Home Lifestyle Erfolg & Motivation Sketchnotes lernen: So hältst du deine Gedanken grafisch fest

Sketchnotes lernen: So hältst du deine Gedanken grafisch fest

Stell dir einmal folgende Situation vor: Du sitzt in einem Vortrag und hörst am laufenden Band wichtige Informationen, die du dir idealerweise merken solltest. Fleißig schreibst du mit, jedoch bist du noch gar nicht mit dem letzten Satz fertig, da ist der Redner schon beim nächsten Thema. Verzweifelt versuchst du, mit dem Gehörten Schritt zu halten, doch du merkst, dass du nun in deiner Hast überhaupt nicht mitbekommen hast, was gerade gesagt wurde. Einige Tage später wirst du feststellen, dass du deine Notizen kaum lesen kannst und Schlüssigkeit sowie Vollständigkeit sehr zu wünschen übrig lassen.

Kommt dir das Geschilderte in irgendeiner Form bekannt vor? Dann solltest du nun besonders gut aufpassen, da das hier vorgestellte Prinzip der Sketchnotes die Lösung für deine Aufzeichnungsprobleme sein könnte. Dies ist jedoch nicht nur bei Studium und Beruf der Fall, sondern auch im Alltag. Möglicherweise sehen nach dem Lesen dieses Artikels sogar deine Einkaufszettel völlig anders aus als zuvor.

Was genau sind Sketchnotes überhaupt?

Der Begriff „Sketchnotes“ setzt sich aus dem englischen Verb „sketch“ (skizzieren) und dem Nomen „note“ (Notiz) zusammen. Vielleicht hast du schon einmal von „Doodles“ gehört, einem Ausdruck, der sich mit „Kritzeleien“ übersetzen lässt und oft im ähnlichen Sinn wie Sketchnotes verwendet wird. Beide Bezeichnungen heben die Zeichenkomponente hervor, welches sie von herkömmlichen Notizen und Mitschriften unterscheidet.

Bei Sketchnotes wird sich also nicht allein auf Text verlassen, um dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Stattdessen wird dieser mit Bildern und Schemas verknüpft, um die jeweiligen Informationen anschaulich darzustellen. Dabei kommen gleichermaßen Symbole, geometrische Formen, Pfeile und sogar Strichmännchen zum Einsatz. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
 

Falls du nun schon abwinkst, weil du der Meinung bist, dass deine Malerkarriere bereits im Kindergarten zu Ende war, können wir dich beruhigen. Du musst kein Profizeichner sein, um nützliche Sketchnotes hervorbringen zu können. Beim Sketchnoting steht es nicht im Vordergrund, ein Kunstwerk zu erschaffen. Vielmehr geht es darum, möglichst übersichtlich und eingängig Informationen zu visualisieren.

Warum ist es von Vorteil, sich mit Sketchnoting zu beschäftigen?

Solltest du noch nicht ganz überzeugt sein, ob Sketchnoting wirklich so toll ist und deine gewohnten Notizen nicht doch reichen, lass dir von uns sagen, dass du es nicht bereuen wirst, dich damit auseinanderzusetzen.

Herkömmlichen Mitschriften ist immer eine gewisse Struktur vorgegeben, die vom zeitlichen Verlauf des jeweiligen Vortrags oder dergleichen abhängig ist. Wenn du schon einmal etwas in einen vorangegangenen Absatz quetschen musstest, weil der Redner etwas vergessen hat, weißt du vermutlich sehr gut, was wir meinen. Sketchnotes punkten hingegen mit ihrer Übersichtlichkeit und ihrer Ordnung, die sie den Informationen verleihen. Bezüge und Verbindungen zwischen einzelnen Elementen sind bei dieser grafischen Darstellungsweise viel leichter zu erkennen. Dadurch steht dir auf einen Blick ein Querschnitt des Themas zur Verfügung, wenn du später deine Sketchnotes zurate ziehst.
 

