Ajoure Lifestyle Unterhaltung Die Verlegerin - Spielbergs aktueller Film über den ersten Leak der Pressegeschichte

Die Verlegerin – Spielbergs aktueller Film über den ersten Leak der Pressegeschichte

Am 22. Februar startete Steven Spielbergs Die Verlegerin in den deutschen Kinos. Die Story des Films könnte aktueller kaum sein.

Whistleblower und Journalisten, die nicht schweigen wollen, stehen Regierungen gegenüber, die sie inhaftieren und ihnen das Wort verbieten. Aktuelle Ereignisse, wie die einjährige Inhaftierung des Journalisten Deniz Yücel in der Türkei, der erst vor wenigen Tagen freigelassen wurde, machen dies nur zu deutlich. Auch Donald Trumps Versuch, ihm unangenehme Pressemeldungen als Fake News zu verunglimpfen und Druck auf die amerikanische Presse auszuüben, zeigt, wie brisant das Thema immer noch ist und immer wieder sein wird.

Bürger, Regierungen und Journalisten beklagen in wechselseitigen Schlachtrufen „Fake News“ und „Lügenpresse“. Die Presse als Vierte Gewalt macht lautstark von sich reden. Ist die Pressefreiheit bedroht? Ist die Pressefreiheit eine Bedrohung? Mit „Die Verlegerin“ erzählt Spielberg die Ereignisse rund um den ersten Leak der Pressegeschichte.
 

Die Story

Im Jahr 1971 steht die „Washington Post“ kurz vor dem Börsengang, der notwendig ist, um die Zeitung vor dem finanziellen Aus zu retten. In dieser Situation übernimmt Katharine „Kay“ Graham, die Erbin des Familienunternehmens, nach dem Selbstmord ihres Mannes als erste Frau überhaupt die Führung eines Top500 Unternehmens und als Verlegerin die Verantwortung für die Geschicke der Zeitung.

Der Whistleblower Dan Ellsberg kopiert heimlich ein 7000 Seiten starkes Dokument, das später als die „Pentagon Papers“ in die Geschichte eingehen wird. Er ist im Verteidigungsministerium beschäftigt, hegt aber durch den Einfluss der amerikanischen Protestbewegung bereits Zweifel an der Richtigkeit des Vietnamkriegs. Die von ihm entwendeten Dokumente beweisen, dass schon vier Präsidenten – Truman, Eisenhower, Kennedy und Johnson – von langer Hand eine militärische Invasion in Vietnam vorbereitet haben, indem sie eine angebliche Bedrohung durch den Kommunismus propagieren und durch gezielt gesäte Aggression militärische Interventionen zu rechtfertigen suchen. Gezielte Fehlinformationen sind die falschen Prämissen, auf deren Grund der amerikanischen Gesellschaft die Notwendigkeit eines völlig aussichtslosen Vietnamkriegs vorgegaukelt wird. Ein Krieg, der insgesamt über 58200 amerikanischen Soldaten und vermutlich fast fünf Millionen Vietnamesen das Leben kosten wird.
 


 

Als Ellsberg die Papiere der „New York Times“ zuspielt und diese sie auch nach sorgfältiger Prüfung veröffentlichen, verfügt ein Bundesgericht auf Druck von Präsident Nixon die Unterlassung aus „Gründen der nationalen Sicherheit“. Nun springt die Verlegerin der Washington Post in die Bresche. Obwohl den beteiligten Journalisten jahrelange Haftstrafen drohen, setzt sich Kay Graham über das Urteil des Bundesgerichts hinweg und entscheidet zusammen mit ihrem Redakteur, dass Wahrheit und Pressefreiheit höher einzuschätzen sind als die Interessen einzelner oder des Staates. In einem mutigen Akt zivilen Ungehorsams druckt die Zeitung die „Pentagon Papers“. Graham und ihr Chefredakteur Ben Bredlee verteidigen das den Amerikanern durch den ersten Zusatzartikel ihrer Verfassung verbriefte Recht auf Rede- und Pressefreiheit. Dafür, dass sie „nobel gehandelt“ haben, erhalten sie nachträglich Rückendeckung vom Obersten Gericht der USA. Damit sind die Weichen gestellt und wenig später kann Präsident Nixon durch die Watergateaffäre zum Rücktritt gezwungen werden.
 

Die Verlegerin - Pentago Papers

 

Warum du diesen Film unbedingt sehen solltest

Steven Spielberg hat bei der filmischen Umsetzung historischer Themen mit „Schindlers Liste“ (1993) und „Lincoln“ (2012) seine Meisterschaft bereits unter Beweis gestellt. In seinem neuen Film nimmt Spielberg sich ein Schlüsselereignis aus so junger Vergangenheit vor, dass er bei den Recherchen noch zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen führen konnte. Das sei ein besonderer „Segen“ gewesen und hilfreich, die gerade einmal 37 Jahre zurückliegenden Geschehnisse akkurat zu rekonstruieren.

Die Verlegerin ist Steven Spielbergs erste Produktion mit Meryl Streep, seine fünfte Zusammenarbeit mit Tom Hanks. In den Hauptrollen von Katherine „Kay“ Graham und dem Chefredakteur Ben Bredlee zeigen beide Schauspieler eine neue, für Hollywood untypische Beziehung zwischen Mann und Frau. Die Frau als Chefin und der Mann, ihr Angestellter, gehen eine tiefe und rein platonische Verbindung ein, die von Loyalität, Kollegialität und Gemeinsamkeiten in der Sache geprägt ist. Derartige Beziehungen auf Augenhöhe bestehen auch zwischen Wettbewerbern. Die konkurrierende „New York Times“ hatte die „Pentagon Papers“ zuerst. Trotzdem tritt Graham nach dem gerichtlichen Publikationsverbot in das entstandene Vakuum, übernimmt Verantwortung für die gemeinsame Sache und zeigt sich als mustergültige Netzwerkerin.
 

Meryl Streep in Die Verlegerin
 

„Die Verlegerin“ ist kein Film, der angesichts der präsentierten Helden bewunderndes oder andächtiges Schweigen gebietet. Im Gegenteil: Der Film fordert dazu auf, Farbe zu bekennen und auch auszusprechen, was nur ungern gehört wird. „Die Verlegerin“ soll Mut machen, gerade auch dann einzuspringen und für andere Partei und Wort zu ergreifen, wenn eben das verboten werden soll.

Meryl Streep fasst die Botschaft des Films so zusammen:
„Jede einzelne Person riskiert etwas. Und das ist meiner Meinung nach der wichtigste Aspekt dieses Films: Ganz normale Menschen können wirklich etwas bewirken und den Lauf der Geschichte ändern.“

 

Fotos: Universal Pictures Germany

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