StartLifestyleLivingVorbeugen ist besser als zahlen: So hältst du dein Haus in Schuss

Vorbeugen ist besser als zahlen: So hältst du dein Haus in Schuss

Endlich hast du dir deinen Traum von einem eigenen Haus erfüllt! Damit du dich lange an deinem neuen Zuhause erfreuen kannst, musst du regelmäßig überprüfen, ob Bestandteile wie Dichtungen, Rohrleitungen, Außenputz und das Dach noch in Ordnung sind.

Warum ist das so wichtig? Veraltete Bauteile können immense Schäden am Haus verursachen, die für dich als Hauseigentümer schnell zu einer kostspieligen Angelegenheit werden. Je nach Lebenssituation kann es schwierig sein, solche großen Kostenpunkte zu stemmen.

Besser ist es also, sie durch regelmäßige Wartungen und Inspektionen zu vermeiden. Sie schonen aber nicht nur deinen Geldbeutel, sondern erhalten auch den Zustand des Hauses und damit seinen Wert.

Allerdings altern die einzelnen Bauteile deines Hauses unterschiedlich schnell. Daher ist es gut zu wissen, welche Intervalle es einzuhalten gilt. In diesem Artikel erfährst du, welche Wartungsarbeiten wann und wie oft gemacht werden müssen.

Rundum-Check nach dem Winter

Ob als Regen, Hagel oder Schnee – Herbst und Winter ist in fast ganz Deutschland die Niederschlagsmenge deutlich höher als in den restlichen Monaten. Dazu kommen stürmische Winde und eisige Temperaturen. Durch den fortschreitenden Klimawandel treten solche Wetterextreme immer häufiger auf. Alle zusammen können sie einem Haus und seinen Bestandteilen ganz schön zusetzen und für üble Schäden sorgen. Sogar Laub kann zum Problem werden.

Umso wichtiger ist es, dein Haus nach den kalten Monaten einer gründlichen Kontrolle zu unterziehen und dir vor allem die Stellen genau anzuschauen, die durch die winterliche Witterung besonders in Mitleidenschaft gezogen werden. Möglicherweise haben Stürme die Befestigungen von Zäunen, Markisen und Sonnensegeln gelockert oder Dachziegel gelöst.

Regen bringt ebenfalls ein großes Schadenspotenzial mit sich. Entferne Schmutz und Laub aus der Regenrinne, damit das Wasser bei Starkregen besser abfließt. Reinige die Pumpensümpfe und überprüfe, ob sie funktionieren. Wenn dein Haus unterkellert ist, musst du auch bei der Rückstauklappe einen Funktionscheck machen.

Überprüfe, ob die Leitungen und Rohre für deine Außenbewässerung ein Leck oder einen Frostschaden haben. Denk außerdem daran, gegebenenfalls morsche oder angeknackste Äste von deinen Bäumen abzusägen, damit sie sich beim nächsten heftigen Sturm nicht lösen und Schäden anrichten können.

Das solltest du mehrmals im Jahr überprüfen

Die Liste an Hausteilen, die du dir gleich mehrmals im Jahr vornehmen solltest, ist glücklicherweise sehr kurz.

Regenrinne

Die Regenrinne beziehungsweise Dachrinne solltest du vor allem nach dem Winter, am besten aber alle drei Monate säubern. Ansonsten kann sie durch Laub und Schmutz verstopfen, sodass das Regenwasser nicht mehr durch das Fallrohr abfließen kann.

Dachentwässerung

Starkregen und Schnee stellen eine Belastung für das Hausdach dar. Während sie bei einem Steildach größtenteils über die vorhandene Neigung vom Dach abgeleitet werden, bleibt das Gewicht auf einem Flachdach liegen.

Um zu verhindern, dass die Niederschläge das Flachdach zu sehr belasten oder dass die Feuchtigkeit Schäden anrichtet, muss das Wasser abgeleitet werden. Das geschieht über sogenannte Entwässerungssysteme. Damit sie ihre wichtige Funktion erfüllen können, solltest du alle sechs Monate überprüfen, ob sie noch in Ordnung sind.

Diese Inspektionen sind einmal im Jahr fällig

Die Liste an Hausteilen, die du jedes Jahr einmal überprüfen solltest, ist ebenfalls überschaubar.

Dichtungen an Fenstern und Türen

Dichte Fenster und Türen halten Lärm, Feinstaub und Pollen draußen und verhindern außerdem, dass Feuchtigkeit eindringen und zu viel Wärme entweichen kann. Einmal im Jahr solltest du überprüfen, ob die Dichtungen an Fenstern und Außentüren noch weich und unbeschädigt sind. Ist das nicht der Fall, kannst du sie mit einem Gummipflegemittel wieder geschmeidig machen. Generell ist die richtige Reinigung und Pflege wichtig für eine langfristig gute Dämmleistung. Dichtungen, die an der Unterkante durchhängen, solltest du ausgetauschen.

Heizung

Der Heizungskessel sollte jedes Jahr gewartet werden, damit die Heizung jederzeit einwandfrei funktioniert.

Auch Dachanschlüsse und offene Holzkonstruktionen sollten einmal im Jahr einer Inspektion unterzogen werden.

Diese Checks stehen alle drei bis fünf Jahre an

Die meisten Inspektionen sind alle drei beziehungsweise fünf Jahre fällig.

