Einschlafprobleme können auf vielerlei Ursachen zurückgeführt werden. Einer der häufigsten Gründe für Schlaflosigkeit ist das Nachgrübeln über alltägliche Herausforderungen oder Sorgen. Möglicherweise bist du im Job stark gefordert und kommst deshalb nachts nur schwer zur Ruhe. Oder du grübelst über deine Beziehung oder die Familie nach. Vielleicht sind aber auch äußere Ursachen ausschlaggebend, z. B. eine unruhige Schlafumgebung oder die falsche Matratze.
Was auch immer dich vom Schlafen abhält, eines ist sicher: Eine schlechte Schlafqualität wirkt sich tagsüber auf deine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit aus. Durch nächtliches Wachliegen und Grübeln ist jedoch noch nie eine konstruktive Lösung für ein Problem gefunden worden. Ganz im Gegenteil. Um deine alltäglichen Herausforderungen zu meistern, musst du nachts Kraft sammeln. Es gilt also, eine Methode zu finden, die dir das Einschlafen sanft erleichtert. Wie wäre es zum Beispiel mit Meditation zum Einschlafen?
Was versteht man unter Meditation?
Der Begriff „Meditation“ stammt aus dem Lateinischen. Er leitet sich vom lateinischen Wort „meditatio“ ab, was so viel wie „das Nachdenken über“ bedeutet sowie von „medio“, was übersetzt für „die Mitte“ steht. Meditation bezeichnet eine spirituelle Praxis. Mithilfe verschiedener Konzentrationsübungen kann ein Zustand tiefster Entspannung und innerer Einkehr erreicht werden. Wenn du regelmäßig meditierst, kann es dir gelingen, ganz im Einklang mit dir selbst zu sein. Dadurch kannst du dich für eine Weile von deinen seelischen Belastungen lösen und Kraft tanken, um dem Alltag samt all seiner Herausforderungen mit neuer Energie zu begegnen.
Auch psychosomatische Beschwerden, wozu unter anderem auch Schlafstörungen zählen, lassen sich wirkungsvoll mit Meditation behandeln. Es gibt verschiedene Arten zu meditieren. Für Einsteiger besonders geeignet sind sogenannte begleitete Meditationen. Fortgeschrittene können sich selbst in den Zustand der Entspannung gleiten lassen. Probiere aus, womit du dich am wohlsten fühlst.
Auf welche Weise kann Meditation beim Einschlafen helfen?
Wie bereits erläutert, führt Meditation einen Zustand tiefster Entspannung herbei. Stress und Sorgen rücken in den Hintergrund. Die häufigste Ursache, warum Menschen nachts nicht in den Schlaf finden, ist übermäßiges Grübeln. Durch Meditation stoppst du dein negatives Gedankenkarussell. Wenn du vor dem Einschlafen meditierst, sinkt dein Blutdruck und dein Herzschlag entschleunigt sich. Dein Körper und dein Geist kommen zur Ruhe, wodurch dir das Einschlafen leichter fallen wird. Die Wirksamkeit von Meditation als Einschlafhilfe wurde übrigens in mehreren unabhängigen Studien wissenschaftlich bestätigt.
Welche Varianten der Meditation gibt es und welche ist die richtige für dich?
Meditation ist nicht gleich Meditation. Es gibt eine Vielzahl an möglichen Entspannungspraktiken, die jedoch alle dasselbe Ziel verfolgen. Welche Methode du wählst, ist deinen persönlichen Vorlieben überlassen. Wir empfehlen dir, es zu Beginn mit einer geführten Meditation zu versuchen. Im Handel findest du diverse Meditations-Hörbücher, die du zum Einschlafen abspielen kannst. Auch im Internet, zum Beispiel auf YouTube findest du diesbezüglich zahlreiche Angebote, teilweise sogar kostenlos. Bei einer geführten Meditation schickt dich eine sanfte Stimme, oftmals begleitet von ruhiger Musik, auf eine Traumreise. Du wirst dazu angeregt, tief in deinen Körper hinein zu spüren und diesen zu entspannen.