Sobald du einmal in Schwung gekommen bist, wird es dir Sketchnoting leicht fallen. Es spart Zeit und hilft dir, Inhalte zu straffen und auf das Wesentliche zu begrenzen. Während sich Zuhören und Notizenmachen oft ins Gehege kommen, wird in diesem Fall die Konzentration gefördert und die Informationen nicht nur aufgenommen, sondern auch verarbeitet, was dem Verständnis zugutekommt.

Dass Kreativität nur bedingt eine Gabe ist, sondern vielmehr ein Muskel, der sich trainieren lässt, lernt man ebenfalls im Zuge des Sketchnoting. Du kannst deinem Gehirn einen Gefallen tun und es richtig auf Touren bringen, indem du dich bemühst, Informationen mithilfe von Sketchnotes Gestalt zu verleihen. Nicht zu unterschätzen ist zudem der Spaßfaktor, der beim bloßen Mitschreiben im Normalfall zu wünschen übrig lässt.

Was braucht man, um Sketchnotes anfertigen zu können?

Alles, was du für Sketchnoting benötigst, hast du mit großer Wahrscheinlichkeit bereits zu Hause. Grundsätzlich reicht (im Idealfall blankes) Papier und ein Stift, um loslegen zu können. Die Minimalisten dürfte dies bereits zufrieden stellen, jedoch steht es dir natürlich frei, ein ganzes Arsenal an Stiften in jeder erdenklichen Schattierung mit dir herumzutragen. Tatsächlich hilft es, spezielle Aspekte hervorzuheben, wenn man mit verschiedenen Schreibgeräten wie Textmarkern und Finelinern in mehreren Farben arbeitet. Darüber hinaus verleiht dies dem Ganzen eine umso ansehnlichere Form. Trotzdem solltest du darauf achten, dass du nicht mehr mit dem Wechsel von Stiften als mit Schreiben und Zeichnen beschäftigt bist. Wer es besonders ordentlich mag, verzichtet auf lose Blätter und schafft sich direkt ein Notizbuch an. Wichtig ist jedoch, dass dir ausreichend Platz zur Verfügung steht.

Wie kann man Sketchnoting lernen?

Dass sich alles, was du für das Anfertigen von Sketchnotes benötigst, bereits in Reichweite befindet, gilt ebenso für die geistigen Voraussetzungen. Du musst dich jedoch darauf einlassen können und bereit sein, dich immer wieder darin zu üben. Anfangs wirst du zwar noch oft überlegen, was du am besten zeichnest und was du lieber in Worte fasst, aber mit der Zeit wirst du ein eigenes Lexikon an festen Bildern und Formen entwickeln, auf das du regelmäßig zurückgreifen kannst. Dabei ist es hilfreich, sich aus verschiedenen Quellen, wozu beispielsweise das Internet gehört, Anregungen zu holen, wie sich bestimmte Inhalte grafisch umsetzen lassen.

Sobald du einen umfangreichen Bestand beisammen hast, wird dir das Sketchnoting deutlich schneller von der Hand gehen. Zu Beginn solltest du dich nicht entmutigen lassen, wenn es etwas länger dauert, denn auch hier macht Übung den Meister. Deine Genauigkeit und deine Geschwindigkeit kannst du insgesamt verbessern, indem du das Zeichnen von Strichen und Formen trainierst, was problemlos auch nebenher beim Fernsehen oder bei anderen Aktivitäten möglich ist.
Verwende auch hierfür mehrere Stifte, um ein Gefühl für die verschiedenen Eigenschaften der Schreibgeräte zu bekommen.

Sketchnoting solltest du mehr als etwas Individuelles und weniger als Skizzieren nach allgemeingültigen Regeln auffassen. Im Mittelpunkt steht dementsprechend, dass du mit deinen Aufzeichnungen zurechtkommst und anschließend aus ihnen schlau wirst. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, viel auszuprobieren. Besonders zu empfehlen ist es, Sketchnotes in allen möglichen Bereichen im Alltag einzubauen. Immer, wenn es darum geht, etwas aufzuschreiben, kannst du versuchen, Worte und Strukturen durch Skizzen zu ersetzen. Wie wäre es denn beispielsweise, wenn du dein Lieblingsrezept zu einer Sketchnote umformst?

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