Der neue Trendtanz aus Zentralamerika
Bachata boomt. Ein Paartanz, den vor wenigen Jahrzehnten noch niemand kannte, ist mittlerweile aus der Tanz- und Feierszene nicht mehr wegzudenken. Feurig, sinnlich, wunderschön und gar nicht so schwer – Bachata ist ein Tanz, der sich gut für Einsteiger eignet und trotzdem unglaublich elegant aussieht, aber auch einem Profi Herausforderungen bietet.
Was ist eigentlich Bachata?
Bachata ist ein Paartanz, der sich aus der Dominikanischen Republik in die ganze Welt verbreitet hat. In den 1960er Jahren vermischten sich heimische und kubanische Einflüsse sowie Elemente des Bolero und des Merengue miteinander und brachten eine völlig neuartige Musik hervor – denn genau darum ging es ursprünglich beim Bachata, um die Musik.
Erst ein wenig später wurde der Bachata zum Tanz und war vor allen Dingen in den Armenvierteln der Dominikanischen Republik beliebt. Seine Reputation war deswegen eher schlecht, man verband ihn mit niedriger Klasse, Erotik und Armut. Erst seit den 1990 Jahren begann sich die Einstellung zu diesem sinnlichen Tanz zu wandeln. Von einem gemiedenen Tanz der Unterklasse wurde er zu einem, der aus der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken ist.
Bachata in der heutigen Gesellschaft
Bachata ist heute so populär wie nie zuvor. Insbesondere durch die Reggaeton-Musik, die aktuell die Charts stürmt, erlebt der sinnliche Tanz einen absoluten Boom. Neben dem Salsa gehört er zu den am häufigsten getanzten lateinamerikanischen Tänzen der Welt. So fand 2005 sogar schon die erste Weltmeisterschaft statt und trug umso mehr zu der Beliebtheit des Tanzes bei.
Mittlerweile haben sich verschiedene Formen des Bachata gebildet. Insbesondere der Dominikanische Bachata, die Europäische Form des Bachata, sowie der Bachata Sensual erfreuen sich großer Popularität. Ersterer ist das Original, der Bachata, wie er aus der Dominikanischen Republik bekannt wurde. Die Europäische Version zeichnet sich durch einen etwas weniger sinnlichen Stil und einen größeren Abstand zwischen den Tanzpartnern aus. Dafür kennt er ein besonders hohes Repertoire an kunstvollen Drehungen und Variationen. Der Bachata Sensual ist das Gegenstück zu der Europäischen Abwandlung. Charakteristisch sind für ihn besonders sinnliche Bewegungen sowie eine spezielle Wellenbewegung, die den gesamten Körper des weiblichen Tanzpartners in den Tanz mit einbezieht. Welche Form dir letztlich am besten gefällt, erfährst du am leichtesten durch Ausprobieren.
Wie wird Bachata getanzt?
Bachata ist ein hüftbetonter, enger Paartanz. Er basiert auf einem simplen Grundschritt im 4/4 Takt, der mit einfachen Drehungen und komplexen Variationen abgewandelt werden kann. Traditionell führt beim Bachata der Mann. Die Tanzhaltung ist eng und aufrecht. Eine Hand ruht auf dem Rücken bzw. der Hüfte des Partners, die anderen Hände sind verschränkt und zeigen in Tanzrichtung. Der Grundschritt ist denkbar einfach und besteht im Grunde nur aus 4 Schritten:
- Ein Schritt nach links mit dem linken Bein
- Das rechte Bein wird nachgezogen und neben dem linken abgesetzt
- Wieder ein Schritt nach links
- Das rechte Bein wird wieder nachgezogen und tippt neben dem linken leicht auf
Danach das gleiche in die andere Richtung. Jede Bewegung wird dabei von expressiven Hüftbewegungen begleitet. Aufbauend auf diesem Grundschritt erfolgen dann die Drehungen, Richtungswechsel oder Figuren.
Was dich bei einer Bachata-Tanzstunde erwartet
Vor allen Dingen eines – eine lockere Atmosphäre und jede Menge Spaß. Bei einer Bachata-Tanzstunde geht es darum, die alltäglichen Sorgen zu vergessen und in die leidenschaftliche Musik und den sinnlichen Tanz einzutauchen. Habe keine Scheu, selbst wenn dir das Tanzen nicht besonders liegt. Die Menschen, die den lateinamerikanischen Tanz lieben, werden dir garantiert jeden Fehltritt verzeihen. Bereite dich auch auf engen Körperkontakt vor. Bachata lebt von seiner Sinnlichkeit und Nähe. Fühl dich also nicht angegriffen, wenn dich der Lehrer ein bisschen näher an sich heranzieht. Auch typisch für Tanzstunden: Im Laufe der Stunde wird der Tanzpartner mehrfach wechseln. Das gibt jedem die Möglichkeit, verschieden Stile und Bewegungsabläufe kennenzulernen.
Ablauf einer typischen Stunde
Eine klassische Bachata-Tanzstunde verläuft nach einem grundsätzlichen Muster. Zunächst werdet ihr euch etwas aufwärmen. Zu spanischer Musik zeigt der Lehrer einfache Schritte, die ihr dann ohne Partner und ohne Druck einfach nachmacht. Das vermittelt bereits ein erstes Gefühl für den Takt und den Rhythmus der Bachata-Musik. Danach lernt ihr zunächst den Grundschritt. Erst einmal alleine, dann mit einem Partner. Hier muss niemand perfekt sein, eine Tanzstunde ist ja schließlich dazu da, um gemeinsam und mit viel Freude zu lernen. Also keine falsche Scheu und benutz ruhig deine Hüfte. Europäern wird ja öfters nachgesagt, dass sie so steif tanzen würden. Versuch also, die europäische Reputation ein wenig aufzubessern und dein Temperament zu zeigen.
Nach dem Grundschritt wird dir der Lehrer ein paar erste Bewegungen zeigen. Typisch für den Anfang ist eine einfache Drehung. Du wirst merken, dass sich diese völlig natürlich in den Bewegungsablauf einfügt. Bachata ist ein sehr intuitiver Tanz, der sich genau dann am besten anfühlt, wenn das Gehirn dem Körper die Kontrolle überlässt. Am Ende der Tanzstunde gibt es oft noch eine kleine „Party“ bei der die erlernten Kenntnisse im freien Tanz angewandt werden können.
Bachata ist ein Tanz, der vor allem Lebensfreude und gute Laune vermitteln soll. Durch seinen simplen Grundschritt und ein großes Repertoire an verschiedensten Bewegungen für jede Schwierigkeitsstufe eignet er sich für Anfänger, Fortgeschrittene und alte Hasen im Paartanz. Probier es ruhig aus und habe keine Angst, über deine Füße zu stolpern, dein Partner fängt dich bestimmt auf.
Foto: satura_ / stock.adobe.com