Viele von uns haben einen hektischen Alltag mit einer langen To-do-Liste. Da fällt es oft schwer, die Ruhe zu bewahren. Unsere Probleme sollen sich am besten schnell und ohne Hindernisse auflösen. Ziele wollen wir so rasch wie möglich erreichen. Doch das Leben hat oft andere Pläne, nicht alles läuft eben wie geplant. Da verlieren wir schnell mal die Geduld. Einfach nur zu warten, das geht vielen gegen den Strich. Dabei kann uns Geduld das Leben ein großes Stück leichter machen. Hier sind einige Tipps, wie du lernen kannst, innerlich auf die Bremse zu treten, um dir Ärger und Frust zu ersparen.
1. In kleinen Schritten zum Erfolg
Sicherlich kennst du das Sprichwort „Gut Ding will Weile haben“. Das lässt sich ziemlich einfach sagen, aber die praktische Umsetzung gestaltet sich meistens holpriger. Bei Projekten wollen wir schnell zum Ende kommen, erst dann stellt sich für uns ein Erfolgserlebnis ein. Oder du siehst nur den riesigen Berg an Arbeit und Herausforderungen vor dir, wenn du zum Beispiel abnehmen möchtest. Die Einstellung führt häufig dazu, dass man eine Aufgabe bereits nach kurzer Zeit liegen lässt. Dabei hilft es, den großen Erfolg in kleine Schritte einzuteilen. Du musst 100 Seiten für die Uni schreiben? Dann teile dir die Aufgabe einfach in 3 Seiten pro Tag auf. Die klingen machbar und geben dir nicht jeden Morgen das Gefühl, völlig überwältigt zu sein. Außerdem solltest du deine Teilerfolge feiern. Denn nur so findest du auch die Motivation weiterzumachen, bis du schließlich langsam aber sicher am großen Ziel angelangt bist.
2. Was ist hier wirklich das Problem?
Es kann gut sein, dass deine Ungeduld einen anderen Ursprung hat, als es gerade den Anschein macht. Stört dich wirklich die lange Schlange am Supermarkt oder ist es vielleicht doch dein voller Schreibtisch, der zu Hause auf dich wartet? Überlege dir, was deine Ungeduld mit dir macht und ob sich der Ärger lohnt. Bewegt sich die Schlange dadurch schneller oder wird die Ampel eher grün? All diese Dinge haben wahrscheinlich mit deinem eigentlichen Problem nichts zu tun. Daher bringt es dir nichts dich aufzuregen. Manchmal kann uns Ungeduld helfen entschiedener zu werden. Wenn sie uns beispielsweise aus einer unangenehmen Situation befreit oder wir endlich den Termin beim Arzt bekommen. Analysiere bei Stress und Ärger, woher die Gefühle eigentlich kommen – und ob sie dir in diesem Moment nutzen können. Wenn nicht, dann weg damit.
3. Akzeptanz der Ungeduld und des Wartens
Grundsätzlich müssen wir alle akzeptieren, dass wir hin und wieder die Geduld verlieren. Unsere menschliche Willenskraft hat nun mal Grenzen. Ungeduld gehört dazu und ist kein Grund, sich noch mehr zu ärgern. Es ist allerdings deine bewusste Entscheidung, wie du damit umgehst. Du kannst entweder aus der Haut fahren oder einfach akzeptieren, dass nicht alles in deiner Kontrolle liegt. Ändere einfach deine Einstellung zur Ungeduld. Nimm sie als eine ganz normale menschliche Reaktion hin, aber lasse dich nicht emotional von ihr leiten.
4. Ablenkung
Eng verknüpft mit den beiden vorherigen Punkten ist dieser Tipp: Wann immer du merkst, dass der Ärger in dir steigt, kannst du dir eine Ablenkung suchen. Versinke einfach kurz in deinen Lieblings-Tagtraum oder gebe dir selbst im Kopf Matheaufgaben. Oft hilft auch gute Musik, die du überall mitnehmen kannst. Eine lange Zugfahrt bietet sich zum Lesen, Schreiben und Kontakte pflegen an. Das Warten lässt uns oft passiv fühlen. Besonders, wenn einem Deadlines oder Erledigungen im Nacken sitzen, scheut man sich davor, Zeit verschwenden zu müssen. Wenn du es aber schaffst, das Warten in eine aktive Phase umzuwandeln, ändert sich auch dein Gemütszustand. Du kannst einiges erledigen oder für eine kurze Zeit in eine andere Welt abtauchen.
5. Insgesamt runterschalten: Meditation und Ruheinseln
Allgemein den Alltag zu entschleunigen, wäre wohl für die meisten von uns eine gute Idee. Lange Arbeitsstunden, die zunehmende Digitalisierung unseres Lebens und ein aktives Sozialleben müssen alle unter einen Hut gebracht werden. Dabei solltest du deine mentale Gesundheit jedoch nicht aus den Augen verlieren. Wir alle haben nur eine bestimmte Energiemenge, die wir regelmäßig aufladen müssen. Gönne dir ab und zu eine Pause vom Stress. Die kannst du gestalten, wie du möchtest. Vielleicht schaltest du beim Sport besonders gut ab oder mit einem guten Buch in der Hand? Stehst du auf Meditation oder vielleicht doch mehr auf Gartenarbeit? Finde heraus, was dich entspannt und dich auf andere Gedanken kommen lässt. Das reduziert automatisch deinen Frust und somit deine Ungeduld. Wir alle brauchen ein Gegengewicht zu Zeitdruck und Stress. Nimm deine geistige Gesundheit ernst und höre auf die Signale deines Körpers.
6. Zeitpuffer gegen Stress
Ein häufiger Grund für Stress ist das berühmte Prokrastinieren. Wir verschieben unangenehme Aufgaben bis auf den allerletzten Moment oder ignorieren unsere Verpflichtungen, bis sie buchstäblich an unsere Tür klopfen. Häufig kommt das Phänomen daher, dass man sich schlicht überwältigt fühlt. Dagegen hilft es, sich im Alltag ein paar Puffer aufzubauen, die speziell für das Erledigen bestimmter Aufgaben sind. Dabei kann es bereits helfen, sich selbst Deadlines oder feste Termine zu geben. Oder du nimmst dir jeden Morgen beispielsweise eine Stunde Zeit, um an deinem Projekt zu arbeiten. Wichtig ist nur, dass du dich an diese Puffer auch selbst hältst. Somit gerätst du weniger in Verzug und kannst deine To-do-Liste stetig abbauen, ohne im Dauerstress zu sein.
Jetzt aber schnell damit auf Pintererst:
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