StartLifestyleErfolg & MotivationNutze die Macht der Tagträume

Nutze die Macht der Tagträume

Wer sich oft in Tagträumen verliert, macht auf seine Umwelt vielleicht einen abwesenden und unkonzentrierten Eindruck. Tatsächlich ist es aber so, dass Tagträumer meistens ein Gehirn mit sehr hoher Kapazität haben, welches besonders effektiv arbeitet. Es beschäftigt sich oftmals selbst, indem es mit Tagträumen kreative Lösungen für unbewusste Probleme findet, Erinnerungen auffrischt, Pläne und Ideen ordnet und neue Verknüpfungen erstellt. Viele Menschen lassen ihre Gedanken auch aktiv wandern und nutzen Tagträume bewusst, um Vergangenes wieder aufleben zu lassen, Wünsche zu visualisieren oder sich mental an einen anderen Ort oder in eine andere Zeit zu versetzen.

Egal ob bewusst oder automatisch, eine kreative Leistung ist das Tagträumen auf jeden Fall. Was mit dem einfachen Wandern der Gedanken beginnt, wird oftmals zu einer richtigen Vision, die den Träumenden kurzzeitig mit allen Sinnen in eine ausgedachte Situation oder Realität versetzt. Tagträumen ist also ein Beweis dafür, zu welchen Meisterleistungen das menschliche Gehirn fähig ist.
 

Über- oder Unterforderung

Werden die Tagträume nicht bewusst eingesetzt, sondern du findest dich öfter ungeplant in ihnen wieder, gibt es zwei mögliche Gründe dafür: Du bist entweder überfordert oder unterfordert. Bei Überforderung im Alltag, zum Beispiel durch Stress bei der Arbeit oder einen zu vollen Terminkalender, kann es regelmäßig passieren, dass das Gehirn durch Tagträume in einen erzwungenen Ruhemodus schaltet. Wenn es überlastet ist und eine Pause benötigt, setzt es das Träumen ein, um den Fokus zu verändern und die Konzentration kurz abzuschalten.

Ebenso möglich ist das Gegenteil, wenn das Gehirn also unterfordert ist. Das passiert etwa Schülern, die mit dem Lernstoff nicht angemessen gefordert werden. Sobald das Gehirn registriert, dass die Aufgabe leicht zu lösen ist, driftet es ab und sucht sich kreative Beschäftigung im Tagträumen. Häufig bringt es dabei Themen ans Licht, die im Unterbewusstsein wirken und versucht so, die freie Kapazität zu nutzen, indem durch das Träumen verdrängte Gedanken oder Entscheidungen verarbeitet werden.
 

Tagträume – kreativ und hilfreich

Bei Tagträumen sind die gleichen Bereiche im Gehirn aktiv, die auch für das Lösen von Problemen zuständig sind. Forscher fanden heraus, dass Tagträumer diese Gehirnareale besser trainieren und daher in der Lage sind, kreativere Problemlösungen zu finden. Denn während das Gehirn abschweift, sammelt es gleichzeitig Informationen, die es für die Lösung des Problems miteinander verknüpfen kann. Das führt auch dazu, dass vorausschauendes Denken trainiert wird und neue Perspektiven entstehen, weil beim aktiven Träumen ständig neue Verknüpfungen entstehen.

Auch während du über ein Problem nachgrübelst, kann es hilfreich sein, dir kurze Auszeiten zu nehmen und Tagträumen hinzugeben. Das wirkt wie ein Kurzurlaub oder eine Meditation auf das Gehirn, kann sogar den Blutdruck senken und Stress reduzieren. Diese kurzen Ruhephasen tragen vor allem in einem herausfordernden Alltag dazu bei, sich hinterher wieder besser konzentrieren zu können.

Auch das allgemein bestehende Vorurteil, Tagträumer würden nicht an der realen Welt teilnehmen, wurde korrigiert. Es wurde sogar festgestellt, dass während dem Tagträumen die Aufmerksamkeit höher ist. Die Messung von Hirnströmen während des Tagträumens hat ergeben, dass die Träumer sich an gleichzeitig Gehörtes besser erinnern konnten und ihr Lernvermögen gesteigert war. Damit ist wiederlegt, dass Menschen, die vor sich hinträumen, abwesend und unerreichbar sind, sondern im Gegenteil ihre Kapazität erhöhen.

 

Ab wann wird es schädlich?

