Kaum angezogen, riecht das Top bereits nach Schweiß. Zum Glück gibt es einige wirksame Tipps, wie du den lästigen Schweißgeruch in der Kleidung wieder loswirst.
Wie entsteht Schweißgeruch in Kleidung?
Bei einer hohen Außentemperatur oder Nervosität lässt es nicht lange auf sich warten: das Schwitzen. Es dient dazu, die Körpertemperatur zu regulieren und Giftstoffe über die Haut auszuscheiden. Was für die körperliche Gesundheit essenziell ist, hat ein paar unangenehme Nebeneffekte. Denn der Schweiß trocknet und die Bakterien zersetzen sich, wodurch es zu den unangenehmen Gerüchen kommt. Vor allem im Sommer kann es dann schnell passieren, dass ein einzelner Waschgang nicht genügt, um den Schweißgeruch komplett zu entfernen.
Dabei ist Schweiß eigentlich völlig geruchslos. Er besteht nämlich zu 99 Prozent aus Wasser und ein halbes Prozent ist Salz. Nur das letzte halbe Prozent ist für den unangenehmen Schweißgeruch verantwortlich, denn das ist eine Mischung aus Harnstoff, Aminosäuren, Milchsäure, Fett und Zucker. Hiervon ernähren sich die auf unserer Haut lebenden Bakterien. Und wenn diese Harnstoff, Aminosäuren & Co. zersetzen, entstehen wiederum Abfallstoffe, die den typischen Geruch beim Schwitzen erzeugen.
Diese Bakterien setzen sich in unserer Wäsche fest. Normales Waschmittel und typische Waschtemperaturen von 30 oder 40 Grad können ihnen kaum etwas anhaben. Das ist auch der Grund, warum manche Textilien auch nach dem Waschen noch unangenehm riechen können. Höhere Temperaturen bei 60 oder 90 Grad rücken zwar dem Großteil der Bakterien zu Leibe, jedoch hält das nicht jedes Kleidungsstück unbeschadet aus.
Es gibt zwar auch antibakterielle Waschzusätze zu kaufen, die meisten sind jedoch richtige Chemiebomben, die nicht nur in unserer Kleidung, sondern auch auf unserer Haut und im Abwasser landen. Dabei kann man den unangenehmen Schweißgeruch in Kleidungsstücken auch prima mit ganz natürlichen Hausmitteln beseitigen.
Frische Luft und Essig
Riecht das frisch getragene Shirt nach Schweiß, ist eine sorgfältige Wäsche notwendig. Als Sofortmittel kannst du das Textil für einige Minuten an die frische Luft hängen. Beim Auslüften verfliegt zumindest ein Teil des Geruchs. Wenn sich der Schweißgeruch nicht vertreiben lässt, sind
Hausmittel sind die Lösung
Eine Essiglösung vertreibt die Bakterien zuverlässig. Es genügt, die Schweißränder für einige Minuten in der Essiglösung einweichen zu lassen. Bei hartnäckigen Schweißflecken kannst du die Kleidung vor dem Waschgang noch einmal mit einer Essigmischung eingesprühen. Anschließend wandert das Textil in die Maschine und kommt – hoffentlich geruchsfrei – wieder heraus.
Waschsoda und Backpulver
Waschsoda hilft ebenfalls gegen Schweißgeruch. Im Verhältnis eins zu fünf mit Wasser gemischt (ein Esslöffel Soda auf fünf Liter Wasser), eignet sich das Mittel gegen unangenehme Gerüche im Unterhemd oder in der Jeanshose. Waschsoda kannst du direkt auf die Kleidung auftragen, idealerweise natürlich auf die Stellen, die besonders unangenehm riechen. Anschließend kannst du die Kleidung waschen, trocknen und gut auslüften. Nach einer zusätzlichen Wäsche ist der Geruch verflogen.
Backpulver ist ein weit verbreitetes Reinigungsmittel, mit dem du auch die unangenehm duftende Bluse pflegst. Das Natriumsalz neutralisiert Gerüche und zersetzt die Flecken auf der Wäsche. Das weiße Pulver kannst du punktuell anwenden und eignet sich auch, um empfindliches Gewebe zu reinigen. Bei besonders sensiblen Stoffen wie Leder, Glitzer oder Softshell bieten sich die folgenden Hausmittel an.
Schweißgerüche aus heller und empfindlicher Kleidung entfernen
Nicht jedes Kleidungsstück darfst du in die Waschmaschine geben. Empfindliche Teile müssen meistens von Hand gewaschen werden. Haben sich unangenehme Gerüche eingeschlichen, wandert das Kleidungsstück in ein Wasserbad mit Zitronensäure. Das hat antibakterielle Effekte und neutralisiert den Schweißgeruch.
Dunkle Kleidung kann durch die Zitronensäure ausbleichen, weshalb du sie am besten mit Kernseife waschen solltest. Mit einer Bürste eingearbeitet, ausgewaschen – und der Geruch und mögliche Flecken sind verschwunden.
Empfindliche Textilien kannst du auch eine Nacht in die Tiefkühltruhe legen. Die Kälte tötet die Keime ab und vertreibt den Geruch. Vor allem frischer Schweiß lässt sich durch die Kältebehandlung bekämpfen. Manche Stoffe wie Leder oder Softshell müssen besonders vorsichtig behandelt werden. Das Bad in der Essigessenz hilft auch hier gegen Schweißgeruch. Danach gilt es, die Stücke an der Luft zu trocknen. Hilft das alles nichts, sollte ein Spezialwaschmittel verwendet werden.
Hartnäckiger Schweißgeruch? Spezialwaschmittel
Wenn du deine Wäsche nicht mit einem Hausmittel behandeln möchtest, kannst du ein Spezialwaschmittel verwenden. Hygienewaschmittel vertreiben die Bakterien und damit den Geruch aus dem Textil. Geeignet sind Hygienespüler aus der Drogerie, die einfach dem Waschmittel beigefügt werden. Robuste Wäschestücke lassen sich bei 60 Grad Celsius waschen. Das genügt, um sämtliche Keime abzutöten.
Dem Schweißgeruch vorbeugen
Wenn deine Kleidung immer wieder nach Schweiß riecht, kannst du dem ganz einfach vorbeugen. Verwende Achselpads und ein Antitranspirant, um den Schweißgeruch zu hemmen und deine Bluse zu schützen. Das eng anliegende Polyester-Top ersetzt du am besten durch ein atmungsaktives Textil. Damit bist du gegen unangenehmem Körpergeruch gefeit.
Weitere Keimherde
Manchmal stammen die Bakterien auf der Kleidung aus der Waschmaschine. Ein regelmäßiger Waschgang bei mindestens 60 Grad tötet die Keime ab. Außerdem solltest du die Waschmaschine nach jedem Einsatz gut auslüften und zweimal jährlich warten.
Foto: Sergey / stock.adobe.com