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Kommunikation nur per Emoji?

Habt ihr eigentlich mitbekommen, dass…?

… es bald ein Netzwerk geben soll, bei dem man lediglich über Emojis kommunizieren kann?

Schon F.R. David hat gesungen: „Words don’t come easy…“
Yep, manchmal, da ist es weit gefehlt mit den richtigen Worten, die sich verstecken und nicht gefunden werden wollen. Eine neue App schafft nun Abhilfe für alle unter uns, die nicht mehr ihre Emotionen in Worte fassen, aber trotzdem weiterhin kommunizieren wollen: Emojli.

Dass Emojis beliebt sind und sie jeder gerne mal benutzt, steht wahrscheinlich außer Frage. Die kleinen Gesichter oder Symbole verleihen den Worten in unseren Kurzmitteilungen mehr Ausdruck und erinnern an Zeiten, in denen wir noch durch Bilderbücher geblättert oder Comics gelesen haben. Auch wenn es meist tausendfach länger dauert, eine SMS mit den Bildchen zu verzieren, anstatt lediglich die nackten Buchstaben abzuschicken, kommt kaum einer dran vorbei. Grund genug, dass „Unicode“, was verantwortlich für die Textregulierungen für iOS und Co. ist, die bestehenden Emojis um 250 neue erweitert hat.

Der Clou an der Emojli-App ist allerdings, dass dem Nutzer hier jegliche Buchstaben fehlen. Kein Alphabet ist zu finden, es gibt lediglich die bunten Emoticons, von einem Smiley bis zur Aubergine ist einfach alles dabei und soll somit ermöglichen, was an Sinnlosigkeit kaum zu übertreffen ist: Kommunikation ohne Worte. Die Begründung? Mal abgesehen davon, dass es wohl Aufsehen erregen wird, soll es ein Netzwerk ohne Hashtags und SPAM werden, denn dafür gibt es (noch) keine Zeichen.

Witzig ist es irgendwie und funktionieren, ja, auch das wird es sicherlich, mindestens mal in Japan. Für diejenigen, die sowieso kein Fan der Bildchen sind – das sind meistens die Männer unter uns, die kurz und prägnant schreiben, danach abschicken und das Handy weglegen – wird es wohl eher nichts sein. Muss es aber auch nicht, denn wer Lust auf das Programm hat, gehört zu der Zielgruppe, welche die Smileys sowieso schon im Übermaß nutzt.

In ihrem YouTube-Video erklären die beiden Macher Matt Gray und Tom Scott, dass es sich nicht um eine Satire auf die mobile Kommunikation handelt, sondern ernst gemeint ist. Bereits Tausende von Menschen haben einen Usernamen angefordert, obwohl das Programm noch nicht zu erwerben ist. Klingt nach dem neuesten Streich sozialer Netzwerke.
 

Übrigens: Der Username kann, darf oder muss selbstverständlich ebenfalls aus Emojis bestehen. Für AJOURE´ Germany möchten wir daher bitte High-Heels, einen Schreibblock und Lippenstift beantragen.

 


 

 
Foto: Todor Tsvetkov/Getty Images

Anika Landsteiner
Anika Landsteinerhttps://anikalandsteiner.de/
Anika Landsteiner wurde 1987 geboren und arbeitet als Autorin und Journalistin. Ihr Fokus liegt dabei auf gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten, Tabuthemen, Feminismus und Popkultur. Als Kolumnistin nimmt sie uns mit auf ihre gedanklichen Reisen und gibt uns immer wieder neue Denkansätze.

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