Jeder kennt das Phänomen: Nach einer knallhart durchgezogen Diät- und Abnahmephase droht sich der Jo-Jo-Effekt einzuschleichen, sobald du die Nahrungszufuhr wieder erhöhst. Es gibt jedoch eine sehr gute Methode das permanente Zunehmen nach der Diätphase zu vermeiden und sich trotzdem wieder normal und mit genügend Kalorien zu versorgen. Diese Methode nennt sich „Reverse Dieting“, auf Deutsch „umgekehrtes Abnehmen“. Diese Ernährungsform soll helfen, nach einer vollzogenen und erfolgreichen Diät wieder mehr Essen zu können, ohne direkt die abgenommenen Kilos wieder drauf zu haben.
Im Großen und Ganzen sorgt Reverse Dieting dafür, dass der Stoffwechsel wieder in Schwung gebracht wird und die verzehrte Nahrung besser vom Körper verarbeitet werden kann. Wichtig dabei ist, dass der Fokus nicht auf eine gezielte Kalorienzunahme, sondern auf die bessere Verstoffwechslung der Nahrung gelegt wird.
Reverse Dieting in 2 Teilen zusammengefasst
Die Ernährungsumstellung während des Reverse Dietings setzt sich aus zwei Punkten zusammen. Einmal die Steigerung der Nahrungszufuhr ohne eine sichtbare Zunahme und zum anderen die klassische Veränderung der Mahlzeiten.
1. Mehr Essen ohne sichtbare Zunahme
Die Steigerung der Kalorienzufuhr solltest du beim Reverse Dieting langsam angehen. Du kannst dabei die zugeführte Kalorienzahl von Woche zu Woche um ca. 100 Kalorien erhöhen. Die langsame Kaloriensteigerung sorgt dafür, dass der Körper sich besser an die „Mehrkalorien“ gewöhnen kann und kein Fett ansetzt. Das Ziel dabei ist, nach einigen Wochen der Steigerung von ca. 1500 Kalorien, die du in der Diätphase verzehrt hast, auf eine gesunde Kalorienzahl aufzusteigen und auch mit dieser gesunden Menge an Kalorien nicht mehr zuzunehmen. In dieser Phase steigen Kraftsportler auch oft in den Muskelaufbau und nutzen die höhere Kalorienzahl, um die vorhandene Energie in Muskeln umzuwandeln.
2. Die klassische Veränderung der Mahlzeiten
Wichtig ist, dass du deine Mahlzeiten regelmäßig einnimmst. Hast du gerade eine Low-Carb-Diät hinter dir, ist es an der Zeit, die Kohlenhydrate wieder mit in die Ernährung einzubringen. Der Körper muss sich wieder an die Lebensmittel gewöhnen, die ihm in der Diätphase entzogen wurden. Nur so ist es möglich, die Zunahme bei der Umstellung zu umgehen.
Ist Reverse Dieting gut für den Körper?
Die Frage, ob Reverse Dieting die Gewichtszunahme nach einer Diät verhindern kann, kann nur schwer beantwortet werden, da jede Person unterschiedlich darauf reagiert. Eins steht jedoch fest, die Methode der langsamen Kalorienerhöhung nach einer kalorienreduzierten und einseitigen Diät ist in vielerlei Hinsichten durchaus empfehlenswert. Denn ein Körper, der auf Dauer nicht die Nährstoffe zugefügt bekommt, welche er benötigt, kann nicht richtig arbeiten, da sein Motor nicht am Laufen gehalten wird. Außerdem unterstützt das Reverse Dieting eine langsame und gesunde Steigerung der Kalorien, sodass der Körper nicht mit einer „Menge“ an ungewohntem Essen konfrontiert wird. Es gibt natürlich auch Ansichten, die besagen, dass diese Art der Ernährung den Jo-Jo-Effekt nur stoppen und verlangsamen statt verhindern würde. Doch auch diese Ansicht ist von Person zu Person anders, denn eins steht fest, jeder Körper ist anders.
Unser Fazit:
Reverse Dieting ist eine sehr gute und erfolgreiche Ernährungsweise, um den Körper nach einer langen kalorienreduzierten Diät wieder an eine höhere Kalorienbilanz zu gewöhnen. Jedoch regiert jeder Körper anders auf eine Erhöhung der Kalorienzahl, sodass ein erfolgreiches Ergebnis nicht immer vorherzusagen ist. Am Ende zählt nur, dass du dich möglichst gesund, jedoch nicht zwanghaft ernährst und immer noch den Spaß am Essen beibehältst.
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