StartLifestyleLiebe & BeziehungDie verrücktesten Hochzeitsbräuche aus aller Welt

Die verrücktesten Hochzeitsbräuche aus aller Welt

Der bekannteste Hochzeitsbrauch in Deutschland ist wohl der Polterabend, der traditionell am Abend vor der Hochzeit mit Freunden, Verwandten und Kollegen mit reichlich Alkohol und zerdeppertem Geschirr gefeiert wird. Der Lärm soll die bösen Geister vertreiben und die Geschirr- und Porzellanscherben Glück für das Paar bringen. Es darf aber kein Glas geworfen werden, denn das bringt Unglück.

Der Höhepunkt einer Hochzeitsfeier ist das Werfen des Brautstraußes. Die Braut stellt sich mit dem Rücken vor die unverheirateten, weiblichen Gäste und wirft den Strauß. Wer ihn fängt, soll dann die nächste Braut werden. Wird von der Braut das Strumpfband geworfen, muss es einer der unverheirateten Männer fangen. Der Fänger soll dann der nächste Bräutigam werden. Es gibt natürlich noch viele andere Hochzeitsbräuche und Traditionen bei uns, die je nach Region variieren.
 

Andere Länder, andere Sitten.

Nicht nur wir Deutschen feiern unsere Hochzeit mit Bräuchen. Auch viele andere Länder feiern mit teils sehr skurrilen Sitten. Wir haben hier einige lustige, aber auch bizarre Bräuche aufgeführt:
 

Dänemark

Frauen mögen doch keinen Mann mit kaputten Socken! So denken sich die Dänen. Also wird dem Bräutigam die rechte Socke geklaut, um dann ein Loch hineinzuschneiden. Diese Tradition steht für die Treue – denn ein Mann mit kaputten Socken soll für andere Frauen nicht mehr interessant sein.
 

Korea

Ein Hochzeitsbrauch aus Korea hat auch etwas mit den Füßen zu tun. Dem Bräutigam werden die Füße an den Fesseln zusammengebunden. Seine Freunde klatschen ihm dann mit einem Fisch auf die nackten Fußsohlen. Dieser Brauch soll seine Libido in der Hochzeitsnacht erhöhen.
 

Schottland

Noch etwas unangenehmer geht es in Schottland zu. Beim sogenannten „Blackening“ wird die Braut von den Freunden abgeholt und dann feierlich mit Dreck zu übergossen. Dabei ist es wohl wichtig, dass der Ekelfaktor besonders hoch ist. Abgestandene Milch oder faule Eier werden hierzu gerne benutzt.

Nach einem sehr alten Aberglauben pflegt man in Schottland den Brauch, dass weder das Brautpaar, noch die Gäste grüne Kleidung tragen dürfen. Diese Farbe ist den Elfen („fairies“) vorbehalten und die dürfen schließlich nicht verstimmt werden. Selbst beim Hochzeitsmenü werden keine grünen Lebensmittel gereicht. Kein Salat, keine Erbsen, kein Rosenkohl usw. Eine kleine Ausnahme gibt es – im Brautstrauß darf ein klein wenig Grün eingebunden werden.
 

Japan

Dann doch lieber in Japan die Braut oder einer der Gäste sein: Hier sind nämlich die Hochzeitsgeschenke das Wichtigste. Bereits zur Verlobung macht der Bräutigam seiner zukünftigen Frau Geschenke im Wert von mehreren Monatsgehältern. Bei der Hochzeitsfeier erhält zudem jeder Gast ein persönliches Geschenk. Die Ausgaben pro Gast liegen bei bis zu 50 Euro.
 

Kenia

Mit den Worten „Möge Gott dir viele Kinder schenken“ spuckt in Kenia der Vater der Massai-Braut seinen Segen mit Milch auf deren Kopf und auf die Brust. Danach macht sich die Braut auf den Weg zu ihrem Bräutigam. Dabei darf sie sich nicht umschauen, da sie sonst, wie die Massai glauben, zu Stein wird. Damit die Braut auch gut bei ihrem zukünftigen Mann ankommt, wird sie von den Angehörigen des Bräutigams begleitet und notfalls sogar auf Händen getragen. Sie räumen Steine und Blätter aus dem Weg und helfen der Braut über Flüsse. Schließlich muss sie noch ertragen, dass die weiblichen Verwandten des Bräutigams sie beleidigen und ihr sogar Kuhdung auf den Kopf schmieren. Und wofür das Alles? Diese Misshandlung soll zeigen, wie sie kommende Herausforderungen in der Ehe meistert.
 

