StartLifestyleLiebe & BeziehungDating-Trend Mosting: Dem Himmel der Liebe folgt die Hölle der Einsamkeit

Dating-Trend Mosting: Dem Himmel der Liebe folgt die Hölle der Einsamkeit

Bist du auch gerade auf der Suche nach einer Person, der du vertrauen und mit der du eine Partnerschaft eingehen kannst? Umso mehr solltest du dich vorsehen vor einem negativen Trend, der immer häufiger beim Dating auftaucht. Gemeint ist das Mosting, bei dem dir zunächst die grenzenlose Liebe versprochen wird, nur um dich dann eiskalt abzuservieren.

Mosting – was ist das eigentlich?

Liebe macht bekanntlich blind. Und es ist ganz natürlich, wenn du im ersten Überschwang der Gefühle nicht ganz zu einer objektiven Einschätzung in der Lage bist, was da gerade um dich herum passiert. Besonders schwierig wird das beim sogenannten Mosting, bei dem du zwischen zwei extremen Emotionen pendelst. Der Begriff leitet sich einerseits vom englischen Wort “most” ab. Andererseits erinnert die zweite Silbe an das ebenfalls aus dem Englischen stammende “Ghosting”. Mit ein wenig Fantasie kannst du dir nun sicherlich bereits vorstellen, worum es geht.

In der Zusammenfassung: Sobald du eine Partnerin oder einen Partner kennengelernt hast, verdeutlicht dir die andere Person auf unterschiedlichen Wegen, dass du der wichtigste Mensch für sie bist – nur, um dich schon kurze Zeit später komplett zu ignorieren, sich nicht mehr bei dir zu melden und auch auf Nachfragen nicht zu antworten. Ein Wechselbad der Gefühle also.

Das Lovebombing verdeckt die Wahrheit

Doch wie genau läuft das alles eigentlich ab? Zunächst lernst du jemanden kennen. Und im Vergleich zu anderen Beziehungen – egal, ob es sich dabei um Freunde, Kollegen oder potenzielle Partner handelt – entsteht für dich sehr schnell der Eindruck, diesmal die große Liebe erwischt zu haben. Denn dein Gegenüber öffnet sich dir in ungewohnter Weise, wodurch bald schon ein Gefühl von emotionaler Nähe, Intimität und Vertrautheit entsteht. Du wirst förmlich mit Liebe und Zuneigung erdrückt – der englische Begriff Lovebombing beschreibt das ganz gut.

Oftmals wird auch bereits in den ersten Wochen nach dem Kennenlernen schon die gemeinsame Zukunft geplant: Die für beide Personen passende Wohnung, das Suchen nach Urlaubszielen und ein erster gedanklicher Ausblick auf die Hochzeit, die fast schon unvermeidlich erscheint. Das alles klingt wunderbar und fühlt sich toll an. Bei genauerem Hinsehen ist es aber zu schön, um wahr sein zu können.

Der Liebe folgt die Ernüchterung

Denn im zweiten Schritt ist das Mosting davon gekennzeichnet, dass du ignoriert wirst. Die Person, die eben noch die kommenden Jahrzehnte mit dir verbringen wollte, meldet sich jetzt nicht mehr. Auf Anrufe und Mails reagiert sie nicht. Sollte es dir wider Erwarten gelingen, mit ihr ein Treffen zu vereinbaren, dann wird sie fast sicher nicht dort erscheinen. Das Schlimme daran: All das passiert aus heiterem Himmel. Es gab vorab keinen Streit zwischen euch oder andere Hinweise auf eine baldige Trennung. Vielmehr scheint dein Partner oder deine Partnerin von jetzt auf gleich vom Erdboden verschwunden zu sein.

Nach den zunächst äußerst positiven Gefühlen wirst du nun mit deiner Trauer und deiner Wut, ebenso aber mit den Schmerzen der Seele alleine gelassen. Unbeantwortet bleiben auch die ständig auftretenden Fragen nach dem Warum – viele Betroffene können derlei Erfahrungen selbst über Jahre hinweg kaum verarbeiten.

Das eigene Ego ist wichtiger als die gemeinsame Beziehung

Gerade darum lohnt es sich, die Frage nach dem Warum noch einmal aufzugreifen. Meist wird das Mosting von Menschen betrieben, die damit nur ihr Selbstvertrauen stärken wollen. Sie inszenieren sich über Tage und Wochen als der perfekte Liebhaber – und laben sich an der Zuneigung, die sie dafür im Gegenzug erhalten.

Dennoch haben sie im Regelfall von Anfang an nicht den Wunsch nach einer Partnerschaft. Feste Bindungen vermeiden sie. Das, was sie dir über eine gemeinsame Zukunft versprechen, wollen sie gar nicht einhalten. Nicht mit dir und häufig auch nicht mit anderen Menschen. Denn wer das Mosting verwendet, hat vielfach starke Ängste vor emotionaler Nähe und davor, sich einer anderen Person anzuvertrauen. Woher diese mentalen Hemmungen stammen, müsste im Einzelfall untersucht werden. Eigene Negativerfahrungen wie die Scheidung der Eltern oder emotionale Verletzungen spielen dabei aber zumeist eine Rolle.

Das Mosting lässt sich nicht immer leicht erkennen

Untersuchungen zeigen, dass das Mosting häufiger von Männern als von Frauen ausgeführt wird. Beim Opfer handelt es sich oft um Menschen, die sich nach der großen Liebe, nach Anerkennung und Zärtlichkeit, ebenso aber nach einem starken Partner an ihrer Seite sehnen. Sie sind häufig nicht in der Lage, die ersten Zuneigungen und das kurz danach folgende Lovebombing richtig zu deuten.

Möchtest du den Gefahren des Mostings entgehen, sei dir besondere Vorsicht angeraten – auch wenn diese natürlich nicht ganz leicht ist. Wer lässt sich schließlich nicht gerne mit grenzenloser Lieber überschütten? Genau in solchen Momenten lohnt es sich aber, die Gedanken einzuschalten und sich zu fragen, ob das alles wirklich die Realität sein kann. Denn gerade beim ersten Kennenlernen sind Schüchternheit und Zurückhaltung ganz normal. Wer direkt mit der Tür ins Haus fällt und dir eine glückliche Ehe verspricht, macht sich dagegen verdächtig.

 

Foto: Drobot Dean / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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