StartLifestyleLiebe & BeziehungFluid Bonding: Alles was du über die Sexpraktik wissen solltest

Fluid Bonding: Alles was du über die Sexpraktik wissen solltest

Hast du schon einmal von Fluid Bonding gehört? Nein? Kein Wunder, denn dieser Begriff schwirrt noch gar nicht so lange herum. Doch auch wenn es wie eine neue Sexpraktik klingt, ist das Konzept dahinter gar nicht so neu. Tatsächlich hast du möglicherweise schon mal selbst Fluid Bonding praktiziert, ohne es zu wissen.

Was bedeutet Fluid Bonding?

Der Begriff Fluid Bonding bedeutet nämlich nichts anderes, als dass sich die Sexualpartner bewusst dazu entschließen, Sex ohne jegliche Barrieren zu haben. Man könnte also gemeinhin von Sex ohne Kondom sprechen. Doch Fluid Bonding bedeutet mehr als das. Es bedeutet, dass die Sexualpartner gegenseitig Körperflüssigkeiten austauschen. Abhängig von den Geschlechtern der involvierten Personen kann es sich bei diesen Körperflüssigkeiten um Speichel, Samenflüssigkeit, Vaginalflüssigkeit, anale Sekrete oder sogar Blut handeln.

Was ist mit Safer-Sex?

Vielleicht schreist du jetzt auf und fragst dich: „Jahrelang wurde uns Safer-Sex gepredigt und jetzt soll auf einmal der ungehemmte Austausch von Körperflüssigkeiten modern sein.“ Ganz so ist es nicht. Denn wir alle wissen, dass Kondome wichtig sind. Und das nicht nur zur Empfängnisverhütung, sondern noch viel wichtiger, um Geschlechtskrankheiten vorzubeugen. Da erzählen wir dir natürlich nichts Neues.

Doch bei Fluid Bonding geht es um die emotionale und sexuelle Bindung in Beziehungen. Denn was bei der Safer-Sex Debatte oft übersehen wird ist, dass Sex ohne Kondom auch einen positiven emotionalen Effekt auf eine Partnerschaft haben kann. Der Grund: Für Fluid Bonding ist eine bewusste Entscheidung beider Sexualpartner notwendig, die die Ernsthaftigkeit und Tiefe einer Partnerschaft nachhaltig stärken kann.

Wie sicher ist Fluid Bonding?

Wie wir alle wissen, sind sexuelle Handlungen immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Wenn du und dein Partner bisher Kondome oder eine andere Barriere als Verhütungsmethode benutzt und neugierig auf Fluid Bonding seid, dann gibt es einiges zu beachten, um den Sex möglichst sicher zu gestalten bzw. die Risiken zu minimieren. Dazu gehört in erster Linie vollkommen ehrlich zueinander zu sein. Halte daher nichts über deine sexuelle Vergangenheit zurück. Das gilt ebenso für die Gegenwart. Nur wenn ihr vollkommen ehrlich zueinander seid, könnt ihr das gegenseitige Vertrauen stärken.

Falls ihr euch unsicher über euren aktuellen gesundheitlichen Status seid, dann lasst euch testen! Geht gemeinsam zum Arzt und geht sicher, dass ihr keine sexuell übertragbaren Krankheiten habt. Wenn ihr euch für Sex ohne Kondom entscheidet, dann ist es möglicherweise notwendig, über andere Verhütungsmethoden wie die Pille nachzudenken. Geht gemeinsam eure Optionen durch und entscheidet euch auf partnerschaftlicher Ebene für die Verhütungsmethode, die zu eurer Beziehung und eurem Sexleben passt.

Warum praktizieren Paare Fluid Bonding?

Du fragst dich jetzt vielleicht, warum Menschen das Restrisiko eingehen. Der Grund ist, dass barrierefreier Sex einfach mehr Spaß macht. Und ganz ehrlich, wenn es so richtig heiß zur Sache geht, kann es ganz schön abturnend sein, erstmal das Kondom zu holen und auszupacken. Zudem ist es in Beziehungen ein Zeichen von Ernsthaftigkeit und Exklusivität. Denn den Austausch von Körperflüssigkeiten praktizieren die meisten Menschen nur in monogamen Beziehungen.

