Von Käsefüßen haben wir alle schon mal gehört – und das nicht in besonders positiven Zusammenhängen. Anders sieht es jedoch mit Zwiebelfüßen aus: Wusstest du schon, dass Zwiebelscheiben in einer Socke über Nacht gut für die Gesundheit sein können? Wir zeigen dir, ob und wie genau das funktioniert. Außerdem klären wir die wichtige Frage, wie deine Füße nach einer solchen Nacht riechen.
Zwiebeln und Füße – wie passt das zusammen?
Vielleicht hast du schon mal eine entspannende Fußreflexzonenmassage genossen? Genauso förderlich für die Gesundheit sollen die Zwiebelscheiben an den Füßen sein. Die Zonen an den Sohlen sind mit anderen Regionen deines Körpers verbunden – über insgesamt 7.000 Nerven! Diese sogenannten Reflexwege oder Meridiane sprechen auf die Massage an. Die chinesische Medizin besagt, dass jedes Organ auf eine bestimmte Zone an deinen Füßen reagiert. Diese Druckpunkte sollen genau wie bei der Massage auch auf Zwiebelscheiben ansprechen – theoretisch! Wissenschaftlich belegt ist das alles nämlich nicht. Darauf gehen wir später noch einmal genauer ein.
So funktioniert das Zwiebel-Wunder
Die antibakteriellen Zwiebel-Öle sind dir vielleicht schon als Hausmittel bei Husten oder Ohrenschmerzen bekannt. Glaubt man alternativmedizinischen Ansätzen, können sie auch gegen Durchblutungsstörungen helfen und sogar Schmerzen lindern. Das soll so funktionieren: Du gibst ein paar dicke Zwiebelscheiben – am besten bio und unbehandelt – in eine alte Socke und trägst sie über Nacht. Deine ganze Fußsohle sollte bedeckt sein. Dadurch werden alle Meridiane stimuliert und der Heileffekt der Zwiebel kann dein Blut von unten nach oben im kompletten Körper reinigen. So kann angeblich dein ganzer Organismus natürlich und schnell entgiftet werden. Außerdem werden Keime und Bakterien abgetötet. Die Dämpfe des Öls, die du einatmest, sollen das Ganze noch unterstützen und zusätzlich die Luft im Raum reinigen. Das klingt nach Wellness auf der ganzen Linie – aber klappt das wirklich?
Das sagt die Wissenschaft dazu
Über unser Leben hinweg sammeln sich viele Umweltgifte in uns an: Durch die Nahrung und sogar durch die Luft nehmen wir jeden Tag Schadstoffe auf. Unsere Nieren, Leber und der Darm sind dafür da, den Körper laufend zu entgiften. So kommen die schädlichen Stoffe, die sich im Fettgewebe angesammelt haben, wieder aus unserem System heraus. In der Naturheilkunde geht man davon aus, dass man diesen Prozess mit einer sogenannten Entschlackungskur unterstützen kann. Die Schulmedizin hält von dieser Herangehensweise allerdings eher wenig – somit würden auch die Zwiebelscheiben als Entgiftungsmethode durchfallen.
Aktiv etwas tun und schadstoffarm leben
Bei einem ungesunden Lebensstil hilft aber erst recht keine Entschlackung mehr, und auch die Zwiebelscheiben können nichts bewirken. Tu dir lieber direkt etwas Gutes und ernähre dich so gesund wie möglich. So nimmst du von vorneherein weniger schädliche Stoffe auf, die dich krankmachen können. Wenn du hauptsächlich unverarbeitete (Bio-)Lebensmittel isst und zertifizierte Naturkosmetik nutzt, kannst du deine Schadstoffbelastung schon enorm senken. Möbel und Deko aus Naturmaterialien sind ebenfalls eine gute Wahl. Giftige Dämpfe von Putzmitteln können auch schädlich sein – hier kannst du auf Hausmittel wie Natron und Essig zurückgreifen. Mit dem Rauchen aufzuhören ist natürlich auch eine gute Entscheidung für dich und deine Gesundheit.
Probieren geht über Studieren – vielleicht fühlst du dich nach einer Nacht mit Zwiebelsocken ja wirklich etwas „entgifteter“? Angst vor unangenehmen Düften musst du übrigens nicht haben: Die Füße sollen nach der „Behandlung“ wegen der antibakteriellen Wirkung neutral oder sogar noch besser als vorher riechen. Das alles hört sich zwar ziemlich abgefahren an, aber neugierig sind wir trotzdem! Wir suchen dann schon mal alte Socken zusammen …
Foto: Letizia Le Fur / Getty Images