Marokko

Normalerweise feiert ein frisch vermähltes Brautpaar gemeinsam mit ihren Gästen. Nicht so in Marokko. Marokkanische Hochzeitsfeiern dauern fünf bis sieben Tage. Doch der Bräutigam und die Braut feiern getrennt voneinander. Bei der männlichen Party soll es aber wesentlich ruhiger zugehen, als bei der weiblichen.
 

Thailand

Dieser Hochzeitsbrauch ist sicher nicht jedermanns Geschmack. Denn in Thailand ist es Tradition, nach der Feier die ganze Hochzeitsgesellschaft mit in das Schlafzimmer zu nehmen. Nicht gerade die beste Voraussetzung für eine schöne Hochzeitsnacht. Dabei darf das älteste Ehepaar sich für eine Zeit lang in das Bett legen. Danach wird das Bett noch gesegnet und in einer besonderen Art und Weise präpariert. Reis, Sesam, Münzen und ein Steinstößel werden in das Bett gelegt. Und eine mit Regenwasser gefüllte Schüssel. Das Ganze muss drei Tage mit im Bett bleiben, sonst soll es Unglück bringen. Entspannte Nächte sehen wirklich anders aus.
 

Israel

Wieder etwas harmloser geht es in Israel zu. Die Braut nimmt vor der traditionellen Eheschließung ein rituelles Mikwe-Bad. Hierin taucht sie ganz unter, um sich zu reinigen. Die jüdische Eheschließung findet traditionell unter einem speziellen Baldachin („Chuppa“) statt, der nach allen vier Himmelrichtungen offen ist. Manchmal umkreist die Braut den Ehemann unter dem Baldachin siebenmal. Das Ritual soll die behütende Rolle der Ehefrau symbolisieren. Manchmal wird die Braut dabei noch von ihrer Mutter und ihrer Schwiegermutter begleitet.
 

Frankreich

Unkonventionell geht es in Frankreich zu. Während der Hochzeitsfeier muss die Braut den Saum des Brautkleides langsam nach oben ziehen. Die männlichen Gäste der Hochzeitsgesellschaft bieten für jeden Zentimeter Geld, den der Saum nach oben gezogen wird. Die weiblichen Gäste dagegen bieten für jeden Zentimeter, den es wieder nach unten geht. Ist das Strumpfband sichtbar, endet das Spiel. Der zuletzt Bietende bekommt das Strumpfband geschenkt.
 

Niederlande

Hochzeitsbräuche Niederlande Chatelaine
Nach einer alten Tradition in den Niederlanden überreicht der Schwiegervater der Braut eine silberfarbene Kette oder ein Lederband. An die sogenannte Chatelaine werden kleine nützliche Haushaltsgegenstände befestigt, zum Beispiel eine Schere, Nähzeug oder ein Stecknadelkissen. Die Braut soll damit ihren neuen Haushalt besser bewältigen können.
 

England

Ein traditionsreicher Brauch aus England besagt, dass die Braut an ihrem Hochzeitstag „etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues“ tragen sollte. „Etwas Altes“ steht für Kontinuität und die Verbundenheit mit der Generation der Eltern. Es kann ein Familienschmuckstück sein oder einfach ein kleines Detail vom Brautkleid der Mutter.
„Etwas Neues“ symbolisiert den Neuanfang und die Hoffnung in die Zukunft. Oftmals ist es das Brautkleid selbst, das dieses Element verkörpert.
„Etwas Geliehenes“ soll ausdrücken, dass Familie und Freunde immer für das Brautpaar da sein werden. Dabei ist es wichtig, das geliehene Stück nach der Hochzeit zurückzugeben.
Das „Etwas Blaues“ steht traditionell für Treue. Meistens ist es das Strumpfband der Braut, das diese symbolische Farbe trägt.

Der Brauch ist auch in anderen westlichen Ländern bekannt und wird auch in Deutschland gepflegt.
 

Norwegen

Hochzeitsbrauch Norwegen
Ein alter Brauch in Norwegen ist, dass die Braut eine reich verzierte Brautkrone trägt, die ihr ein majestätisches Aussehen verleiht. Besonders wichtig ist, dass die Krone mit metallenen Anhängern geschmückt ist, die bei jeder Bewegung des Kopfes eine silberhelle Musik erklingen lassen. Dies soll dazu dienen, böse Geister abzuwehren. Je ausgelassener die Braut auf dem Hochzeitsfest tanzt, desto unerträglicher wird das Klimpern für die Dämonen.

