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Warum Frauen besser wetten als Männer

Frauen erobern immer mehr Gebiete, die bisher den Herren der Schöpfung vorbehalten schienen. Frauen sitzen in Vorständen von großen Unternehmen, reparieren ihre Autos selbst und spielen bessere Fußballturniere als die Männer zuletzt in Frankreich und Russland (ganz zu schweigen von den peinlichen Auftritten der Männer bei der UEFA Nations League). Nur beim Wetten auf den Ausgang von Sportereignissen müssen wir Frauen uns dem größeren Sachverstand der Männer geschlagen geben, oder? Denkste. Zwar kommen einer Umfrage zufolge immer noch auf eine Frau, die auf Sportevents wettet, 15 Männer, aber Frauen wetten mit mehr Bedacht – und mehr Erfolg.

Das Interesse von Frauen an Sport ist in den letzten Jahren im Allgemeinen stark angestiegen. Das betrifft den Frauenfußball, die Anteile an der TV-Quote, aber eben auch das Wetten. Das ist den Buchmachern nicht entgangen, die demzufolge ihre Werbung umgestellt haben, weg von testosterongeschwängerten Klischees hin zu Bildern und Motiven, die Frauen wie Männer gleichermaßen ansprechen sollen.

Frauen gewinnen mehr

Aber wie ist denn nun der Erfolg beim Wetten im statistischen Vergleich zwischen Frauen und Männern? Viele Erhebungen zu diesem noch recht neuen Thema gibt es natürlich nicht. Aber eine vom Glücksspielanbieter 888 Holdings in New Jersey/USA in Auftrag gegebene Studie, die das individuelle Wettverhalten nach Geschlecht aufgeschlüsselt und Daten seit Januar 2019 ausgewertet hat, kommt zu einem Ergebnis, das nicht nur viele Männer überraschen dürfte: Die Frauen, die auf Sportereignis Online Wetten bei 888sport gewettet haben, taten dies wesentlich erfolgreicher als die Männer. Die Männer verloren knapp 5% ihrer Einsätze, während die Frauen fast 20% hinzugewinnen konnten!

Interessant sind auch die großen Unterschiede in den Altersklassen: Je jünger die Nutzer von Wettangeboten sind, desto deutlicher liegen die Frauen vorne. Männer im Alter von 45 bis 54 Jahren wetten im Schnitt besser als gleichaltrige Frauen, während diese im Alter von 25-44 Jahren deutlich besser abschneiden als ihre männlichen Pendants – während Männer zwischen 25 und 34 über 8% ihrer Einsätze verlieren, sahnen die Frauen in der gleichen Altersstufe satte 127% Gewinn ab!

Okay Männer, zugegeben: Das war jetzt nur eine Studie, und diese Studie bezieht sich nur auf die Beobachtung innerhalb einer bestimmten Region und innerhalb von nur einigen Monaten. Aber krasse Zahlen sind es trotzdem, und ihr habt es ja gerne mit Zahlen!

Warum wetten Frauen besser als Männer?

Jeder Mann kann bestimmt eine lustige Anekdote zum Besten geben, die davon handelt, dass in seiner Tipprunde in seinem Betrieb/Werkstatt/Kollegium mal eine Frau gewonnen hat, obwohl sie einfach auf die Spieler gewettet hat, die sie am süßesten fand oder auf die Länder mit dem leckersten Essen. Man(n) ist sich dann schnell einig, dass derartige Glückstreffer der Statistik nach alle Jubeljahre mal vorkommen müssen und darüber hinaus keine Aussagekraft haben. Aber wie ist dann diese amerikanische Studie zustande gekommen? Warum hatten die Frauen signifikant mehr Erfolg? Einfach weibliche Intuition? Und selbst wenn es so wäre? Wer gewinnt, hat recht, oder?

Aber es gibt auch solidere Gründe. Macher der Studie gehen davon aus, dass Frauen weit rationaler an das Thema Wetten als Männer herangehen. Unterschiede in der Sozialisation von Mädchen und Jungs könnten dazu geführt haben, dass das Thema Sport bei Männern emotionaler konnotiert ist und sie zu Sportteams eine emotionalere Bindung (positiv wie negativ, also mehr Sympathie gegenüber dem einen und mehr Antipathie gegenüber dem anderen Team) entwickeln als Frauen. Demzufolge lassen sich Männer beim Wettverhalten bewusst oder unbewusst von irrationalen Gefühlen leiten. Manche Männer neigen dazu, auf Siege ihres Lieblingsteams zu wetten, obwohl dieses die letzten fünf Spiele verloren hat, der Trainer bedenklich wackelt und die Mannschaft nicht mehr erreicht, der Angstgegner zu Besuch kommt und der Kapitän wegen der fünften gelben Karte fehlt („Irgendwann muss der Knoten doch platzen!“) oder sagen eine Niederlage des sich in Hochform befindlichen Tabellenführers voraus („Ich kann die Plastikclubs einfach nicht ab!“), während die Frauen kühl kalkulierend die Fakten sortieren.

Anpassung der Anbieter an den weiblichen Tipper

In der Vergangenheit stand die klassische Elferwette im Vordergrund, die man im Kiosk abgegeben oder im Wettbüro ausgefüllt hat – inmitten von Tabakqualm, Fernsehern und Bier trinkenden Männern. Heute wird der meiste Umsatz online erzielt. Internetanbieter offerieren den Wettern heute teilweise bis zu 30.000 Wettmöglichkeiten pro Tag an, die in aller Ruhe angesehen und analysiert werden können. Verständlich, dass dieser Trend den Frauen entgegenkommt, die in Zukunft auch diese Männerdomäne erobern werden – wetten?

 

Foto: F8studio / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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