StartLifestyleErfolg & MotivationDopamin: Warum stehen wir auf Nervenkitzel?

Dopamin: Warum stehen wir auf Nervenkitzel?

Was haben ein Fallschirmsprung, der erste Kuss und der Jackpot am Spielautomaten gemeinsam? Die Antwort auf diese Frage ist schnell gegeben: Sie machen uns glücklich und geben uns einen besonders positiven Gefühlsschub. Nicht möglich wäre das ohne das Hormon Dopamin. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, warum das so ist, wie wir ganz bewusst Glücksmomente schaffen können und warum auch der Trend Dopamin-Fasten sinnvoll sein kann.

Wie das Glückshormon Dopamin funktioniert

Dopamin wird häufig als eine der wichtigsten Glücks-Substanzen im menschlichen Gehirn beschrieben. Und auch wenn das Hormon an zahlreichen Abläufen beteiligt ist, hat diese Aussage einen wahren Kern. Das Dopamin-System liegt etwa in der Mitte unseres Gehirns. Es besteht aus einem Neuronen-Netz, das das Hormon für sich nutzt, um Reize an andere Neuronen zu übertragen. Nur etwa 0,0006 Prozent der Neuronen in unserem Gehirn sind „Dopamin-Neuronen“ und doch haben sie einen großen Einfluss auf unser Leben.

Forscher fanden schon früh heraus, dass Dopamin nicht nur beim Menschen, sondern auch bei vielen Tieren eine wichtige Rolle spielt. Dabei gibt es zahlreiche Aktivitäten, die eine Ausschüttung des Hormons anregen und somit auch das Verhalten steuern. Dinge, die uns glücklich machen und gut tun, sind mit Dopamin und unserem Belohnungssystem verknüpft.

Interessant ist das Hormon auch in Bezug auf unser Essverhalten. Wie ein Artikel der Max-Planck-Gesellschaft zeigt, könnte Dopamin Einfluss darauf nehmen, wann wir satt sind und wie viel wir essen. Die Forscher merken jedoch an, dass die Wissenschaft hier noch einige offene Fragen beantworten muss.

Bewusste Glücksmomente: Das regt die Dopamin-Ausschüttung an!

Keine Frage: Dopamin ist ein hervorragender Partner, wenn es darum geht, das Leben zu genießen und ganz bewusst Glücksmomente zu schaffen. Schön hieran ist auch, dass es so viele Dinge gibt, die wir tun können, um unsere Dopamin-Ausschüttung anzuregen. So zum Beispiel diese fünf Aktivitäten:

Glücksspiel

Eine gewonnene Wette, ein Gewinn am Losstand oder auch das richtige Blatt beim Poker sind echte Dopamin-Garanten. Nicht umsonst fasziniert das Glücksspiel die Menschheit bereits seit vielen Jahrhunderten. Zudem spielt Dopamin hier als sogenanntes „Erwartungshormon“ eine besondere Rolle. Unser Gehirn nämlich schüttet es schon dann aus, wenn wir mit einem Gewinn rechnen. Das erklärt auch, warum uns manche Spiele zu immer neuen Runden anregen und das ganz gleich, ob wir verlieren oder gewinnen.

Das persönliche Verantwortungsbewusstsein bleibt bei fast allen Menschen aber dennoch aktiv, weshalb sie auf einige entscheidende Aspekte wie zum Beispiel sichere Zahlmethoden im Netz achten. Das erklärt, warum beispielsweise PayPal Sportwetten beliebter sind als Angebote, bei denen Kontodaten hinterlegt oder per Kreditkarte gezahlt werden muss.

Sex

Auch Sex gehört zu jenen Aktivitäten, die die Dopaminausschüttung ordentlich ankurbeln. Spannend dabei ist, dass im intimen Kontakt mit einem anderen Menschen noch sehr viele weitere Hormone eine Rolle spielen. Das sorgt für äußerst intensive Wahrnehmung und oft auch starke Gefühlsregungen.

