StartLifestyleFitnessCapoeira: Der schweißtreibende Mix zwischen Kampfkunst und Tanz

Capoeira: Der schweißtreibende Mix zwischen Kampfkunst und Tanz

Capoeira ist vielen noch kein Begriff. Das hat seinen Grund – denn Capoeira ist eine Kategorie für sich, die sowohl Elemente des Tanzes als auch des Kampfsports in sich vereint. Diese sogenannte Kampfkunst kommt ursprünglich aus Brasilien und ist hierzulande ein echter Exot bei den Kampfsportarten. Interessant ist diese Kampfkunst aber allemal, denn sie vereint Beweglichkeit, Akrobatik und Musik mit den Methoden des Kraftausdauertrainings. Das ist eine einmalige Kombination, die man so in keiner anderen Sportart – deshalb wurde das Capoeira auch der Kampfkunst zugeordnet.

Die Geschichte des Capoeira

Erfunden wurde Capoeira von afrikanischen Sklaven während der Kolonialzeit. Sie entwickelten den Capoeira zunächst als Kampftanz, bevor er dann später als Technik des Straßenkampfes von brasilianischen Banden zur Verteidigung ihrer Stadtviertel eingesetzt wurde. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Capoeira verboten, um in den 30er Jahren dann aber als nationale Kampfkunst anerkannt zu werden.

Das Capoeira unterscheidet zwei verschiedene Stilrichtungen – den ursprünglichen Capoeira Angola und den moderneren Capoeira National. Dabei wird das Capo-
eira Angola heute noch sehr im traditionellen Stil ausgeübt, wohingegen das Capoeira National sehr viele Elemente aus dem Kampfsport, der Akrobatik und anderen Sportarten integriert hat.

Wie funktioniert das Capoeira als Kampfkunst?

Das Capoeira wird nicht in verschiedenen Levels trainiert. Bei dieser Kampfkunst findet das Training für alle Teilnehmer gleichzeitig statt. Unabhängig vom Kenntnisstand und Können und auch unabhängig von Geschlecht und Alter wird hier gemeinsam geübt. Gerade für Anfänger ist das ein tolles Konzept, denn sie können mitmachen, aber auch zuschauen und sich bei erfahreneren Sportlern dieser Kampfkunst eine Menge abschauen.

Gestartet wird immer mit einer kleinen Aufwärmphase und ein paar einfachen Grundbewegungen. Es gibt einen klassischen Grundschritt und einige einfache Ausweich- und Verteidigungsbewegungen. Geht es im Laufe des Trainings dann an die anspruchsvolleren Übungen, gruppieren sich die Anfänger zu einer separaten Übung der Basics. Das Kampfkunst-Training zielt besonders darauf ab, sowohl Ausdauer als auch Kraft und Beweglichkeit zu schulen. Der Körper wird bei diesem Kampfkunsttraining auf sehr viele verschiedene Weisen gefordert. Man kann auf jeden Fall mit einem ausgewachsenen Muskelkater nach den ersten Übungsstunden rechnen.

Die akrobatischen Anteile am Capoeira verlangen durchaus Kraft, die tänzerischen Elemente leben von fließenden Bewegungen, die unseren Körper ganz anders fordern als viele andere Sportarten. Manche Bewegungsabläufe erinnern an Gymnastikübungen, andere wiederum an Tanzeinlagen mit vielen Ausfallschritten.

Das Capoeira lebt von drei verschiedenen Elementen – der Roda, dem Kampf und der Musik. Bei der Roda versammeln sich die Capoeiristas in einem Kreis um den aktuellen Kämpfer herum. Der Kämpfer selbst folgt keinem festen Schema beim Kampf, die Bewegungsabläufe entstehen spontan als Aktionen und Reaktionen, wie bei anderen Kampfsportarten. Dabei sind die Bewegungen sehr weit und flüssig und der Kämpfer versucht in erster Linie, den Bewegungen seines Kontrahenten auszuweichen. Es gibt hier keine starren Griffe und Stellungen wie z. B. beim Judo – die Kampfkunst des Capoeira wird deshalb auch spielerisch und tänzerisch beschrieben.

Besonders wichtig ist beim Capoeira auch die Musik. Neben Rasseln und Trommeln spielt dabei der Berimbau eine große Rolle. Dies ist ein Zupfinstrument mit Metallsaiten, die einen Kürbis als Klangkörper überspannen.

Capoeira lernen

Warum lohnt es sich, das Capoeira einmal auszuprobieren?

Interessierte probieren den Sport häufig aus, um ihre Fitness zu optimieren. Denn das Capoeira ist bekannt dafür, besonders Beine, Bauch und Po intensiv zu trainieren. Deshalb interessieren sich gerade Frauen für diese Kampfkunst, die in diesen Bereichen ihre gefühlten Problemzonen verbessern wollen. Das Capoeira hilft aber auch sehr gut dabei, hartnäckige Verspannungen zu lösen. Die gedehnten und weiten Bewegungen lassen den Körper flexibler werden und lockern versteifte Körperpartien. Auch die Kondition wird hierbei intensiv trainiert. Die weit ausladenden Bewegungen sind deutlich anstrengender als sie aussehen. Geeignet ist das Capoeira deshalb für diejenigen, die sowohl ein anspruchsvolles Workout suchen und dabei gleichzeitig ihr Rhythmus- und Bewegungsgefühl verbessern möchten.

Grundsätzlich ist das Capoeira jedoch für Männer und Frauen gleichermaßen geeignet. Durch die kontinuierliche Bewegung und auch Anspannung des Körpers wird dieser vollständig trainiert. Die Kampfkunst ist für Jedermann einen Versuch wert, denn man braucht keine besonderen Vorkenntnisse und auch besondere akrobatische Fähigkeiten sind nicht nötig.

 

Fotos: Zsolnai Gergely / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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