Ein weiterer besonderer Brauch ist, dass das Brautpaar nicht mit Reis, sondern mit Roggen und Gerste beworfen wird. Die Braut hat dabei die Aufgabe, so viele der glücksbringenden Körner wie möglich aufzufangen. Dies symbolisiert den Wunsch nach Fruchtbarkeit und Wohlstand für das Paar in ihrer Ehe.
Diese traditionellen Bräuche aus Norwegen tragen zur besonderen Atmosphäre und dem einzigartigen Charakter norwegischer Hochzeiten bei. Sie sind ein Ausdruck von Kultur, Aberglauben und dem Glauben an Glück und Schutz vor negativen Einflüssen.
 

Schweden

Jedes Mal, wenn Hochzeitsgäste sich mit Gläsern zuprosten und anstoßen muss das Brautpaar sich küssen.
Ein anderer Brauch sorgt dafür, dass Braut und Bräutigam während der Feier möglichst selten aus den Augen lassen. Sollte nämlich die Braut „für kleine Bräute“ sein, so dürfen alle weiblichen Gäste den zurückgelassenen Bräutigam küssen. Natürlich gibt es dasselbe Recht auch umgekehrt.
 

Kanada

In Kanada wird bei der Hochzeit der sogenannte Sockentanz vorgeführt. Alle älteren noch unverheirateten Familienmitglieder tanzen in ungewöhnlichen Strümpfen einen möglichst spektakulären Tanz.
Dabei wird bei den besten Darbietungen Geld zugeworfen, das anschließend dem Brautpaar als kleine Beihilfe überreicht wird.
Dieser Brauch ist als Strafe gedacht, dass sie im Gegensatz zu ihrem jüngeren Geschwister bislang nicht den Mut zum Heiraten hatten.
 

Tunesien

Hochzeitsbräuche Tunesien
Das Malen mit Henna spielt bei den Hochzeiten in Tunesien eine besondere Rolle bei Hochzeiten, bei der ein Paar bereits sechs Tage vor der eigentlichen Zeremonie gefeiert wird.
Ein wichtiger Teil dieser Tradition ist die Eröffnungszeremonie. Hier malt ein weibliches Familienmitglied der Braut kunstvolle Blumen- und Schmetterlingsornamente mit Henna auf ihre Hände und Füße. Am nächsten Tag findet die Harkous-Zeremonie statt, bei der erneut mit Henna gearbeitet wird. Währenddessen spielen Musikerinnen traditionelle tunesische Lieder, die die festliche Atmosphäre verstärken. Diese Hochzeitstradition in Tunesien erzeugt eine einzigartige und festliche Stimmung, die die Feierlichkeiten zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.
 

China

Bei den Hochzeiten der Tujia in China gibt es eine besondere Tradition namens „Weinen für den Bräutigam“. Dabei spielt ein weinender Chor eine zentrale Rolle. Diese Tradition symbolisiert die Trauer der Braut über das Verlassen ihres Elternhauses sowie ihre Dankbarkeit gegenüber ihren Eltern. Es ist üblich, dass die Braut etwa einen Monat vor der Hochzeit mit dem Weinen beginnt, und Mütter, Großmütter, Schwestern und Tanten nehmen an dieser Zeremonie teil.
Dies hat eine tiefe symbolische Bedeutung und zeigt die enge Verbundenheit zwischen der Braut und ihrer Familie. Die Tränen der Braut drücken ihre Anerkennung und ihre tiefe Dankbarkeit gegenüber ihren Eltern aus, während sie gleichzeitig ihre Trauer über den Abschied vom Elternhaus zum Ausdruck bringen. Die Teilnahme der weiblichen Verwandten verstärkt den emotionalen Aspekt dieser Tradition und schafft eine gemeinschaftliche Atmosphäre des Mitgefühls und der Unterstützung für die Braut.
 