Der Reiz des Ausprobierens neuer Praktiken wie Fluid Bonding * kann die Dopaminausschüttung auch in langjährigen Partnerschaften aufrechterhalten. Gerade für Paare gilt daher: Aufregende Erlebnisse im Bett halten die Beziehung auch dank Dopamin frisch.

Riskante Situationen

Das subjektiv empfundene Risiko kann die Dopamin-Ausschüttung steigern, wenn wir uns einer herausfordernden Situation stellen. Je nach Persönlichkeit kann das schon bei einem Sprung vom Drei-Meter-Brett passieren. Wer ohnehin risikofreudig ist, wird vermutlich stärkere Reize benötigen, was die Beliebtheit mancher Extremsportarten erklärt.

Auch ein Fallschirmsprung oder eine Achterbahnfahrt gehören zu jenen Momenten, in denen wir ein Risiko spüren und hinterher von einer kleinen Glückswelle überrollt werden.

Musik

Die Musik, die wir beim Sport hören, die uns motiviert und uns ein energiegeladenes Gefühl gibt, ist ebenfalls ein zuverlässiger Dopamin-Trigger. Oft erkennen wir solche Lieblingssongs daran, dass sie uns emotional berühren und ein kleines Hochgefühl bescheren. Wer bereits einmal spontan durch die Wohnung getanzt ist oder in der Dusche laut mitgesungen und sich hinterher einfach großartig gefühlt hat, kennt das. Das Beste daran ist, dass wir uns das Musik-Glück jederzeit gönnen können. In der U-Bahn, im Auto, auf dem Sofa und beim ersten Kaffee am Morgen.

Sport

Auch sportliche Erfolge können die Dopamin-Ausschüttung anregen. Das gilt zum Beispiel für neue Bestzeiten, das berühmte „Runners High“ oder auch eine endlich richtig ausgeführte Übung wie Mountain Climbers. Sich eine Sportart zu suchen, bei der Dopamin ausgeschüttet wird und es regelmäßig Erfolgserlebnisse gibt, ist ohnehin eine gute Idee. Hier nämlich fällt es uns sehr viel leichter, am Ball zu bleiben und die Sportroutine aufrechtzuerhalten.

Dopamin-Fasten: Ergibt das Sinn?

Fest steht nun, dass es sich bei Dopamin um ein besonderes Hormon handelt, ohne das wir sicherlich sehr viel häufiger Trübsal blasen würden. Ein Problem gibt es dabei aber dennoch. Gerade in unserer heutigen Welt ist der Dopaminrausch zu einem ständig verfügbaren Erlebnis geworden. Das wiederum kann Suchtverhalten fördern und uns über kurz oder lang nach einem immer stärkeren Nervenkitzel suchen lassen.

Vor diesem Hintergrund hat der amerikanische Psychologe Cameron Sepah das Dopamin-Fasten entwickelt. Hier gilt es, für einen vorab definierten Zeitraum all jene Dinge zu unterlassen und zu meiden, die eine Ausschüttung von Dopamin anregen. Beim Dopamin-Fasten gilt also unter anderem ein Verbot für

  • Social-Media
  • Musik
  • Sex
  • Sport
  • Glücksspiel

und viele weitere Aktivitäten, die uns Freude bereiten. Ganz einfach klingt das nicht.

Glückshormon

In der Tat kann Dopamin-Fasten insofern sinnvoll sein, als dass es unsere Empfänglichkeit für das Hormon wieder ausgleicht und einer Überreizung entgegenwirken kann. Experten merken jedoch in diesem Artikel an, dass auch nicht übertrieben werden sollte mit dem Fasten. Wer einen zu großen Teil der freudigen Aspekte des Lebens streicht, könnte sich ungewollt in eine depressive Episode manövrieren.

Besser ist es daher, es mit den Reizen nicht zu übertreiben, das Smartphone regelmäßig für längere Zeit aus der Hand zu legen und auch die unspektakulär ruhigen Momente des Lebens zu akzeptieren. Dann nämlich fühlt sich der nächste Nervenkitzel gleich viel besser an.

 

Fotos: BillionPhotos.com / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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