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Alternativ kannst du auch eine klassische Meditation im Sitzen ausprobieren. Eine bekannte Variante ist die sogenannte Achtsamkeitsmeditation. Hierbei konzentrierst du dich auf die Wahrnehmung deiner Gedanken und Gefühle. Du lässt deine Gedanken fließen und nimmst alle Emotionen so an, wie sie sind. Auf diese Weise lernst du, dich auf den Moment zu besinnen und deine Bedürfnisse wahrzunehmen. Nur wenn du deine Bedürfnisse kennst, kannst du für dein Wohlergehen sorgen. Dadurch wirst du dich nicht nur insgesamt besser fühlen, sondern auch leichter einschlafen können.
Eine weitere Methode ist die Stille Meditation. Im Gegensatz zur Achtsamkeitsmeditation wird versucht, alle Gedanken auszublenden. Durch die gewünschte „Leere“ können Körper und Geist leichter entspannen. Welche der beiden Ansätze besser funktioniert, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Was solltest du vor dem Meditieren beachten?
Damit die Meditation ihre volle Wirkung entfaltet, solltest du die Umgebungsbedingungen optimal anpassen. Zur Meditation benötigst du vor allem Ruhe. Aus diesem Grunde solltest du sämtliche elektronische Geräte aus deinem Schlafzimmer verbannen. Vermeide Fernsehen oder Beschäftigung mit dem Smartphone in den späten Abendstunden. All die hektischen, grellen Bilder wühlen dich zu sehr auf, was das Einschlafen unnötig erschwert.
Dein Schlafzimmer sollte gut gelüftet und wohltemperiert sein. Wenn du magst, kannst du nach dem abendlichen Lüften zusätzlich entspannenden Raumduft versprühen (z. B. Lavendel). Achte darauf, dass dein Schlafzimmer gut abgedunkelt ist. Nur bei Dunkelheit schüttet dein Körper das Schlafhormon Melatonin aus.
Für die Meditation kannst du den Raum mit sanftem Licht beleuchten (z. B. Lichterketten oder Salzlampen). Darüber hinaus solltest du generell auf eine optimale Schlafhygiene achten. Dazu gehört, dass du dein Abendessen spätestens drei Stunden vor dem Schlafengehen zu dir nimmst, ab dem späten Nachmittag auf Koffein verzichtest und auf einen möglichst gleichbleibenden Schlafrhythmus achtest – auch am Wochenende oder im Urlaub.
Praxistipps für die Meditation – einfache Einschlafübungen
Bei der Meditation spielt die Atmung eine wichtige Rolle – unabhängig davon, welche Meditationsform du wählst. Versuche, dich bewusst auf den Fluss deines Atems zu konzentrieren. Spüre, wie sich deine Nasenflügel bewegen und verfolge den Atemstrom bis hinein in deinen Bauch. Lege deine Hände auf die Bauchdecke und spüre, wie sich deine Mitte sanft anhebt und senkt. Zähle dabei langsam bis zehn. Wenn du dort angekommen bist, beginne wieder von vorn zu zählen. Die Monotonie entspannt deine Gedanken und deinen Körper. Wahrscheinlich wirst du keine drei Durchgänge schaffen, ehe du eingeschlafen bist.
Wenn es dir hilft, kannst du dir beim Zählen Schäfchen oder Wolken vorstellen. Neben einem ruhigen Atem kommt der Entspannung des gesamten Körpers im Rahmen der Meditation eine große Bedeutung zu. Während du tief ein- und ausatmest, solltest du einen sogenannten Körperscan durchführen. Dabei wanderst du gedanklich in jeden Muskel deines Körpers, von den Fingerspitzen bis zum kleinen Zeh. Spüre dich in jedes Körperteil hinein, um unbewusste Verkrampfungen zu entdecken und wieder zu entspannen. Durch diese intensive Konzentration auf Körper und Atem haben Grübeleien keine Chance mehr.
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