Was in der richtigen Dosis entspannend, anregend und leistungssteigernd sein kann, ist im Übermaß dennoch schädlich. Viele Menschen benutzen das Tagträumen als Fluchtmöglichkeit aus der eigenen Realität. Sie erträumen sich ihr Leben einfach so, wie sie es gerne hätten und versinken einen Großteil ihrer Zeit in dieser erträumten Welt.

Statt die Realität nach ihren Wünschen zu formen und daran zu arbeiten, sie ihren Träumen näher zu bringen, schalten sie sich regelrecht selbst ab. Wer zu lange in Tagträumen versinkt und darüber nachgrübelt, wie alles besser wäre, ist auch insgesamt unzufriedener. Eine Studie ergab, dass zu viel Tagträumen dazu führt, die Realität als wesentlich unbefriedigender zu empfinden.

Es gibt außerdem eine feine Grenze zwischen positivem Tagträumen und negativem Grübeln. Während das Erste eine fantasievolle Auszeit ist und ähnlich beflügelnd wirkt wie ein schöner Film, führt Letzteres dazu, dass man immer bei schlechten Gedanken hängen bleibt. Es geht dann nicht mehr um kreative Lösungen, sondern man dreht sich ständig um die Probleme und versucht zwanghaft, sie zu lösen. In diesem Zustand sind die Betroffenen dann nur noch mit sich selbst beschäftigt und tatsächlich nicht mehr aufnahmefähig.

 

So kannst du Tagträume für dich nutzen

Tagträume können ein tolles Hilfsmittel sein, dass du für dich einsetzen kannst, um dir über etwas klar zu werden oder dich an etwas zu erinnern. Nutze sie ruhig öfter im Alltag ganz bewusst, zum Beispiel in diesen Situationen:

Erinnerungen durchspielen

Viele Menschen haben Angst, schöne Erinnerungen im Laufe ihres Lebens zu vergessen. Man möchte aber doch das positive Gefühl, das man mit ihnen verbindet, nicht verlieren. Dafür sind Tagträume wie geschaffen, denn mit ihnen kann man sich jederzeit in die Erinnerung zurückversetzen und alles nochmals durchleben. Man kann sie mit allen Sinnen auffrischen, sich an Geräusche, Gerüche und visuelle Eindrücke erinnern, sich dadurch in eine positive Stimmung versetzen und die Erlebnisse gleichzeitig damit im Gedächtnis festigen.
 

Pläne schmieden

Nicht immer sind dafür Programme, jede Menge Papier und Unterlagen nötig. Das Gehirn ist so angelegt, dass es in der Lage ist, komplexe Pläne ganz alleine durchdenken zu können. Wir können nur in unserem Kopf und mit unserer Fantasie komplexe Vorgänge planen, Pro und Kontra gegeneinander abwägen und Abläufe erstellen. So sind in Tagträumen schon weltverändernde Pläne und Ideen entstanden.
 

Wünsche und Entscheidungen austesten

Jeder fragt sich doch hin und wieder, wie das Leben laufen würde, wenn man sich einen bestimmten Wunsch erfüllen oder eine Entscheidung treffen würde. Wie wäre es wohl, sich wieder auf den Ex einzulassen? Oder könnte man sich tatsächlich vorstellen, die Leitungsposition anzunehmen? Oftmals zögern wir jedoch mit der Umsetzung, weil wir nicht wissen, ob wir uns tatsächlich so dabei fühlen würden, wie wir vermuten. Mit der Hilfe von Tagträumen ist es möglich, eine Fantasie durchzuspielen und sich genau vorzustellen, wie es laufen könnte. Während dieses gelenkten Traumes kann man dann genau in sich nachspüren, wie man sich dabei fühlt.

 

Foto: pixelfit / Getty Images

AJOURE´ Redaktion
AJOURE´ Redaktion
Wir legen wir größten Wert auf die Qualität und Verlässlichkeit unserer Inhalte. Um sicherzustellen, dass unsere Artikel stets korrekt und vertrauenswürdig sind, stützen wir uns ausschließlich auf renommierte Quellen und wissenschaftliche Studien. Unsere redaktionellen Richtlinien gewährleisten dabei stets fundierte Inhalte. Informiere dich über unsere hohen journalistischen Standards und unsere sorgfältige Faktenprüfung.

BELIEBTE BEITRÄGE

AKTUELLE BEITRÄGE