren kann. Der Körper verwendet nicht unnötig Energie für die Regulierung und die eingesparte Energie kann für eine längere Ausdauer aufgewendet werden.
Schneller schwitzen und dafür weniger schwitzen
Obwohl du schneller schwitzt, schwitzt du weniger. Klingt komisch? Ist aber so. Durch das gewohnheitsmäßige Training wird dein Herz-Kreislauf-System gestärkt und dein Stoffwechsel angetrieben. Das sorgt dafür, dass du zum Beispiel bei einem Vortrag oder einem wichtigen Geschäftstermin, bei dem die meisten Menschen naturgemäß sehr nervös sind, im wahrsten Sinne des Wortes weniger schnell ins Schwitzen kommst.
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