Die Entscheidung in einer Beziehung zum Fluid Bonding kann auch ein Zeichen dafür sein, dass die Beziehung intimer wird und man dem anderen zu vertrauen beginnt. Viele Paare berichten auch davon, dass dadurch das Sexleben und die Beziehung noch tiefer und intensiver erlebt wird. Durch den Austausch von Körperflüssigkeiten entsteht offenbar eine körperliche Verbindung, die auch die emotionale Verbindung stärkt.

In jedem Fall ist es jedoch ein Zeichen dafür, dass man in die selbst Richtung blickt und eine gemeinsame und bewusste Entscheidung für sein Sexleben trifft. Einige Paare finden es auch einfach nur wesentlich stressfreier und angenehmer, sich testen zu lassen und danach ungeschützten Sex zu haben, ohne sich Gedanken machen zu müssen.

Welche Flüssigkeiten sind gemeint?

Wie bereits erwähnt sind mit „Fluids“ alle Flüssigkeiten und Sekrete gemeint, die während sexueller Aktivitäten produziert werden. Dazu gehört Ejakulat, Samen, vaginale Flüssigkeit und anale Sekrete. Urin ist zwar Teil mancher Sexualpraktiken, ist aber bei Fluid Bonding nicht gemeint. Der barrierefreie Sex lässt sich darüber hinaus problemlos mit sämtlichen Stellungen und Praktiken kombinieren. Das bedeutet, dass Fluid Bonding sowohl beim Geschlechtsverkehr, dem Oralverkehr aber auch beim Analverkehr ein Thema ist.

Fluid Bonding in monogamen Beziehungen

Wenn du am Anfang einer Beziehung bist, wirst du zunächst den anderen vorsichtig kennenlernen. Dazu gehört im Normalfall auch die Verwendung eines Kondoms oder anderer sicherer Verhütungsmethoden. Wenn die Beziehung in eine ernsthaftere und exklusivere Richtung geht, dann kann der Wunsch auftauchen, das Kondom wegzulassen. Spätestens dann ist es an der Zeit, seinen Gesundheitsstatus im Hinblick auf Geschlechtskrankheiten zu checken, bevor ihr euch auf Fluid Bonding einlasst. Mit den Testergebnissen in der Hand könnt ihr die Spielregeln für euer jetziges und zukünftiges Liebesleben gemeinsam festlegen.

Fluid Bonding in nicht-monogamen Beziehungen

Doch funktioniert Fluid Bonding auch in nicht-monogamen oder polyamoren Beziehungen? Wenn du nicht monogam lebst, dann musst du dir darüber bewusst sein, dass die Entscheidungen, die du hinsichtlich deiner Sexualpraktiken triffst, sich auch auf andere Menschen, mit denen du im sexuellen Kontakt bist, auswirken können. Was bedeutet das konkret? Fluid Bonding basiert auf Vertrauen. Dem Vertrauen, dass dich dein Sexualpartner keinem erhöhten Risiko aussetzen wird.

Doch oftmals ist Kontrolle besser als Vertrauen. Natürlich möchtest du deinem Sexpartner vertrauen. Doch mehr als seinem Wort solltest du seinem Testergebnis trauen. Gerade in nicht-monogamen Beziehungen ist es sinnvoll, sich regelmäßig testen zu lassen. Mindestens einmal in 6 Monaten sollte die Regel sein. Solltest du ein positives Ergebnis erhalten, sprich mit deinem Arzt. Anschließend ist es unumgänglich sofort deine(n) Sexualpartner einzuweihen.

Fazit

Fluid Bonding ist eine Sexualpraktik, bei der der Austausch von Körperflüssigkeiten im Zentrum steht. Es wird oft mit einer besonderen Form der Intimität in Verbindung gebracht. Denn Fluid Bonding soll das gegenseitige Vertrauen in der Partnerschaft stärken und die Exklusivität der Beziehung unterstreichen. Bevor sich beide Partner auf Fluid Bonding einlassen ist es jedoch sinnvoll, sich beidseitig testen zu lassen, um das Risiko von Geschlechtskrankheiten auszuschließen

 

Foto: deagreez / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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