Österreich

In Salzkammergut, Tirol und der Steiermark, beginnen Hochzeiten mit einem ganz besonderen Brauch – einem lauten Knall. Dieser Brauch beinhaltet den Gebrauch von Gewehren oder Knallkörpern, um die Braut am Morgen ihres Hochzeitstags aufzuwecken.
Das Knallen der Gewehre oder der Knallkörper soll nicht nur die Aufmerksamkeit der Braut erregen, sondern auch böse Geister vertreiben und das Brautpaar vor Unglück und bösen Einflüssen schützen. Es ist eine traditionelle Art, den Start des Hochzeitstags zu markieren und den Segen und die Unterstützung der Gemeinschaft zu zeigen.
Während die Braut von den lauten Knallen geweckt wird, sorgen Nachbarn und Freunde außerhalb des Hauses für Chaos, indem sie Lärm machen und vielleicht sogar Feuerwerkskörper abbrennen. Dies soll zusätzlich dazu beitragen, böse Geister fernzuhalten und eine positive und glückliche Atmosphäre für den Hochzeitstag zu schaffen.
 

Kolumbien

Hochzeitsbrauch Serenata Kolumien & Italien
Der weit verbreitete Brauch der „Serenata“ ist in Kolumbien sehr bekannt. Der Bräutigam muss seiner Braut vor der Hochzeit ein Ständchen singen. Am besten am späten Abend, wenn sie schon zu Bett gegangen ist.
Oft taucht der Bräutigam gleich mit einer ganzen Musikband sowie Freunden und Verwandten auf, so dass sich das Ganze zu einer Überraschungsparty aufbauscht.
 

Australien

Besonders wichtig ist in Australien der „Best Man“. Zumeist ist es der beste Freund des Bräutigams, der das Brautpaar vor und während der Hochzeit unterstützt und dafür verantwortlich ist, dass die Trauringe zur rechten Zeit am rechten Ort sind. Vor allem ist es ein fester, unverzichtbarer Bestandteil jeder Hochzeitsfeier, dass der „Best Man“ eine Rede hält, auf die alle Gäste mit Spannung warten.
 

Brasilien

Bei den Brasilianern ist es eine Tradition, dass die Braut die Namen ihrer Single-Freundinnen in den Saum ihres Brautkleides schreibt (griechische Bräute tun das auch, allerdings auf die Sohlen ihrer Schuhe). Dieser Segen soll Glück bringen und den Freundinnen selbst zur Ehe „verhelfen“. Brasilianische Bräute tragen außerdem goldene Schuhe, die beim traditionellen „Hacke-Spitze“-Tanz während des Empfangs gut sichtbar auf der Tanzfläche platziert werden, damit die Gäste ihre Geldgeschenke hineinwerfen können.
 

Mexiko

Bei einer mexikanischen Hochzeit bringt der Bräutigam zur Trauung dreizehn goldene Münzen in einer Schatulle mit. Dort werden sie vom Priester gesegnet und der Braut übergeben. Diese schüttet die Münzen in die Hände des Bräutigams, der sie wiederum der „Madrina de arras“ (frei übersetzt: Patin fürs Geld) reicht, die sie bis zum Ende der Zeremonie verwahrt.
Am Ende der Trauung schüttet der Bräutigam die Münzen in die Hände der Braut und setzt die Schatulle drauf, womit er ihr symbolisch die Kontrolle über seine weltlichen Güter übergibt. Das Wandern des Geldes steht ebenfalls für das gegenseitige Vertrauen von Braut und Bräutigam.

 

Italien

Die Italiener vermeiden es, an einem Dienstag (dem Gott des Krieges gewidmet) oder an einem Freitag (dem Glauben nach der Tag, an dem böse Geister geschaffen wurden) zu heiraten. Auch Mai und August sind vom Kalender gestrichen, ebenso wie die Advents- und Fastenzeit. Zu den Hochzeitstraditionen in Italien gehört es, die Braut mit einer „La Serenata“ zu überraschen – ein Ständchen, das der Bräutigam unter dem Fenster seiner zukünftigen Frau veranstaltet.
 

Folgende Artikel könnten dich ebenfalls interessieren:

 
Foto: IVASHstudio, David L/peopleimages.com, Dario, Nejron Photo, Hanna Chayka / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
AJOURE´ Redaktion
Wir legen wir größten Wert auf die Qualität und Verlässlichkeit unserer Inhalte. Um sicherzustellen, dass unsere Artikel stets korrekt und vertrauenswürdig sind, stützen wir uns ausschließlich auf renommierte Quellen und wissenschaftliche Studien. Unsere redaktionellen Richtlinien gewährleisten dabei stets fundierte Inhalte. Informiere dich über unsere hohen journalistischen Standards und unsere sorgfältige Faktenprüfung.

BELIEBTE BEITRÄGE

AKTUELLE BEITRÄGE