Die Armaturen

Alle drei Jahre solltest du kontrollieren, ob die Dichtungen und Fugen der Armaturen im Badezimmer noch intakt sind. Bei Armaturen in Dusche und Badewanne müssen die Fugen zwischen den Fliesen und den Zuleitungsrohren versiegelt sein, weil ansonsten große Wassermengen in die Wand gelangen und dort einen erheblichen Schaden anrichten können. Veraltete Dichtungen solltest du daher umgehend austauschen.

Fenster und Türen aus Holz

Fenster und Außentüren werden das ganze Jahr über stark beansprucht: Wechselnde Temperaturunterschiede zwischen innen und außen, Witterungs- und Umwelteinflüsse sowie die mechanische Beanspruchung beim Öffnen und Schließen machen sich auf Dauer bemerkbar.

Bei Holzfenstern und -türen ist es wichtig, dass sie durch einen speziellen Anstrich vor Witterungs- und Umwelteinflüssen geschützt werden. Erneuere den Schutz alle drei Jahre und überprüfe, ob es eventuell Fäulnisbildung oder andere Schäden im Holz gibt. Um das Material zu schonen, solltest du biologische Putzmittel den konventionellen Chemiekeulen vorziehen.

Außenputz

Der Außenputz ist gewissermaßen die Schutzhülle deines Hauses: Er hält Schmutz und Feuchtigkeit ab und schützt dein Haus vor Wind und Wetter. Sind jedoch Risse und Löcher vorhanden, verliert der Außenputz seine Schutzwirkung und das darunterliegende Mauerwerk ist den Umwelteinflüssen ausgesetzt. Deswegen solltest du den Außenputz im Drei-Jahres-Rhythmus auf Beschädigungen untersuchen und sie gegebenenfalls ausbessern.

Was du außerdem alle drei Jahre kontrollieren solltest, sind der Schornsteinkopf, die Fassadenimprägnierung, der Außenanstrich, die Tapeten sowie Pappdächer.

Haus-Fassade streichen

Das Hausdach

Vor allem das Hausdach ist permanent Umwelteinflüssen und der Witterung ausgesetzt. Deswegen ist eine regelmäßige Wartung hier besonders wichtig, damit das Dach nicht marode wird. Denn wenn das Dach nicht mehr in Ordnung ist, bedeutet das meist Folgeschäden für das gesamte Haus. Die Dachkonstruktion solltest du daher alle fünf Jahre kontrollieren lassen.

Heizkörper

Alle fünf Jahre solltest du deine Heizkörper checken lassen. Wenn sie längere Zeit nicht in Gebrauch waren, müssen sie entlüftet werden.

Außerdem solltest du sämtliche Rohrleitungen für Gas, Wasser und Sanitäranlagen sowie die Außentreppen und die Kunststofftüren alle fünf Jahre überprüfen lassen.

Inspektionsintervalle mit größerem Abstand

Es gibt auch Bereiche am und im Haus, die du erst nach langer Zeit inspizieren musst. Nach zehn Jahren solltest du folgende Punkte checken lassen:

  • Abwasserkanäle
  • Lichtschächte
  • Innenputz
  • Treppen
  • Leichtwände
  • Bodenbeläge, insbesondere Fliesen, Keramik, Parkett und Hobeldielen

Außenwände, Kellerwände, Geschossdecken und der Estrich solltest du nach 30 Jahren überprüfen, um sicherzugehen, dass sie noch intakt sind.

Wann muss was erneuert werden?

Die regelmäßige Inspektion der einzelnen Hausbestandteile ist ungemein wichtig, um die Entstehung größerer Schäden zu verhindern und das Haus instand zu halten. Trotzdem lässt sich nicht vermeiden, dass nach einer gewissen Zeit Reparaturen und Modernisierungen fällig werden.

Hausreparaturen

Aber wann musst du was erneuern?

  • Nach 5 bis 15 Jahren: Tapeten, Anstriche innen und außen
  • Nach 20 bis 30 Jahren: Küche, Bad, Fenster, Dachrinnen, Fallrohre, Heizung
  • Nach 30 bis 50 Jahren: Dacheindeckung, -anschlüsse und -dämmung, Schornsteinköpfe, Außenputz, Außentreppen, Fenster, Außentüren

Welche Instandhaltungsarbeiten bei deinem Haus konkret fällig werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Etwa der Bauweise, der Bausubstanz und der Standort beziehungsweise die Frage, wie sehr dein Haus der Witterung und Umwelteinflüssen ausgesetzt ist.

Tipps für die Instandhaltung deines Hauses

Auch, wenn es deinen Geldbeutel ziemlich strapazieren kann: notwendige Reparaturen solltest du nicht auf die lange Bank schieben. Dadurch wird es später nur umso teurer für dich. Wenn du beim Check-up einen Schaden entdeckt hast, solltest du also lieber zeitnah handeln und den Schaden schnellstmöglich beheben.

Bekanntlich treten solche Schäden immer dann auf, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann. Damit du kurzfristig immer einen guten finanziellen Puffer hast, ist es wichtig, von Anfang an Geld zu sparen und Rücklagen zu bilden. Es ist empfehlenswert, mindestens einen Euro pro Quadratmeter und Monat auf die Seite zu legen. Das Gute: Alle Kosten, die für die Instandhaltung deines Hauses entstehen, kannst du von der Steuer absetzen.

 

Fotos: auremar, philippe Devanne, SkyLine / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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