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Energiesparen im Haushalt: Tipps von einem Energieexperten

Spätestens seit die Strompreise in die Höhe geklettert sind, ist Sparen zur Entlastung der Haushaltskasse für viele ein Thema. Doch nicht nur die Haushaltskasse, auch die Umwelt wird durch Energie sparen entlastet. Im Interview räumt Ata Mohajer, Communication Manager des Ökostromanbieters Lichtblick SE, mit gängigen Mythen auf und gibt wertvolle Tipps, wie man den Stromverbrauch im Haushalt senken kann.

Welche Geräte im Haushalt verbrauchen am meisten Strom?

„Das kommt ganz auf ihre Energieeffizienzklasse an. Grob kann man festhalten, dass Kühl- und Gefriergeräte sowie Spül- und Waschmaschinen im Haushalt durchschnittlich am meisten Strom verbrauchen. Aber auch Fernseher können dazugehören.“

Was verbraucht Standby am meisten Strom? Oder warum sollte man Standby möglichst vermeiden?

„Ein Strommessgerät hilft dabei, im eigenen Haushalt Stromfresser zu identifizieren. Verbraucherzentralen bieten häufig eine kostenlose Leihe von Strommessgeräten an. Übrigens können auch Geräte im Standby-Modus dazu zählen – ein genauer Blick lohnt sich bei energieintensiven Geräten wie Fernseher, Stereoanlage, Spielkonsole, Monitor und Drucker. Im Standby-Modus sollten Haushaltsgeräte weniger als eine Kilowattstunde am Tag verbrauchen, andernfalls macht sich das im Portemonnaie bemerkbar. Zudem ist der unnötige Verbrauch, der dadurch entsteht, schlecht fürs Klima. Pro Kilowattstunde Strom werden rund 350 Gramm CO2 ausgestoßen. Jede eingesparte Kilowattstunde hilft, das Klima zu schonen. Statt Standby können Verbraucher:innen auf Mehrfachsteckdosen mit Ein- und Ausschalter zurückgreifen. Damit lässt sich der individuelle Verbrauch besser steuern.“

Welche Rolle spielen energieeffiziente Haushaltsgeräte und Glühbirnen? Kann ich damit sparen?

„Energieeffiziente Haushaltsgeräte und Lampen helfen, den eigenen Stromverbrauch weiter zu verringern. Die meisten Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Fernseher, Kühl- und Gefriergeräte, aber auch Lampen werden auf dem Energielabel in Klassen von A bis G eingeteilt. Geräte mit dem niedrigsten Energieverbrauch erhalten ein A, die mit dem schlechtesten Verbrauch ein G. Zudem weisen die Labels auf den genauen Energieverbrauch des neuen Geräts hin. Verbraucher:innen können somit schnell erkennen, wie viel Energie sich durch den Austausch einsparen lässt. Bei anderen Geräten wie Backhöfen und Heizgeräten sowie älteren Geräten ist das jedoch meist nicht so einfach – die Energielabel E-G gibt es hier nicht, das Energielabel A enthält dabei zusätzlich die Kategorien von A+ bis A+++, wobei A+++ den niedrigsten Energieverbrauch darstellt. Die unterschiedlichen Kategorien führen also leider dazu, dass die Geräte nicht wirklich vergleichbar sind. Hier hilft nur ein Blick auf die Herstellerinformationen – und auf den Energieverbrauch.“

Wie kann ich in der Küche Strom sparen?

„Neben dem Umstieg auf energieeffiziente Geräte lassen sich in der Küche mit einigen Tipps spürbare Stromeinsparungen erzielen. Beim Kochen hilft es meist, das Wasser mithilfe des Wasserkochers vorzukochen. Im Backofen sollten Gerichte statt Ober- und Unterhitze über die Umluft-Funktion zubereitet werden. Auch aufs Vorheizen kann meist verzichtet werden. Und: Den Kühlschrank auf die richtige Temperatur einstellen, jedes Grad spart Strom. 7 °C reichen völlig aus.“

Wie kann der Einsatz von Smart Home Technologie helfen, um Energie zu sparen?

„Smart Home bietet Nutzer:innen die Möglichkeit, mehrere Haushaltsgeräte, die über die technischen Voraussetzungen verfügen und miteinander kompatibel sind, intelligent zu vernetzen. Mit Hilfe der Steuerzentrale können mehrere Geräte einfach (z.B. per App) von unterwegs gesteuert und automatisierte Abläufe individuell festgelegt werden – so können die verschiedenen Geräte gleichzeitig oder nur dann genutzt werden, wenn sie wirklich benötigt werden. Das bietet Raum für weitere Energieeinsparungen. Beispiel: Smarte Thermostate können auf Basis von persönlichen Routinen die Raumtemperatur leicht absenken, wenn man mal unterwegs ist. Das spart natürlich Energie!“

Warum spielt Energiesparen auch im Kampf gegen die Klimakrise eine so große Rolle?

„Energie einzusparen hat, einen unmittelbaren Einfluss auf den eigenen ökologischen Fußabdruck. Jede erzeugte Kilowattstunde Strom verursacht beispielsweise rund 350 Gramm CO2. Daher gilt: Energie einzusparen, die gar nicht erst benötigt wird, hilft direkt beim Verringern des eigenen CO2-Fußabdrucks. Darum ist es wichtig, sich über den eigenen Energieverbrauch bewusst zu werden. In Deutschland liegt der ökologische Fußabdruck pro Kopf bei fast 11 Tonnen CO2 – jährlich. Rechnet man das auf die Bevölkerung hoch, kommt man auf ein absurdes Ergebnis. CO2-Rechner, die den individuellen ökologischen Fußabdruck messen, zeigen innerhalb von wenigen Schritten, wie sich dieser genau zusammensetzt. Das Umweltbundesamt aber auch die LichtBlick App bieten so einen Rechner an.“

Ab wann lohnt sich die private Erzeugung erneuerbarer Energien?

„Zunächst einmal spielt die Verschattung eine große Rolle – Solarmodule, die auf Häuserdächer stehen, brauchen natürlich möglichst viel direktes Sonnenlicht. Doch nicht alle Häuser sind dementsprechend optimal ausgerichtet.

Neben den Solarmodulen bietet sich ein Speicher direkt mit an. Damit lässt sich Strom lokal speichern und flexibel nutzen. Umso mehr Komponenten dazu kommen – bspw. eine Wärmepumpe zum Heizen oder eine Wallbox zum Laden des eigenen E-Autos – desto höher sind entsprechend auch die Investitionskosten. Jedoch führt das dazu, dass die Energieversorgung autarker gestaltet und auf fossile Energiequellen bestenfalls komplett verzichtet werden kann. Das wiederum wirkt sich positiv auf das Klima aus. Wann sich eine eigene Solaranlage lohnt, hängt also davon ab, wie viel Strom erzeugt und effizient genutzt werden kann und wie viel man zusätzlich zum Klimaschutz beitragen möchte. LichtBlick bietet mit dem SolarPaket eine Komplettlösung – also von Erstberatung über Installation bis hin zur Wartung der Komponenten – an.“

Ata Mohajer
Ata Mohajer, Communication Manager LichtBlick SE

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Bild: Pexels.com

AJOURE´ Redaktion
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